Lohnt sich Preisvergleich?

Cosi2810

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Hallo zusammen,

ich habe morgen mal wieder einen Termin im Küchenstudio vor Ort. Der Küchenplaner wollte einige Änderungen einarbeiten und mir auch einen Preis nennen.
Ich frage mich jetzt wie viel Spielraum Küchenstudios bzgl der Preisgestaltung haben.
Wenn ich mit der identischen Planung einer Häcker Küche zu mehreren Küchenstudios gehe (gleiche Stadt oder Umkreis), sollten dann erfahrungsgemäß die Preise eher ähnlich sein oder gibt es bei der Preisgestaltung einiges an Spielraum?
In meinen Wohnort (Vorort von München) gibt es 2 Küchenstudios. Eines plant mit u.a. Häcker, das andere mit Schüller . Ich war bis jetzt auch nur in diesen beiden Küchenstudios. Im Schüller Küchenstudio haben mir die Planungsvorschläge nicht zugesagt. Deswegen habe ich zum Häcker Küchenstudio vor Ort momentan keine Alternativen.
Lohnt es sich noch andere Häcker Küchenstudios aufzusuchen und dann zu vergleichen? Das wäre dann für mich in München.

Wie sehen also die Erfahrungen zu den Preisgestaltungen der einzelnen Küchenstudios aus?
Und wie weit kann man den Preis normalerweise noch verhandeln?
 

Fernblau

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Natürlich gibt es Unterschiede und natürlich ist Dein Küchenstudio frei in seiner Preisgestaltung. In der Realität wirst Du erleben, dass es zusätzlich auch noch intransparent ist: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Dir ein Endpreis genannt werden und Du wirst nicht erfahren, wie sich dieser zusammensetzt. Bis auf den Montageanteil vielleicht. Und wenn Du so vorgehst wie geplant (meine Vermutung ist gerade, dass Du den Aufwand einer weiteren Planung vielleichts scheust), bist Du in zwei Wochen wieder hier und wirst fragen, ob der Preis xx für die Küche yy denn gerechtfertigt sei. Und niemand hier wird Dir erschöpfend darauf antworten. Du wirst ggf. etwas von Kalkulationsgrundlagen erfahren, von Studiokosten in Innenstadtlagen, der Begriff Mischkalkulation wird wahrscheinlich fallen. Und alles wird richtig sein und Dir konkret wahrscheinlich gar nicht helfen.
Was Dir hilft, ist Wettbewerb und den kannst Du nur über ein bis zwei alternative Angebote realisieren. Dann kannst Du wenigstens die (intransparenten ;-)) Endpreise miteinander vergleichen, bekommst im besten Fall neue Ideen und Impulse und lernst bestenfalls jemanden kennen, der noch besser auf Deine Wünsche eingeht. Klar, ob das (zumindest in Bezug auf die Preise) in der Münchner Innenstadt gelingt, darf bezweifelt werden, aber einen Versuch ist es wert. Ich würde ggf. eher in Gegenrichtung weiter ins Umland orientieren; Preisgestaltung eines Anbieters hat auch mit der monetären Potenz seiner umliegenden Klientel zu tun ;-).
Das, was Du "Spielraum" nennst, war nach meiner Erfahrung sehr unterschiedlich: Von 50% Abzug auf Mondpreise der Flächenhändler bis zu vielleicht 5% eines von vornherein fair kalkulierenden kleinen privaten Anbieters war alles dabei. Aber um das bewerten zu können (ganz genau wirst Du's nie erfahren, aber Dein 'Gefühl' wird besser) brauchst Du den Vergleich.
Viel Spaß.
 

Maria-Christina

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Ist es bei Euch wirklich so intransparent?

Ich habe bisher immer eine mehr oder weniger detaillierte Auflistung bekommen - konnte also z.B. immer nachvollziehen, ob die Elektrogeräte im Rahmen sind oder überteuert.
Auf Nachfrage bekam ich auch immer Informationen zu Einzelkosten für z.B. Schränke, Änderungen … usw. und konnte dann entscheiden, ob es mit das Wert ist.

