Wände keine 90° - angeblich tiefe Arbeitsplatte notwendig

SUBJ

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Hallo zusammen,

wir planen derzeit eine Küche in einem großen Möbelhaus.
Vor kurzem war der Aufmaß-Termin. Dort wurde festgestellt, dass unsere Wände im Küchen-U einmal im 90,01° Winkel und einmal im 89,5° Winkel stehen.

Uns wurde nun gesagt, dass aufgrund dieser Winkel an einer Wandseite eine extratiefe Arbeitsplatte benötigt wird um den Spalt zwischen Wand und Arbeitsplatte auszugleichen. Ein genaues Spaltmaß und einen genauen Ort dieses Spaltmaß haben wir trotz mehrfacher Nachfrage bisher nicht erhalten. Mal waren es 4 cm, dann waren es 3 cm, dann waren es neulich 9 mm. Das ganze sollte 1200€ kosten, auf nachfragen dann irgendwann nur noch 400€.

Wir haben das ganze dann einfach nachgerechnet und kommen auf ein Spaltmaß zwischen Wand und Arbeitsplatte an der "hintersten" Stelle der Arbeitsplatte von nur 0,47 mm (ja, mm), also so gut wie nicht vorhanden. Wunderte uns bei einem Winkel von 90,01° und einer maximalen Arbeitsplattenlänge von 2709 mm auch nicht.

Zudem haben wir auf der ganzen länge der Arbeitsplatte auch einen Spritzschutz von 16 mm stärke.

Übersehen wir hier etwas, haben wir falsch gerechnet oder versucht das Möbelhaus hier Geld zu machen?
Über ein Paar Meinungen wäre ich echt froh.

Danke und LG
SUBJ
 

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US68_KFB

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Grober Denkfehler, deine Berechnung stimmt zwar, passt aber nicht zur Montage. Die Montage beginnt an Wand 1, alles andere hat keinen Sinn. Du musst also mit 89,5 Grad rechnen und nicht mit 90,1.

Ich hätte die Küche bereits mindestens 2 cm übertief an Wand 3 geplant und durch das Aufmaß kommt die übertiefe Platte an Wand 2 noch hinzu.

Genauere Angaben zu erwarten kann zwar laut Plan und Aufmaß stimmen, aber in der Realität kann das keiner genau messen. Daher ist bei U-Form immer minimum 2 cm Luft von Wand 1 nach Wand 3 einzuplanen. Die sehe ich nicht in der Zeichnung.

So wie die Küche nach dem Aufmaß dort reingestellt wurde, ist Wand 3 die Bezugswand und die Möbel stehen an Wand 1 eng dran. Sehr riskant finde ich das. Da reicht eine kleine Beule in der Wand irgendwo und das passt alles nicht mehr. Toleranzabweichungen bei der Möbelproduktion sind da noch gar nicht berücksichtigt. Was meinen die anwesenden Monteure dazu? Für mich fehlt da komplett der Massausgleich links oder rechts. Die Küche ist so nicht montierbar oder nur zufällig montierbar.
 
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SUBJ

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Danke für die schnelle Antwort.
Montage an Wand 1 war der ursprüngliche Plan, dann wie du beschrieben hast jedoch mit 2 tiefen Arbeitsplatten welche Aufpreis kosten

Jedoch haben wir mit den Lücken hinter den Hochschränken kein Problem und könnten somit die tiefen arbeitsplatten sparen. Es gab hier kein Kommetar vom Küchenplaner, dass dies nicht ginge. Oder spricht wirklich technisch etwas gegen eine Lücke hinter dem Hochschrank ?
 

martin

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An Wand 2 ist meiner Meinung eine übertiefe Platte entbehrlich. Die entstehende Lücke wird doch durch die Nischenverkleidung verdeckt. An Wand 3 wäre es ohne Übertiefe mit nur längerer Inselplatte sehr hoch gepokert. Da bin ich bei Dir mit Übertiefe.
 

