Ist halt alles in Relation zu sehen. Die Möbel werden nicht die Welt gekostet haben, viel Eigenarbeit ist schon vorab geleistet worden. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dazu gekommen ist, dass du keinen Preis vorab verhandelt hast. Wenn es ein Tipp von einem Freund war, und der Handwerker vorab sagt, das passt schon, rechnet man damit, dass der Preis einigermaßen angemessen ist. Du trägst zudem das Risiko, dass du keine
Garantie hast, wenn beim Aufbau etwas schief läuft.
Bist du mit der Qualität der Arbeit zufrieden?
Ich bin mit der Qualität der Arbeit zufrieden - für das, was geleistet und vorher "indirekt" abgesprochen war.
- Keine Griffe - habe ich selbst gemacht. Kein Problem. Ich wollte ja von Anfang an so viel wie möglich selber machen. Für diesen Preis hingegen finde ich das inakzeptabel.
- Die Waschmaschine musste ich direkt nachjustieren - schief. Auch kein Problem. Hätte ich mich allerdings darauf verlassen, dass er das "super" macht und - naiv und gutgläubig wie ich offensichtlich bin - diese Maschine genauso laufen lassen, wäre die irgendwann kaputt gegangen. Also: wieder eine Preisfrage.
- Spülmaschine: war zum Aufbautermin nicht da. Kein Problem. Mache ich es halt selbst. Bei dem nun aufgerufenen Preis aber erwarte ich dann, dass zumindest das Angebot "das mache ich natürlich auch noch, wenn die Maschine dann da ist, ich rechne ja schließlich einen gesamten Küchenaufbau ab für 850€."
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Arbeitsplatte . Beim Einsetzen der Arbeitsplatte wurden ein paar Stücke Putz aus der Wand geschlagen. Ist er wohl dran geschrappt. Kein Problem. Wenn ein "Kumpel" einen "Kumpeldienst" verrichtet, rechne ich mit sowas. Wenn jemand aber diesen Preis aufruft - hätte ich eben für sowas gerne eine Garantie.
- Planung: ich habe eine Küche geplant und ihm diese Planung geschickt. Daraufhin hat er einen Vorschlag gemacht, der bei Umsetzung dazu geführt hätte, dass die Waschmaschine fest hinter der Heizung gestanden hätte und bei Ausfall somit die gesamte Küche hätte abmontiert werden müssen, um die Waschmaschine zu tauschen. Da ich eben hauptsächlich selbst tätig geworden bin und das auch wollte - kein Problem. Meine Verantwortung. Genau darum habe ich diese Angaben auch noch einmal selbst überprüft und dementsprechend angepasst. Für den nun aufgerufenen Preis - der sich unter anderem auch dadurch zusammensetzt, dass er mir ja "eine Küche geplant" hat - ist mir genau das zu wenig. Hätte ich - wie gesagt - seine Pläne übernommen, hätte ich einen ganz schönen Salat gehabt. Und wer haftet dafür? Niemand. Denn es soll ja Schwarzgeld sein.
- Weiterhin habe ich, wie schon erwähnt, alles vormontiert. Habe sein Werkzeug in meine Wohnung und wieder zurück getragen, habe ihn zum Essen eingeladen, mitangepackt, vom Hausmeister einen fehlenden Inbusschlüssel organisiert, weil er keinen dabei hatte. Alles gut. Gehört auch dazu. Zu dem nun aufgerufenen Preis aber nicht.
Derartige Kleinigkeiten sind es halt: kein farbloses Silikon mehr da und er nimmt aus der Not weißes? Kein Problem. Zu dem Preis allerdings: schon ein Problem. Uswusf.
Insgesamt hat er aber eine solide Arbeit gemacht - genau deshalb will ich jetzt auch nicht rumscheißen und ihn natürlich anständig bezahlen. Aber über Ohr hauen lassen will ich mich nicht.
Zuletzt nochmal zum Geld: wir haben da nicht drüber gesprochen, weil - zumindest meiner Meinung nach (und ja: das ist meine Schuld!) - da ständig ein unausgesprochenes Agreement vorlag.
Als ich ihn gebeten hatte, sich meine Planung anzusehen, habe ich ihm geschrieben "zahle ich selbstverständlich für". Was war die Antwort? "Ach Quatsch, kein Problem, Freundschaftsdienst." --> jetzt heißt es "also die 850€ sind schon gerechtfertigt, ich habe dir ja schließlich eine Küche geplant."
Als ich initial mit ihm telefoniert hatte, haben wir über Preise für Küchenaufbau gesprochen und darüber, was
IKEA dafür aufruft. Ich: "Ja, das finde ich richtig teuer. Darum wende ich mich an dich." Er: "Ja, die Preise sind auch unverschämt. Damit verdient IKEA sein Geld. Ich weiß, wie teuer die sind. Gut, dass du zu mir gekommen bist."
So ging das halt mit dem Geld. Und ja: ohne eine Preis exakt abzusprechen, bin ich davon ausgegangen, dass es halt "ortsüblich" sein wird. Einfach "ortsüblich". Denn wenn ich mit jemandem darüber spreche, dass es bei IKEA ja so viel Geld kostet, eine Küche aufzubauen, und dieser jemand mir zustimmt, um dann am Ende einen Preis abzurufen, der höher ist als der
Meterpreis von IKEA - ist das einfach seltsam.
Und ja: trotzdem bleibt es mein Versäumnis, nicht über Geld geredet zu haben.
Das finde ich selbst nicht gut, denn diese Nummer jetzt ist unschön.
Aber es einfach zu akzeptieren, nur weil das so passiert ist, wie es eben passiert ist: es kommt mir so vor, als wäre das genau die Methode, mit der er an mir Geld verdienen wollte.