Küchenkauf im Möbelhaus

bibbi

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Viele Hersteller ,die direkt vertrieben haben, sind nicht mehr am Markt.
Auch der bereits genannte (Alm...)hat schon Insolvenz Erfahrung.
Es ist schon bewährt,daß man sich entweder auf die Produktion oder auf den Vertrieb konzentriert. Das ist doch bei fast allen anderen Produkten so.
Egal ob Auto ,Mode, Lebensmittel oder Möbel.
Sicher gibt es einige Nischenanbieter und man kann auch diverse Lebensmittel direkt beim Erzeuger kaufen.Oder man geht nicht ins Restaurant,sondern kocht selber.

Die Küchenbranche ist mit Sicherheit nicht in der Steinzeit stecken geblieben ,sondern höchst
innovativ und flexibel,sonst würde nicht soviel "Made in Germany"exportiert.
Wie sind Planung und Bestellprozess bei denen organisiert? Ich sehe keine Softwarelösungen auf ihrer Webseite. Sowohl Carat als auch Eopus waren eindeutig, dass sie keine Lizenzen an Privatpersonen verkaufen.
Um diese Systeme zu bedienen, bedarf es viel Erfahrung und Fachwissen, da es eben nicht nur um nette Bilder oder Videos geht. Mittlerweile ist der elektronische Bestellprozess oft so ,
daß direkt in Fertigungsdaten umgesetzt wird und der Sachbearbeiter vom Hersteller nur noch Kontrollfunktionen hat.
Das ist nichts für den geneigten Laien ,der 2-3 Küchen im Leben braucht.
Warum auch,dafür sind doch Geschäfte,Verkäufer/Sachbearbeiter da.
Vielleicht sollte ich einfach unentgeltlich ein Proxy-Studio eröffnen, um Leuten wie mir den semi-direkten Zugang zu Software und Herstellern zu ermöglichen.
Was soll denn der Vorteil sein ?
In den letzten Jahren haben es auch viele Online Händler versucht,da ist mir kein erfolgreiches Modell bekannt.
Eine Küche ist nun mal ein komplexes Produkt aus vielen Komponenten mit viel planerischer,
organisatorischer ,kaufmännischer und zuletzt handwerklicher Arbeit.
Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Alles ,was es an Systemen gibt,kann den Handel immer nur unterstützen und nicht ersetzen.
 

Evaelectric

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Viele Hersteller ,die direkt vertrieben haben, sind nicht mehr am Markt.
Auch der bereits genannte (Alm...)hat schon Insolvenz Erfahrung.
Es ist schon bewährt,daß man sich entweder auf die Produktion oder auf den Vertrieb konzentriert. Das ist doch bei fast allen anderen Produkten so.
Egal ob Auto ,Mode, Lebensmittel oder Möbel.

Ist das so?

Auch z.B. Alno musste schon Insolvenz anmelden.
Ist das jetzt die Schuld unfähiger Küchenstudios?;-)

Alma ist auf NRW konzentriert und ich kenne einige, die mit deren Küchen zufrieden sind.
Gerade bei Sonderwünschen/-anfertigungen ist es doch kein Fehler wenn Produktion und Vertrieb in einer Hand sind.
Ein Planer kann hier wie da gut oder schlecht sein, genau wie die Monteure.

Ich sehe auch nicht Ikea kurz vor der Pleite die ihre Produkte selbst herstellen.
 

DimoPe

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@bibbi Tesla, Apple und Dyson betreiben sehr erfolgreich Direktvertrieb. Genau die Qualität der deutschen Küchenhersteller sollte es ihnen ermöglichen , dies auch zu tun. Mein Kommentar war nicht auf die gesamte Küchenbranche gerichtet, sondern ausschließlich auf den Vertrieb. Und genau dieser ist eindeutig in der Steinzeit geblieben, allein wegen der ungeheuren Ineffizienz des Prozesses. Wenn ich meine Erfahrung kurz zusammenfassen darf, würde es so aussehen. Und es ist leicht vorstellbar, wie diese Erfahrung auf 1 Million Küchenkäufe jährlich extrapoliert werden kann und welchen immensen Verlust die ganze Blindleistung, die dabei entsteht, verursacht.


