Küchenkauf im Möbelhaus

DimoPe

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@menorca, ich stimme dir vollkommen zu, dass Küchen komplexer als Autos sind. Sie sind jedoch auch nicht unendlich komplex. Mein Arbeitsrechner hat auch 10.000 EUR gekostet, und ihn zusammenzubauen erforderte eine Menge Kenntnisse. Trotzdem würde es sich kein Händler erlauben, mir ins Gesicht zu sagen: „Nennen Sie uns Ihr Budget, und wir bauen für Sie eine gute Maschine.“ Im Gegenteil, alle einzelnen Komponenten werden separat samt Preisen aufgelistet, und der Aufbau wird gesondert in Rechnung gestellt. Und das ist wichtig, damit ich optimieren kann.

Ehrlich gesagt ist mir der Fetischismus mit den autorisierten Händlern beim Autokauf auch völlig unverständlich. Hier zeigt jedoch Tesla, wie es anders geht, und ich bin fest davon überzeugt, dass sich die deutsche Autoindustrie anpassen wird
 

DimoPe

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@KerstinB, es gibt sehr wenige Entwickler, die in Deutschland Tagesätze von 2000 EUR anfordern können. Und das sind typischerweise Menschen, die fünf Jahre studiert haben, zudem eine zehnfache Produktivität im Vergleich mit der Masse vorweisen können und dazu das Glück haben, in einem engen Fachbereich tätig zu sein, der übermäßig stark nachgefragt wird. Der Vergleich mit anderen Berufen, die innerhalb von 3-6 Monaten erlernt werden können, hinkt deutlich.
 

Land_Frau

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Das hapert spätestenst am Aufbau.

Wenn die Montage shyce ist, kannst du auch eine sehr teure Küche „in die Tonne treten“.

Ich brauchte bei meiner Küchenplanung den Menschen vor Ort. Sicher kann man den Raum auch per Video vorstellen. Aber bei ner Tasse Kaffee ist der „Vermesser“ viel näher dran.

Bei ner Videokonferenz zu erzählen, wie man kocht, geht grundsätzlich. Aber ob ich als Kunde dann erzähle, was ich wirklich alles so in der Küche mache? Hmm. Ich denke eher nicht. (Bei mir geht das von allein für mich -mit Fastfood Charakter- über zu zweit Luxuskochen und Koch-Klub bis zum Kochen für größere Feiern. Ob ich das in ner VK rüber bekomme? Eher nicht.

Ich hab ne temporäre „Küchenbeziehung“ zu meinem KFB aufgebaut. Herausgekommen ist eine Küche, in der ich mich, in welcher Kochsituation auch immer, wirklich wohl fühle.

Und wenn ich mir dann die sauberen und feinen Fugen anschaue, freue ich mich immer noch. Die Schubladen, die Schranktüren wurde von dem Montageteam sauber eingestellt.

Ob ich das alles mit nem anonymen Team von irgendwo aus dem Internet so bekommen hätte?

Ich denke: nein.
 

Land_Frau

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PS. Die volle Transparenz hast du bei Ikea . Da weißt du sogar, was das einzelne Bein kostet.

Montage kannst du auch bestellen.

Geräte gehen innerhalb der Ikea Maße auch extern.
 

DimoPe

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@Land_Frau, genau das hat mir bei Ikea sehr gut gefallen. Nur konnte meine Frau mit der Auswahl an Fronten nicht zurechtkommen, und da ging es los. Aber wo genau sollte der Unterschied zum Küchenstudio liegen? Sie meinten auch, dass sie mit mehreren Montageteams zusammenarbeiten und man sehr lange im Voraus buchen muss. Oder meinen Sie, es gibt Küchenstudios, die ihre eigenen Leute anstellen? Das wäre natürlich etwas anderes. Es freut mich zu hören, dass Sie mit Ihrer Küche zufrieden sind. Man spricht öfter über das Negative und verpasst dabei das Positive zu geniessen.

@kingofbigos, Ihr Kommentar und dieses von Land_Frau haben mich zum Nachdenken gebracht. Vielleicht muss ich meine Erwartungen bezüglich des Montagepreises nach oben korrigieren. Die Abhängigkeit des Gesamtpreises in Bezug auf das unternehmerische Risiko habe ich auch übersehen. Es handelt sich zwar um Möbel, aber wenn die teure Inselhaube bei der Montage kaputtgeht, ist das anders, als wenn man eine Küche für 5000 EUR aufbaut. Alles gute Punkte. Vielen Dank.

