Initiative gegen rechtes Gedankengut

[Wolfgang 01]

Das meinst du nicht ernst Martin, oder?

 

[KerstinB]

Das wird ja jetzt wirklich Haarspalterei. Der Bundestag selbst schreibt:

Das Grundgesetz (GG) ist die Verfassung für die Bundesrepublik Deutschland.​

Quelle: Deutscher Bundestag - Grundgesetz

 

[martin]

Das meine ich sehr ernst. Wenn ich den PVC-Boden heute Vinyl-Boden nenne, ändert sich außer dem Namen auch nichts. Das Grundgesetz IST unsere Verfassung. Man sollte allerdings aus Gründen der Logik das Verfassungsgericht in Grundgesetzgericht umbenennen.

 

[KerstinB]

Und zum Schmunzeln .. Verschwörung der Woche: Die BRD-Show ... u. a.

Und sie hat, ebenso natürlich, eine gültige Verfassung, das Grundgesetz. Es könnte auch "Hausordnung" oder "Kaffeesatz" heißen, es bliebe doch eine Verfassung.​

 

[moebelprofis]

und wenn man die Geschichte kennen würde, wüsste man sowohl warum und weshalb das ganze so ist und war.

Die Verfassung hatte ihren provisorischen Charakter mit Aufnahme der neuen Bundesländer in den Geltungbereich des GG abgelegt.

 

[Wolfgang 01]

Haarspalterei nennt man sowas wichtiges nicht. Da sollte man zumindest mal das "Grundgesetz" gelesen haben. Zumal es das ja kostenlos gibt.

Und was der Bundestag dazu sagt, naja, darüber kann man geteilter Meinung sein.

Einfach mal im Grundgesetz den Artikel 146 angegeuckt.

 

[Michael]

Kommt jetzt diese Erbsenzählerei mit dem Unterschied zwischen Grundgesetz und Verfassung?
Und wenn wir eine Verfassung hätten? Welches Haar in der Suppe suchen wir dann?

Seit wann ist antikommunistisch zu sein etwas Verwerfliches? Hallo?!?!

Es ist nichts Verwerfliches dagegen zu sein, aber eines der Kennzeichen des Nationalsozialismus. Für mich ist rechts und links ein riesiger Unterschied und der Grundgedanke des Kommunismus sollte wohl alles andere als schlecht sein. Solidarität und Gerechtigkeit sind jedenfalls nicht die schlechtesten Ratgeber im Miteinander. Dass er nicht funktioniert liegt ja nicht am Kommunismus selbst sondern an den Menschen, die ihn nicht praktizieren können und an der kapitalistischen Welt drumherum. Das geht halt nicht.
Das Schlimme an der DDR war jedenfalls nicht der Kommunismus. Da muss man schon tiefer einsteigen.

 

[moebelprofis]

und auch diese Formulierung des Art.146 GG ist auf die Weitsicht und Größe der Verfasser des GG zu schieben. Schließlich kann immer mal etwas anderes (also in dem Fall eine andere, neue Verfassung) kommen. Und um das nicht auszuschließen, wird gleich geregelt wie das dann abläuft.

 

[moebelprofis]

HA! Ich habe den Fehler gefunden:

Einfach mal im Grundgesetz den Artikel 146 angegeuckt

du sollst das lesen und verstehen, nicht anschauen.

 

[Wolfgang 01]

Nun denn, es ist ein Unterschied ob ich selbst bestimmen kann was die Verfassung beinhaltet, als mündiger Bürger der dann in diesem Staat lebt, oder das mir ein Grundgesetz, welches aus Statuten besteht, vorgesetzt wird.
Und natürlich kann dann eine Verfassung nicht einmal nur so geändert werden.

Wenn doch die Verfassung und das Grundgesetz ein und daselbe sind, warum gibt es dann die verschiedenen Namen dazu? Ist doch merkwürdig....

 

[moebelprofis]

lies doch endlich mal die Infos, die man dir gibt. Da wird alles und noch viel mehr erklärt.