SUBJ

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Derzeit ist die Planung in der Prüfungsabteilung, da müsste doch dann rauskommen, dass die Installation so nicht möglich ist oder? Wenn die Abteilung die Planung freigibt und die Montage dann trotzdem vor Ort nicht funktioniert, muss das Möbelhaus dann für die Ausbesserung aufkommen?
 

martin

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Lücke hinter den Hochschränken ist sicherlich kein großes Problem außer beim letzten links. Es ist äußerst unschön, wenn man dort in eine Lücke schaut und potentielle Spinnweben einschl. daran hängenden Staub sehen kann,
 

martin

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Außerdem mus doch nicht jeder gleich sehen, wie krumm Deine Hütte ist.
 

US68_KFB

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Du wirst nach der Prüfung durch die Auftragkontrolle ja noch eine Auftragsbestätigung erhalten mit dem letzten Stand der Zeichnungen. Auf jeden Fall ist das Möbelhaus in der Pflicht, falls die Montage nicht klappt.

Es schont aber die Nerven, wenn die Montage problemlos klappt, alles andere bdeutet über Monate eine halbfertige Küche.
 

Michael

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Also ich beginne an Wand 3 und man benötigt keine übertiefe Arbeitsplatte .
Wand 1 zu 2 ist zudem ein spitzer Winkel und dort sollte Luft eingeplant werden. Wenn die Hochschränke am Ende von der Wand abstehen wird mit einer Wange abgeschlossen.

Die Berechnung der Winkelfunktionen leg denen auf den Schreibtisch und mach ein Foto der Gesichter. Wir benötigen auch mal etwas Spaß. :kfb:
 

Michael

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Den Drehkarusseleckschrank und den abgeschrägte Hochschrank am Ende finde ich überdenkenswert. Sowas macht aus einer modernen Küche eine 90er Jahre Planung ohne den geringsten Nutzungsgewinn.
 

US68_KFB

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Ja, die übertiefe Wange ist schon mal mit drin, das ist gut. Was machst du wenn die Hochschränke eigentlich in die Wand bauen musst? Den Korpus von dem abgeschrägten Schrank gleich noch mitkürzen? Wäre eine Möglichkeit. Ansonsten bin ich bei Michael, 2 Eckschränke braucht keiner.
 

Michael

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Wenn ich die Hochschränke in die Wand bauen muss ist es ein Planungsfehler. Für Wand 2 ist nicht die Tiefe maßgeblich sondern die Länge zwischen den Verbindungen. Die wissen wir nicht.
 

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Ist der 900er-US planunten der Herd?
Lange Pfannenstiele dürfen da nicht drauf.

Ansonsten: 89,5 und 90,01 Grad sind innerhalb jeglicher Bautoleranz. Das kann - überspitzt gesagt - schon durch ein größeres Sandkorn im Putz zustandegekommen sein.
Die DIN lässt bei fertig verputzten Wänden von 3 m ein Stichmaß (deine Seite c) von 8 mm Abweichung als Winkeltoleranz zu.
Einem Küchenplaner sollte das bekannt sein. Ob da eine vierstellige Mehrpreisforderung seriös ist, lasse ich dahingestellt.

Außerdem kann eine längere Wand durchaus auch Buckel oder Dellen haben. Auch die Bauwelt ist leider keine ideale.

Ich habe noch eine Frage an die Küchenbau-Profis:
Baut man so eine Küche von der Mitte (also hier planoben) ausgehend auf, oder fängt man planlinks an und wickelt sich an den Wänden entlang?
 
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martin

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Die DIN lässt bei fertig verputzten Wänden von 3 m ein Stichmaß (deine SeBite c) von 8 mm Abweichung als Winkeltoleranz zu.
Bei solchen Toleranzen hätte ich damals auf unserem Bau Maurer bzw. Putzer erschlagen. Ich habe genügend gemauert und verputzt, um zu wissen, dass das besser geht und das ohne Laserunterstützung nur mit Gliedermaßstab, Wasserwaage und Richtscheit.
 

