Liebe Kerstin,
dann muss ich wohl noch etwas tiefer einsteigen, um die o.g. Einwände detailierter zu erläutern.
1. Position Küchenmaschine.
Ich selbst habe seit meinem 19. Lebensjahr ne Küchenmaschine - und selbst in der kleinsten Studentenbude stand die nicht im Keller. Das ist schon ne Weile her
. Damit traue ich mir ein Urteil zumindest aus eigener Erfahrung zu.
In aller Regel ist die Maschine in einen Prozess eingebunden, um den herum Arbeitsfläche benötigt wird. Sei es z.B: a.) um Obst zu schneiden b.) Teig zu rollen, formen kneten ausstechen, belegen etc. oder c.) Kartoffeln und Zwiebeln schneiden etc. Beide Flächen müssen nach der Arbeit also separat gereinigt werden. Zudem trägt man die Teilkomponenten (Küchenwaage, Messer, Mehl, Zutaten, Schneidbrettchen etc.) stetig von A nach B.
Steht die Maschine hingegen auf der APL, zieht man den Knethaken ab, legt ihn ins Spülbecken und rollt die Kugel mit der Teigkarte direkt auf die APL. Das Mehl - was man im nächsten Schritt sofort wieder braucht steht dann immer noch im gleichen richten Ort. Am Ende wird eine Fläche gereinigt, fertig. Auch so einen Durchlaufschnitzler kann man ganz prima einsauen. Wenn man den dann nicht mehr über den Parkettboden tragen muss, erscheint das nur sinnvoll zu sein.
Das Maschinen-Zubehör direkt in der Nähe ist hingegen ein guter Punkt. Es gibt aber durchaus noch mehr Geräte, die regelmäßig genutzt werden und dann Platz brauchen - so der große Vakuumator oder ein Allesschneider. Die Halbinsel scheint mir dafür gegenwärtig insgesamt der beste Nutzungsort zu sein.
Stauraumplanung ist sicher ein wichtiger Punkt. Machen wir sicher. Genauso sicher ist allerdings auch, daß es bei us um jeden cm geht. Ein weiteres Heißgerät kommt dazu und vor dem Hintergrund dass viele Dinge wie Bräter, Wok, Eisenpfanne und Raclette-Grill schon im Keller lagern, erscheint uns die "Verschwendung" von 1m3 Stauraum nicht der richtige Weg.
Zusammenfassung: Die Kritik setzt am Workflow an und am Flächenverbrauch. Rein optisch gefällt mir die Lösung sehr gut. Tendenz eher nicht.
2. Hochgesetzter GSP
Kritik an 3 Punkten
a.) Entfernung vom Essplatz und b.) Breite der Kaffeeecke c.) relative Position (Umfeld)
a.) es gibt keinen Ort im Raum, der weiter entfernt wäre von dem Ort an dem das Zeugs entsteht, für das er gebraucht wird. Das mag am Ende so sein, erschien uns jedoch in der eigenen Planung nicht optimal zu sein. Für ne Menschenkette zum Befüllen reichts bei uns nicht. Dass man sie offen stehen lassen kann ist hingegen ein valider Punkt.
b) 80cm Breite werden nicht reichen. Gegenwärtig hat bei 60 cm APL Tiefe der Kaffee insgesamt 150 cm zur Verfügung (90 cm links für die Barristavariante und 60 cm rechts fürs tägliche Frühstück). Unter 1m halte ich für ausgeschlossen. 1,20m wäre vermutlich ok.
EDIT meint: eine übertiefe APL an der Stelle der Siebträger wäre nicht das schlechteste. Die Maschine selbst benötigt ca.40 cm in der Breite und 53 cm Tiefe! als reine Standfläche . Zum Arbeiten brauchts aber links und rechts sowie davor etwas Platz. Gegenwärtig kann man Wasserflecken aufm Parkett beim Spülen kaum vermeiden. Außerdem müssen 2 Mühlen, Abschlag, Feinwaage und div. Zubehör (Tamper, Siebe etc) untergebracht werden. Das aufgießen des "normalen Kaffees" könnte man zur Not in die Nähe des Kochfeldes verlagern, wenn wir zukünftig einen Wasserkessel mit Thermometer auf Induktionsfeld stellen statt wie bisher mit temperaturgeregeltem Wasserkocher zu arbeiten. Die beiden Mühlen müssen nicht direkt daneben stehen - besser wäre es aber.
c.) der Klassiker: Spühlmaschine läuft oder ist noch nicht ausgeräumt - wohin mit dem Frühstücksgeschirr? Gegenwärtig steht das Zeugs dann vorübergehend obendrauf oder in der Spüle...
Tendenz Ort u.U. akzeptabel - dann aber nicht erhöht zur Verbreiterung der Nutzungsfläche für Kaffeebereitung.
3. DAH:
Hier sind wir selbst zugegebenermaßen noch unschlüssig ob Umluft oder Abluft. Ein weiteres Loch halte ich gegenwärtig jedoch eher für unwahrscheinlich. Uns widerstrebt der Gedanke ein Gebäude erst mit einer dichten Gebäudehülle aus Energiespargründen zu bauen, um es dann kontinuierlich mit Kernbohrungen wieder zu durchlöchern. Auf der anderen Seite - bei den gegenwärtigen Temperaturen eine Stunde Coque au vin und die Raumtemperatur sinkt bei geöffnetem Fenster und DAH um locker 5-10°C. Deshalb überlegen wir uns im tiefen Winter genau, wann wir sie wirklich brauchen, was auch keinen Sinn macht. Da der Grundofen als einzige Heizquelle im WE-Bereich dient, ein relevanter Punkt für uns.
4. Position Kochfeld.
Ja, alles in einer Linie, optisch sehr ansprechend. Gleichwohl Abstand Schnippelplatz-Kochfeld - locker 2m (wenn das reicht) und egal ob Schiebetür oder normale Tür, man steht im Weg, will man rein oder raus. Außerdem sorgt jede offene Tür sehr viel stärker für Luftverwirbelung, der Küchendunst ist sofort im Flur und damit im OG.
Tendenz skeptisch. Das ist noch keine Ablehnung - lediglich eine Beschreibung der Eindrücke/Gedanken/Sorgen.
Das klingt alles viel schlimmer als es ist. Diskurs ist bei uns ein wichtiges Mittel um das bestmögliche Ziel zu erreichen - alte Berufskrankheit. Ich hab an dem Vorschlag schon sehr viel gelernt.
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