 

[racer]

Tantchen, die Threads in diesem Forum muss man nicht alle lesen, man darf aber, wenn das Thema interessiert... das ist wie beim Fernsehen, wenn es nciht gefällt, schaut man was anderes...

und ehrlich, der Begriff "Nazi-Hetze" ist wohl vollkommen deplatziert, wenn die SPD Zentrale aufgrund anonymer Bombendrohungen von Rechts komplett geräumt werden muss. Wo leben wir denn eigentlich... jeder Übergriff auf Ausländer und jede Hetzerei gegen Ausländer gehört bestraft... denen darf man nicht einen Meter Raum für ihre abstrusen Gedanken geben... die sind es, die hetzen.

Mir hängt jegliche Form von Nationalstaaterei zum Hals rauß... wer gibt irgendwem das Recht Menschen zu vertreiben und anzupöbbeln, nur weil er am Ort geboren wurde.. das ist wohl die schwächste Legitimation die es für irgendetwas gibt..

wir können alle froh sein, dass unsere Eltern uns hier geboren haben, aber daraus leiten sich keinerlei Rechte ab, die andere Menschen nicht auch haben... man sollte in vielen deutschen Familien mal seine Großeltern fragen, von wo sie im Krieg vertrieben wurden...?

Gäbe es morgen einen europäischen Paß und ich dürfte dafür meinen deutschen Paß abgeben, ich wäre der erste in der Reihe...

dabei ist es gleich, ob es sich um polnische, deutsche, oder französische Rechte handelt, die haben alle einen an der Waffel.. vielleicht sollten europäische Regierungen die einfach mal untereinander zwangsverweisen... die deutschen und die Franzossen nach Polen und Ungarn, die polnischen Rechten nach Sizilien.. usw.. vielleicht kommen die Hohlbirnen dann dahinter, wo sie zuhause sind und welche Legitimation sich aus einem Geburtsort ergibt... ich würde in meiner Nachbarschaft lieber friedlebende Syrer haben wollen, als brandstiftende Glatzköpfe...

Racer

 

[tantchen]

Wenn man normale Leute wie mich wegen einer durchaus legitimen Einstellung zum Thema Asylmissbrauch oder Griechenland als Nazi betitelt, dann ist das sehr wohl eine Hetze!
Manchmal hab ich den Eindruck, für die meisten Gutmenschen gibt es nur schwarz oder weiß und nichts dazwischen.
Da werden normale Bürger, die einfach nur was bewegen wollen, mit gewaltbereiten H.Gruß-Glatzen in einen Topf geworfen und es sind auf einmal alle ganz pöhse Nazis. Pfui.

Aber wehe, man sagt mal "die Flüchtlinge stehlen in den Supermärkten" - was ja leider sehr häufig vorkommt - dann gibts sofort nen Aufschrei. Sind ja angeblich nicht alle so... Ja klar...

Und jeder Übergriff auf Deutsche oder deutsche Institutionen gehört genauso bestraft. Woher haben Migrations-Kriminelle das Recht, bei einer Berichterstattung besonders geschont zu werden?

Hört doch endlich mal auf, immer mit zweierlei Maß zu messen.

Mit dem Geburtsort kann man sehen wie man will. Wenn jeder so denken würde, wäre das hier ein Staat voller Egoisten, denen ihr Heimatland schnurzegal ist und die keinerlei Brauchtum mehr pflegen.
Nein danke!

 

[racer]

um es mal mit Deinen Worten ein wenig ketzerisch zu sagen...

Brauchtum ist Geschichte... das war einmal, das hier und jetzt zählt...

von irgendwelchen Trachten oder Dialekten kann keiner Menschen helfen, die im Mittelmeer ersaufen...

zudem steht es jedem frei, seine Brauchtümer zu pflegen oder hindert Dich irgendeiner der Flüchtlinge daran dies zu tun?

