Aquastop

Der Bergbewohner

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Guten Morgen alle,

Habe gelesen, daß versicherungstechnisch in Deutschland Geschirrspüler und Waschmaschinen mittels Aquastop anzuschließen sind weil im Falle eines Wasserschadens die Haushaltsversicherung den Schaden ablehnt. Dampfbacköfen und Kaffeevollautomaten werden (von Miele zumindest) ohne Aquastop angeboten. Werden diese Geräte von der Versicherung auch ohne Aquastop akzeptiert oder muß man einen Wasserzulaufschlauch mit Aquastop selbst besorgen? Wie verhält sich dann Miele wenn nicht ihr originaler Wasserzulaufschlauch verwendet wird?

Physikalisch betrachtet sind alle Wasserzulaufschläuche der Geräte am Wassernetz (über diverse Hähne dazwischen) angeschlossen und das Wasser hat in allen Wasserzulaufschläuchen den gleichen Druck des öffentlichen Wassernetzes. Wasserflußvolumen und Wasserflußgeschwindigkeit sind unterschiedlich, aber ist nicht der Druck der Grund für das Platzen der Schläuche? Sollten daher auch Dampfbacköfen und Kaffeevollautomaten mittels Aquastop angeschlossen werden?

Wäre interessant zu erfahren warum Dampfbacköfen und Kaffeevollautomaten ohne Aquastop angeboten werden? Danke für mögliche Gründe.
 
Hallo Der Bergbewohner,

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US68_KFB

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Das ist mal eine gute Frage. Das kann dir womöglich nur die Hausratversicherung beantworten. Das würde ja von der Klospülung, über die Armaturen in Bad und Küche, Boiler /Durchlauferhitzer, Eiswürfelgeräte im Side-by-Side, bis hin zu den genannten Geräten einfach alles Mögliche betreffen. Meine Pelletheizung im Keller hat jedenfalls einen Aquastop. :so-what:

Soweit ich weiß gibt es Aquastop auch für die kleinen 1/4" Schläuche. Aber ob das die Versicherung verlangt?

Es gibt Aquastops für die Hauptleitung. Keine Ahnung ob die was taugen.
 

Evaelectric

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Wo willst du das gelesen haben?

M.W. kann es bei einem Wasserschaden durch z.B. eine Waschmaschine die Hausratversicherung nur die Zahlung ablehnen, wenn grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann.

Das wäre bei einem Gerät ohne Aquastop eine längere Abwesenheit (> 3 Std.)und bei einem Gerät mit vollem Aquastop wenn die Stromzufuhr abgeschaltet wurde und man länger abwesend ist.

Es gibt ja auch verschiedene Aquastopsysteme. Vom einfachen Ventil dass zwischen Anschluss und Zulaufschlauch geschraubt wird, bis hin zu Mieles WPS mit zwei Ventilen, doppelwandigen Zulaufschlauch, Schwimmer in der Bodenwanne und Wasserstandssensor in der Maschine.

Und es gibt verschiedene Hausratversicherungen.
Keine Ahnung ob einzelne solche Wasserschäden ausschließen (dürfen), aber die Deckungssummen können je nach Tarif unterschiedlich sein.
Da musst du dich an deinen Versicherer wenden.

Wasserschäden durch Haushaltsgeräte müssen auch nicht immer unter vollem Wasserdruck passieren, wie es bei einem geplatzten Zulaufschlauch der Fall wäre.
Es gibt X Möglichkeiten.

Mieles hauseigene Wasserschutzgarantie ist an diverse Bedingungen geknöpft.
Irgendwelche eigenen Manipulationen lassen die, wie die normale Garantie , erlöschen.

Wenn es richtig schlimm ist und Dritte geschädigt werden ist die Haftpflichtversicherung gefragt.
 

Evaelectric

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Das würde ja von der Klospülung, über die Armaturen in Bad und Küche, Boiler /Durchlauferhitzer, Eiswürfelgeräte im Side-by-Side, bis hin zu den genannten Geräten einfach alles Mögliche betreffen.