Ja, es wäre manchmal einfacher mit deutlichen „Preisschildern“ … aber so undurchsichtig, wie immer wieder behauptet erlebe ich es auch nicht.

Ich denke auch, dass eine identische Küche vom gleichen Hersteller preislich nicht so extrem anders sein wird … aber vielleicht bin ich ja naiv .
 

Fernblau

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...nicht naiv, nur anders erfahren...:-[
Ich hatte bei vier Händlern (ich weiß, dass vier zu viele sind, das war so auch nicht geplant) nicht ein einziges Mal eine wirkliche Liste mit Einzelposten, Summenspalte und Endpreis. Natürlich konnte ich Änderungen rechnen lassen und habe so den Mehrpreis von Schrank x zu Schrank y oder die Kosten dreier Innenauszüge erfahren, aber eben immer nur über den "Trick" der Einzeländerungen mit neuer Preisbildung. Das macht der Planer zwei Mal, dann geht's ihm auf den Nerv und mir auch. Ich habe irgendwann erkannt, dass Transparenz hier nicht zu holen ist und ich nur über den Vergleich der Endpreise weiterkomme und in die Verhandlung gehen kann. Ich habe mir dann eingeredet, dass ich ja nicht Transparenz bestellen möchte, sondern eine Küche;-)

Alle vier haben übrigens einen guten Job gemacht (selbst der Flächenhändler, als er vom Mond auf die Erde zurück gekehrt war) und am Ende haben wir von 10-15% Differenz geredet. Okay, wenn das für jemanden nicht verhandlungswürdig ist, für mich/uns war's das. Hat Spaß gemacht... letztlich auch dem Geschäftspartner - ich habe ihm danach zwei weitere Kunden vermittelt.
 

US68_KFB

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Es gibt keine festen Einzelpreise bei Küchenmöbeln. Was fest ist, sind die Verrechnungspunkte vom Möbelhersteller oder UVP vom Gerätehersteller.
Und die sind am Beispiel von Häcker Küchen sogar teilweise öffentlich
Screenshot_20240316_061730.jpg
Da kann jeder nachgucken, was ein Schrank kostet.

Je nach Lust, Laune, Wetter, Mengenrabatt, Blockverrechnung und Nasengrösse zahlt jeder Kunde einen anderen Preis für das gleiche Produkt. Kaufst du einen Schrank einzeln ohne Lieferung hat er eben einen anderen Preis, als wenn du 10 mit Montage kaufst. Deshalb sind Einzelpreise nicht aussagekräftig und es wird bei jeder kleinen Änderung das gesamte Projekt neu kalkuliert. Nur so kommst du auf einen Einzelpreis für diesen speziellen Einzelfall.

Wenn ich dir eine Liste mit Einzelpreisen vorlegen würde, glaubst du die dann auch? Glaubst du wirklich, daß ein Schrank 500 Eur kostet? Solche Preise gibt es nicht und wenn es sie gibt, sind sie auch nur willkürlich ausgedacht und nicht glaubwürdig.

Deshalb werden Einzelpreise nicht gedruckt, weil dann auch Kunde A 500 Eur für den Schrank bezahlt und Kunde B vielleicht 600 Eur und es endlose Diskussionen gibt, wieso das so ist.

Na und, das ist nicht nur im Küchenhandel so, sondern überall, wo Produkte verkauft werden.

Es ist bei Aldi aber nur nicht so auffällig, weil halt irgendein Marketingmensch einen Phantasiepreis drangepinselt hat, den wir Deutschen einfach so bezahlen, weil er uns suggeriert, das das so sein muss und wir uns sicher fühlen.

Feste Preise haben immer was beruhigendes, sie sind aber genauso kalkuliert, wie jede Küche auch. Jeder Händler versucht immer den maximalen Preis zu erzielen, den der Kunde bereit ist zu bezahlen.