Natürlich mag die Verteilung in Europa derzeit ungerecht sein, natürlich gehört die Haltung der Engländer kritisiert, aber wer sind wir denn, dass wir mit der Krise in Griechenland aufgrund der Niedrigzinsen Milliarden verdienen uns dann auf unser Brauchtum berufend nicht helfen.. Deutschland und wir, die wir hier leben, partizipieren zur Zeit dermaßen von den Krisen auf der Welt und in Europa, dass es gut zu Gesicht steht zu helfen... 800.000 Flüchtlinge.. lächerliche 1% der Gesamtbevölkerung in diesem Land...

die Asylantenheime die allen in den letzten 14 Tagen brannten, waren alle noch leer, da werden es wohl kaum die Asylanten gewesen sein, die sie angezündet haben.. das nur mal am Rande..

ich verurteile niemanden wenn er für seine Meinung auf die Straße geht, aber wenn er dabei Parolen ruft, deren Sinnhaftigkeit keinem klaren Gedanken standhält, wie z.B.: "Lügenpresse", "Wir sind das Volk", "Deutschland den Deutschen" usw.. dann gehört das angeprangert..

Es mag viel Presse geben, die man nicht braucht, die Bild z.B. aber die Pressefreiheit ist elementar wichtig, dabei schaue man mal nur nach Russland oder wie erst neulich passiert auf die eigenen Staatsorgane..

Racer

 

[racer]

desweiteren ist das Gegenteil von "Nationalstolz" nicht automatisch Egoismus.. ich freue mich auch, wenn mein Fußballverein mal wieder gewinnt oder meine Stadt zu der lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde, deswegen muss ich aber niemanden vertreiben wollen der hier Hilfe sucht... in Deutschland hat jeder Anrecht auf Grundunterstützung... und zwar jeder.. ! Ausnahmslos ! Und ehrlich, da bin ich Stolz drauf...

Racer

 

[racer]

ich bin übrigens nicht in der Stadt geboren, in der ich heute lebe.. dennoch bin ich stolz, wenn in dieser Stadt gute Dinge passieren und Glücklich, wenn der Fußballverein aus meiner Geburtsstadt gegen den Verein meines derzeitigen Wohnortes gewinnt..

Schablonendenken ist, wenn ich mich dem dem Aufkleber des Fußballvereins und dem Nummernschild der Stadt in der ich lebe in Kombination in beiden Städten nicht mehr sehen lassen kann, weil bei dumpfen "Fans" die Gehinwindungen das nicht mehr mitmachen... das verurteile ich, da es Freiheit beschränkt..

Racer

 

[menorca]

Zu sagen, "die Flüchtlige stehlen in Supermärkten" ist genauso dämlich wie zu sagen "die Deutschen stehlen in Supermärkten". Beides kommt bei einigen vor, und es sind Menschen, die stehlen, und das ist gegen unsere Gesetze, egal von woher die Menschen sind.

Asylmissbrauch ist tatsächlich ein Problem, das wir möglichst schnell in den Griff bekommen sollten, aber es gibt ja nun genügend berechtigte Asylanträge, und die gründliche und gerechte Prüfung dauert halt länger als ein paar Minuten.

Wenn sich jemand für Flüchtlinge einsetzt und sich ehrenamtlich um sie kümmert, warum sollte derjenige sich auch in gleichem Maß um einheimische Bedürftige kümmern? Einer alleine kann nicht die ganze Welt retten, jeder kann sich das Gebiet aussuchen, das ihm am meisten liegt und es wären genug Schultern da, um alle solche Aufgaben zu verteilen.
Das wäre die gleiche Logik wie: wer sich um Kinder in Afrika kümmert, soll sich genau so um Kinder in Deutschland kümmern, oder wer sich um herrenlose Hunde in Spanien kümmert, der muss sich auch um Hund/Katzen/Kinder/Flüchtlinge hier kümmern.