Kapitel I: Küchenkauf - Ein modernes Abenteuer

Alles begann relativ harmlos. Als moderne, junge Familie, die bald in die eigene Wohnung einziehen wollte, wollten wir beim unseren ersten Küchenkauf alles richtig machen. Deshalb entschieden wir uns, nach dem Küchenstudio mit den besten online Rezensionen im Umkreis von 30 km zu suchen. Schließlich ist der Kauf einer Küche für die meisten Menschen, nach dem Wohnungs- und Autokauf der bedeutendste im Leben. So wurden wir auf eine Filiale einer größeren Kette aufmerksam. Die Kinderbetreuung wurde arrangiert, und am Tag des Termins waren wir voller Erwartung vor Ort. Nachdem wir auf sofortige Aufforderung unser Budget von 25.000 EUR mit Stolz genannt haben – man muss ja die Nettosumme erstmal erarbeiten – ging es los. Nach mehr als 5 Stunden und etlichen Kompromissen schienen wir endlich am Ziel zu sein. Etwas enttäuscht und gleichzeitig verwirrt, weil weder die Keramikplatte noch die vielen Auszüge oder die ganz niedrige Sockelblende im Budget passten (die tolle APL hätte allein angeblich ganze 15.000 EUR gekostet, eine Summe, die um den Faktor 2x über dem späteren Angebot des Steinmetzes lag) und weil die tollen AFP-Fronten, die meine Frau sich gewünscht hatte, als „sehr schlecht“ beschrieben wurden, wurde uns eine Endsumme von 33.250 EUR genannt. Wir wollten uns bedanken und enttäuscht nach Hause oder besser gessagt zu Ikea gehen, aber dann begann erst der eigentliche Affenzirkus. Nach dem ganzen Theater, das wir trotz der Ermüdung mit steigendem Interesse beobachtet haben, verließen wir das Studio um 16:00 Uhr, nur um kurz danach einen Anruf mit einem ”letzten Preisangebot“ von 21.000 EUR zu erhalten. Es gibt Leute, die das vielleicht im Urlaub beim Souvenirkauf amüsant finden, aber bei einem Kauf, der mehrere Monatsgehälter umfasst finden wir es komplett daneben... "Es kann schon vorkommen, dass man einen faulen Apfel erwischt", dachten wir. Und wir lagen mit dieser Annahme ziemlich daneben.

Kapitel II: Die Jagd geht weiter

Nachdem wir bereits das teure Lehrgeld in Form von 7 Stunden (inklusive Fahrtzeit und Kinderbetreuung) bezahlt hatten, wollten wir nun alles richtig machen. Es sollte ein lokales Studio sein. Eine bekannte Kette, große Ausstellung, teure Autos auf dem Parkplatz. Hier wird man klar zur Kasse gebeten, aber nicht verarscht, dachten wir. Der Küchenberater war offensichtlich sehr erfahren. Nach 2 Stunden hatten wir eine kompromisslose Küche, und der Preis von 21.500 EUR war absolut akzeptabel. Nur die dunkle PerfectSense-Arbeitsplatte hat uns etwas verunsichert. Würde sie nach einem Jahr zu Hause genau so aussehen wie in der Ausstellung? Wir brauchten mehr Zeit zum Recherchieren und Überlegen. Aber dann kam die Überraschung - Vertrag innerhalb von 48 Stunden unterschreiben, sonst würde sich der Preis signifikant ändern. Um wie viel genau, konnte man uns nicht sagen... Dazu noch 80% Vorauszahlung und die restlichen 20% bei Lieferung. Auf meinen Hinweis, dass es sich bei der Montage um handwerkliche Arbeit handelt und diese keinesfalls vollständig im Voraus bezahlt wird, wurde nur mit einem Lächeln erwidert. Ich war leider zu spontan... Es wäre interessant zu erfahren, ob der Verkäufer tatsächlich denselben Preis zwei Tage später abgelehnt hätte und bei den Zahlungsmodalitäten geblieben wäre. Dazu noch ein Vertrag, der eine Preiskorrektur nach oben ermöglichte, die die normalen Lagerkosten bei Weitem übersteigt. Und wir hatten noch 18 Monate bis zum Bauabschluss. Also definitiv "Nein".

