Ich weiß, ich bin etwas spät mit meiner Antwort - und meine Erfahrungen sind zudem schon ein paar Jahre her - wobei sich vermutlich da im "Geschäftsleben" in Sachen Küchen so gut wie nichts geändert hat.
Ich hatte seinerzeit dank des Forums sehr sehr genaue Vorstellungen davon, was ich brauche (um genau zu sagen: konnte danke eigener Planung damals mit dem
Alno -Planer und der Forumhilfe jeden einzelnen Schrank und jedes Zubehörteil mit Artikelnummer nennen). Ich habe bei 2 Küchenstudios (eins, mit dem ich beruflich zu tun habe) und mit XXL Lutz und Segmüller meine Küche versucht zu planen bzw. ein Angebot zu bekommen.
Segmüller: als die Frage kam "wollen sie eine billige, mittlere oder teure Küche kaufen (vor allem anderen!)" war ich raus. Woher soll ich im Vorfeld wissen, wo ich lande?
Ein
Küchenstudio hat mir gesagt, daß meine Wünsche für mein Budget nicht realisierbar wären.
Eins machte ein Angebot.
Bei XXL Lutz gab es unter anderem die von mir gewünschte Spüle (Segmüller wollte mit dem Hersteller nicht arbeiten - die Spüle war aber nicht verhandelbar für mich). Wir sind dann meine Planung Stück für Stück durchgegangen - ich hatte auch unglaubliches Glück (und Geduld und Zeit - denn während meiner Planungsphase flatterten natürlich auch die üblichen Werbebeilagen ins Haus - und in einer war meine Wunschküche zum absoluten Promo-Dumping-Lockpreis (damals 2.999 € bei Echtlack) - und dank meiner Planungskenntnisse wußte ich, daß ich so gut wie alles aus dem Promoangebot in etwas anderer Anordnung brauche.).
Beim Planungsgespräch kamen dann natürlich die üblichen Sätze "die Küche würde so wie geplant eigentlich 23.000 € kosten - aber ICH kann Ihnen..... Rabatt.....".
Letztlich kam es darauf raus, daß ich die Promoküche genommen habe, alle Teile anders ansortiert. Dazu dann die Spüle ausgetauscht gegen mein Wunschmodell. Die
Arbeitsplatte wollte ich nicht von Alno, sondern eine von einem anderen Hersteller. (Ging angeblich erst nicht - und dann doch.....).
Dazu noch einige zusätzliche Schränke. Und ein paar Kleinteile (Leuchten, Steckdosen....) Am Ende standen statt 2.999 € als Preis 6.600 €.
Was meiner Planungskalkulation entsprach.
Aufmaß - es kam jemand, machte Vorgaben für Leitungen, die zur Montage als Vorleistung von uns geändert werden mußten. Wo sich dann bei Montage herausstellte: Völlig unnötiger Aufwand, die hätten das nicht gebraucht und haben sich an den Kopf gefaßt.
Eine Platte war falsch bestellt und mußte nachgeliefert werden.
Die Bestandsspülmaschine sollte eingebaut werden - beim Einbau wurde der Wasserstop zerstört. Als Kulanz bekam ich (weil die Spülmaschine ja nicht neu war) den halben Preis einer neuen selbstbesorgten erstattet (als Einkaufsgutschein - aber das war für mich in Ordnung, weil ich noch was aus dem Sortiment ins Auge gefaßt hatte). Die haben wir selbst eingebaut.
Als Service wurde promotet, daß ein Jahr nach Einbau XXL Lutz nochmal alle Scharniere etc. überprüfen würde. Da kam nie jemand auf mich zu - ich habs aber auch nicht eingefordert.
Fazit: Ich habe wirklich einen ausgezeichneten Preis bekommen für meine Wunschküche - aber nur dank meiner eigenen Vorbereitung. Es kam absolut keine eigene Planungsleistung von XXL Lutz - und ich habe an anderer Stelle bei Freunden auch erlebt, daß da keinerlei kreativer Input kommt - verkauft wird Standard, wenn der Kunde nicht selbst Ideen hat. Wobei sowas natürlich steht und fällt mit dem einzelnen Mitarbeiter.
Ich kann weder sagen, daß die Preise außergewöhnlich wären (wenn man nicht das Glück hat wie ich), auch bei XXL Lutz wird nur mit Wasser gekocht. Noch kann ich Service und Beratung besonders loben. Ich kann es aber auch nicht schlecht machen.
Im Endeffekt ist es wie immer: je informierter man als Kunde ist, desto eher entspricht das Ergebnis der
Küchenplanung der Traumküche.
Je genauer man die Preistreiber selber kennt und sich drauf einstellt, desto eher wird auch das selbstgesteckte Budget eingehalten.
Es gibt einfach Dinge bei einer Küche, die gern verkauft werden, sauteuer sind und wenig praktischen Nutzen haben. Das Interesse des Möbelhauses ist aber natürlich, dem Kunden was teures zu verkaufen. Und das Interesse des provisionsabhängigen Verkäufers ist das ebenfalls.