Oder glaubt ihr wirklich, daß ein IPhone 1000 Eur Wert ist? Wieso handelt da keiner und wieso beschwert sich da keiner über Intransparenz? Weil es halt so dran steht und wenn es dran steht, wirds geglaubt und bezahlt. So tickt unsere innere Uhr. Je teurer desto vermeintlich wertiger und besser ist das Produkt. Ein IPhone ist genauso ein Luxusprodukt, wie eine Einbauküche.

Einzelpreise in Stücklisten bringen dich jedenfalls nicht weiter, weil du sie halt nicht 1:1 rein oder rausrechnen kannst.

Wenn ich 10 Schränke mit 20 % verkaufe, aber der Kunde dann 5 rausnimmt, kriegt er nur noch 10% auf alles. Also muss komplett neu kalkuliert werden und der Einzelpreis ist anders. Bei der Blockverrechnung ist es teilweise noch schlimmer.

Ich hatte mehrmals den Fall das ein simples einzelnes Wandsteckbord 200 Euro kosten sollte und wenn der Kunde 5 Stück bestellt hätte, hätte er auch 200 Eur für alle 5 bezahlt. Die Maschine muss eingestellt werden, Verpackung und Transport sind für 5 Stück eben nicht höher als für 1 Stück oder für 10. Das eigentliche Produkt kostet in der Herstellung fast nichts.
 
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Fernblau

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Na bestenfalls so oft, wie's nachgefragt wird. Und immer von dem, der noch Nerven zum Antworten hat...;-)

Die einen haben's verstanden. Die anderen haben's akzeptiert. Und wieder andere -und davon wird's in einem Forum immer wieder neue geben, davon lebt es ja schließlich- erfahren etwas bislang für sie Ungewöhnliches zum ersten Mal und suchen Erklärungen dafür. Legitim für mich. Auch wenn das "Phantasiepreis-Prinzip", welches wir Endkunden bislang von 99,9% unserer Geschäfte kennen seine Schwächen hat, würde ich bei Aldi keine Blockverrechnung wollen, nach der das Stängelchen Petersilie am Ende zur Neuberechnung des Warenkorbes führt, weil sich gerade ein neuer Block gebildet hat. Und ich weiß im Übrigen auch, dass Aldi nie kostendeckend arbeiten könnte, wenn ich alle paar Tage um kurz vor neun Uhr Abends ein Brötchen für 40 Cent aus der Auslage fische. Dafür hauen sich keine drei Verkäufer und ein kompletter Laden mit allen laufenden Kosten den Abend um die Ohren. Scheint also auch eine Mischkalkulation mit dem erwarteten Umsatz tausender Kunden zu verschiedenen Tages- und Wochenzeiten zu sein.

Wie Aldi dann auf die 40 Cent für sein Brötchen kommt, bleibt für mich so intransparent wie der Preis eines Küchenschrankes. Aber sie schreiben's so dran und wir alle können erstaunlich gut damit umgehen. Weil der Nachbarmarkt macht's ebenso, der nette Bio-Bäcker um die Ecke und der Bäcker in Sizilien ebenfalls. Das kennen wir halt. An das andere Prinzip (Küchenhandel) habe ich mich gewöhnen müssen und gehe auch damit um. Beruflich habe ich viel mit der technischen Beschaffung größerer Anlagen zu tun und frage mich gerade, warum ich hier ein besseres 'Gefühl' als beim Gesamtpreis eines Küchenprojektes habe. Vielleicht sind's die Optionspositionen. Die erzeugen so eine Art Transparenz. Übersetzt auf unser Thema hieße dies:

- Basisküche X mit Möbelkonfiguration Y, Arbeitsplatte Z und Geräteset Alpha: Preis A
- Option Granitplatte Schikki (Aufpreis B), Keramikplatte Nobel (Aufpreis C)
- Option Geräteset Beta (Inhalt, Aufpreis)
- Option aufgesetzte Griffleiste...

Gerechnet ist dies alles ja ohnehin, es gibt ja einen Endpreis, für welchen Küchenfrau/-mann ja nicht nur aus dem Fenster geschaut haben wird. Aufgeschrieben ist es (für mich) nirgendwo. Mir würd's helfen, meine ich.

