Hallo Leidgeplagte,
ich will nicht näher auf mein Leidensgeschichte mit unserem Siemens IQ700 Induktionsfeld (EX875LEC1E - Kaufdatum: ca. 2017) eingehen, den es war wie schon öfters in verschiedenen Foren beschrieben, dass die kleinen Touch-Sensoren (ca. 1x1 cm) nach zwei Jahren der Reihe nach versagt haben.
Von wegen:
iQ700 Kochfelder – für das Kocherlebnis der Zukunft
Die Zukunft hat mich nach zwei Jahren eingeholt und ich konnte das Kochfeld in der Gegenwart kaum noch einschalten.
Durch hohen Druck auf die Glasplatte (Einschalt-Sensor) haben wir zumindest das Kochfeld noch einschalten können. Aber sonst haben keine Funktions-Sensoren mehr funktioniert. Die Regelung der Platten und die Plattenauswahlsensoren war nie vom Defekt betroffen.
Auf die Dauer gesehen wohl keine gute Idee hohen Druck auf eine Glasplatte auszuüben.
Hier die defekten Sensoren welche bertoffen waren und ich wieder instand setzten konnte:
Den
BSH Kundendienst angerufen und Kulanzlösung gibt es nur wenn ein Kundendiensttechniker sich das vorort ansieht. Nein Danke, den ich kann ein defektes Bauteil selber tauschen und möchte einen kulanten Preis für ein Ersatzbauteil, denn es gibt zahlreiche Forenberichte, dass die Steuerplatine mit den Touch-Sensoren regelmässig ihren Dienst versagt und irgendwann nicht mehr funktionieren. Nichts zu machen bei BSH, selbst nach einem Telefonat mit irgendeiner leitenden Tante in der Geschäftsstelle Wien.
Wie auch immer, ich wollte mich einfach nicht geschlagen geben und habe weiter geforscht und folgenden Artikel gefunden:
mikrocontroller.net Artikel
Im Beitrag von Matthias (Gast) von 18.12.2020 13:17 ist alles beschrieben was man wissen muss. Man(n)/Frau braucht einen Lötkolben und ein wenig Zinn und das wars.
Selbstverständlich muss sehr vorsichtig gearbeitet werden, nämlich beim herausdrücken der Sensoren damit nichts beschädigt wird. Bitte den verlinkten Beitrag gut durchlesen und nichts heraushebeln! Bei mir sind alle Sensoren recht gut rausgegangen indem ich von der Rückseite der Platine die Befestigungsfüsschen vorsichtig nach vorne herausgedrückt habe. Immer nur ein paar Zentel Millimeter und das auch abwechselnd. Niemals einen Fuss ganz durchdrücken.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist das ovale Füsschen leichter rausgegangen.
Meiner Meinug nach handelt es sich um eine Fehlkonstruktion der Sensoren. Die gummiartigen Kontakte an den Sensoren sind schlichtweg zu kurz:
Die Sensoren sind nicht verlötet, sondern nur in die Platine verpresst und ich könnte mir gut vorstellen, dass durch die Wärmebeanspruchung (ist ja bekanntlich ein Kochfeld) der Kontakt zur Platine verloren geht.
Ich habe alle Sensoren wieder in Stand setzen können indem ich auf die dreieckigen Kontaktflächen eine dünne Zinnschicht aufgetragen habe. Da reichen 2-3 Zentel Millimeter und dann habe ich den Sensor wieder fest in die Platine eingedrückt. Einbaurichtung beachten, weil sonst könnte ein Symbol verkehrt leuchten.
Die verzinnten Kontaktflächen machen nichts anderes, als dass alles im zusammengebauten Zustand enger aneinander liegt und somit der Kontakt zwischen Sensor und Platine wieder herhestellt wird und bestehen bleibt. Hoffentlich auch nach längerer Zeit, ansonsten werde ich die Zinnschicht etwas höher machen.
Und seit dem funktionieren die Sensoren wieder einwandfrei und ich habe so eine Freude bei jedem Einschalten, dass ich mir keinen Ersatzteil kaufen musste und die Erfahrung auch noch teilen kann.