Das Kommentar mit dem Trinkgeld war auch so gemeint, dass die meisten Mitbürger meiner Meinung nach sich viel zu sehr hier zurückhalten. Vielleicht bin ich aber diesbezüglich kulturell befangen.
 

Land_Frau

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Oder meinen Sie, es gibt Küchenstudios, die ihre eigenen Leute anstellen
„Mein“ Küchenstudio hatte genau ein Montageteam, mit dem es fest zusammenarbeitet.

Montage … das wird so oft echt unterbewertet.

Genau wie das bei vielen anderen Handwerksberufen auch oft der Fall ist. Ich mag das nicht.

Die Folgen dieser Einstellung erfahren wir jetzt, wenn wir Handwerker gleich welchen Gewerks brauchen.
 

DimoPe

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@Land_Frau, da kann ich voll zustimmen. Das haben wir beim Bau erlebt. Das Angebot an bestimmten Handwerksleistungen ist einfach nicht vorhanden, und das ist bestimmt eine Reaktion, die sich über Jahre aufgebaut hat.

@mozart, wenn sich Ihre Aussage über die kleinen Schwankungen regional statistisch bestätigen lässt, dann würde das darauf hindeuten, dass meine Erfahrung eher eine Ausnahme war. Vielleicht laufe ich einfach mit einer "Volltrottel"-Mütze herum und lade die Leute geradezu ein, mich zu verappeln. Das kann man natürlich nicht ausschließen. Ihren Kommentar "zulasten einer sinnvollen Wertschöpfung beim letztlich ausführenden Anbieter" kann ich aber nicht nachvollziehen. Wenn für mich eine Wertschöpfung entsteht, dann werde ich diese bezahlen, wenn nicht, dann eben nicht. Der Kunde ist keine Wohltätigkeitsorganisation. Ihre Wahl des Wortes „übliche“ gibt aber Anlass zum Nachdenken.

2-3 Angebote habe ich mir beim ersten Autokauf geholt. Dieselbe Strategie hier anzuwenden, würde viel zu viel Zeit kosten. Daher bin ich bereit, eine Diskrepanz im Bereich von 10% zu akzeptieren. Wie ich jedoch bereits geschildert habe, lagen die Preisunterschiede jenseits von Gut und Böse, bei einer völligen Intransparenz der Preisgestaltung, was letztendlich einen sehr ineffizienten Prozess ausgelöst hat, sowohl zu meinen als auch zum Nachteil mancher Studios. Für das „Atmosphärische“ bin ich nicht bereit, mehrere Tausend Euro mehr zu bezahlen. Es gibt Leute, die sich das leisten können, gut für sie.

Die Frage nach dem EK des Händlers war eine Provokation, ausgelöst durch den Versuch, „Beratung“ zu verkaufen, wo keine war. Aber es gibt Leute, die sich von Bankangestellten zum Kauf von Finanzprodukten ”beraten“ lassen. Bunte Welt. Ich bleibe bei meinem vorherigen Satz: „Entweder beraten oder verkaufen, beides stellt einen eindeutigen Interessenkonflikt dar.“ So viel Ehrlichkeit muss doch sein.
 

Land_Frau

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Ich finde den Vergleich mit Finanzprodukten zweifelhaft. Zumindest, wenn es um kleine, Inhaber geführte Küchenstudios geht.

Ich war bei einem kleinen Studio mit Chef und zwei Angestellten. Ich bin da auf Empfehlung von zwei Bekannten gelandet.

Wenn die Leistung des Studios nicht stimmt, bleiben solche Empfehlungen aus. Schlussendlich bleiben die Kunden aus.

Immer in Erinnerung wird mir eine Aussage des Verkäufers bleiben: „so viel wie Sie den Backofen nutzen, brauchen Sie Pyrolyse . Ein eingebautes Rezeptbuch brauchen Sie nicht. Damit wird der Backofen günstiger.“
 

Jette

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Da Lob ich mir meine „Schreinerei“ - der Schreiner, der meine Küche geplant hat , hat sie zusammen mit einem Kollegen auch aufgebaut. Pläne und preise gab es für jede Variante. Und vor allem wie Land_Frau schreibt, einen Planer vor Ort der sich auch die Gegebenheiten anschaut kann man nicht ersetzen.
 