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Ich sag ja nicht, dass es nicht besser geht, und allermeistens geht es ja besser. Notfalls gleicht die Putzstärke aus :-)

Aber wenn Ausführung nach DIN vereinbart ist, sind diese Toleranzen zulässig.
 

SUBJ

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Ist der 900er-US planunten der Herd?
Lange Pfannenstiele dürfen da nicht drauf.

Ansonsten: 89,5 und 90,01 Grad sind innerhalb jeglicher Bautoleranz. Das kann - überspitzt gesagt - schon durch ein größeres Sandkorn im Putz zustandegekommen sein.
Die DIN lässt bei fertig verputzten Wänden von 3 m ein Stichmaß (deine Seite c) von 8 mm Abweichung als Winkeltoleranz zu.
Einem Küchenplaner sollte das bekannt sein. Ob da eine vierstellige Mehrpreisforderung seriös ist, lasse ich dahingestellt.

Außerdem kann eine längere Wand durchaus auch Buckel oder Dellen haben. Auch die Bauwelt ist leider keine ideale.

Ich habe noch eine Frage an die Küchenbau-Profis:
Baut man so eine Küche von der Mitte (also hier planoben) ausgehend auf, oder fängt man planlinks an und wickelt sich an den Wänden entlang?
Ja das ist der Herd, warum dürfen da keine langen Stiele drauf?

Bin jetzt ehrlich gesagt etwas verwirrt von den vielen Aussagen. Abgesehen von unserem persönlichen Geschmack mit abgeschrägten Schrank etc.:

Ist, wenn die Auftragsplanung das ganze so freigibt, die Planung grundsätzlich so umzusetzen?

Wir haben auf Wand 3 ebenfalls auf voller länger einen Glas-Spritzschutz welcher einige mm Differenzen ausgleichen kann. Auf Wand 2 ist ebenfalls ein Spritzschutz auf voller Länge.

Auf der Ecke zwischen Wand 1 und Wand 2 ist ein Rolloschrank welcher auf der Arbeitsplatte sitzt. Dieser kommt ebenfalls mit einer kleinen Blende welche die Lücke zu Wand 2 verschließt.

Die Hochschränke sind so angedacht, dass der letzte Schrank wieder mit der Wand 1 abschließt. Eine Wange ist ebenfalls eingeplant.

Ich hab nochmal mehr Bilder angehangen. Über das Design muss man nicht unbedingt diskutieren, ich denke hier hat jeder seinen eigenen Geschmack.
 

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Ja das ist der Herd, warum dürfen da keine langen Stiele drauf?
Das Kochfeld ist an der Außenecke der Halbinsel.
Da besteht die Gefahr, dass man beim unachtsamen Vorbeigehen was runterreißt, und wenn das auf dem Herd steht, kann es schon mal heiß und fettig werden.
Lange Pfannenstiele werden schlechter wahrgenommen als z.B. hohe Töpfe, deshalb ist da die Gefahr größer, etwas "mitzuhehmen".

Du hast auch keine Möglichkeit, etwas, was schnell von der Hitze weg muss, nach rechts wegzuziehen, oder dort auch nur einen Kochlöffel abzulegen.
 

isabella

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Das Kochfeld ist an der Außenecke der Halbinsel.
In den 3d-Bilder ist das Kochfeld an die Wand, oder?

Ich rate zu einer Vorfensterarmatur, falls man das einflügelige Fenster mal öffnen möchte.

Rolloschrank ist teuer und anfällig - meistens ist das Rollo offen und passt optisch nicht zu Landhaus.

Den Stauraum könnte man sicher optimieren, angefangen vom Spülenschrank.
 

Michael

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Baut man so eine Küche von der Mitte (also hier planoben) ausgehend auf, oder fängt man planlinks an und wickelt sich an den Wänden entlang?

Bei dieser Planung ohne Übertiefen ist die rechte Ecke dein Referenz/Fix-punkt. Da steht der Eckschrank und die Wand ist winkelig. Der potenzielle Ausgleich findet an der Hochschrankwand statt.
 

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