Korpusse verziehen sich

chris_at

Mitglied

Beiträge
35
Hallo,

wir haben seit knapp 2 Jahren eine Sachsenküche (Lisa). Die Vorgeschichte bis zur fertigen Montage könnte schon Seiten füllen was da alles daneben ging aber darum geht es nicht.

Seit kurzem haben wir diverse Probleme die wohl auf die Stabilität der Korpuse zurück zu führen sind.

1) Die Oberschränke mussten verstärkt werden da sich die Bodenplatte durchgebogen hat, obwohl hier nicht sonderlich viel und nur auf einer Ebene eingeräumt wurde. Das hat das Problem großteils gelöst. Für eine gänzliche Lösung haben wir noch Platten bekommen um den Boden der Korpuse aufzudoppeln.

2) unter dem Vorratschrank hat sich die Bodenplatte in der Mitte so aufgebogen, dass der Schubkasten beim zumachen in der Mitte streifte. Der sich durchbiegende Schubkastenboden (fehlende Schraube in der Mitte der Front hat wohl das übrige getan)
Das wurde mittlerweile so gelößt dass der Schubkasten repariert wurde und unter den Boden eine massives Kantholz geschraubt wurde.

3) gestern ist uns aufgefallen, dass die Abschlusswange an der Küchenzeile nicht mehr bündig mit der Wand abschließt. Die Wange läuft unten nach außen und die Sockelverblendung läuft oben nach außen.

Bei der Kontrolle der anderen Korpuse sind uns ebenfalls bereits verbogene Bodenplatten aufgefallen. Auch da streift z.B. schon eine Sockellade am Korpus unter den Einbaugeräten (DGC etc.).

Bevor wir jetzt unter jeden Korpus weitere Kanthölzer schrauben lassen - ist sowas normal oder war evtl. die Charge der Spanplatten fehlerhaft? Die Küche wurde vor 2 Jahren ja während eines massiven Engpasses bei div. Plattenmaterialien hergestellt und geliefert.


Das Küchenstudio ist wirklich sehr bemüht aber mir stellt sich natürlich auch die Frage ob solche Nachbesserungen dauerhaft die Probleme lösen oder ob die Küche dann nach ablauf der Garantie /Gewährleistung weiter Probleme machen wird.
Immerhin wurde uns die Küche als "hochwertig" verkauft (steht auch auf der Rechnung).

Das ist unsere erste eigene/neue Küche. Die alte Küche wurde über 20 Jahre und hatte bis zum Schluss keinerlei solcher Probleme. Die wurde auch bei jemand anderen wieder aufgebaut.


Kennt jemand solche Probleme?
Ist das eher normal und meine Ansprüche zu hoch?
Die Küche hat ohne Geräte und ohne Arbeitsplatte vor 2 Jahren ca. 16k gekostet.
 

Anhänge

  • 20230225_123759.jpg
    20230225_123759.jpg
    66,7 KB · Aufrufe: 212
  • 20230225_123813.jpg
    20230225_123813.jpg
    38,6 KB · Aufrufe: 201
  • 20230225_130139.jpg
    20230225_130139.jpg
    46,6 KB · Aufrufe: 205
  • Perspektive_02.jpg
    Perspektive_02.jpg
    81,4 KB · Aufrufe: 208
  • Perspektive_01.jpg
    Perspektive_01.jpg
    106,5 KB · Aufrufe: 214
  • 20230202_084705.jpg
    20230202_084705.jpg
    118,7 KB · Aufrufe: 208
  • 20211205_133854.jpg
    20211205_133854.jpg
    117 KB · Aufrufe: 214
Zuletzt bearbeitet:

mozart

Spezialist
Beiträge
5.210
Wohnort
Wiesbaden
Hi,
nach oben durchgebogene Korpusböden (Unterböden) habe ich schon häufiger gesehen, auch bei hochwertigen Küchen. So extrem, daß sich Boden und unterer Auszugboden berühren aber nur in einem Fall mit 120cm Schrankbreite und nach innen gesetzten Füßen ohne weitere Verstärkung.
Die Lösung mit Kantholz und zus. Abfangen des Schubladenbodens sollte das nachhaltig lösen.
Tatsächlich steht die Fußmitte auch ohne Versetzen eben nicht sauber unter der Schrankseite, sondern bereits nach innen versetzt. Bei sehr hoher Last kann das zu Verformungen führen.
Ist da eine Sockelheizung verbaut?

Es ist normal, daß an einer neuen Küche nach einigen Monaten oder auch Jahren nachkorrigiert werden muß.
Wangen werden bei Erstmontage oft nur mit wenigen Schrauben fixiert, hier können einige zusätzliche helfen.
Eine ordentliche Fixierung der Sockelblenden kriegt in der deutschen Küchenindustrie derzeit kaum einer hin...
Auch bei an sich guten Produkten wie Leicht oder Ballerina ist das schlecht gelöst, kommt man ein paar mal dagegen, löst und verschiebt sich alles.
 

chris_at

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
35
Danke!

Ich kenne ja nur meinen Fall aber sowas habe ich bei der handvoll Küchen die im Bekanntenkreis in den letzten Jahren gemacht wurden halt noch nie gesehen.

Die Sockelblende an sich ist nicht das Problem, aber dass der Korpus jetzt vorsteht und die offene Spanplatte vorschaut ist definitiv eines.
In dem Fall verbiegt sich halt die Sockelleiste weil zu viel Druck von oben kommt - nicht weil sie schlecht befestig wäre. im Gegenteil sitzt die momentan Bombenfest :(

Auch dass in einem Hängekasten der Boden aufgedoppelt werden muss weil sich der 16mm Boden durchbiegt wundert mich doch. Also ob der 16mm Platten eigentlich nicht aber ich bin nur Hobbyhandwerker und neige dazu Dinge eher über als unter zu dimmensionieren.