martin

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@DimoPe Du warst eindeutig in den falschen Läden. Verkauf und Beratung müssen kein Interessenkonflikt sein. Verkauf durch gute Beratung funktioniert sehr gut. Habe ich über Jahrzehnte erfolgreich praktiziert, und das ohne Prozente und Rabatte, sondern zu individuell (nicht nach Kundenpotential) kalkulierten Preisen. Nach einem Budget habe ich nie gefragt.
 

psy-prog

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Ich bin hier immernoch der Meinung, so wie man in den Wald hineinschreit...
 

isabella

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@Land_Frau, genau das hat mir bei Ikea sehr gut gefallen. Nur konnte meine Frau mit der Auswahl an Fronten nicht zurechtkommen, und da ging es los.
Hättest Du Google gefragt, hättest Du Firmen wie Beptum, Reform oder SuperFront oder auch andere gefunden, die sehr besondere Fronten für Metod anbieten. In Direktvertrieb.
es gibt Küchenstudios, die ihre eigenen Leute anstellen?
Bei dem Küchenstudio meiner Wahl haben damals Sohn und Tochter geplant, Vater (und ein wenig auch Sohn) montiert. Man muss halt suchen, vergleichen… nicht nur steile Thesen in Foren formulieren. Z.B. der Forumsbetreiber hier ist ein selbstständiger Profi-Monteur der offensichtlich hochwertige Ergebnisse produziert.
 

Evelin

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eine Userin hatte ein tolles Studio erwischt, angegliedert war eine Schreinerei, der Chef hat selbst beim Aufbau mitgeholfen, eigene Monteure. Die Küche war nach 3 Tagen inkl Stein vom lokalen Steinmetz fertig. Was gefehlt hatte, war der Spritzschutz hinter dem Kochfeld und die Wischleiste auf der Seite. Die Küche war groß, keine OS, Schüller . Offenbar ein eingespieltes Team. Es wurde auch nicht um den Preis gefeilscht.
 

mozart

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Es gibt allerdings auch hoch qualifizierte und zuverlässige freie Monteure.
Ich arbeite im hochwertigen Bereich seit Jahren mit solchen Leuten. Wir kennen uns, die verstehen meine Planungen und Montageunterlagen, ich verstehe ihre Montageberichte, die Kommunikation läuft bestens.
Die Fluktuation gerade bei guten Monteuren ist (zumindest bei uns) äußerst gering.

Wir (und mit uns die meisten anderen Anbieter) würden solche Leute auch liebend gerne fest anstellen-das wollen die aber gar nicht. Die Summen, die die verdienen, könnten wir als Festgehalt niemals stemmen.
Hinzu kommen andere Vorteile bei den Monteuren-die haben ihren Firmensitz gerne mal in Kroatien und zahlen so nur sehr wenig Steuern. Sie können Auslastungslücken mit zusätzlichen Aufträgen anderer Auftraggeber auffüllen.
Wer seine Auslastung gut hinkriegt, seine Buchhaltung/Steuern im Griff hat (macht meistens die Gattin), sich über die Zeit einen guten Ruf erarbeitet und dadurch kaum noch günstige Küchen montieren muß, verdient Summen, bei denen die meisten Akademiker blass werden.
Die ganz fitten haben mehrere Montageteams und lassen zusätzlich schrauben.

Kleine Händler versuchen oft, wenigstens 1 Monteur fest anzustellen, damit sie nicht kurzfristig bei Ausfall handlungsunfähig werden.
Größere Unternehmen wie wir haben einen kleinen Anteil fester Monteure, eher für Kundendienste und Nachlieferungen. Die hochwertigen Montagen machen die nicht.
 

Evaelectric

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Videokonferenz?
Ohne Aufmaß des Verkäufers würde ich keine Einbauküche kaufen.

Nach meiner Meinung sollte Verkauf und Beratung Hand in Hand gehen.
Sicher besteht da ein gewisser Interessenkonflikt weil in erster Linie verkauft werden soll.
Aber kein Verkäufer will unzufriedene Kunden.
Und ich als Kunde will auch keine unzufriedenen Verkäufer.
Ein gutes Geschäft zeichnet sich dadurch aus, dass beide Seiten zufrieden sind.
 

Michael

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Ich würde noch einmal auf den Direktvertrieb zurückkommen und die gesparte Marge von ca. 30%.
Wenn ein Hersteller eigene Studios anmieten, Planer beschäftigen und die Montage incl. benötigtem Fuhrpark stemmen muss: Wo sind dann die 30% übrig, die sie günstiger verkaufen könnten?
 