Bezüglich des Beitrags von Blumenstein:
Hallo Zusammen,
jetzt hat es auch mich mit meinem Induktionsfeld EX875LYC1E/01 erwischt. Langsam sterben die Bedientasten ab. Eine Anfrage an den Kundendienst brachte mir für dieses nachweisliche Qualitätsproblem ein "einmaliges" Kulanzangebot von 299€ für den Tausch des Sensorfeldes.
Danke Siemens! Ich habe gestern die Glasplatte abgenommen und etwas Filz unter die Halterung geklemmt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Beschichtung zwischen Glasplatte und den Sensoren an einigen Stellen nicht mehr vorhanden war. Nach dem Zusammenbau ging die Bedienung zwar etwas besser, jedoch noch nicht zufriedenstellend.
Meine Frage wäre, hat jemand eine Idee, was das für eine Beschichtung zwischen Sensor und Glasplatte ist? Ist das eine Leitschicht?
Würde es Sinn machen die abgenutzten Stellen ggf. mit Graphitlack auszubessern?
Schon mal Danke für euer Feedback.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Das hat nix mit irgendeiner Leitschicht zu tun. Die Paste auf der Glasplatte über den Sensoren ist nur dazu da, dass sich die Sensoren nicht nach oben Richtung Glasplatte aus der Platine bewegen und den Kontakt verlieren. Das ist vermutlich eine Art wärmebeständiges und lichtdurchlässiges Silikon damit das Licht von den LEDs durchscheint und im zusammengebauten Zustand durch das Glas sichtbar ist. Bei der dicke der lichdurchlässigen/silikonartigen Schicht wurde offenbar gespart oder die Schicht zieht sich mit der Zeit etwas zusammen. Dadurch können die Sensoren dann ein wenig nach oben wandern und verlieren wegen den kurzen leitfähigen Füsschen der Sensoren den Kontakt zur Platine.
Wie die Sensoren genau funktionieren (vermutlich Kapazitiv) weiß ich nicht, aber das ist in dem Fall auch völlig egal. Wenn es sich um kapazitive Bauteile handelt, dann reicht nur ein Veränderung der Kapazität durch den Finger durch die Glasplatte und der silikonartigen Schicht hindurch, den dann die dahinterliegende Elektronik auswertet/erkennt und etwas auslöst/schaltet.
Das mit dem Filz würde ich nicht empfehlen, denn der könnte sehr heiß werden. Wir wissen was dann passieren kann. Außerdem hat es meistens keine dauerhaft Verbesserung gebracht. Der Ansatz ist aber richtig, den es werden die Sensoren wieder auf die Platine gedrückt, weil alles (Platinenhalterung, Platine und die Sensoren) von unten in Richtung der Glasplatte in die silikonartige Schicht gedrückt wird. Der Kontakt könnte sich daruch verbessern, aber die mechanische Belastung der Platine ist vermutlich auch nicht ideal.
Wie auch immer. Ich hoffe, dass viele mit dieser Anleitung welche nicht von mir stammt (siehe
mikrocontroller.net Artikel) ihr Kochfeld selber reparieren können und Siemens/BSH/EGO keine Ersatzplatinen mehr verkaufen muss, weil schlichtweg nichts daran kaputt ist. Es liegt offenbar nur an den Toleranzen und der mechanischen Wanderung der Bauteile durch die Wärmebelastung.
Was ich noch anmerken möchte:
Vermutlich wird der Garantieanspruch für eine selbst reparierte Steuerplatine erlöschen und ich übernehme keinerlei Garantie oder Gewährleistungsansprüche falls eine selbst reparierte Baugruppe nicht mehr funktioniert oder irreparabel beschädigt wird oder irgendwelche anderen Sach- oder Personenschäden durch eine Selbstreparatur entstehen.
Sauberes und akkurates Arbeiten wird vorausgesetzt.
Ausserdem sind Kenntnisse im Löten von Vorteil.
lg.
tanzbaer99