Unter den Einbaugeräten kann z.B. kein Kantholz montiert werden - da ist die Sockellade. Da fehlt mir noch etwas die Phantasie :(
Ich bin gespannt wie das korrigiert wird. Aber danke schon mal für die Aussage dass etwas Nacharbeiten normal ist - das beruhigt zumindest etwas.
 

Michael

Admin
Beiträge
18.413
Sehe ich das richtig, dass sich die gesamte Küchenzeile so weit nach links geschoben hat und man von hinten auf die geschnittene Wange schauen kann?

Das ist nachträglich passiert?
 

chris_at

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
35
Nein es ist keine Sockelheizung verbaut.

Es ist ein 90 cm Vorratsschrank bestehend aus zwei Teilen links und daneben ein ECBN 6256. Der Frensh Door wird über den Sockel be- und entlüftet und steht auf dem Boden.


Ja, wenn man nur von der Seite auf die nun vorstehende Wange schaut, wirkt es als ob die ganze Küchenzeile gewandert wäre. Das ist uns jetzt erst aufgefallen. Schon möglich dass das schon ein paar Wochen so ist. Im Frühherbst, da war die Küche gut 1 Jahr alt wäre es uns aber sicher aufgefallen da wir dann täglich mehrmals daran vorbei auf die Loggia gehen.
Also ja, das ist nachträglich passiert.

Eigentlich kann das ja nicht sein. Ich vermute daher eher, dass auch hier der Korpus nachgibt, also sich die Seite des Korpus nach außen wölbt und so die Deck-Wange nach außen drückt.
Mehr weiß ich wenn sich das ein Tischler angeschaut hat.

Wie gesagt ich bin Laie was Küchen angeht. Aber ich war schon bei der Montage sehr überrascht, dass der 90cm Vorratschschrank 16 mm Fächer drinnen hatte - die hatten sich schon ohne viel einzuräumen sofort durchgebogen.

Auch die Schubkästen sollen lt. Grass mit 70 kg belastbar sein. Von mehr als 15-20 kg haben wir aber schnell abgesehen. Es ist also nicht so dass der Schrank randvoll mit schweren Dingen wäre.
Aber vielleicht hätte dieser Korpus auch nie ein Vorratsschrank werden sollen.
 

Michael

Admin
Beiträge
18.413
Ja, wenn man nur von der Seite auf die nun vorstehende Wange schaut, wirkt es als ob die ganze Küchenzeile gewandert wäre.
Da das ohne Naturkatastrophe nahezu unmöglich ist kann es nur die Wange sein, die sich evtl. im hinteren bereich gelöst hat. Das sollte sich anhand des Arbeitsplattenüberstandes in dem Bereich prüfen lassen. Ist der vorne und hinten identisch?
 

chris_at

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
35
Danke für den Input!
Der Überstand ist vorne und hinten minimal, hinten viellicht 2 Zentel weniger.

Die Wange ist nicht lotrecht, läuft wie gesagt nach unten weg. Die sichtbare Kante steht unten doch ca. doppelt so weit vor die Mauer wie oben.
Die Wange versuchsweise zurück zu drücken habe ich nicht geschafft. Zwischen Korpusseite und Wange sehe ich vorne auch keine Spalt.

Ich denke da wird man mehr sehen wenn man die Wange und Sockelleisten runter nimmt bzw. die Schubkästen rausnimmt. Hoffe ich zumindest.
Das mache ich aber dann mit dem Tischler - hoffentlich nächste Woche.

PS zum Vorratsschrank
Die meisten Koprus bzw. deren Seiten werden ja dadurch "verstärkt" dass sei miteinander verschraubt werden. Beim Vorratsschrank ist das aber beidseitig nicht der Fall. Zur Mauer wurde nur ein Blendstreifen (10 cm tief) verbaut. Der Kühlschrank hat keinen Korpus.
 

Michael

Admin
Beiträge
18.413
Ok, ein 90cm breiter Vorratsschrank, unten mit Auszügen, nicht mit anderen Korpussen verbunden hat natürlich eine ausserordentliche Belastung auf den Korpusseiten.

Hier hätten die Sockelfüsse weiter nach außen gesetzt werden müssen, was ja möglich wäre, da links und rechts keine Sockelseitenteile gesetzt werden müssen.

Das wurde mittlerweile so gelößt dass der Schubkasten repariert wurde und unter den Boden eine massives Kantholz geschraubt wurde.

Das Kantholz behandelt nur die Sympthome aber nicht die Ursache.

Die überstehende Wange ist mir ein Rätsel und da fällt mir in Ferndiagnose nichts mehr ein. Auf jeden Fall sollte die Küche erst einmal komplett nachgerichtet werden. Nicht, dass wegen Unwaage noch die Platte bricht. Was ist das für ein Material?
 

chris_at

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
35
Ich werde mal anfragen ob sie bei dem Vorratsschrank noch nachträglich die Wangen unterstützen können. Aus und wieder einbauen wäre doch ein enormer Aufwand.

Die Arbeitsplatte ist Keramik / Dekton 20 mm
 
Neff Hausgeräte Ballerina Küchen Blum Bewegungstechnologie Weibel - Intelligente Küchenlüftung

Neff Spezial

Blum Zonenplaner

Weibel Abluft-Tuning

Weibel Abluft-Tuning
Oben