Wahl Küchenhersteller und Frontmaterial - Schichtstoff, Lack etc.

ChristianSchultz

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Nach meinem Wissensstand sind PUR-Verleimungen hochfeuchtfest, also im praktischen Gebrauch dicht. Tiefseetauglich sind sie nicht.
Ja das hat mir ein Münchner erzählt der sich seine Küche hat anfertigen lassen. Also kein etablierter Küchenhersteller sondern sehr speziell.
Kennst du vielleicht etablierte Küchenhersteller die das so handhaben mit dieser Verleimung?
 

ChristianSchultz

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Der Korpus und die Fronten sind am Ende auch zweierlei Dinge..

wir liefern unsere Korpusse in Länder mit extrem hoher Luftfeuchte, daher dürften wir wohl auch der einzige Hersteller sein, (den ich kenne) der sogar die Korpuskanten, die danach verleimt werden, vorher noch mit Kanten belegt. Selbstverständlich werden am Korpus alle Verleimungen mit PUR Leim vorgenommen, nicht aber bei den Fronten, da PUR Verleimungen am Ende sichtbar sind !

Du kannst bei uns im übrigen auch gegen Mehrpreis eine komplett wasserdichte und wasserfeste Korpusausführung bekommen, gegen Mehrpreis liefern wir das !

Das macht aber die Fronten nicht für 5Cent wasserfester.. außer, du nimmst von vornherein Frontmaterialien die Wasser und Feuchte gut abkönnen..

ich empfahl bereits Edelstahl oder Corian ..
Ich habe nun schon eine Beiträge von dir gelesen, so langsam frage ich mich ob ich mir nicht doch mal eine Eggersmann Küche anschauen sollte.

Wie ist denn dieser wasserdichte und wasserfeste Korpus beschaffen und was kostet sowas?
Wenn ich dann als Font eine Volllackfront komplett umschlossen nehme dann dürfte ich doch eigentlich genau das haben was ich will.

Ich habe am Freitag noch mal einen Termin in einem neuen Küchenstudio werde dann Freitag abend mal die Planung in meinem Planungsfaden hochladen.
Vielleicht kannst du mir ja dann mal sagen was die Küche bei Eggersmann kosten würde damit ich mal so eine ungefähre Hausnummer habe.
Denkst du mit 20.000 € würde man das hinkommen?
Ich will ja auch teure Miele Geräte dazu und diese Sau teure Berrbel Ergoline 2 Dunstabzugshaube. Ich befürchte eine Eggersmann Küche wird genauso teuer sein wie eine SieMatic , obwohl am Ende die natürlich ihren Preis absolut wert sein wird weil man dann genau wahrscheinlich das hätte was man will ohne Kompromisse.
Ehrlich gesagt habe ich bei der Nobilia in XL Korpus eine immer schlechteres Gefühl dass ich da einen schlechten Kompromiss kaufe wo ich mich irgendwann mal sehr ärgern werde.
 

racer

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die PUR Verleimungen sind doch ein alter Hut.. das kann in der Tat jeder Tischler..

PUR Verleimungen an Fronten macht aber heute keiner mehr, weil die Endkunden die Klebeschicht nicht sehen wollen und die läßt sich nun einmal bei einer PUR Verleimung nicht verheimlichen. Desto älter die Front wird, desto mehr tritt die Klebeschicht in Erscheinung.

und nochmals PUR Verleimungen sind im Korpusbau wohl der Standard.. aber Korpus und Fronten sind am Ende zwei verschiedene Paar Schuhe..

bei den Fronten werden die Kanten heute mit dem Laser angefahren. Der Unterschied zur PUR Verleimung liegt darin, dass es keine "aktive" / sichtbare Klebeschicht mehr gibt, weil der Kleber im Kantenmaterial sitzt !

Das beste wäre, man nähme einen nicht quellenden Träger für die Fronten, also keine Spanplatten und keine MDF Platten, verpresst darauf den Schichtstoff und fährt dann mit dem Laser die Kanten an. Das macht aber keiner, weil die Front dann im Gegensatz zu den Marktbegleitern viel zu teuer wäre. Man würde vollmassive Fronten wie Corian wohl am Ende preisgleich bekommen.