Kapitel III: Die Suche nach Transparenz

Nachdem wir genau wussten, wie unsere Traumküche aussehen sollte und eine relativ gute Vorstellung hatten, wie viel sie kosten würde, gingen wir zu einem familiengeführten Studio im benachbarten Ort. Man hieß uns mit 150 EUR Beratungsgebühr willkommen, die beim Kauf zurückerstattet werden würde. Auf unser Gegenangebot, gleich 1.000 EUR für die Beratung zu bezahlen, dafür aber die Beschaffungspreise beim Hersteller offenzulegen, wurde leider nicht eingegangen. Nun, man kann entweder entgeltlich beraten oder verkaufen, beides gleichzeitig stellt aber einen Interessenkonflikt dar.

Kapitel IV: Das große Finale

Nun sollte es ernst werden. Wir sprachen gleich zwei Studios an - das angeblich billigste in der Umgebung, dort, wo die Leute einkaufen, die nicht viel Geld zur Verfügung haben, und wo die Verkäufer hoffentlich bodenständig sind. Das zweite - ein selbstständiger Ingenieur, der Küchen in der oberen Mittelklasse verkauft. Jemand, mit dem wir gerne arbeiten würden. Das Ergebnis - bei identischem Design war die Nobilia etwas teurer als die Ballerina ... Der selbstständige Ingenieur punktete zudem mit viel Transparenz und angenehmen Gesprächen. Nur die Kosten für Lieferung und Aufbau waren mit über 4.000 EUR etwas üppig bemessen. Wenn man einen Schreinermeister eine Ikea-Küche aufbauen lässt, muss man vielleicht Schmerzensgeld zahlen. Nur ging es hier weder um eine Ikea-Küche noch um einen Schreinermeister. Vielleicht bin ich aber auch zu geizig. Gute Arbeit muss schließlich gut bezahlt werden. Ob man den Monteuren für zwei Tage Arbeit tatsächlich ein Ingenieurmonatsgehalt bezahlt oder die Kosten einfach verschleiert, ist natürlich eine andere Frage.

Epilog: Küchenkauf als Vertrauensfrage

Der Küchenkauf ist tatsächlich ein komplexer Prozess. Aber nicht, weil die 50 Positionen im Vertrag so schwierig zu gestalten sind, sondern weil er absichtlich schwierig gemacht wird – zwecks Gewinnmaximierung. Eine ganz normale Sache im kapitalistischen Alltag, könnte man meinen. Nur kostet es hier einiges an Zeit, sowohl für die Verkäufer als auch für die Käufer.

„Küchenkauf ist Vertrauenssache“, und da liegt das Problem. Ich hatte vor Jahren die Gelegenheit, für ein Unternehmen zu arbeiten, das jährlich Millionen in Procurement investierte. Dabei ging es um die Erstellung und Kalibrierung von komplexen Modellen, die bestimmten, mit wie viel Marge und welchen Gewinnen die einzelnen Zulieferer arbeiten dürften, um die Qualität zu gewährleisten. Das hatte absolut gar nichts mit Vertrauen zu tun. Die meisten Menschen in Deutschland sind bei Sachen wie Trinkgeld, Essen und Kunstausgaben sehr diszipliniert. Nur beim Küchenkauf scheinen sie den Verstand auszuschalten und bereit zu sein, gleich mehrere Tausend Euro auf den Tisch liegen zu lassen. So groß war der Unterschied zwischen zwei identischen Küchen in unserer Erfahrung.

