Compact APL wölbt sich

s2quared

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Hallo zusammen,

Ich lese schon seit einiger Zeit still hier im Forum mit und habe dadurch einige wertvolle Infos erlangt, die mir beim Küchenbau geholfen haben. Dafür vielen Dank an alle!

So habe ich vor einem halben Jahr unsere neue Küche geplant und gebaut. Hat alles wunderbar geklappt.
Wir haben uns für eine Compact Arbeitsplatte entschieden aufgrund von Preis, Optik und viel gelobter Robustheit.
Gekauft bei Worktop Express , die ja leider insolvent sind mittlerweile.
Leider hat sich nach einigen Monaten, zwischen Spüle (untergebaut) und Herd, die Platte begonnen über die Tiefe nach oben zu wölben. Dadurch hat sich die Silikonfuge an der einen Seite des Spülbeckens gelöst.
Nun rätsele ich worauf das Wölben zurückzuführen ist. Die Platte ist mit Silikon auf Traversen mit den Unterschränken verklebt und hat keine feste Verbindung zur Wand.
Zwischen Herd und Spüle steht der Geschirrspüler der ebenfalls mit den Schränken verschraubt ist. Es sollte also nirgends Spannung auf der Platte sein.
Neben dem Spülenausschnitt und damit über dem Geschirrspüler sind Ablaufrillen in die Platte gefräst.
Das einzige was ich mir irgendwie vorstellen könnte, ist dass die Abwärme des Geschirrspülers in Verbindung mit der verringerten Plattenstärke an den Rillen die Verformung verursacht aber so richtig glaube ich das auch nicht.

Kurzum, ich bin ratlos worauf sich das Problem zurückführen lässt und wäre für eine Einschätzung sehr dankbar. Am Aufbau insgesamt kann ich leider wenig ändern aber es wäre schon hilfreich zu wissen ob ich damit rechnen muss, dass das Problem noch schlimmer wird.

Anbei sind ein paar Fotos die das Setup zeigen und das Problem verdeutlichen.
Ich hoffe es hilft.

Vielen Dank und viele Grüße
 

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mozart

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Hi,
Kompaktplatte sollte immer mit dem Unterbau verschraubt werden.
Seit unsere Monteure dies konsequent machen, haben wir keine Probleme mehr mit Wölbungen.
Geschraubt wird mit Blechschrauben. Dazu muß vorgebohrt werden mit einem Metallbohrer, der z.B. mit Kreppband so markiert ist, daß man tief genug, aber nicht zu tief bohrt.
 

s2quared

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Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
Das ist ja interessant. Wenn man bei Pfleiderer und co die Montagehinweise studiert las ich da immer, dass kleben empfohlen wird. Das hatte mich dann dazu bewogen das auch zu tun, zumal es leichter war. Jetzt bin ich wieder etwas schlauer. Ist das denn ein bekanntes Problem mit dem Wölben?

Nun stellt sich mir natürlich die Frage was ich jetzt tue.
Eine Variante wäre sicher die Platte inkl. Spüle, Herd, Aufkantung wieder abzunehmen, zu bohren, alles wieder neu zu verbauen und verschrauben. Das wäre viel Arbeit und ich habe etwas Bedenken, ob man die Platte damit nachträglich wieder plan gezwungen bekäme oder ob die Spannung dafür zu groß wäre und die Blechschrauben ausreißen.
Wenn ich wüsste, dass die Wölbung nicht noch stärker wird, könnte ich damit leben und würde das Spülbecken einfach neu silikonieren mit der breiteren Fuge auf der rechten Seite. Im Alltag fällt das nicht wirklich auf.
Aber ich habe bedenken, dass das Problem noch stärker wird und sich dann nicht mehr so leicht kaschieren lässt.
Gibt es da Erfahrungen?
 

