AW: Anfangsstadium der Planung: Ikea vs. andere Anbieter
Heute sollte der große Tag sein, ab ins inhabergeführte
Küchenstudio : Im Internet wegen Sortiment (vor allem alles aus dem Haus
Alno ), Adresse und Öffnungszeiten geschaut etc.
Des Weiteren gestern zu später Stunde noch im Bild angehängte Schlicht-Variante meiner Küche entworfen. Zum einem, um so eine erste Basis für Preisvergleiche zu haben, zum anderen auch weil durchaus zu überlegen wäre, sich bei der Summe der Schränke zu beschränken und dafür etwas "Hochwertigeres" zu nehmen. Bei Alno gefallen mir die platinblauen Fronten (in diversen Varianten) ziemlich gut.
Wobei ich auch fragen wollte, ob es möglich ist, die Fronten nach einigen Jahren mal zu wechseln, was bei Ikea ja problemlos ist. Und vor allem wollte ich endlich mal eine ungefähre Hausnummer haben, was so was kostet.
Mit Fragen im Kopf und samt Notebook also rein ins Auto und losgefahren. Was ich mir hätte sparen können. Als ich ankam hing ein Zettel im Fenster, dass wegen Betriebsferien geschlossen ist. Danke, dass es offensichtlich nicht möglich war, diese kleine Info auf die studioeigene Internetseite zu setzen.
Da die Tour nicht ganz umsonst sein sollte, bin ich nochmal ins große Möbelhaus, dass in der Werbung und auf seiner Homepage mit schönen Worten seine kompetente Beratung etc. bewirbt. In der Praxis sah das so aus:
Die erste "regelmäßig geschulte" (Zitat Homepage) Küchenberaterin habe ich - nachdem ich erst dreimal an ihr vorbeigelaufen war und mir schließlich ein Herz gefasst hatte - bei der Lektüre ihres sicher spannenden Buches, das sie auf dem Schoss unterm Schreibtisch liegen hatte, gestört. Keine Sorge, sie hat sich gleich gerächt und mir erklärt, dass sie erst seit 2 Monaten im Haus sei und noch keine Preisauskünfte geben dürfe. Was wohl erklärt, warum sie ihren Arbeitstag mit Belletristik verbringen kann. Ich fragte, ob ich mich dann also an einen Kollegen wenden soll. Darauf sie - wortwörtlich: "Wenn Sie einen finden." Aha!
Tatsächlich fand ich einen, dem ich ebenfalls freundlich erklärte, dass ich mir via PC eine ersten Entwurf zu einer Alno-Küche geplant hätte, ein paar Fragen zu den Fronten hätte und mich natürlich interessieren würde, um welchen Dreh das Ganze preislich liegt. Der freundliche Berater verkündete mir, dass er keine Zeit hätte und ich solle es da hinten (wo die andere saß) versuchen. Ich sagte ihm, dass ich genau von dort komme, worauf er ebenfalls wortwörtlich sagte: "Dann haben Sie Pech gehabt!" Ob meines leicht irritierten Blicks steigerte er sich dann richtig in Rage:
"Ja, Sie können ja auch nicht ohne Termin einfach herkommen. Da ruft man vorher an und macht nen Termin. Rufen Sie morgen vormittag an und lassen Sie sich nen Termin geben!"
Meine Antwort darauf, war: "Ich werde anrufen, aber mit Sicherheit nicht hier!" Und bin gegangen.
Ganz ehrlich, damit mich keiner falsch versteht: Es wäre kein Problem gewesen, wenn er mir gesagt hätte, dass gerade alle Mitarbeiter in Gesprächen sind, was weiß ich, aber wir gerne einen Termin vereinbaren können. Das Ganze dann noch in Höflich und in normaler Lautstärke. So frage ich mich 1. warum das Möbelhaus nicht gleich auf seine Homepage schreibt, dass Kunden ohne vorherige Terminabsprache unerwünscht sind und 2. ob es Leute gibt, die sich so angehen lassen und dann dort tatsächlich noch was kaufen. Ich jedenfalls nicht, schon aus Prinzip.
Insgesamt - meine Eingangsfrage war ja auch wo bzw. von welchem Hersteller die Küche nehmen, tendiere ich immer mehr zu Ikea. Das bringt zwar planungstechnisch ein paar Einschränkungen mit sich, spart aber viel Zeit, Rennerei und Dubiositäten.
Mal ganz ehrlich, ich bin ja neu in der Welt der Küchen, aber wo gibts solche Spirenzien, dass man nicht an eine Auskunft darüber bekommt, was bestimmte Teile kosten sollen? Oder dass erst mal ein Vertrag gemacht werden soll, bevor überhaupt Planungen gemacht werden oder es konkrete Preisangaben gibt. In meinen Augen ist so was unseriös. Auch Argumente der Art, dass die Küchenplaner sich am Ende Arbeit machen könnten und der Kunde kauft doch nicht, zählen für mich nicht wirklich. Ein Autoverkäufer hat auch das Risiko, dass er Kunden Zeit widmet, Probefahrten organisiert, Ausstattungen, Farben etc. mit diesen bespricht, aber die Kunden am Ende doch ein anderes Fabrikat bevorzugen. Wer wäre dort bitte bereit, gleich zu Beginn einen Vertrag zu unterschreiben, in dem nicht konkret steht, welche Ausstattung das Auto genau hat und was es kostet?!
In Frankreich habe ich übrigens einen Anbieter entdeckt, der ähnlich wie Ikea arbeitet, also mit Transparenz:
Les meubles comtemporains - Lapeyre
Da ich öfter in Fkr. bin, wäre das auch eine Option, zumindest seh ich mir das bei nächster Gelegenheit mal vor Ort in einer Filiale an. Oder kombiniere Ikea mit selbst Gebauten für spezielle Maße.