Stärke der Keramikarbeitsplatte

DimoPe

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Kann jemand von negativen Erfahrungen mit Keramik-Arbeitsplatten im Hinblick auf Brüche berichten?

Uns wurde eine 8mm starke Ausführung, auf Gehrung verklebt, angeboten, mit dem Versprechen, dass sie allem standhalten wird. Dies erscheint mir jedoch etwas unseriös. Unser Steinmetz verwendet für Granitplatten auch nichts unter 30 mm Stärke. Leider bietet er keine Keramik an.

Eine Zeichnung der Arbeitsplatten-Dimensionen ist angehängt. Der vollständige Planungsthread ist hier zu finden:

Große Küche in kleinem Wohnzimmer, 2. Versuch - Küchenplanung -

Wir planen, einen leeren Korpus in die tote Ecke zu setzen, um das Gewicht der Kaffeemaschine zu tragen.
 

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DimoPe

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8 mm sind nicht sehr viel, selbst wenn sie verstärkt werden. Bei der Größe der Fläche bleibt der Übergang zwischen Keramik und Verstärkung eine potenzielle Schwachstelle – das ist zumindest die Theorie. Vielleicht liege ich jedoch falsch, daher frage ich nach Erfahrungen.

Es sollte auch erwähnt werden, dass es sich um einen Neubau handelt, d.h., der Estrich ist noch jung
 

mozart

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Teilkeramik hat etwas andere Eigenschaften.
Die Biegefestigkeit ist etwas geringer, dafür ist das Material elastischer.
Mit 8mm ist ein Bruch durch einen herabfallenden Gegenstand schon sehr unwahrscheinlich.
(wir hatten hier mal den Fall einer Lechner-Keramik mit 3mm Nutzschicht, die durch einen mittleren Schlag mit der Faust einfach brach-8mm sind rein festigkeitsmäßig das 19fache von 3mm)
Die höhere Elastizität sehe ich mittlerweile als deutlichen Vorteil. Teilkeramik mit 8mm Nutzschicht von einem guten Anbieter ist mir lieber, als 12mm Vollmaterial-mit dem hatte ich in der Vergangenheit am ehesten Schadensfälle.

Leerkorpus in der Ecke ist eine gute Lösung, mache ich generell so.

Bei Neubauten mit nachsackendem Estrich hilft vor allem: Nach einiger Zeit die Sockelblenden abnehmen, Richtlatte auf die Platten, nachschauen, ob noch alles im Wasser ist und sämtliche Füße kraftschlüssig am Boden sind.
 

DimoPe

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Sehr hilfreiche Antwort, vielen Dank. In unserer Familie geht die größte Gefahr eher von den Kindern (2 und 4 Jahre alt) aus, die sich ab und zu gerne auf die Arbeitsplatte setzen, um die Eltern beim Kochen zu beobachten. Außerdem möchte meine Ehefrau die Möglichkeit haben, die Rollladenkästen über dem Fenster zu erreichen, indem sie auf die Platte steigt. Sie wird zwar nicht darauf springen, aber es sind dennoch 60 kg. Welchen der folgenden Ansätze würden Sie eher empfehlen und welche eher nicht?
  1. Teilkeramik mit 8 mm Nutzschicht und 20 mm Gesamtstärke
  2. Teilkeramik mit 8 mm Nutzschicht und 30 mm Gesamtstärke
  3. Vollkeramik mit 20 mm Stärke
  4. 25 mm Schichtstoff
40 mm Schichtstoff passt optisch überhaupt nicht, und bei Granit finden wir leider auch nichts Passendes, da es sehr hell sein soll.
 

KerstinB

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Vielleicht die Planung so anpassen, dass man wg. der Rollädenkästen nicht auf die Arbeitsplatte steigen muss. Was soll denn an den Rollädenkästen gemacht werden, dass man das muss?
Oder geht es um das Herunterlassen der Rolläden, dann sinnvollerweise eine Fernsteuerung einplanen.
 

Cuisini

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Gibts so dicke Keramikplatten überhaupt? Ich bin kein Fan davon. Stein sieht hochwertiger aus und ist speziell an den Kanten robuster.
 

DimoPe

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@Cuisini, da stimme ich dir voll und ganz zu. Meine Frau hat jedoch gewisse ästhetische Erwartungen, die von der Natur nicht erfüllt werden können, zumindest nicht innerhalb unseres Budgets. Vielleicht gibt es irgendwo tief in der Erde Granit, der wie Marmor aussieht, leichte Champagner-Einschlüssen zeigt, keinesfalls aber homogen... :-)

Dekton wird von Cosentino in einer 20 mm Ausführung angeboten, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es sich bei diesem Material um Keramik im reinsten Sinne des Wortes handelt. Unsere Alternative ist Calacatta Hochglanz von Strasser, ebenfalls in 20 mm.

@KertsinB, die Rollläden sind ferngesteuert. Es geht eher um die mögliche Auseinandersetzung mit Wespen, die sich im Rollladenkasten niedergelassen haben, oder um das Entfernen von Spinnennetzen nach Halloween etc. Allein deswegen würde ich die Küche nicht umplanen wollen.
 

mozart

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Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat Strasser Calacatta aus dem Sortiment genommen, das würde ich mal nachfragen (lassen).
Dekton wird auch in 8mm+Trägerplatte produziert, unser Lieferant AKP verarbeitet das so, bisher ohne Probleme.
Dekton IST eine Keramik, hochwertig, mit einer bestimmten Zusammensetzung (jeder Hersteller solcher Werkstoffe hat eine eigene Zusammensetzung) und einem besonders guten Marketing. Cosentino Silestone ist auch bei Quarzkomposit Marktführer, nicht nur im Küchenbereich.
 

Fernblau

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Dekton , eine Art Glaskeramik, ist extrem hart und hitzebeständig. Die Sprödheit teilt der Werkstoff mit seinen keramischen Geschwistern, hier fehlt mir nach über 3 Jahren Küchenalltag jedoch jegliche (negative) Erfahrung. Kein einziger Chip bisher, auch nicht am Ausschnitt der untergebauten Spüle. Die Temperaturfestigkeit und Dichtheit sind überragend, ich stelle alles darauf ab, egal wie heiß, spitz oder chemisch aggressiv. Also ich rede von Küche - konzentrierte Salpetersäure habe ich noch nicht getestet ;-)

Wenn sich mein Sohn mit seinen dynamischen 85 kg wieder mal rückwärts auf die Platte über dem 80er Unterschrank schwingt, kriege ich regelmäßig die Krise... bislang ging alles gut. Bei Kindern hätte ich hier keine Sorgen. Wir reden in meinem Fall von 20mm massiv. Hybrid wollte ich damals nicht (was gar nichts heißt...)
 
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