Darüber hinaus, der PUR Leim schützt zwar das Trägermaterial mehr vor Nässe, weil der Kleber tiefer in das Trägermaterial eindringt und es daher weniger schnell quellen kann, aber der Kleber ist natürlich auch nicht für Ewig vor Wasserdampf sicher. Da heißer Dampf auch bei PUR Verleimungen dafür sorgt, dass sich die Kante nach einiger Zeit lösen kann, weil der Kleber selbst darunter leidet.
 

ChristianSchultz

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die PUR Verleimungen sind doch ein alter Hut.. das kann in der Tat jeder Tischler..

PUR Verleimungen an Fronten macht aber heute keiner mehr

und nochmals PUR Verleimungen sind im Korpusbau wohl der Standard.. aber Korpus und Fronten sind am Ende zwei verschiedene Paar Schuhe.

Wenn also der Knackpunkt die Fronten sind, dann sollte ich also Fronten nehmen die vollkommen umschlossen sind und keine offenen Kanten haben wie z.B Schichtstoff (Resopal).

Ich sollte also massive Holzfronten nehmen die lackiert sind oder eine Front mit einen Mehrschichtlack, wo auch alles dicht ist?
 

racer

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nun ja, was soll ich hier über die Kollegen aus Löhne erzählen.. ?

fangen wir mal damit an, was wir anders machen:

sämtliche Kanten (auch die, die später verleimt werden) bekommen ein Kante

egal in welchem Bauzustand man auf eine eggersmann Küche schaut, man wird nirgends eine Spanplatte sehen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass der Korpus extrem gut vor Feuchtigkeit geschützt ist, sondern auch, dass die Korpusse extrem maßhaltig sind und bleiben.

19 mm Korpusstärke, beim Korpus und bei allen Böden, gepaart mit einer 8mm Rückwand, bzw. bei offenen Regalen mit einer 19mm Rückwand.

geschlossener Oberboden bei den Unterschränken

810 mm Koprushöhe, 625 mm Korpustiefe, keinerlei Mehrpreise für Korpusveränderungen in Breite, Tiefe und Höhe, sowie keinerlei Mehrpreise für Frontveränderungen..

mir würden bestimmt noch ein paar mehr Punkte einfallen, wenn ich noch zwei Minuten hätte..

ja, am Ende kosten wir bestimmt soviel, wie die Kollegen aus Löhne.. ich denke aber, das ist durchaus gerechtfertigt..

hast Du denn schon einen Plan von Deiner Küche ? 20TSD gesamt ?, wenn die Geräte schon 15 TSD kosten ? dann bleiben noch 3-4 TSD für die Platte und 1TSD für die Montage... ich denke, da wirds eng, egal für welchen Hersteller Du dich entscheidest... ;-)
 

ChristianSchultz

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Also Häcker macht das wohl auch bei den Fronten.

Hier mal ein Bericht über Häcker:

Kunststoff-Formkanten einer Küche müssen extremen Bedingungen widerstehen und in Bezug auf Haftung und Wasserdichtigkeit tagtäglich Höchstleistungen erbringen. Daher setzt das Unternehmen Häcker Küchen bei allen Dickkanten auf die Polyurethan-Verleimung (kurz PUR-Verleimung). Das Unternehmen ist einer der wenigen Hersteller, der die Umstellung auf das PUR-Verleimsystem für Fronten, Korpusteile und Umfeldmaterialien komplett vollzogen hat – bei der Produktlinie systemat im gehobenen Preissegment wie auch bei classic im Einstiegsbereich. Damit erfüllt das Unternehmen die höchsten Erwartungen seiner Kunden und rechtfertigt wieder einmal seinen eigenen Qualitätsanspruch an hochwertige Küchen „Made in Germany“.
 

racer

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Wenn also der Knackpunkt die Fronten sind, dann sollte ich also Fronten nehmen die vollkommen umschlossen sind und keine offenen Kanten haben wie z.B Schichtstoff (Resopal).

wir drehen uns hier echt im Kreis..

