Etikette bei Verhandlung im Küchenstudio

enovs

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Hallo zusammen,

meine Frau und ich sind derzeit dabei für unser Haus eine neue Küche zu kaufen und hatten diesbezüglich mit drei verschiedenen Küchenstudios Erstgespräche. Bis Mitte nächster Woche haben wir nun mit allen drei Studios Zweittermine, bei welchen uns mögliche Planungen vorgestellt werden.

Nun stellt sich mir die Frage wie man sich bei etwaigen Preisverhandlungen verhält ohne unverschämt zu wirken. Ist es in Ordnung zu erwähnen, dass man sich auch Alternativangebote einholt? Ich denke dies sollte selbstverständlich sein, schließlich geht es um eine Küche im Wert von 50k bis 70k€.

Ist es in Ordnung Studio A das Angebot von Studio B zu zeigen um beispielsweise zu erfragen warum das Angebot von Studio A teurer / günstiger als das von Studio B ist? Als Kunde ist es vielleicht nicht immer offensichtlich worin eine Preisdifferenz begründet ist und ich würde mir dann gerne erklären lassen wo die qualitativen Unterschiede liegen und wie sich diese im Preis niederschlagen.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Sven
 

martin

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Wenn Du Angebote anderer Anbieter vorlegst, bedenke. dass Du in den meisten Fällen wohl gegen das Datenschutzgesetz verstösst.
 

US68_KFB

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Ich vermute, dass du keine gedruckten Angebote bekommen wirst. Ich würde mir daher bei den Gesprächen die wichtigen Eckdaten auf einem Blatt Papier notieren. Also alle Gerätebezeichnungen, Zubehör wie Spüle, Armatur, Müllsytem, Beleuchtung, Besteckeinteilungen usw.

Natürlich Hersteller der Küche, Front, Sichtseiten, Wangen usw. Der eine baut lackierte Wangen an alle Seiten, der andere hat einfache Kunststoffkorpusseiten. Der Preisunterschied dürfte mehrere tausend Euro betragen. Wenn du jetzt fragst, was Wangen, Sichtseiten und Korpusseiten sind, such dir neue Küchenstudios, das gehört zur Beratung dazu.

Jede nicht sichtbare zusätzliche Schublade kann 300 bis 400 Euro extra kosten. Ein Besteckeinsatz in Kunststoff kostet 36 Eur, dasselbe in Nussbaum kann 360 Eur kosten.

Ebenso beim Zubehör. Der eine nimmt einfache Unterbau leuchten für 70 Euro im 3er Pack und der andere baut dimmbare LED Leuchtböden für 900 Eur in die drei Schränke.

Das alles siehst du auf den Bildern nicht und geht im Beratungsgespräch schnell unter.

Eine grobe Skizze schadet auch nicht. Ausserdem die Serviceleistungen notieren und erfragen, was alles im Preis enthalten ist und was nicht. Lieferung, Aufmaß, Küchenmontage, Anschluss aller Geräte, Garantiebedingungen, Jahresinspektion usw.

Bei einigen, hier nicht näher zu benennden Möbelhäusern, gibt eine keine Garantie , die über die Gewährleistung hinaus geht.
Ausserdem zahlst du eventuell für jeden Geräteanschluss extra nach Abschluss der Montage.

Mir wäre es aber wichtiger, welchen Eindruck das jeweilige Küchenstudio auf dich hinterlässt. Kompetenz, Beratungsqualität, gute Bewertungen bei Google usw.. Das würde ich mir bei dieser Größenordnung durchaus ein paar Tausender kosten lassen.

Wenn allerdings der eine 50k und der andere 70k verlangt, muss etwas grundsätzlich anders geplant sein. Solche Preisunterschiede sind bei ähnlichen Küchen in der gleichen Region nicht möglich. 58k und 64k ist aber realistisch. Geh mal davon aus, dass du die beide dann auch für 55k bekommen wirst. Identische Planung und harte Verhandlung vorausgesetzt.
 

marcohh

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Mit dem Budget bist doch auch auch in einem Preisbereich wo man nicht nur nach Funktion kauft (die bekommt man günstiger), sondern einen gewissen Anspruch an das Design und die Materialien/Details hat. Damit sind Angebote dann doch auch gar nicht mehr vergleichbar.
Ich würde in so einem Fall immer ein Studio suchen das mich vom architektonischen/gestalterischen Aspekt "abholt". Und genau diesen zahlt man dann ja auch - insofern finde ich Preisvergleiche aus Richtung Qualität dann nicht mehr zielführend (die sollte selbstredend durch die Herstellerwahl gegeben sein).

Oder ist das einfach nur eine "solide" Küche mit vielen teuren Geräten und daher ein rel. hohes Budget?