Ich denke immer noch an die Leute, die die ganzen positiven Bewertungen beim unseren ersten Küchenstudio im Internet hinterlassen haben, weil sie vielleicht dachten eine teure Küche zum halben Preis ergattert zu haben, und dabei jetzt mit einer traurigen, dazu noch unvollständigen Küche zu Hause leben müssen. Denn diese ganzen Kompromisse dienten nicht dazu, „im Budget zu bleiben“, sondern um den Gewinn des Verkäufers zu maximieren. Und dieser Gewinn trägt leider keinesfalls zur Innovation und Qualitätssteigerung der Produktion bei. Es ist ein Artefakt eines in der Steinzeit steckengebliebenen Vertriebs.
 

mozart

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Vielleicht sind "die ganzen Leute" mit ihren Küchen einfach sehr zufrieden.
Deine Gewinnmaximierung mit sonstwo ergatterter Schnäppchenhaube zulasten einer sinnvollen Wertschöpfung beim letztlich ausführenden Anbieter hast du hier auch schön verschwiegen.
Es ist das übliche Pamphlet, sonst nichts.
Realität ist neben dem Verhalten mancher Händler eben auch die bei manchen Kunden völlig fehlende Strategie beim Kauf. Die einen holen sich 2-3 Angebote ein, achten dabei auf eine möglichst gute Vergleichbarkeit und kaufen letztlich bei dem Händler, der preislich, planerisch und "atmosphärisch" das beste Paket bietet.
Andere müssen überall etwas entlarven. Die EKs eines Händlers gehen dich nichts an, der fragt dich ja auch nicht nach deinem Einkommen.
Aus langjähriger Erfahrung-die Kalkulation verkaufter Küchen schwankt erstaunlich wenig, sowohl unternehmensintern, als auch von Anbieter zu Anbieter, sie liegt gerade aktuell mit rückläufiger Nachfrage so gerade noch in einem wirtschaftlich vertretbaren Bereich.
 

kingofbigos

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Die meisten Menschen in Deutschland sind bei Sachen wie Trinkgeld
so diszipliniert, dass die Kellner sich schon fast genieren das anzunehmen.

28,90 -> 29,-

151,60 -> 152,-

selbst wenn die Bedienung 1A war.

Die Aussage hat mich provoziert. Grüße aus Österreich.


Zum Thema:

Wenn ein Auto nach Lieferung vor Ort in stundenlanger Handarbeit zusammengebaut und angepasst werden müsste, gäbe es bei diesen Produkten keinen Direktvertrieb. Für die Planung und das Handwerk braucht man die Betriebe in der Region und die tragen auch das unternehmerische Risiko. Bei Möbeln, insbesondere Küche, macht die fachgerechte Montage 60-80% der Qualität aus. Bei 25k ist ein Montagepreis von 4000,- nicht übertrieben.

Und wenn man von vornherein mit Misstrauen in die Gespräche geht, ist das Ergebnis halt entsprechend. Die Aussagekraft von Internet Bewertungen und teuren Autos auf dem Parkplatz würde ich nicht allzu hoch gewichten.

Grüße Rüdiger
 

Soßenqueen

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Ob man den Monteuren für zwei Tage Arbeit tatsächlich ein Ingenieurmonatsgehalt bezahlt oder die Kosten einfach verschleiert, ist natürlich eine andere Frage.
Beim Preis würde mich nur der Endpreis interessieren.
Außerdem: steht in der Rechnung mehr Arbeitsleistung, kann man in D mehr von der Steuer absetzen. Haushaltsnahe Dienstleistung.
 

KerstinB

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Und zusätzlich ist der aufgerufene Montagepreis <> dem tatsächlichem Gehalt des Monteurs sondern umfasst alle kalkulatorisch notwendigen Nebenkosten wie "AG-Anteile, Krankheit-/Urlaub/Feiertagsfinanzierung, Beitrag zu den Allgemeinkosten, Leerlaufzeiten usw."