Ansonsten hilft's m.E. nicht, jemandem Unwissenheit oder Naivität zu unterstellen, der hier nachfragt. Ich denke, dass wir uns auf den Punkt, dass die Preisbildung im Küchenhandel für die meisten Menschen außerhalb ihres bisherigen Erlebens-Horizontes stattfindet, einigen können. Dass genau dies vom Handel auch gewünscht sein könnte, ist bereits wieder meine ganz persönliche Unterstellung ;-).

Hier nochmal meine einfache Antwort auf die einfache Frage des TE in seiner Überschrift: Ja, unbedingt. Wenn Du Das nicht tust, vergibst Du eine Chance, die 'buying power' :-[ Deines Budgets optimal einzusetzen.
 

Cosi2810

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Danke für den Input.
Das hat meine Frage beantwortet, dass sich ein Vergleich lohnt.
 

US68_KFB

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Es ist durchaus möglich während der Planung dem Kunden zu sagen, daß der Schrank den man jetzt gerade eingeplant hat 500 Eur kostet.

Dann müsste man aber eben auch dazu sagen, dass dieser Schrank am Ende je nach Küchengrösse, Blockverrechnung , Montageanteil und individuellem Rabatt zwischen 351 und 609 Eur kosten wird.

Sowas ist Unsinn und nicht zielführend. Also fängt der Kfb gar nicht erst an über Einzelpreise zu reden. Man verzettelt sich nur und am Ende steht der Kunde da und behauptet, man hätte doch gehört dass der Schrank 500 Eur kostet.
 

Cosi2810

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Nach Einzelpreises hatte ich auch nicht gefragt.
Relevant ist mich der Komplettpreis.
Dieser wurde mir am Freitag im Küchenstudio mit 20.000 und ein paar Zerqueschten angegeben.
Witzigerweise hatte ich auch zu Beginn der Planung erwähnt, dass mein Limit bei 20.000 liegt.
 

US68_KFB

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So arbeite ich in der Regel auch. Das Budget wird erfragt und dann fängt man an zu planen. Während der Planung merkt man dann wohin die Reise geht und fängt an, diverse Dinge zu ändern.

Dann kommt ein besseres Kochfeld rein, die Korpuspassleisten werden zu Frontpassleisten, die Kunststoffborde werden zu Holzborden, die LED Unterbauleuchten zu eingefrästen LED Leisten und die Kunstoffwangen werden lackiert, bis das Budget halbwegs passt. Natürlich kommuniziere ich das mit dem Kunden während der Planung. Durch Kleinigkeiten und optisch unauffällige Veränderungen kann ich mehrere tausend Euro rauf oder runter planen.

Eine Planung auf gut Glück, ohne den Budgetrahmen zu kennen ist sinnlos und mache ich auch nicht. Wenn der Kunde, nach dem ersten Vorgespräch und einmal über den Plan gucken, kein Budget nennen möchte, dann nenne ich eben eins. Dann merkt man schon, ob der Kunde zuckt und abwinkt oder anfängt zu lächeln.

Wenn man dann das Budget am Ende sogar trifft, umso besser. Stattdessen werden einem unlautere Absichten oder Betrug unterstellt. Dabei hat man nur das maximal Mögliche für den Kunden in den Budgetrahmen gepresst.
 
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isabella

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Ich verstehe auch nicht, dass die Leute überrascht sind, wenn sie ein Budget angeben und dies eingehalten wird.

Wenn der KFB sein Produkt kennt wird er in der Lage sein, die Puzzlesteinchen so zu legen, dass der Kunde seine „must-haves“ innerhalb seines Budgets bekommt.

Wenn der Budget höher ist, werden auch die Wangen lackiert sein, die APL aus Keramik, die Vitrinen mit Innenbeleuchtung, die Nischenrückwand aus Glas, der GSP von Miele , aufgesetzte Griffleisten an Stelle von Griffe… das kann man aber auch abspecken und der Kunde wird es nicht mal merken (z.B. die Wange aus Kunststoff) und die Küche kann trotzdem hübsch und funktional sein.

Küchen sind so ein komplexes Produkt, da ist der Spielraum entsprechend groß.
 
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