Herz schlägt für Gas, Verstand für Induktion

Beze

Mitglied

Beiträge
12
Vielleicht kann mir jemand mit meinem Dilemma helfen.

Nach einem Gespräch mit dem Bauleiter habe ich erfahren, dass das Verlegen der Gasleitung nicht teuer wäre (Küche direkt über Heizungskeller und an Kaminschacht). Meine erste Reaktion war, dass ich mich wie ein Kleinkind gefreut habe. Von einem Gasherd habe ich schon immer geträumt, und nun scheint die Traumverwirklichung so nah.

Ein Gespräch mit einem Küchenplaner hat mich mehr an dieser Idee zweifeln lassen. So auch Recherchen unter anderem in diesem Forum. Die Schwarmintelligenz scheint sich einig, dass Induktion besser als Gas ist. Auch für uns persönlich sind mir weitere positive Aspekte der Induktion klar geworden: mehr "Arbeitsplatte " wenn Herd nicht benutzt wird (und die Küche ist recht klein), sicherer für die Kinder da keine Restwärme, und auch weniger Arbeit/Putzen. Insgesamt würden wir bei Induktion auch Geld sparen.

Zudem wünsche ich mir einen integrierten Abzug und dieser ist sehr selten zu finden. Die Seltenheit macht mich auch skeptisch, ob Produkte wie NikolaTesla Flame so gut sind? Hat da jemand Erfahrung?

Nach den vielen Pro-Argumenten für Induktion das Dilemma. Ich selbst habe in Mietwohnungen nur Küchen mit Ceranfeld gehabt. Hatte aber diverse Möglichkeiten (Urlaubswohnungen, Freunde, Verwandte) sowohl mit Induktion als auch mit Gas mehrere Male zu kochen. Und irgendwie mochte ich Induktion nicht. Mit Gas kochen habe ich stets geliebt. Nun möchte ich besser verstehen/herausfinden woran das liegt:
- Habe ich vielleicht mit qualitativ schlechten Induktionsherden bisher gekocht. Gibt es sowas?
- Braucht man für Induktion mehr eine Einübungszeit (da Ceran gewöhnt), und nach dem Eingewöhnen würde ich den Herd doch lieben lernen?
- Stimmt das wirklich wie der Küchenplaner gesagt hat, dass das Wasser bei Induktion noch schneller kocht als bei Gas? Mir kam es nämlich immer andersherum vor, ich stand aber nicht mit einer Stoppuhr neben dem Topf ;-)
- oder sind das rein irrationale Gründe, wie der Gasherd bei meiner geliebten Oma. Oder das "Zisch-Geräusch", wie der Küchenplaner mutmaßte :-)

Auch bin ich nicht die einzige Person der es so geht. Z.B. hat Helmut Gote in seiner Kochradiosendung einige Male erwähnt, dass er kein Fan von Induktionsherden ist, was ich natürlich direkt "fühlen" konnte :P. Und hier und da (auch von Köchen) habe ich das ähnlich gehört.

Vielleicht liest jemand meinen zu langen Text, dem es genauso ging/geht. Vielleicht ging es jemand so wie mir und die Person hat schließlich doch Induktion mögen gelernt, bzw. herausgefunden warum eine erste Abneigung vorhanden war.
Oder für mich auch interessant, vielleicht hat jemand aus Recherche / Beratungsgründen Induktion eingebaut und konnte sich damit nie richtig anfreunden / hat es bereut.

Sorry für den zu langen Text, das Thema macht mir aktuell ziemlich Kopfzerbrechen. Ich hoffe wir treffen eine Entscheidung die wir hinterher nicht bereuen.

Danke fürs Lesen :-)
Bea
 

KerstinB

Administratorin

Admin
Beiträge
55.777
Na, dann mal eine Gegenfrage ... kochst du aktuell mit Ceran normal oder mit Gas?

Und anders gefragt, wieviel Alltagserfahrung hast du denn aktuell mit Gaskochen?
 

Beze

Mitglied

Themenersteller:in
Beiträge
12
Ich koche momentan mit Ceran. Alltagserfahrung hält sich in Grenzen. Die Erfahrungen waren jedoch schon sowohl mit Induktion als auch Gas einige Male. Vielleicht jeweils 20 Mal alleine damit gekocht, schwer die Häufigkeit einzuschätzen. Erfahrungen mit Induktion habe ich vor allem in airbnb Wohnungen mehrmals gemacht. Erfahrungen mit Gas unter anderem in der WG-Küche einer guten Freundin, wo wir oft gekocht haben.
 

