Wieviel sind Kunden bereit für eine Küchenplanung zu bezahlen?

[RowBa]

@tantchen

Genau, das kommt noch dazu!
Wobei ich tatsächlich von einem Profiplaner der davon leben will immer viel mehr erwarte in Bezug auf Wissen und Auskunftsfähigkeit - das würde auch für andere Bereiche gelten, nicht nur für Küchenplanung.

Sobald Honorar im Spiel ist, finde ich das gerechtfertigt.
Für Tipps von Hobbyplanern muss man dankbar sein ohne Ansprüche zu stellen und kann sich dann über alles freuen.

Leider geht Anspruch und Wirklichkeit ja nicht immer mit der Realität zusammen...
Für meinen letzten Autokauf habe ich auch auch in Internetforen per Diskussion mit "Laien" viel bessere Beratung finden können als in jedem Autohaus (...mal überspitzt formuliert).

 

[tantchen]

Kenn ich...

Speziell hier im Forum - und sicher auch in anderen Foren, was ich so gesehen habe. z.B. bei den Bauexperten - sind ja nicht nur Laien unterwegs, sondern auch Küchenmonteure und Händler oder eben auch viele Leute, die im realen Leben halt mal Elektriker oder Sanitärer oder Architekt gelernt haben.

Wie soll das ein prof. Küchenplaner denn alles abdecken? Der darf Dir ohne entsprechende Ausbildung überhaupt nichts erzählen, was z.B. in Sachen Elektrik alles machbar wäre. Denn wenn du dafür zahlst, dann steht der dafür auch gerade.

Heißt, er kann Dir eigentlich wirklich nur Fragen zu Küchenherstellern beantworten und ganz oberflächlich so Sachen wie "Herdanschlussdose kann man verlegen".
Das bekommst aber eben auch in jedem guten Küchenfachhandel bei Mitarbeitern mit langjähriger Erfahrung und engem kontakt zu deren Monteuren (Feedback zur Planung usw.). Und dort auch quasi kostenlos, nur eben ohne ausgedruckte Unterlagen wie Installationspläne usw.

 

[Keita]

Wobei ich tatsächlich von einem Profiplaner der davon leben will immer viel mehr erwarte in Bezug auf Wissen und Auskunftsfähigkeit

Und das alles für einen Pauschbetrag von 200 EUR, unabhängig vom Umfang der Planung? Da passen doch Einsatz und Anspruch nicht zusammen, wenn's keine 08/15-Lösung für Familie Mustermann werden soll.

 

[Nice-nofret]

Für 200.- würde ich maximal 3h Arbeit investieren; damit kann man knapp mal eine Reiheinhausküche erstellen und erklären - aber auch nur bei Leuten die mitdenken.

 

[RowBa]

Ich dachte tatsächlich an eine Planung für eine durchschnittliche Küche (Reihenhausküche, wie du es nennst - bezieht sich das auf die Raumgrösse?).
Bin eher von nur 2 h ausgegangen.
Natürlich wäre dementsprechend auch ein Stundenhonorar von 100 Euro passend.
Wenn es dann 3, 4 oder 5 Stunden dauert, weil die Planung durch den Kunden mehr Zeit benötigt, egal ob es daran liegt dass er besondere Wünsche hat oder vielleicht nicht selber vorbereitet ist....ist dann eben so.

Es gab in der Umfrage nur eine begrenzte Antwortmöglichkeit, daher...


PS: Wenn ich an Kunden denke, die sich eine Küche für 25.000 Euro anzuschaffen gedenken, kümmert die sicherlich auch keine 500 Euro für Planung.

 

[Nice-nofret]

Wenn der Hauptplaner in einem der Threads hier nur schon 10€ pro Stunde bekäme, welche wir hier damit verbringen, jedem wieder alles von vorne zu erklären...

Schau Dir nur mal die aktuellen Threads an ... da steckt jeweils viel Zeit drin, und manche Leute sind einfach so in ihre eigenen Ideen verliebt bzw. sind versessen auf irgendwelche Detaillösungen, welche nicht zur Gesamtplanung passen, dass es z.T. schier zum verzweifeln ist.

 

[RowBa]

Vanessa,

stimmt - das ist genau der Punkt. Wenn sogar 100 (oder auch nur 1 Euro ) anfallen würde ...plötzlich würden die Leute aufmerksamer lesen und/oder zweimal überlegen bevor 5 mal dasselbe gefragt wird, oder?

Ich glaube alles in allem: Küchenplanung als alleinige Verdienstgrundlage macht keinen Sinn.