Typische Tagessätze Seniorberater, Entwickler usw. betragen ja auch ohne Problem 1200 bis 2000 Euro/Tag ;-)
 

martin

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Apropos Internet-Bewertung. Die sind sehr mit Vorsicht zu genießen:

Wir waren letztes Jahr für ein paar Tage in einem Hotel in Baden-Württemberg, gebucht über nach Recherche in mehreren Portalen. Bewertung zwischen 88 und 94% gut. Alles Fake. Das Zimmer war schmutzig mit "Wollmäusen" unter den Betten, erhebliche Staubablagerungen auf dem Teppichboden im Bereich der Türen und zum krönenden Abschluss dreckiges Geschirr zum Frühstück.

Zurück zur Küche: wenn es mehr als eine einfache Kiste, bestehend aus Herd, Spüle und Kühlschrank, ist, kommen wir sehr schnell in den Bereich Innenarchitektur und da ist genauso wie beim Hausbau eine umfassende Beratung erforderlich und das ist im Direktvertrieb nicht qualifiziert möglich. Der Steinproduzent plant Dir auch nicht Dein Haus. Da musst Du schon zum Architekten.
 

martin

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KI funktioniert im Küchenbereich z.Zt. allenfalls, um die immer wieder gestellten, oft dummen Fragen zu beantworten. Viel mehr wird auch nicht gehen, da KI Kreativität + Phantasie nicht ersetzen kann.
 

kingofbigos

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Servus,

ich hab mich ein wenig schlau gemacht seit meinem letzten Kommentar zur KI.

Ich erwarte, dass die KI den Fachberater mittelfristig überflüssig macht. Eine KI kann man anlernen. ZB. wenn eine KI mit allen Planungsdiskussionen hier im Forum gefüttert wird kommen da sicher respektable Ergebnisse heraus. Wie im Schach, das ist ja im Prinzip auch nur ein riesiges Gedächtnis das 25 Züge voraus kombinieren kann.

@martin, die immer wieder gestellten Fragen sind nervig aber nicht dumm. Die Leute wissen es ja nicht besser auch wenn sie oft glauben uns unsere Arbeit erklären zu müssen. Ein Kollege hat das nicht mehr ausgehalten und wollte einen Job wo ihm weniger reingeredet wird. Er trainiert jetzt eine Fußballmannschaft.

Grüße Rüdiger
 

Evaelectric

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Zurück zur Küche: wenn es mehr als eine einfache Kiste, bestehend aus Herd, Spüle und Kühlschrank, ist, kommen wir sehr schnell in den Bereich Innenarchitektur und da ist genauso wie beim Hausbau eine umfassende Beratung erforderlich und das ist im Direktvertrieb nicht qualifiziert möglich.

Wieso nicht?

In den Küchenstudios von z.B. Alma sitzen Küchenfachberater, wie in anderen Studios auch.
Weshalb sollen die unqualifizierter beraten oder planen?
 

menorca

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weil sie vielleicht dachten eine teure Küche zum halben Preis ergattert zu haben, und dabei jetzt mit einer traurigen, dazu noch unvollständigen Küche zu Hause leben müssen.
Woher weißt du, dass die Küchen traurig und unvollständig sind? Und dass die Leute deswegen unglücklich sind?

Ich verteidige keinesfalls die Verschleierungsmethoden zB durch Umbenennung von Herstellern oder die Prozenteschlachten in der Küchenbranche.
Aber Küchen sind deutlich komplexer als Autos, auch wenn dieser Vergleich immer wieder gerne strapaziert wird. Direktvertrieb ist nicht möglich.
Ausnahmen wie zB eine simple 2,50 Meter Zeile, die an eine 4 Meter lange Wand gestellt wird, sind möglich. Und selbst hier müssen Wasseranschlüsse und elektrische Gegebenheiten passen.
 

Evaelectric

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Die Grenzen zwischen Verkäufer und qualifiziertem, engagierten Fachberater sind fließend und erschreckend groß.

