Gebrauchte Küche über Kleinanzeigen aufwerten?

[Maurix]

Hallo liebe Küchen Gemeinde,

ich hätte eine Frage in die Runde der ExpertInnen, da meine Freundin und ich zum März in eine neue Wohnung ohne Küche ziehen.

Auf Grund des Grundrisses, in dem die Küche im gleichen Zimmer wie das Wohnzimmer angesiedelt ist, mussten wir uns ein wenig etwas überlegen, um mit „wenig“ Platz eine gute Lösung zu kreieren. Bisher haben wir das ganze nur selbst geplant, würde mit der Planung aber auch nochmal hier im Planungsforum vorstellig werden.

Um Kosten zu sparen hatte ich überlegt eine der vielen gebrauchten Nobilia Küchen bei Kleinanzeigen zu erwerben und anschließend nur noch um fehlende Elemente zu erweitern bzw. die Fronten zu erneuern, damit diese uns gefällt. Wollte deshalb mal nachfragen, ob das eine absolute Quatsch Idee ist und nicht zu wirklichen Ersparnissen führt oder ob das eine gangbare Lösung ist, wenn Werkzeug und handwerkliches Talent vorhanden ist?

Danke schon Mal für euren konstruktiven Input

Besinnliche Feiertage!

 

[menorca]

Hallo @Maurix
Wenn das Budget knapp ist, ist es durchaus eine gute Idee, sich nach einer gebrauchten Küche umzusehen.
Es ist allerdings meistens keine besonders gute Idee, ein paar neue Einzelteile oder Fronten dazu zu kaufen, da diese unverhältnismäßig teuer sind. Stichwort Blockverrechnung , die dabei nicht mehr greift.

Daher: eine Küche mit Fronten kaufen, die euch gefällt. Und dabei lieber eine zu große Küche kaufen und überzählige Teile in den Keller stellen/entsorgen.

Die einzelnen Schränke können ja beliebig angeordnet werden. Aber eine neue Arbeitsplatte ist normalerweise eh nötig, da die Ausschnitte an anderen Stellen sitzen müssen.

Ohne Ecken zu planen ist dabei auch meistens einfacher im Selbstaufbau.

 

[racer]

Du solltest aber den Aufwand, dass Du die Küche irgendwo abholen musst, die wahrscheinlich auch selber demontieren und verpacken musst, dabei realistisch mitkalkulieren. Es ist am Ende eher fraglich, ob das wirklich ein Gewinn darstellt...

ich würde mir die Küche planen lassen und zusehen, dass ich die Geräte selber besorge, bzw. nach guten gebrauchten und passenden Geräten in den Kleinanzeigen schauen, wenn das Budget knapp ist..

 

[Maurix]

Nach der angesprochenen Blockverrechnung und einem groben Anhalt wo wir landen werden, haben wir uns das ganze gestern einmal planen lassen. Ergebnis sind ohne Geräte 10,5k, angeblich mit 50% Rabatt.

Ich selbst hab das ganze Mal grob bei Wunschkueche24 zusammengeklickt und komme bei ca. 8k raus, wobei das ein oder andere Seitenteil dann fehlt und die Montage natürlich auch nicht dabei ist. Wenn ich das richtig verstehe ist bei Wunschkueche24 aber auch keine Blockverrechnung berücksichtigt, weshalb hier höhere Preise zustande kommen müssten, weil es nur Einzelpreise sind?

Sollte ich die grobe Planung einmal im Planungsforum vorstellen? Haben die Leute hier grob eine Erfahrung was die Preise angeht, damit ich weiß ob ich über den Tisch gezogen werde oder es ein Angebot ist, das tatsächlich halbwegs fair ist?

 

[racer]

Maurix, 50% Rabatt gibt es nicht, so einfach ist das...

das wird dann entsprechend in solchen Häusern vorher fiktiv hochgerechnet.. ich kann jedem, der das prüfen möchte, nur raten, sich einfach mal irgendein Miele Gerät anbieten zu lassen. Auf der Miele Homepage finden sich dann die richtigen Verkaufspreise. Sollte in dem 50% Angebot der Bruttopreis für das Miele Gerät dann doppelt so hoch liegen, vor Abzug des Rabatts, wird der Schwindel wohl schnell auffliegen..

Frei nach dem Motto "Rabatt frisst Hirn" versuchen sie es halt immer wieder.. und täglich wacht wieder einer auf, der es glaubt..

Der Gegenteil ist dabei eher der Fall, wie Du selbst gerade mit Deinem Versuch eines Vergleichs festgestellt hast. Du bekommst anstelle eines Spitzenpreises doch eher ein Angebot, das man immer noch weiter unterschreiten kann.

Deine zweite Annahme, die ich jetzt mal voreilig in den Raum stelle, ist übrigens auch nicht richtig: Nur weil der Händler extrem groß ist und extrem viel Geld für Werbung ausgibt, ist er nicht automatisch der Günstigste..

Auch hier darf aufgrund der Werbekosten und der laufenden Kosten eher davon ausgegangen werden, dass die Fixkosten eher etwas höher sind als bei kleinen Familienbetrieben. Darüber hinaus kaufen solche Händler die Ware auch nicht mit X% mehr Rabatt beim Lieferanten, das steht auch fest.

Du hast bei der Wahl des Händlers einfach auf das falsche Pferd gesetzt. Such Dir einen kleineren Laden, wo der Planer noch Zeit für Dich hat und sich gegebenenfalls vorher auch mal die Küche anschaut und ich denke, du wirst besser zu Recht kommen.

 

[tidubu]

Ich habe meine Küche (Nobilia ) auch gebraucht gekauft und vor 6 Jahren 1500 Euro + ca. 200 Euro Transportkosten gehabt. Ich habe nichts an der Küche gemacht *), außer einer Arbeitsplatte für weitere ca. 200 Euro. Hat sich gelohnt, da vergleichbare (billo-)Küchen vom Discounter (mit 98% Rabatt und "ich frage den Chef" und Musterküche und wasnichtalles) für so 3500 angeboten wurden.
Mit Werkzeug und handwerklichem Geschick aber wenig Ahnung vom Küchenbau haben wir ca. 2 Wochen gebraucht um sie zusammenzubauen. Aber piccobello ausgerichtet, alle Wangen, Blenden und alles profimäßig angebracht.
Vor kurzem habe ich die Küche umgezogen und aus Zeitgründen aufbauen lassen, 1000 Euro, 1 Tag (+ nochmal 30 Minuten Nacharbeit etwas später) und ja, es ist gut geworden, aber ich hätte sie besser / schöner / gründlicher zusammengebaut. Aber halt in 2-3 Wochen, was hier aus Gründen einfach nicht zur Debatte stand.

Meine private Meinung: gebrauchte Küchen kriegt man für ziemlich günstig nachgeworfen, wenn man Kranft, Transporter, etwas Ahnung und Zeit(!!! oder den Aufbau bezahlt) hat, dann würde ich jederzeit eine gebrauchte kaufen.

*) Edit: Ich habe die Küchenschränke natürlich anders angeordnet und ja, man hat halt die Bohrlöcher der vorherigen Verbinder gesehen. Man muss natürlich wissen ob man eine jungfräuliche Küche haben möchte oder sich solche Makel für mehrere Tausend Euro Ersparnis sich "wegkucken" lassen.