Revision des Energielabels

Michael

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Im Zuge der Reform des Energielabels haben sich EU-Kommission, - Rat und - Parlament über die Eckpunkte für ein neues Energielabel geeinigt. Demzufolge sollen vor allem die vor sieben Jahren eingeführten Plusklassen (A++) wieder abgeschafft werden.

Der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie sieht das kritisch. Ein Gerät, das heute in die beste Energieeffizienzklasse eingeordnet ist, könnte künftig durchaus ein Label der Klasse B tragen.

Formell in Kraft treten wird die EU-Rahmenrichtlinie voraussichtlich bis Ende 2017, danach werden per Verordnung neue Label für die Produktgruppen definiert.

Kritisch sieht der ZVEI auch die Einführung einer EU-weiten Datenbank. Die Datenbank muss mehrere tausend Hersteller und einige hunderttausend Produkte enthalten. Es sei schwer vorstellbar, dass die Datenbank wirklich eine Hilfe bei der Kaufentscheidung sein könne. Nach Meinung des ZVEI ist die bisherige Verbraucherkennzeichnung ausreichend.

Vorteile für die Marktüberwachung sieht der ZVEI ebenfalls nicht, denn es kommen weitere Pflichten auf die Marktüberwachungsbehörden zu, weil die Datenbank ständig auf Vollständigkeit und korrekte Angaben geprüft werden muss.
 

KerstinB

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Ich habe das gestern auch kurz gehört und mich gefragt, wo der Vorteil bei der Kennzeichnung von A bis G sein soll und was passiert, wenn Geräte neuer Generation noch weniger als A verbrauchen? ... Dann gibt es bestimmt wieder A+ ;-) ;-).
 

moebelprofis

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Prinzipiell ist ein solches "nach oben ziehen" der Grenzwerte aus mehreren Gründen sinnvoll.
-Die Einstufung von G bis A ist recht sinnfrei, wenn nur noch A+(++) Geräte existieren.
-Bei einer weiteren Verbesserung der Verbrauchswerte (insbesondere bei Kühlgeräten schon aktuell) würden es immer noch mehr +
-Für den Verbraucher ist die Unterscheidung zwischen A, B, C, ... leichter ersichtlich als zwischen A+(++)

Das Problem ist nur die Übergangs- und Umgewöhnungsphase...


Die angesprochene Datenbank halte ich für aufwändig, verwaltungsintensiv und unnötig.
 

KerstinB

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Aber, was machst du, wenn du die aktuelle Gerätegeneration in A bis G einteilst und es werden Verbesserungen erreicht? Dann werden alle Geräte neu eingeteilt? Und ein Gerät, was bis jetzt noch meinetwegen Klasse B war ist plötzlich C .. das ist doch viel verwirrender.

Es sollte eher je Geräteklasse ein typischer Verbrauchswert der Maßstab sein. So z. B. bei den Kühlschrank die kwh pro Jahr oder ähnliches.
 

Michael

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Ich finde, das Energielabel sollte ganz abgeschafft werden und der Verbraucher sich so orientieren wie er es z. B. beim Auto auch macht. Da kleben auch keine bunten Zettel dran und die Emissionswerte und Verbrauchswerte stehen auf dem Preisschild - fertig.
Wer mal eine Stunde RTL schaut muss sowieso daran zweifeln, ob die Mehrheit der Konsumenten ein derart komplexes Label überhaupt richtig interpretieren können. Und wer es kann und möchte findet in den Geräteangaben auch die Möglichkeit für sich zu vergleichen.

Und wenn man schon den Verbraucher unterstützen möchte, dann doch bitte bei allen elektrischen Geräten. Mobiltelefone, Fernseher und Heizungen brauchen auch Strom. Und was ist eigentlich mit Teslas und Co? Da steht nur wie weit er fahren kann bis er wieder ans Netz muss.
 

Thorfinn

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Und wenn man schon den Verbraucher unterstützen möchte, dann doch bitte bei allen elektrischen Geräten. Mobiltelefone, Fernseher und Heizungen brauchen auch Strom. Und was ist eigentlich mit Teslas und Co? Da steht nur wie weit er fahren kann bis er wieder ans Netz muss.