Wasserschäden die durch Armaturen, Klospülung , Boiler oder Heizkörper verursacht werden zahlt eine Hausratversicherung sowieso nicht.

Für diese fest mit dem Haus verbundenen Dinge ist die Gebäudeversicherung zuständig.
 

martin

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Was versichert ist, ist in den Bedingungen der Versicherungen nach zu lesen. Und die sind von Gesellschaft zu Geselschaft teilweise sehr unterschiedlich. Selbst bei der gleichen Versicherung gibt es u.U. Unterschiede von Vertrag zu Vertrag.
 

Der Bergbewohner

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Danke für die Ausführungen. Wenn Aquastop von der Versicherung nicht gefordert ist, wo bzw. wann macht ein Aquastop Sinn? Wie US68_KFB richtig sagt: "Das würde ja von der Klospülung, über die Armaturen in Bad und Küche, Boiler /Durchlauferhitzer, Eiswürfelgeräte im Side-by-Side, bis hin zu den genannten Geräten einfach alles Mögliche betreffen" .... der Druck ist ja in allen Schläuchen der gleiche, wenn der Druck die Hauptursache für das Platzen von Schläuchen ist, dann müßten alle diese Schläuche mit Aquastop geschützt sein - sind sie aber nicht, was sicher einen Grund hat.

Der sogenannte elektronische Aquastop sichert nicht nur den Schlauch sondern auch gegen Leckagen im Gerät ..... sicher gut. Aber warum ist das bei Dampfbacköfen (von Miele zumindest) und eingebauten Kaffeemaschinen nicht notwendig? in diesen Fällen scheint ein Panzerschlauch ausreichend zu sein. Sind "gute" Panzerschläuche verläßlich oder ein Schlauch mit (mechanischem) Aquastop doch vorzuziehen?

Wie verläßlich sind Schläuche mit mechanischem Aquastop von Drittanbietern? Ist vielleicht der Originalschlauch vom Hersteller (obwohl ohne Aquastop) sogar besser?

Danke für Einschätzungen aus der Praxis.
 

US68_KFB

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Ein Wama/GSP Schlauch hat halt einen anderen Durchmesser, als ein Dampfgarerschlauch. Wenn man einen Waschmaschinenschlauch als Panzerschlauch haben will, legt man dafür die Hälfte des Waschmaschinenpreises auf den Tisch. Daher nimmt man lieber einen Gummischlauch mit Aquastop, das ist viel billiger.

In einem kleine Durchmesser ist der Druck geringer und besser beherrschbar, als in einem großen Schlauchdurchmesser.

Wenn du bei der freiwilligen Feuerwehr bist, weißt du wovon die Rede ist. Hast du mal versucht ein B-Rohr im Zaum zu halten? Der Druck ist gewaltig und schleudert unbedarfte Personen mal locker durch die Gegend. Tust du einen Adapter von B-Rohr auf Gardena-Gartenschlauch vorn drauf, kannst du das locker mit einer Hand halten.
Druck ist immer abhängig vom Querschnitt und von der Schlauchlänge. Theoretisch kann man ausrechnen, wie lang ein B-Schlauch sein müsste, der hinten mit 6 BAR Wasserleitungsdruck befüllt wird und wo vorne nichts mehr ankommt. Faustregel 1 BAR Druckverlust je 100 m. Aber ich schweife ab, das war ja nicht die Frage.
 

martin

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Ich seh das so:

Aquastop ist was für Leute, die das Absperrventil nicht benutzen (ist bei manchem Gerät wegen schlechter Zugänglichkeit auch schwierig). Mechanischer Aquastop ist bei leichteren Leckagen absolut wirkungslos. Die Dinger reagieren nur auf plötzlichen Druckabfall, also Schlauchplatzer. Wenn Aquastop, dann elektronisch. Da werden auch Leckagen erkannt.

Panzerschläuche sollten unbedingt DVGW geprüft sein. Dann sind sie sicher. Einziger Schwachpunkt sind die Dichtungen an den Verschraubungen.