Evaelectric

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Ich weiß nicht wieviel die Alma Küchen günstiger waren/sind als vergleichbare Mittelklassehersteller.
Die Besitzer, die ich kenne, haben die schon alle über 10 Jahre.
Wenn man jetzt auf die Webseite schaut ist die Auswahl deutlich überschaubarer als früher.
Als ich vor über 20 Jahren meine Küche kaufte schaute ich auch mal in das hiesige Studio.
Zumindestens gab es einen Katalog mit beispielhaften Preisen für verschiedene Schrankarten mit den unterschiedlichen Aufschlägen für Fronten, Korpusfarben etc.
Es war in jedem Fall transparent.

So wie ich das verstanden habe, wird die Anlieferung und Montage vom Produktionsstandort aus organisiert. Deshalb gibt es die wohl nur in NRW.
 

Michael

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In Bad Oeynhausen gibt es auch noch Beeck Küchen. Die arbeiten hybrid, verkaufen also selbst und beliefern Fachhändler. Ich glaube nicht, dass die noch Fachhändler hätten wenn sie im Eigenvertrieb günstiger wären.
Die meisten Hersteller legen keinen Wert auf einen eigenen Vertrieb. Es ist aufwendig, teuer und fehleranfällig wenn man sich nicht auf seine Kernkompetenz beschränkt sondern alles selbst machen möchte.
Apple und Dyson verkaufen Produkte, die bei einem Defekt meist auf dem Müll landen. Die Autoindustrie wäre ohne das Werkstattnetz nicht in der Lage das Reparatur- und Serviceaufkommen zu stemmen.
Manche mögen das alles als steinzeitlich ansehen. Ich glaube, dass nur so eine effiziente Abarbeitung aller Faktoren in entsprechender Qualität sichergestellt werden kann.

Mit diesem Standpunkt will ich keineswegs das Verkaufsgehabe und die mangelnde Transparenz entschuldigen. Das ist ein anderes Thema und hat mit Direktvertrieb nichts zu tun.
 

Michael

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Hier mal ganz frisch am Beispiel Mercedes.

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US68_KFB

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Die ganze Diskussion ist müssig. Ich kann den Unmut ja teilweise verstehen. Ich bin ja selbst Küchenfachberater.

Da wir nun ein altes Haus gekauft haben, standen zahlreiche Investitionen und Renovierungen an. Neue Heizung, neue Fenster, PV Anlage, sämtliche Fußböden neu, komplett neue Elektrik im Haus und jedem Raum usw.. Meine Frau bestand darauf, dass wir bei jedem Gewerk mindestens 3 Angebote einholen wollten. Extrem aufwendig und am Ende stehst du mit den zugegeben völlig transparenten Angeboten mit Einzelpreis trotzdem ziemlich alleine da, weil man als Laie davon nämlich nichts versteht.

Mir sagt das persönlich gar nichts ob nun die 3-fach verglasten Rehau Fenster mit Alurahmen und Extra Dichtung für XYZ Euro besser sind als die 3-fach Velux Kunstoffrahmen mit Dichtlippe sowieso. Das interessiert mich einfach nicht. Die Entscheidung fiel am Ende immer einfach aus dem Bauch raus, weil Nachbar Müller auch die Fenster da gekauft hat oder weil das halbe Dorf die Heizung vom Heizungskarl hat einbauen lassen. Die Fenster tun das was sie sollen. Licht rein lassen und auf und zu gehen. Da kommt es auf ein paar Euro hin oder her nicht an.

Ich will Vertrauen in den Handwerker, seine Empfehlung und seine Erfahrung haben. Ich will das Gefühl haben, dass der ordentliche Arbeit macht und dass der auch noch in ein paar Jahren da ist, damit er die dann in die Jahre gekommene Heizung reparieren kann. Und wenn ich den mal auf dem nächsten Dorffest treffe, gebe ich ihm ein Bier aus. So muss das in meinen Augen laufen. Apple, Tesla und Co können von mir aus bleiben wo der Pfeffer wächst, egal wie billig die auch sein mögen.

Und genauso habe ich auch die letzten 1000 Küchen in den letzten 12 Jahren verkauft. Und natürlich treffe ich auch Kunden, die mir mal ein Bier ausgeben.
 

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