 

[Michael]

Und schon gar nicht bei den hier angedachten Stundensätzen. Sorry, aber mit solchen Preisvorstellungen werde ich immer wieder konfrontiert, und das in der Regel von Leuten, die nicht mal einen Bruchteil dieses Betrages wert sind: Möbelschubser, die noch vor einem halben Jahr Bäcker gewesen sind, Kundendienstleiter im gleichen Laden ("Jeder KD-Einsatz kostet uns 250,-"), was natürlich Blödsinn ist und nicht zuletzt KD-Techniker der Hausgeräteindustrie, die zwar einen GSA reparieren können, aber unfähig sind ihn wieder korrekt einzubauen.

Auf der einen Seite wird jahrelang diskutiert und gehadert bis endlich ein Mindestlohn von 8,50 dabei rausgekommen ist, auf der anderen Seite maßen sich irgendwelche Crashkursgebildeten einen Hunderter die Stunde an - da passt doch was nicht wenn ein Küchenplaner mehr verdienen möchte als die Kanzlerin unseres Landes.

Ich rechne mal so:
Der Reingewinn eines Fachhändlers vor Steuer liegt bei etwa 10% nach Abzug aller Kosten. (Fuhrpark, Montage, Ladengeschäft, etc.)
Wenn er eine Küche für 15.000,- verkauft hat er also 150,- Brutto verdient. Darin ist die Planung enthalten aber auch die zusätzlichen Pflichten eines Händlers, wie z.B. Reklamationsbearbeitung, Abwicklung incl. Bestellung und Lagerhaltung. Da hat er bestimmt 50% mehr zu tun als der reine Planer. Bleiben für den also 75,- übrig.

Und jetzt kann sich der freiberufliche Küchenplaner Gedanken darüber machen ob er das dafür leisten möchte.

 

[KerstinB]

10 % von 15000 sind aber 1500 Euro

 

[Michael]

Sach ich doch: Viel zu billig die Planung.

Ok, mit der Rechnung habe ich mich dem Bildungsniveau der 8,50 Kräfte unterzuordnen. Allerdings bin ich seit zwei Tagen dermaßen mit Medikamenten zugedröhnt, dass jeder Junkie gerne mit mir tauschen würde.

Ich schreib heute nix mehr was mit Rechnen zu tun hat, versprochen...

 

[KerstinB]

@Michael, gute Besserung und Kampf den Viren

Wir zäumen das Pferd mal andersrum auf. Eine echte Standardküche läßt sich ohne großes Wahl-Hickhack sicherlich in 2 bis 3 Stunden reiner Planzeit planen. Sobald es aber kniffelig wird oder das Optimum herausgeholt werden soll, dann kann so eine Planung schnell 5 bis 10 Stunden sein. Und dann kommt im Küchenstudio noch die Zeit mit dem Kunden dazu: erstmal herausbekommen, was alles wichtig ist, bauliche Möglichkeiten klären, Fronten auswählen, Sonstiges auswählen, hier noch Feinabstimmung, dort noch Feinabstimmung usw.

Ich brauche da nur meine Küche zu nehmen. Selbst die Aufrüstung vor gut 3 Jahren hat meine KFB bestimmt noch 3 bis 4 Stunden gekostet, obwohl ich alles sehr penibel vorgeplant hatte. Aber, ich mußte ja eine tolle Arbeitsplatte auswählen und Maßbesonderheiten, Farben usw. abstimmen, klären, ob nicht doch schon ein neues Kochfeld, DAH-Einbau abstimmen usw.

 

[Michael]

Das ist es was ich meinte, Kerstin. Der Fachhändler leistet mehr und trägt zusätzliches Risiko. Der reine Dienstleistungsplaner kann sich nach der Planung zurücklehnen und Pfeife rauchen.
Bestellfehler, Montagefehler, etc. gehen schliesslich nicht auf seine Kappe. Wenn er sich verplant hat er rechtlich gesehen nichts zu befürchten da bei Auftragserteilung sämtliche Gewährleistungsansprüche auf den Händler übertragen werden.

Eigentlich ein geiler Job.
Schade, dass keine Nachfrage besteht.

 

[KerstinB]

Doch, es besteht jede Menge Nachfrage ... in unserem Planungsboard. ... Eigentlich müßte die Spendenkasse klingeln

 

[Michael]

Gutes muss nicht immer teuer sein.

 

[Black Lab]

Wenn ihr mir 'ne Bankverbindung gebt, gerne. Paypal hab ich nicht und verweigere ich konsequent.

 

[Michael]

Worauf wir natürlich Rücksicht nehmen. Ich habe den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und den Spendendialog mit einer zusätzlichen Kontonummer versehen.

Spenden für das Küchen-Forum

 

[Black Lab]

Den Kontoinhaber hab ich dann mal dem Impressum entnommen .

 

[Michael]

Shit!
Ergänze ich mal...

 

[isabella]

Sehr schön, Michael! Ich bin nämlich auch Paypal-Verweigerin

 

[Mela]

Was spricht gegen Paypal?