Hallo
@Der Phil ,
Leider sind Einbauküchen immer ein bisschen so etwas wie Immobilien. Ein großer Teil der Auftragssumme "verschwindet" einfach in Anpassung und Einbau in die jeweilige örtliche Situation. Daher ist es schwierig zu sagen, die x-Tausend Euro Küche hätte eben auch diesen x-Tausend Euro Wert. Ein guter Teil dieses Geldes steckt nicht mehr in dem, was Du in der Küche noch anfassen kannst, sondern in der Planung, der Individualisierung und im Aufbau für/in Deinen spezifischen Raum. Von der -sagen wir mal- Hälfte, die jetzt noch übrig bleibt, zieht jeder potentielle Interessent noch einmal den Aufwand ab, den er hat, um Deine Küche in seine Situation einzupassen: Er muss aus seiner Sicht Kompromisse eingehen, da er "seine" Küche mit ziemlicher Sicherheit anders geplant hätte. Er muss Anpassungen und (meist teure) Nachkäufe von Elementen/Schränken vornehmen, braucht schlimmstenfalls sogar eine neue
Arbeitsplatte . Und er muss seine Vorlieben für bestimmte Fronten, Korpus, Auszüge, Geräte, Griffgestaltungen, Arbeitsplattenmaterialien mit einem breiten Toleranzband versehen und sich sagen: Passt schon. Das alles kostet Geld. Und zwar Deins.
Als ich mich mit
Küchenplanung befasst habe, habe ich auch interessiert nach den Abverkäufen der Küchenstudios geschaut: Bei den teilweise hohen Preisnachlässen müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn man dort nicht etwas halbwegs Passendes finden sollte. Es ging aber mit dem Teufel zu. Und am Ende habe ich auch verstanden, warum die Abverkäufe teilweise wie Blei bei den Händlern liegen blieben: Es muss sich immer erstmal jemand finden, für den das passt. Gerade in einem Land, in dem die Individualisierung von Küchen derzeit zu einem speziellen Lebensgefühl zu gehören scheint. Daher scheint ein "Wir-kaufen-Deine-Küche" auch kein besonders erfolgversprechendes Geschäftsmodell zu sein. Überzogene Preisvorstellungen von Verkäufern (klar, sie haben ja auch viel bezahlt) treffen auf Schnäppchen-Mentalität von Käufern (auch klar, sie müssen noch Einiges reinstecken und dennoch Kompromisse eingehen).
Diese Marktsituation wirst Du nur mit viel Glück für Dich günstig gestalten können. Das Beste wäre noch ein interessierter Nachmieter, der aber auch wieder viele Voraussetzungen erfüllen müsste: Langjährige Mietabsicht (Wer baut ansonsten schon so teure Küchen in seine Mietwohnung), finanzielle Potenz & Zahlungsbereitschaft, ähnliche gestalterische/farbliche/material- und gerätetechnische Vorlieben.
Richte Dich auf schmerzliche Abschläge ein oder -besser- schreibe die Küche innerlich ab und freue Dich über jeden Tausender, den sie Dir noch bringt. Das Angeben der Phantasie- und Streichpreise des ursprünglichen Anbieters hilft Dir jedenfalls nicht. Ich hätte beim Flächenhändler auch so eine "38Teur-Wert / nur-heute-25 / nach Chef-fragen 19.900" - Küche kaufen können. Statt dessen habe ich uns lieber einen seriösen Partner gesucht. Ich würde jedenfalls nicht auf die Idee kommen, die 38TEur oder selbst die 25Teur als "Küchenwert" anzugeben. Was ihm die Küche wert ist, wird Dir der Interessent schon sagen. Und das wird leider bitter sein.
Ich will mir gar nicht vorstellen, warum Du noch im letzten Jahr diese hochwertige Küche eingebaut hast, um nur kurz danach die Wohnung aufzugeben und hoffe, dass das keine schmerzlichen Lebensumstände waren, sondern eine positive Chance. Denn vorausgesehen hast Du diese Entwicklung sicher nicht, dann hättest Du nicht so investiert...
Kannst Du die Küche nicht selbst mitnehmen? Dann bekommt sie immerhin schonmal jemand, der den gleichen Geschmack hat und sie schätzen kann
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