AW: Ist die Küche wirklich weiß ?
Wir reden hier nicht davon, was alles möglich ist. Sondern davon, ob es Pflicht ist , dass Küchenstudios grundsätzlich die Bemusterung vor Ort übernehmen müssen.
In der allgemeinen Übung hat sich das zwar eingebürgert, ist aber immer noch eine Leistung , die normalerweise dem Kunden selbst obliegt bzw. eine innarchitektonische Leistung bedeutet.
Als kostenlose Serviceleistung sollte man das natürlich anbieten. Hier kommt es auch auf den Auftragswert bzw. das vereinbarte Gesamt Volumen an. Die Großfläche wird das wohl nicht leisten. Hier ist der schnelle Abschluss gefragt. der Kunde muss dann schon selber mitarbeiten. Entweder um Muster bitten oder mit seinen Mustern ins Haus kommen.
Die Musterausstattung bedeutet für einen Küchenhersteller einen enormen Kostendruck. Mit jeder Kollektion wird dies dem Händler i.d.R einmalig, je nach erforderlich Stückzahl, kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Praxis zeigt, daß unterjährig auch mal Muster verlorengehen und da bekommt man als guter Küchen-Händler auch kostenlosen Ersatz vom Hersteller.
Man hat wirklich viel Arbeit die Kollektionen /Hand Muster immer auf Vollständigkeit zu überprüfen. der Katalog liegt in Schriftform vor und man hat die Muster da. man könnte da wirklich einen Mitarbeiter für abstellen, der immer im Handbuch abhakt, was denn noch da ist.
Und wenn dann Muster fehlen (aus welchem Grund auch immer), dann fehlen die auch für die Beratung beim nächsten Kunden, der im Geschäft seine Küche zusammenstellen möchte.
Natürlich spricht nix dagegen für den einen oder anderen Kunden ein Muster anzufragen und ihm dies zuzuschicken. Oder er darf es sich gern auch abholen.
Da es dann ja zusätzlich da ist, darf er es manchmal auch behalten.
Wir handhaben das so , dass der Kunde für ein Muster, welches er aus dem Mustersatz vom Geschäft mitnimmt eine Barkaution hinterlegt. Die bekommt er dann wieder, wenn er die Muster zurückbringt. Das wirkt Wunder. Abgesehen davon haben wir die Hand Muster von APL und Korpus Doppelt da, so dass ein Mustersatz immer komplett im Geschäft da ist. So zumindest die Theorie.
Frontensätze kosten sehr viel Geld in der Herstellung . Und erfordern sehr viel
Stauraum und Lager Fläche im Geschäft., ebenso Transportkosten ,und später, wenn die Front im Auslauf ist auch noch Entsorgungskosten. Daher ist es wirtschaftlich sinnvoll diese nur 1x dazuhaben. Und wenn die dann auf "reisen" ist, sollte diese möglichst schnell wieder ins haus zurückkommen. Die Erfahrung zeigt, dass der Kunde möglichst schnell sein Geld zurückhaben will und daher die front auch zeitnah wiederbringt.
@ Menorca
Einige Hersteller gehen schon dazu über die Front-Mustersätze nicht mehr im Gießkannenprinzip zu verteilen, sondern schicken diese mit valutierter Rechnung.
Die Gutschrift erfolgt dann mit der ersten Küchen- Bestellung.
@ HC
Online-Anbieter haben meist kein Ladengeschäft und sind darauf angewiesen dem Kunden ein Muster vorab zu schicken, sonst verkaufen die ja erst gar nix.
Dafür haben die keine Kosten für eine Ausstellung etc...., mit Sicherheit aber Kosten für mehr Mustersätze.
Das nenn ich dann ausgleichende Gerechtigkeit.
Nichtsdestotrotz muss ein guter KFB auf die Möglichkeit der Selbst Bemusterung des Kunden hinweisen und die Ausleihe/Mitnahme von Mustern anbieten.
Das hohe C der Küchenberatung ist dann die Bemusterung gemeinsam mit dem Kunden vor Ort, sollte dies möglich sein. Aber das ist immer noch eine
SERVICE-Leistung on Top und keinesfalls die Pflicht.