Ich habe vor kurzem eine Küche (leicht über deinem Budget) gekauft, und war dafür zuerst nur in einem Studio. Da wir über mehrere Termine nicht zusammen fanden, dann erst habe ich mich dazu entschieden ein weiteres Studio zu besuchen, mit dem es dann gepasst hat. Gleich zum Start 3 Studios parallel hätte ich deutlich zu aufwendig empfunden und auch wenig zielführend für mich.
 

enovs

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Ich vermute, dass du keine gedruckten Angebote bekommen wirst. Ich würde mir daher bei den Gesprächen die wichtigen Eckdaten auf einem Blatt Papier notieren. Also alle Gerätebezeichnungen, Zubehör wie Spüle, Armatur, Müllsytem, Beleuchtung, Besteckeinteilungen usw.

Natürlich Hersteller der Küche, Front, Sichtseiten, Wangen usw. Der eine baut lackierte Wangen an alle Seiten, der andere hat einfache Kunststoffkorpusseiten. Der Preisunterschied dürfte mehrere tausend Euro betragen. Wenn du jetzt fragst, was Wangen, Sichtseiten und Korpusseiten sind, such dir neue Küchenstudios, das gehört zur Beratung dazu.

Jede nicht sichtbare zusätzliche Schublade kann 300 bis 400 Euro extra kosten. Ein Besteckeinsatz in Kunststoff kostet 36 Eur, dasselbe in Nussbaum kann 360 Eur kosten.

Ebenso beim Zubehör. Der eine nimmt einfache Unterbau leuchten für 70 Euro im 3er Pack und der andere baut dimmbare LED Leuchtböden für 900 Eur in die drei Schränke.

Das alles siehst du auf den Bildern nicht und geht im Beratungsgespräch schnell unter.

Eine grobe Skizze schadet auch nicht. Ausserdem die Serviceleistungen notieren und erfragen, was alles im Preis enthalten ist und was nicht. Lieferung, Aufmaß, Küchenmontage, Anschluss aller Geräte, Garantiebedingungen, Jahresinspektion usw.

Bei einigen, hier nicht näher zu benennden Möbelhäusern, gibt eine keine Garantie , die über die Gewährleistung hinaus geht.
Ausserdem zahlst du eventuell für jeden Geräteanschluss extra nach Abschluss der Montage.

Mir wäre es aber wichtiger, welchen Eindruck das jeweilige Küchenstudio auf dich hinterlässt. Kompetenz, Beratungsqualität, gute Bewertungen bei Google usw.. Das würde ich mir bei dieser Größenordnung durchaus ein paar Tausender kosten lassen.

Wenn allerdings der eine 50k und der andere 70k verlangt, muss etwas grundsätzlich anders geplant sein. Solche Preisunterschiede sind bei ähnlichen Küchen in der gleichen Region nicht möglich. 58k und 64k ist aber realistisch. Geh mal davon aus, dass du die beide dann auch für 55k bekommen wirst. Identische Planung und harte Verhandlung vorausgesetzt.

Vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Ich fühle mich bisher bei allen drei Studios sehr gut aufgehoben, die genannten Unterschiede in der Qualität der Wangen, Fronten, etc. wurden mir erklärt, ich hatte mich diesbezüglich allerdings selbst schon vorher intensiv informiert.

Wird mir ernsthaft ein ausgedrucktes Angebot verweigert? In dem Fall würde ich darauf bestehen oder nicht bei dem jeweiligen Küchenstudio kaufen. Bei einem Kaufpreis von 50k bis 70k Euro erwarte ich eine gewisse Transparent, möchte genau wissen was ich kaufe und entsprechende Bedenkzeit haben. Da werde ich mich nicht darauf einlassen die Katze im Sack zu kaufen ohne in Ruhe zuhause die Angebote evaluiert zu haben, soviel Zeit und Offenheit muss sein.

Oder ist das einfach nur eine "solide" Küche mit vielen teuren Geräten und daher ein rel. hohes Budget?

Ich habe vor kurzem eine Küche (leicht über deinem Budget) gekauft, und war dafür zuerst nur in einem Studio. Da wir über mehrere Termine nicht zusammen fanden, dann erst habe ich mich dazu entschieden ein weiteres Studio zu besuchen, mit dem es dann gepasst hat. Gleich zum Start 3 Studios parallel hätte ich deutlich zu aufwendig empfunden und auch wenig zielführend für mich.

Ich denke es wird eine Mischung aus beidem. Es werden vorrangig Gaggenau und Bora Geräte. Ein Küchenstudio ist Siematic bei welchem entsprechend eine Siematic-Küche angeboten wird, die beiden anderen wollen mit Häcker Systemat oder alternativ Leicht planen. Alle drei Studios versicherten mir, dass das genannte Budget von 50k bis 70k Euro realistisch sei.