 

[racer]

spätestens seit der Grenzöffnung sind wir eh ein Vielvölkerstaat und seit dem Geburtenknick ist unser Land ein Zuwanderland, da ansonsten sämtliche sozialen Systeme über kurz oder lang zusammenbrechen würden... auch wenn es im Osten nicht so präsent sein mag, in den 60er Jahren haben wir Deutschen Gastarbeiter ins Land geholt, da wir sie händeringend brauchten...

vielleicht hätten einige Personen da mal drüber nachdenken sollen, bevor sie 1990 laut nach der DM geschrien haben... das eine gab es damals nicht ohne das andere... (hier tue ich vielen Ostdeutschen unrecht und entschuldige mich bei allen denen, die Demokratie und Weltoffenheit verstanden haben und danach leben)

darüber hinaus lebt dieses Land vom Export... wir leben davon, dass Ausländer unsere Ware kaufen... die gleichen Ausländer die hier mit Monotovcocktails beworfen werden, weil bei Ihnen zu Hause mit unseren Waffen ihre Heimat zerbombt wurde...

Racer

 

[moebelprofis]

Zum Thema Nationalstolz und Patriotismus muss man meiner Meinung nach unseren Budespräsident a.D. Johannes Rau zitieren:
"Ich glaube, daß Nationalismus und Separatismus Geschwister sind. Ich will nie ein Nationalist sein, aber ein Patriot wohl. Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt, ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet."


Man darf für die Gnade der Geburt dankbar sein, es ist aber keine Leistung die man erbracht hat, warum also "stolz" sein?

Flüchtlinge pauschal als schlecht bzw. kriminell abzustempeln ist dumm, wie die meisten pauschalen Verurteilungen. Und wenn man seriöse Zeitungen bzw. Medien betrachtet ist es ebenso dumm pauschal von einer "Lügenpresse" zu sprechen. Übrigens m.M.n. wieder so ein Unwort.

Über Brauchtumspflege braucht man uns, ob unserer Herkunft, nichts erzählen. Was hat das aber damit zu tun, sowas wie Anstand auch gegenüber Flüchtlingen zu zeigen? Richtig, nichts. Eher im Gegenteil, bei uns ist man gastfreundlich, auch wenn man es nicht immer so zeigt

 

[Michael]

Ich finde auch die Kritik an unserer Presse völlig ungerechtfertigt. Wenn ein Redakteur nicht erwähnt, dass der Supermarkt von einem Menschen mit Migrationshintergrund ausgeraubt wurde, wird gleich wieder "Lügenpresse" geschrien. Erwähnt er es gibt es Kritik wegen einer Hetzkampagne gegen Ausländer - schließlich habe das nichts mit dem Überfall zu tun.
Die können machen was sie wollen, es ist so oder so falsch. Das ist eigentlich traurig weil die Pressefreiheit ein hohes Privileg ist und wir alle froh sein sollten, dass es so ist wie es ist. Manchmal denke ich mir, die Kritiker sollten sich ihre Nachrichten doch selber schreiben.

Was ist eigentlich mit den Menschen in diesem Land los? Warum sind viele so unzufrieden? Haben die alle zu viel Zeit? Ich meine: Wenn die sich um 17.00 Uhr zu gewalttätigen Demos vor Flüchtlingsheimen treffen dann bin ich noch am arbeiten.

Ist aus der Null-Bock-Generation jetzt die Alles-Scheiße-Generation geworden?
Selbst wenn ich wollte hätte ich für so einen Quatsch gar keine Zeit.
Zugegeben fehlt mir auch die Zeit mich um Flüchtlinge zu kümmern. Aber mein Gewissen bereinige ich indem ich mir immer wieder sage: Immerhin zündest du denen nicht die Bude an. Das ist doch auch was.

Mir gefällt hier auch nicht alles. Ich finde z.B. unser Rechtssystem in weiten Teilen richtig Kacke. Irgendwie kann ich es mir aber verkneifen Gerichte anzuzünden und die Mitarbeiter dort mit Steinen zu bewerfen. Mag evtl. auch etwas mit übertriebener Selbstbeherschung zu tun haben - kein Plan. Da muss ich noch an mir arbeiten....