Die neuen Leiden des ollen Schreiner
Es gibt Tage, die möchte ich nicht oft erleben müssen.
Versuch einer Beschreibung, was einem ollen Schreiner, der doch nur eine Küche bauen, liefern und montieren will, so alles passiert.
Tagesverlauf:
- gegen 1:30 aufgewacht, und den Rest der Nacht maximal im Halbschlaf verbracht
(das geht mir oft so bei der ersten Nacht in einem Hotel)
-6:50 - 7:30 Frühstück
-7:40 ab Richtung Zoll. Ich erwarte das Eintreffen der Küche am Zoll gegen 12:00
(externer Transporteur, mit dem ich für diesen Fall das erste Mal zusammenarbeite)
-8:20 Eintreffen am Zoll, zuerst mal Vignetten für meinen Monteuer und den
Monteur und Lieferanten der Silestoneplatte kaufen.
Zwischenbemerkung: *Eigentlich wollte ich nur Nachfragen, wie das am Zoll so rein praktisch läuft, dann erst mal zur Polizei, um Parkscheine für unsere 3 Autos zu lösen...
Beim Durchfragen wurde mir gesagt... Du musst zuerst zu einer "Spedition" um die Einfuhrpapiere machen zu lassen...
=
Schock 1... ich dachte ich hab nach wochenlanger Arbeit schon alles was ich brauche
DENKSTE !
Also zur "Spedition" (das ist im 2. Stock des Zollgebäudes)
Nach Durchsicht der Papiere....
"WO ist die Rechnung
"
Samy stöbert wie wild... Rechnung unauffindbar
.
Hektisches Telefonat mit meinem Schreiner (produzierender Betrieb)
Er faxt die Rechnung zur Zollspedition
...
Ich werde aufgefordert Platz zu nehmen.
Nach a. 40 Minuten... "Sie... da ist noch kein Fax gekommen"
Nachdenken... ach du Sche***... falsche Vorwahl... ich bin ja schon in der Schweiz
Also nochmal telefonieren, Faxnummer korrigieren... Fax kommt.*schweissabwisch*
Nach 10 Minuten... "Sie... mit der Rechnung kann ich Ihnen gar nicht weiterhelfen"
.... "Wir brauchen die Rechnung aufgegliedert, mit Einzelpreis für jede der 8 Positionen !!!!"
In dem Moment wollte ich das erste Mal sterben.
O.K., Panik... dazu muss ich sagen, dass mein Schreiner bei einem weiteren Telefonat meinte, er könne keine Rechnung schreiben, und die Büromaus wäre krank.
Kurzes überlegen, was ich alles auf meinem Lappie habe... ALLES, mich verabschiedet und unter Riskieren des Führerscheins in mein 30 km auf deutscher Seite befindliches Hotel gefahren (eher geflogen), an den PC gesetzt und die Rechnung neu geschrieben. Diese an an meine Lieblingsschwäbin gemailt, mit der Bitte sie an die Zollspedition zu faxen und ein Exemplar der PDF an mein Hotel, in der Hoffnung die druckens für mich aus.
Heben Sie gemacht, also ich im Rückflug zum Zoll.
13:00 Eintreffen beim Zoll, nach Diskussionen mit einem Zollbeamten durfte ich dann ich die LKW-Zone (Morgens war das noch problemlos)
13:10 Eintreffen bei meiner "Zollspedition... sie "so passt das, (Fax von Lieblingsschwäbin war eingetroffen).... "Bitte nehmen Sie Platz".
13:30 "Und sie wollen die Einfuhr-UST bar bezahlen ?... sind ca. € 2.300,-"
JA
Also.... jetzt gehen Sie damit zum deutschen Zoll (EG).... dann zum schweizer Zoll (EG) dann zu Kasse (1. Stock)
Deutscher Zoll: keine 5 Minuten, alles war erledigt
Schweizer Zoll (knapp 50% der Schalter besetzt) ca 40 Minuten, dann alles o.k.
Kasse ca. 10 Minuten.
14:20... ich hatte alles, raus auf den Hof, auf meinen LK warten.
14:30 kam der an, ich zum deutschen Zollhäuschen gerannt, auf Nachfrage "ob wir jetzt zu Fuss verzollen" erklärt dass ich die Einfuhrpapiere hätte.
Einfuhr
... Das ist die Transitzone
DA wollte ich das 2. Mal sterben heute !!!
Der Vollpfosten von Transporteuer hatte keine Ahnung was der Unterschied zwischen Import und Transit bedeuted und war halt einfach "irgendwo" reingefahren.
Unser deutscher Zollbeamter hatte meinen Transporteur da schon irgendwie auf dem Kiecker und fragt nach den arbeitsrechtlichen Verhältnissen Transporteuer zu seinem Beifahrer. Nach dessen Antwort, er sein einfach Beifahrer ohne Arbeitsverhältnis und helfe "nur so", und nach dem es sich herausstellte, dass er hartz IV-bezieher war, wollte ich das 3. Mal heute sterben.
Fazit: 1 Stunde Verhör des Beifahrers, dann durften wir weiter um die Mautgeschichte zu erledigen. Dass sich mein Transpotuer dabei bis auf die Kochen mit Nichtwissen blamierte, liess mich langsam kalt.... irgendwie hatte ich aufgegeben... so rein psychisch.
Dann endlich freie Fahrt nach Basel... ich hinterher, als ein kräftiges Zollfrauchen sich mir in den Weg stellte.
"Wo sind Ihre Papiere
"
Ich... welche Papiere
Sie " Naja... Laufzettel, Ausfuhrbescheinigung fürs Werkzeug"
Fahren Sie mal zurück zu Rampe 1... ich ruf dort an".
Hätte ich einen Revolver gehabt, hätte ich mich in dem Moment erschossen !!
Also... Rampe 1. Ein netter Beamter liest meine Werkzeugliste und fragt, "was eine "Hilti wohl neu heute kostet".
Ich: keine Ahnung, vor 20 Jahren hat sie mal so um die DM 1000,- gekostet
Lange Rede kurzer Sinn...Nach 10 Minuten hatte ich einen Laufzettel an meiner Werkzeugliste...
"Damit gehen Sie zum deutschen Zoll...." und kommen mit den Stempeln wieder zu mir....
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
....
Gut ... 10 Minuten später war ich durch
Küchenteile stehen in der Wohnung, gegen 20:00 war ich wieder im Hotel,
habe gegessen und jetzt besauf ich mich.
a guads Nächdle
Samy.... Ein Schreiner der doch nur eine Küche nach Basel liefern will
Nachtrag.... das mit der Kaufabsicht der Parkscheine hat sich auf Grund des
Tagesverlaufs erledigt, dafür habe ich jetzt ein "Billet" für SFR 40,-