Versetzen des Wasseranschlusses kostet € 1040 statt € 420

[WallyWonka]

Hallo miteinander.

Wir haben für unsere Küchenplanung den Wasseranschluss und -ablauf in einer Trockenbauwand um ca. 70 cm nach links versetzten lassen (siehe Bild im Anhang). Unser Küchenplaner meinte, dass er einen Installateur kennt und hat diesen direkt angerufen. Beim Gespräch wurde der Preis inkl. Rechnung € 420 genannt.

Der Installateur hat ein paar Wochen drauf bei uns den Anschluss versetzt. Zusätzlich hat er auch die Trockenbauwand wieder zugespachtelt, was er laut seiner Aussage initialen Angebot nicht eingeplant hatte. Das ganze hat 5 h gedauert. Wir haben jetzt drei Wochen nachdem der Anschluss versetzt wurde, eine würzige Rechnung von € 1040 bekommen. Die Rechnung setzt sich aus folgenden Kosten zusammen:

• € 510 Arbeitszeit
• € 60 Anfahrt
• € 470 Material (Rigipsplatte, Spachtelmaterial, Klein und Dichtmaterial, Eckventil 1/2", Kombieckventil, Rohrmaterial, Fittinge- & Ablfussmaterial)

Mir war zwar klar, dass sich der Preis erhöhen wird, nachdem der Installateur auch die Rigipswand wieder schließen musste, bin jedoch nicht von einer astonomischen Preiserhöhung ausgegangen. Meine Frage an die Runde: Denkt ihr, dass die Preiserhöhung angemessen ist für die geleistete Arbeit oder werden wir hier gerade über den Tisch gezogen?

Liebe Grüße
Wally

 

[eggnott]

Die von dir genannten fünf Stunden beziehen sich auf die gesamte Arbeit oder nur auf das "Zuspachteln"?

Der grundlegende Fehler ist wohl, dass euch oder dem Auftragnehmer wohl nicht klar war, dass es eben nicht nur ein Versetzen der Anschlüsse ist, sondern auch Trockenbauarbeit dazugehört - letzteres ist für viele Gas/Wasser-Installateure vermutlich nicht unbedingt die Lieblingsbeschäftigung.

In der Tat ist der Preis aber sehr stolz: Wenn es wirklich nur fünf Stunden Arbeit insgesamt waren, dann sind die Arbeitskosten in meinen Augen schon recht stolz und auch wie man auf 470 Euro Material kommt, erklärt sich mir nicht so ganz.
Mein Sanitär im Südwesten Deutschlands berechnet für ein stinknormales Eckventil 10 € plus MwSt. und die 60 € die Meister-Stunde.

 

[WallyWonka]

Die von dir genannten fünf Stunden beziehen sich auf die gesamte Arbeit oder nur auf das "Zuspachteln"?

Die 5 h beziehen sich auf die gesamte Arbeitszeit.

Habe wegen der Rigipswand auch mit einer Preiserhöhung gerechnet, aber eher mit € 200+-50

Bezüglich Materialkosten: Laut Rechnung ist der größte Brocken € 336 inkl. USt für Rohrmaterial, Fittinge und Abflussmaterial (die drei Materialen wurden nicht näher aufgeschlüsselt). Hab mir auch gedacht, dass das nicht so teuer sein kann. Aber bin selbst absoluter Laie und weiß es nicht sicher. Hab die Aufschlüsselung der Rechnung angehängt.

 

[Michael]

Ok, ist Österreich, aber über 100,- pro Stunde für einen Sani?
Ich habe das Gefühl, es werden immer mehr die Notsituationen in Zeiten des Handwerkermangels schamlos ausgenutzt.
Ich wünsche denen das dann immer beim Zahnarzt. Nur das es zusätzlich richtig weg tun soll.

Meister 70,- die Stunde brutto ist ok.
Materialkosten gesamt max. 100,-

Wenn er dir 700,- abgeknöpft hätte wäre genug übrig geblieben.