Sicherlich, es kostet viel Zeit mit drei Studios in die Planung zu gehen, aber bei einer Investition in dieser Höhe halte ich das für sinnvoll. Alleine schon um ein Gefühl für die Preise zu erhalten und nicht dauernd zu zweifeln ob man nicht viel zu viel bezahlt hat. Abgesehen davon ist das für mich nicht anstrengend. Tatsächlich macht mir das Planen und Recherchieren unheimlich viel Spaß und ich könnte ewig in Küchenstudios verbringen! :-[
 

marcohh

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Wird mir ernsthaft ein ausgedrucktes Angebot verweigert? In dem Fall würde ich darauf bestehen oder nicht bei dem jeweiligen Küchenstudio kaufen. Bei einem Kaufpreis von 50k bis 70k Euro erwarte ich eine gewisse Transparent, möchte genau wissen was ich kaufe und entsprechende Bedenkzeit haben.
Seh ich genauso. Und meine Erfahrung ist, das man bei höherpreisigen Küchen(herstellern) dieses auch bekommt. Auch Moodboards sind in dem Bereich nicht ungewöhnlich.
Wahrscheinlich aber nur in Studios die ausschließlich hochpreisige Hersteller verkaufen, also beim Häcker und - je nach dem - beim Leicht Händler vielleicht eher nicht.
 

Michael

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Vor allem würde ich mich jenseits der 50K von Massenherstellern verabschieden. Häcker wäre da für mich erst mal raus. Siematic und Leicht Küchen sind zwar ok, aber in dem Preisbereich kann man schon über Eggersmann nachdenken.
 

enovs

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Naja, allein der Getäteanteil wird vermutlich irgendwo zwischen 30k und 40k Euro liegen. Ist denn Eggersmann soviel besser als Siematic ? Dachte Siematic spielt schon in der obersten Liga.
Über Häcker hatte ich vor den Erstgesprächen eigentlich garnicht nachgedacht, jedoch haben zwei Studios die Systemat Küche empfohlen, beide sagten die Qualität wäre nicht schlechter als bei Leicht.

Für eine Eggersmann-Küche habe ich mir kein Angebot eingeholt, da kein Studio in der Nähe ist.
 

US68_KFB

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Geräte für 30 bis 40? Was soll das sein? Dann ist 50 k insgesamt vollkommen unrealistisch. Realistisch ist eine Teilung der Kosten in etwa durch Faktor 4. 13k Möbel netto, 13k Geräte netto, 13k Monteure, Nebenkosten, Provisionen, 13k Gewinn und von allem nimmt das Finanzamt dann 19% weg.
 

US68_KFB

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Ja und noch einen Weinkühlschrank, den 75 cm Backofen nebst DGC, dann kommt das hin.
 

Evelin

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es geht ja nicht um die Kosten der Geräte und wie viele du dir in die Küche stellst, Nur wenn die Geräte 35k kosten, bleibt nur ein geringer Teil von den 50k für all das andere drumherum übrig, insbesondere die Keramikplatte und all das andere was US68 gelistet hat, dann gibts nur noch Holz von Nobilia oder ein höheres Budget.
 

Evelin

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schau dir den faden von haizHung an Neue offene EBK, 4er Familie, schwierige erste Schritte - Küchenplanung - zwischen drin sind ein paar Seiten die du überspringen kannst, es geht um den Einbau des GSP

Der KFB in München wollte €800 für ein schriftliches Angebot, in Berlin €700, die er auch bezahlt hat. Ballerina , Resopal, grifflos, 1 x BO, 1 x KS, 1 x GSP, 1 x Bora , keine Stein AP. Er hat die Angebote und den Endvertrag hochgeladen, am Ende waren es glaube ich €27k für eine überschaubare Küche ohne freistehende Insel.
 

bibbi

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Grundsätzlich (unabhängig vom Hersteller)sollte das Studio auch in der Lage sein ein Projekt dieser Größenordnung abzuwickeln.
Da würde ich nach Referenzen fragen.
 

racer

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auf die Küchenplanung bin ich gespannt..

und nein, du wirst in der Preisklasse nicht mal eben ein Angebot bekommen.. der Planer wird ca. 2 bis 3 Tage an der Planung der Küche sitzen und wird keine große Lust haben, dass sein Marktbegleiter da am Ende einfach einen anderen Preis drunter schreibt und sich die Arbeit spart.. wahrscheinlicher ist eher, dass wenn Du die Planungen vor Abschluß haben möchtest, dass der Händler dir anbietet, mit Dir einen Planungsvertrag zu schließen. Also, du bezahlst ihm seinen Aufwand für die Planung und die Kalkulation und dann gehört die Planung dir.. das sollte irgendwo zwischen 500 bis 1000 Euro betragen.

bei 35K Geräteanteil, wird die Küche erfahrungsgemäß wohl eher bei mindestens 70K im Verkauf liegen, alles andere würde mich doch wundern.. außer es gibt kaum zusätzliche Schränke, außer den Geräteumbauten und sowohl Front als auch Arbeitsplatte entsprechen am Ende nicht dem qualitativen Anspruch der Geräte...

die Lieferkosten und die Montagekosten der Geräte beträgt ja schon, brutto ca. 5K.. dann bleiben noch 10K für die Möbel und die Platte ? das passt leider nicht wirklich zusammen..

hat Häcker überhaupt Fronten in entsprechender Breite für die 400er KS Geräte von Gaggenau ?
 

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