Für Kaffee-Vollautomat und Dampfgarer habe ich ein UP-Ventil oberhalb der APL installiert. Auf dem Boden ein Nässesensor, der piept. Damit habe ich gegen potentielle Überflutungen sicher mehr vorgesorgt als die Versicherungen verlangen.
 

US68_KFB

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Der wahrscheinlichste Grund ist vermutlich, dass es bislang gar keinen Bedarf für derartige Überlegungen bei den Versicherungen gibt, weil die Verbreitung von Kaffeevollautomaten und Dampfbacköfen mit Festwasseranschluss ein reines Luxusphänomen ist.

Die Zahl der Wasserschäden aufgrund genau solcher Geräte dürftige vernachlässigbar gering sein.
 

Der Bergbewohner

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Interessant, man lernt immer etwas dazu und kommt auf Einzelheiten, die man sonst nicht bedacht hätte. Der Druck nimmt mit Durchmesser und Länge des Schlauches ab. Klar, aber wie viel ungefähr? Wenn ein Waschmaschinenzulaufschlauch platzt strömen ca. 20 Liter / Minute aus, bei einem DN 8 Schlauch von 2 Meter ist das welche Größenordnung - nur für meine Vorstellung.

Von den Hinweisen und Kommentaren sehe ich daß in meinem Fall wohl der vom Hersteller mitgelieferte Panzerschlauch eine bessere Lösung ist als ein nachgerüsteter Schlauch mit Aquastop - wie überraschend. Aber jetzt verstehe ich warum. Danke für eure Hilfe.
 

Evaelectric

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Wenn Aquastop von der Versicherung nicht gefordert ist, wo bzw. wann macht ein Aquastop Sinn?

Für mich schon alleine deshalb, weil eine Versicherung im günstigsten Fall zwar die durch den Wasseraustritt beschädigten Dinge ersetzt, aber nicht den ganzen Aufwand und Ärger den man hat.

Und ich weiß nach sechs Wasserschäden in 30 Jahren im Altbau wovon ich rede, auch wenn bei mir nie Wasch-oder Spülmaschine die Ursache waren.

Weshalb es keinen Aquastop bei Kaffeemaschinen etc. gibt ist mir allerdings auch nicht klar.
Wenn es richtig gemacht wird wie bei den Miele Waschmaschinen mit Bodenwanne, Sensor etc. ist es bei den kleineren Geräten vielleicht auch ein Platzproblem.
Meine Espressomaschine könnte ich mit Festwasser betreiben, aber der Tankbetrieb ist mir sicherer.
 

Evaelectric

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P.S.
Ich muss mich teilweise korrigieren:

Die Miele DGCs haben anscheinend inzwischen einen Schutz integriert.
Zitat aus der Anleitung:
"Das eingebaute Waterproof-System schützt unter folgenden Voraussetzungen zuverlässig vor Wasserschäden:
- Der Dampfbackofen ist ordnungsgemäß installiert (Elektro- und Wasseranschluss).
- Bei erkennbaren Schäden wird der Dampfbackofen unverzüglich instandgesetzt.
- Schließen Sie den Wasserhahn bei längerer Abwesenheit (z. B. Urlaub).

Auch die Miele KVAs mit "DirectWater" haben ein Wasserschutzsystem, wie auch immer das realisiert sein mag.
 

martin

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Diese Wasserschutzsystem schützen vor Undichtigkeiten, deren Wassser ins Gerät gelangt. Der Zulaufschlauch ist also nicht in diesen Schutz integriert. Deshalb Panzerschlauch.
 

Evaelectric

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Ich würde auch davon ausgehen, dass der Schlauch selbst das kleinste "Risiko" darstellt.
Bestenfalls dessen Anschlüsse.
Meist macht doch irgendwas innerhalb des Gerätes die Grätsche.
Da sind ja auch Schläuche mit Anschlüssen, Magnetventile etc. pp.

No risk, no fun. ;-)
 
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