Resopal ist wie Duropal, wie Pfleiderer, wie Egger und viele andere ein Hersteller von u.a. Schichtstoffen. Papierschichten die in Kunstharz getränkt verpresst werden. Daraus werden große Flächen hergestellt, die man dann auf Trägermaterialien presst. Diese Rohtafeln gehen in die Produktionen und aus den großen Tafeln werden kleine Fronten geschnitten und die bekommen am Ende Kantenanleimer..

heute halt gelaserte Kanten und das Trägermaterial auf den die Schichtstoffe gepresst werden sind entweder Spanplatte oder MDF ! also nicht wasserfest..

Setzt man diese Fronten zu lange zu viel, oder zu heißer Feuchtigkeit aus, sucht sich die Feuchtigkeit seinen Weg. Entweder die Kante löst sich, oder der Träger quillt. Im schlechtesten Fall beides..
 

ChristianSchultz

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nun ja, was soll ich hier über die Kollegen aus Löhne erzählen.. ?

fangen wir mal damit an, was wir anders machen:

sämtliche Kanten (auch die, die später verleimt werden) bekommen ein Kante

egal in welchem Bauzustand man auf eine eggersmann Küche schaut, man wird nirgends eine Spanplatte sehen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass der Korpus extrem gut vor Feuchtigkeit geschützt ist, sondern auch, dass die Korpusse extrem maßhaltig sind und bleiben.

19 mm Korpusstärke, beim Korpus und bei allen Böden, gepaart mit einer 8mm Rückwand, bzw. bei offenen Regalen mit einer 19mm Rückwand.

geschlossener Oberboden bei den Unterschränken

810 mm Koprushöhe, 625 mm Korpustiefe, keinerlei Mehrpreise für Korpusveränderungen in Breite, Tiefe und Höhe, sowie keinerlei Mehrpreise für Frontveränderungen..

mir würden bestimmt noch ein paar mehr Punkte einfallen, wenn ich noch zwei Minuten hätte..

ja, am Ende kosten wir bestimmt soviel, wie die Kollegen aus Löhne.. ich denke aber, das ist durchaus gerechtfertigt..

hast Du denn schon einen Plan von Deiner Küche ? 20TSD gesamt ?, wenn die Geräte schon 15 TSD kosten ? dann bleiben noch 3-4 TSD für die Platte und 1TSD für die Montage... ich denke, da wirds eng, egal für welchen Hersteller Du dich entscheidest... ;-)
Wie tiefer ich in die Materie eintauche umso mehr werden mir realistisch die Augen geöffnet.
Ich habe Freitag noch mal einen Termin in einem Küchenstudio dort lasse ich mir mal eine Küche planen und dann kannst du mir ja mal sagen was diese Küche bei Eggersmann kosten würde.

Das Thema Küchen kommt mir langsam vor wie das Thema Uhren.
Am Ende landet man doch bei einer Rolex hat aber ein Leben lang Ruhe, ist wahrscheinlich bei einer guten Küche genau dasselbe alles andere ist nur drumherum kaufen und sich hinterher ärgern.
 

martin

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Wie Du zuvor lesen konntest: PUR-Verleimung des Kantenmatrials ist Schnee von gestern. Gelaserte Kanten sind deutlich überlegen, nicht nur optisch, sondern auch in Bezug auf Eindringen von Feuchte (immer vorausgesetzt gute Verarbeitung).
 

ChristianSchultz

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wir drehen uns hier echt im Kreis..

Resopal ist wie Duropal, wie Pfleiderer, wie Egger und viele andere ein Hersteller von u.a. Schichtstoffen. Papierschichten die in Kunstharz getränkt verpresst werden. Daraus werden große Flächen hergestellt, die man dann auf Trägermaterialien presst. Diese Rohtafeln gehen in die Produktionen und aus den großen Tafeln werden kleine Fronten geschnitten und die bekommen am Ende Kantenanleimer..

heute halt gelaserte Kanten und das Trägermaterial auf den die Schichtstoffe gepresst werden sind entweder Spanplatte oder MDF ! also nicht wasserfest..