Hatte letztens eine defekte Feder im Sektionaltor. Der Handwerker sagte es könnte 250,- cash kosten. Ich war einverstanden. Als er dann in knapp einer Stunde fertig war bin ich auch etwas angefressen gewesen.

Momentan muss man das wohl einfach schlucken.....

 

[martin]

Nee, Du musst nicht alles schlucken. Der Wucherparagraph ist nicht außer Kraft gesetzt.

 

[eggnott]

Bezüglich Materialkosten: Laut Rechnung ist der größte Brocken € 336 inkl. USt für Rohrmaterial, Fittinge und Abflussmaterial (die drei Materialen wurden nicht näher aufgeschlüsselt). Hab mir auch gedacht, dass das nicht so teuer sein kann.

Man kann ja nett fragen, ob das nicht 28 Euro gewesen sein sollen
Das ist definitiv jenseits von gut und böse.

 

[WallyWonka]

Ich habe bereits die Firma kontaktiert und geschrieben, dass uns die Rechnung zu hoch vorkommt, vorallem wegen der extremen Abweichung vom Kostenvoranschlag. Die Antwort war, dass wir Vor-Ort mündlich den Preis akzeptiert hätten, als der Handwerker da war -- was ein absoluter Schwachsinn ist. Der Handwerker, der die Arbeit verrichtet hat, ist übrigens auch Firmeneigentümer und es ist eine relativ neue Firma, die vor 2 Monaten gegründet wurde.

Habt ihr Ideen wie ich weiter vorgehen sollte? Wart ihr schon mal in einer ähnlichen Situation und wie habt ihr diese gelöst?

 

[KüchenLiz]

Es ist immer blöd, wenn die Leistung bereits erbracht worden ist und es keine schriftliche Vereinbarung über den Preis gibt.

Rein aus dem Bauch heraus finde ich die Rechnung auch mehr als überzogen. Allein das Material kommt mir extrem teuer vor - ein paar Rohre und Eckventile kosten im Baumarkt vielleicht ein Viertel des aufgelisteten Preises. Selbst mit einem entsprechenden Zuschlag dürften da nie und nimmer über 300€ rauskommen.
Und der Stundensatz für die Arbeitsleistung ist auch zu hinterfragen.

Dennoch ist so eine Verhandlung im Nachhinein immer schwierig.
Ich würde mich an eurer Stelle an den Konsumentenschutz wenden. Wenn da von offizieller Stelle vielleicht einmal jemand nachfragt, wie der Preis zustande gekommen ist und eventuell auch mit entsprechendem juristischen Background das Thema Wucher anspricht, sehe ich am ehesten eine Chance, dass man euch entgegenkommt.

 

[bdl2k]

Würde auch mal den Küchenplaner in Kenntnis setzen. Sollte auch für ihn interessant sein, ausser die stecken unter einer Decke.

Am Ende zeigt sich wieder, dass mündliche Absprachen nichts wert sind. Man braucht alles schriftlich. Irgendwie traurig.

 

[isabella]

Ich würde so vorgehen:

- Aufstellung der verbauten Bauteilen mit netto/Brutto-Preise verlangen, damit hat die Firma eine letzte gesichtswahrende Möglichkeit, aus der Nummer rauszukommen
- Verbraucherzentrale fragen, wie sie das sehen
- Firma in einschlägigen Portalen wahrheitsgemäß bewerten
- Küchenstudio Feedback geben

Das geht natürlich nur, wenn eine Rechnung vorliegt.

 

[Michael]

Ich würde ihm 350,- abziehen und den Betrag überweisen. Dazu einen kurzen Brief oder eine Mail, dass der übertriebene Preis nicht akzeptiert wird und du um eine korrigierte Rechnung bittest.

Sollte er tatsächlich wegen der Summe rechtliche Schritte einleiten wollen wäre es mir den Spaß wert mir anzuhören, wie er vor Gericht seinen Stundenlohn rechtfertigt.

BTW. Du hast zwar nichts schriftlich, aber er auch nicht.