Hallo BundR,
unser "Problem" ist die Doppelbelegung des Kamins mit zwei Kaminöfen. Diese schließt eine elegante Lösung mit Temperatur-Eintauchfühler und Messen des Differenzdrucks zwischen Wohnraum und Abgasrohr aus. Ebenso bringt ein Temperatur-Anlegesensor am Rauchgasrohr nicht die gewünschte Sicherheit.
Unser Kaminofen bekommt nun auch keine eigene Luftzufuhr und wird nicht raumunabhängig betrieben. Wir haben einen alten, einschaligen Kamin, Luftzufuhr wäre nur über eine 5m lange horizontale Strecke möglich gewesen. Davon haben uns alle vor Ort abgeraten. Selbst bei zertifizierten raumluftunabhängigen Öfen ist es darüberhinaus die Frage, wie dicht die Tür nach ein paar Jahren noch ist. War uns auch zu unsicher.
Fensterkontaktschalter scheidet aus rein subjektiven Gründen aus. Möchten wir nicht.
Wir werden den Huber P4 Multi installieren mit Außendruckfühler (an einer windruhigen Lage angebracht) und irgendwo in der Wohnung (wo kalte Luft gerade nicht stört) ein Fenster öffnen, die Innentüren sind meist sowieso offen oder angelehnt.
Vermutlich wäre es in den meisten Fällen auch mit zusätzlichem Zuluftmauerkasten nötig, irgendwo ein Fenster zu öffnen - zumindest um zu gewährleisten, dass die Abzughaube einen guten Job leisten kann. Die Installation eines Zuluftkanals mit 15cm-Durchmesser betrachten wir daher nach reiflicher Überlegung als unnötige Ausgabe und unnötiges Loch in der Gebäudehülle. Aufwand/Kosten und Nutzen stehen in unseren Augen in keinem guten Verhältnis. Über den Zuluftkanal käme nicht die benötigte Luftmenge in den Raum und es bietet sich bei uns auch kein schöner und voraussichtlich "zugfreier" Installationsort an. Ganz abgesehen davon, dass sich die Geister sowieso scheiden, ob Zuluft von oben oder unten besser ist (potenzielles Problem von oben: mögliche Querströme und Verwirbelungen sowie Zug am Kochort; potenzielles Problem von unten: kalte Füße).
Ich fand die Recherche zu dem Thema sehr unbefriedigend; es gibt sicherlich viele Erfahrungswerte, aber die Aussagen in unterschiedlichen Foren (von Kaminkehrer- über Lüftungs- zu Küchenforen) gingen weit auseinander. Mein Eindruck ist, dass eine exakte physikalische Berechnung der jeweiligen Verhältnissen recht aufwändig wäre. Dazu kommt, dass sich die "Fachleute" (Lüftungsbauer, Kaminkehrer, Ofenbauer, Küchenberater) nicht wirklich mit dem Thema auseinandersetzen möchten und zur Umlufthaube raten.
Ich bin nicht superglücklich mit der Lösung (die Installation verzögert sich seit zwei, drei Wochen aufgrund einer anderen Baustellenverzögerung) und ich ertappe mich dabei, zwischendurch doch immer wieder die Umluftlösung in Erwägung zu ziehen. Günstiger wäre sie allemal. Der Luftdruckwächter P4 macht auch gerne mal Probleme, wie man liest. Das Rohr muss exakt sitzen, damit es hinterher problemlos und ohne Flexstück (Verwirbelungen, extremer Leistungsverlust) angeschlossen werden kann. Nach unseren (Um-)Bauerfahrungen ist unser Mut zu Lösungen, an denen mehrere Gewerke beteiligt sind und bei denen wirklich sauber gearbeitet werden muss, im Keller. Wenn man testen kann, ob es funktioniert, ist alles fertig. Wenn es dann nicht klappt oder der Unterdruckwächter Probleme macht oder oder oder, HILFE.
Vorteil des elektrisch gesteuerten Mauerkastens ist ggf. noch, dass man ihn als etwas unkonventionelle Zuluft-Zufuhr für den Kaminofen nutzen könnte (was ein User in einem anderen Forum in der Tat so umgesetzt hat und macht). Damit sinkt dann der Sauerstoffgehalt im Raum nicht so schnell und die Menschen werden nicht müde, wenn sie vergessen zu lüften. So die Theorie.
Ich habe wirklich alles zu dem Thema gelesen, was ich ergooglen konnte. Dennoch hat sich zu keinem Zeitpunkt eine klare "Ideallösung" "für mich" herauskristallisiert. Und wenn ich das alles schreibe, denke ich mir wieder: nimm Umluft, alles andere wird zu viele Probleme machen. Hilft Dir wohl auch nicht wirklich weiter...