Setzt man diese Fronten zu lange zu viel, oder zu heißer Feuchtigkeit aus, sucht sich die Feuchtigkeit seinen Weg. Entweder die Kante löst sich, oder der Träger quillt. Im schlechtesten Fall beides..
Aber genau das habe ich doch geschrieben.
Wenn man nicht will dass sich was löst dann ist es doch besser eine kantenlose Front zu nehmen, in dem Fall eine Holzfront lackiert oder wenn Spanplatte/Mdf dann Mehrschicht lackiert.

Da komplett lackiert ist, hat doch Feuchtigkeit überhaupt keine Chance einzudringen da es keinerlei Kanten gibt sondern alles umschlossen ist, oder habe ich einen Denkfehler?

Natürlich dürfte die Lackschicht nie beschädigt werden.
 

ChristianSchultz

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Wie Du zuvor lesen konntest: PUR-Verleimung des Kantenmatrials ist Schnee von gestern. Gelaserte Kanten sind deutlich überlegen, nicht nur optisch, sondern auch in Bezug auf Eindringen von Feuchte (immer vorausgesetzt gute Verarbeitung).
Ich merke einfach wie mega komplex die ganze Thematik ist.
Bin leider nicht vom Fach unwirklich ziemlich überfordert.

Für mich als Leihe stellt sich das so da, dass der Korpus eine PUR Verleimung haben sollte.
Die Front einer Küche sollte keinerlei Kanten haben, sondern vollumfänglich lackiert sein.
Bedeutet für mich entweder eine mehrschichtlackfront oder eine Massivholzfront die ebenfalls lackiert ist so dass Feuchtigkeit nicht eindringen kann solange die Lackschicht unbeschädigt ist.
Wenn ich einen Denk oder Logikfehler habe, bitte mich gerne korrigieren.
 

martin

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Wurde auch zuvor schon geschrieben: Lack ist nicht zu 100% dicht, weshalb Autokarosserien zusätzlich verzinkt werden.
 

racer

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Martin, da muss ich in Teilen widersprechen. Die PUR Verleimung hatte schon den Vorteil, dass der Kleber weiter in das Trägermaterial eindrang und somit das Trägermaterial etwas besser vor dem Quellen schützte, als gelaserte Kanten das heute machen, aber PUR Verleimungen sind optisch so stark abfallend, dass das kaum noch einer haben möchte, weil sich die Kantenverarbeitung deutlich optisch abzeichnet !

Das Zitat der Kollegen aus Rödinghausen ist daher auch viel "werbewäscherei", weil sie auf den optischen Mangel in ihrer Werbeaussage auch nicht eingehen. Der Vorteil für die Kollegen ist halt nur, sie mussten die letzten Jahre nicht soviel Geld in neue Maschinen investieren..

Darüber hinaus erwähnte ich oben ja schon, dass PUR Verleimungen zwar nicht unbedingt auf Wasser reagieren, sehr wohl aber auf Wasserdampf, weil da kommt der Faktor Hitze dazu !
 

racer

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ja, ringsum lackierte Fronten mögen da etwas länger halten, aber auch Lackschichten trennen das Trägermaterial nicht hermetisch ab.

Wir sprechen in der Küche immer von Wasserdampf, also Feuchtigkeit und Hitze..

und dabei halten auch allseitig lackierte Fronten nicht ewig.

Zudem kommt bei lackierten Fronten immer die Schlagempfindlichkeit hinzu. Die ist bei Schichtstoffflächen nun einmal deutlich höher als bei lackierten Flächen. Und hier gibt es am Ende ja nicht nur Kleinkind-fahrende Bobby Cars, sondern auch Porzellanschüsseln und Töpfe die beim Ein- und Ausräumen gegen Kanten schlagen.

Was nützt es, wenn die Front zwar nicht quillt, oder die Kanten sich lösen aber nach Jahren viele optische Macken hat..
 

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es ist am Ende total einfach, die Fronten stehts trocken halten und nicht zu oft dagegen hauen, dann funktioniert das eine so gut wie das andere und kann auch richtig alt werden !
 
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