Michael

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Ich habe Arbeitsplatten aus Kompaktschichtstoff immer nur leicht geklebt. In diesem speziellen Fall fürchte ich, dass es an den eingefrästen Rillen liegt, die eine Kohäsionsdifferenz zwischen Ober- und Unterfläche erzeugen. Habe ich auch tatsächlich noch nie gesehen, dass hier Rillen eingefräst wurden.

Mozarts Tipp, da reicht ja einmal mittig des Spülenschranks eine Schraube. Das sollte ja schon helfen.
 

s2quared

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Ja das klingt mir nach einer guten Idee.
Ich würde mir das so vorstellen, dass ich eine 45cm Metalltraverse mittig zwischen den beiden Korpussen befestige, in der Geschirrspülernische. Dann beschwere ich die Platte von oben damit sie auf der Traverse aufliegt, bohre vorsichtig vor und schraube die Blechschrauben ein. Ich muss es nur schaffen kopfüber in die Platte zu bohren, ohne allzu viel Druck auszuüben, damit sie sich nicht von den Korpussen löst.
Das sollte funktionieren oder?

Auf jeden Fall schon mal recht vielen Dank für die guten Ratschläge.
 

Michael

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Die Geschirrspülernische würde sich anbieten, da zwischen Spülbecken und Korpusseite etwas wenig Platz ist.
Allerdings würde ich erst einmal versuchen die ungefähre Kraft zu ermitteln, die nötig ist die Platte wieder zu begradigen. So eine Blechschraube in vielleicht 9mm Schichtstoff hält auch nicht unbegrenzt.

Also mal Gewicht auf die Platte wirken lassen. Reichen 15 Kilo um sie zu begradigen?
 

s2quared

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Ich hab es gerade mal ausprobiert. Leider hab ich keine passende Waage, um das genau zu bemessen. Aber ich hab das Gefühl, um sie wirklich zu begradigen, ist schon etwas mehr Gewicht als 15 kg erforderlich. Man muss auch mit der Hand ganz schön drücken.
Alles in allem, schwierig da ne Aussage abzuleiten.
Ich habe zum Glück noch einen Plattenrest im Keller. Ich glaube ich werde mal ein paar Blechschrauben dort eindrehen und versuchen ein Gefühl dafür zu bekommen, ob sie genug Zug aushalten ohne auszureißen.
Ich könnte ja auch mehrere Schrauben/Traversen einbauen.
Einen Versuch ist es in jedem Fall wert.
Ich werde berichten.
 

Michael

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Ich habe zum Glück noch einen Plattenrest im Keller.
:top:

Ich freue mich auf die Erfolgsmeldung.

Ansonsten Kleben. 2-K Kleber und im besten Fall sogar ein kleines Gewinde in die Platte einkleben und mit einer Gewindeschraube anziehen.

Auf die Art werden z.B. schwere Unterbauspülen aus Naturstein fixiert.
 

mozart

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Hi,
bei uns war das Thema Kompaktplatte vor 2 Jahren tatsächlich ein echtes Problemfeld, die Firma war am Überlegen, den Verkauf solcher Platten einzustellen.
Das eine waren Verzugsprobleme, das andere das Schneiden der Platten-unsere Monteure wußten erst mal nicht, wie das sinnvoll zu bewerkstelligen ist.
Mittlerweile haben die Monteure entsprechende Sägeblätter für die Handkreissäge und Werkzeug zum Bohren/Verschrauben vor Ort.
AKP -einer unserer Zulieferer für Kompaktplatten- bohrt die Platten ab Werk. Leider sind es zu wenige Befestigungspunkte und die Monteure müssen die Bohrungen in der Platte etwas umständlich wieder freilegen, geschraubt wird ja durch die Traversen.
Ich mag den Werkstoff trotzdem, er ist noch recht preiswert, durch und durch quellfrei, dadurch sind Unterbaubecken machbar, Kochfelder gehen flächenbündig, die Platten sind im Kantenbereich extrem zäh und die zumeist schwarze Kante sieht schick aus.
Bei der Platte von s2quared würde ich darauf tippen, daß die Ablaufrinnen zu besonders starkem Verzug geführt haben.
 
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