Das die ECO-Design Richtlinie kommt, ist 2007 mit dem Lissabon Vertrag vereinbart worden. Wenn da jemand nach 10 Jahren noch überrascht ist, sollte das zu Bedenken geben.

2009 hat die Industrie über die ECO-Design Richtlinie gejubelt. Endlich keine Kleinstaaterei und regionale stigenten Grenzwerte und Vorgaben mehr. Die Industrie kann das machen wie sie will, muss dafür aber einheitlich kennzeichnen.
Die Regeln wie gekennzeichnet wird, wird im CEN-Standardisierungsprozess festgelegt. Da darf jeder mitmachen. Und jeder heisst jeder: http://www.din.de/de/mitwirken .
Und wenn man sich z.B. das Mitgliederverzeichnis der DIN anschaut, machen die Hersteller da auch direkt oder indirekt (wie z.B. mit dem ZVEI-Lobbyverband) mit.

Die Liste der zu Kennzeichnenden Geräte ist lang. Autos (auch Elektroautos sind nach dem NEDC / EPA zu deklarieren), Fernseher, Set-Top Boxen für DVB-T2 und Steckernetzteile der Mobiltelefone gehören dazu. Feuerungsanlagen und Fernwärmewechsler ebenfalls. Die komplette Wärmeeffizienz eines Hauses ist im Gebäudeenergieausweiss zu deklarieren.

Nu kann man darüber streiten wie realitetsfern oder -nah die Normen und Richtlinien zur Kennzeichnung sind.
Für diese Streitereien haben die CEN Mitglieder Gremien und Prozesse geschaffen die öffentlich und transparent sind. Der ZVEI macht da mit. Warum also das Gejammere? Hat denen jemand den Honig vom Butterbrot geleckt?

In Darmstadt und auf St. Pauli wird für den Klassenerhalt gekämpft. Wenn da nicht gekämpft wird, dann gibt das was auf den S...ck. Aber bei Absteigen jammern, das gibt das einfach nicht.
 

Michael

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Ist zwar beim Auto noch viel sinnfreier, aber A-G und bunte Streifen gibt's da genauso.

Bin diesen Monat in drei Autohäusern gewesen ohne auch nur eines dieser Label gesehen zu haben. Kleben die unter dem Reserverad?

2009 hat die Industrie über die ECO-Design Richtlinie gejubelt.

Das darf sie gerne tun. Deswegen muss man als Verbraucher ja nicht gleich mitjubeln.

Warum also das Gejammere

Es jammert niemand, und wenn ich mich in jedes Prozedere, das ich kritisch sehe, selbst einmischen wollte, dann hätte ich eine Menge zu tun. Was auch immer diese Normen, Gremien und Richtlinien am Ende beinhalten werden, eine gewisse Portion gesunder Menschenverstand wäre sehr hilfreich für das Ergebnis. Wer aus Gründen der Nachhaltigkeit des Labels die Plusklassen abschaffen möchte, und zwar in dem Wissen, dass die Geräte immer sparsamer werden, muss einsehen in absehbarer Zeit wieder vor dem gleichen Problem zu stehen. Logische Konsequenz und Geheimtipp eines Küchenmonteurs: Das Label muss umgedreht werden - dann haben wir immerhin Zeit bis Z. :cool:
 

Breezy

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Wir haben gerade diese Woche ein neues Auto bestellt - bei Peugeot war das Label vorhanden und bei Hyundai auch im Prospekt abgedruckt (meine ich).
 

racer

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man hätte von vorn herein eine nach oben offene Skala einführen müssen... von G runter bis A war damals schon Schwachsinn in Tüten... hätte man es genau anders herum gemacht hätte man locker bis Z fortfahren können...oder man hätte halt von Z (schlechtester Wert) bis T (bester Wert) gehen sollen, dann hätte man bei technischen Fortschritten genug Luft für neue Gliederungen gehabt... so irritiert es nur zusätzlich...

wenn man in zwei Jahren ein gebrauchtes Gerät verkauft, was gibt man denn dann an ?

mfg

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