Das ganz bestimmt.
Aber das hat in meinen Augen nichts mit dem Direktvertrieb zu tun.

Reinfallen kann man überall.

P.S. Ich weiß ja nicht, was ihr sonst noch alles unter "Direktvertrieb" versteht.

Aber wenn ein Hersteller eigene Küchenstudios mit Fachkräften betreibt, die Küchen planen wie jedes andere Studio auch, sehe ich da keinen Unterschied bzw. wieso Direktvertrieb in dieser Form nicht möglich sein sollte.

Ein Küchenschreiner macht doch auch Direktvertrieb, wenn man so will.:so-what:
 

bibbi

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Was genau soll denn der Vorteil vom Direktvertrieb sein?.
Vielleicht klärt mich jemand auf.
 

Land_Frau

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Was genau soll denn der Vorteil vom Direktvertrieb sein?.
Vielleicht klärt mich jemand auf.
Im klassischen Sinn würde das bedeuten, dass der Verkauf nur über den Hersteller läuft. Es wird kein Zwischenhändler zwischen Produktion und Endkunde eingesetzt.

Häcker z.B. hätte eigene Studios und würde nur dort seine Produkte anbieten.

Der Kunde latscht dann in ein Studio und kann zwischen den Häcker Linien wählen. Der Kunde wird eingeschränkt.

Für Häcker (so als Beispiel) würde sich das auch nicht lohnen. Denk ich.
 

DimoPe

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Der Unterschied bestünde darin, dass man eine Zwischenstelle in der Vertriebskette eliminiert. Nach meiner Erfahrung sind das etwa 30% vom Endpreis der Küche. Bei einem geschätzten jährlichen Umsatz von 10 Milliarden Euro wären das 3-4 Milliarden Euro. Wegen welcher Summe streiken die Bauern gerade?

Viele Küchenstudios richten bei einigen Kunden sowieso mehr Schaden als Nutzen an. Firmen wie Hansgrohe und Miele wurden von mehreren KFB regelrecht schlechtgemacht. Außerdem wurden ohne Nachfrage viele Schubladen aus unserer ursprünglichen Planung, die wir mit viel Mühe und Unterstützung vom Forum erstellt hatten, einfach entfernt, damit wir „im Budget bleiben“. Da werden ein paar hundert Euro von der Qualität der Küche wegoptimiert, während gleichzeitig ein Angebot präsentiert wird, das mehrere Tausend Euro über unserer aktuellen Version liegt. Auf eine solche „Beratung“ kann ich verzichten.

Viele Menschen brauchen kein Küchenstudio . Eine KFB auf jeden Fall, die jedoch stundenweise abgerechnet rund 1000 Euro kostet und nicht das 5- bis 10-Fache, was das Küchenstudio nicht einmal in Rechnung stellt. Wozu auch? Sie lagern die Küche nicht einmal, sondern übertragen jegliches Risiko von Preisschwankungen vertraglich direkt auf den Kunden. Dazu verlangen sie das volle Geld im Voraus. Echt süß.

Ein für meine Bedürfnisse angepasster Prozess würde ungefähr so aussehen: Ich zahle 200-300 Euro für eine Software, die eine direkte Schnittstelle zu den Herstellern samt Preisen hat. Ich engagiere für 1000 Euro eine KFB, gerne auch per Videokonferenz, die mich bei der Planung der Küche unterstützt. Sanitär- und Elektroartikel bestelle ich online. Der Hersteller liefert und baut auf. Schnell, transparent, effizient.

Bei der Lichtgestaltung der Wohnung hat das perfekt funktioniert. Die 150 EUR/Stunde für die Designerin könnte ich verdoppeln und würde immer noch in einem akzeptablen Preisbereich liegen. Die Leuchtkörper wurden entweder direkt beim Hersteller oder online bestellt. Und wer glaubt, dass dies viel trivialer als eine Küchenplanung sei, sollte sich bitte die Software DIALux anschauen.
 

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