KüchenLiz

Mitglied

Beiträge
160
Vielleicht denke ich da altmodisch. Ich hab null Erfahrung mit Gasherden, aber schon allein aus Sicherheitsgründen verwehrt sich in mir innerlich alles dagegen. Wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich freiwillig kein Gas in meiner Wohnung haben wollen.
Ist aber natürlich auch reines, persönliches Bauchgefühl.
 

isabella

Mitglied

Beiträge
19.425
Da ich aus Italien komme, habe ich aus meinem Elternhaus bis ins Erwachsenenalter nur Gas gekannt und damit das Kochen von Mutti gelernt. Nach etlichen Leidensjahre mit Ceran war ich war sehr froh, endlich in meinem Haushalt auf Induktion umzusteigen.

Mein Fazit zu Induktion im Vergleich zu Gas: Viel (wirklich viel) präziser zu regeln und dennoch genauso schnell, keine Hitze ohne Topf, viel leichter sauberzumachen (weil keine Brenner, Stufen usw.) und auch sauberzuhalten (der Topf und nicht das Kochfeld erwärmt sich, daher kann man bei Bedarf sogar die ungenutzte Kochfläche abdecken, so dass es nicht schmutzig wird).

Das Surren liegt an den Sandwichboden manchen Töpfen und auch nur bei hohen Powerstufen, also muss man evtl. etwas ausprobieren. Silit- oder Gusseisen-Töpfe und -Pfannen umgehen das Problem.

Man muss am Anfang natürlich erst ein Gefühl dafür kriegen, wie die Technik funktioniert, aber dann will man‘s nicht mehr missen.
 

Nice-nofret

Moderatorin

Moderator
Beiträge
22.232
Wohnort
Schweiz
Gasherde zu putzen ist eine Strafe - vorallem im Vergleich zu Induktion. Ich habe viele Jahre mit Gas gekocht und habe es geliebt; den ansonsten gab es ja nur die alten Kochplatten und viel später dann Ceran. Jetzt bin ich sehr glücklich mit Induktion - und ja, mein Kochfeld ist eines mit mächtig Wums. Da kocht das Wasser deutlich schneller als im Wasserkocher oder auf Gas.

Grade im niedrigen Tempbereich ist Gas kaum zu regeln; da ist Induktion klar überlegen - bei mir brennt seit Jahren kaum mehr was an.

Ja, bei Induktion gibt es durchaus Unterschiede in der Leistung - wie überall sonst auch im Leben.
 

KüchenLiz

Mitglied

Beiträge
160
Und jetzt werfe ich noch einen völlig anderen Aspekt in die Runde:
Angeblich - bitte, ich bin kein Verschwörungstheoretiker - zerstört das Magnetfeld der Induktionskochfelder die Lebensmittel. Also es werden die "inneren Strukturen" so durcheinander gebracht, dass die Lebensmittel dadurch für den Menschen rein ernährungstechnisch wertlos sind. Angeblich.

Ich sage nicht, dass ich das glaube, ich möchte es nur als einen Punkt einbringen, den man sich vielleicht auch bei der Entscheidung Gas - Ceranfeld - Induktion überlegen sollte.
 

mozart

Spezialist
Beiträge
5.210
Wohnort
Wiesbaden
Aber eine solche Auswirkung auf die Lebensmittel hat doch nie jemand feststellen können.
Im Vergleich zu konventionell erhitzen Lebensmitteln wäre ein Unterscheid ja erkennbar.
 

Bodybiene

Premium
Beiträge
6.644
Wohnort
Kleines Kaff in Ostwestfalen
zerstört das Magnetfeld der Induktionskochfelder die Lebensmittel.
Aber nur bei Spinat und anderen eisenreichen Lebensmitteln.

Ne, nur ein Scherz am Rande. Frag dich doch mal selber WIE sowas in dem Lebensmittel passieren soll. Was soll wie an der "inneren Struktur" zerstört werden?

LG
Sabine
 

martin

Moderator

Moderator
Beiträge
13.109
Wohnort
Barsinghausen
Ich bin der Meinung, dass das Kochen mit Gas in erster Linie Urinstinkte bedient: Erhitzen auf offenem Feuer, wie unsere Vorfahren in der Steinzeit.
 

Soßenqueen

Mitglied

Beiträge
395
Von einem Gasherd habe ich schon immer geträumt, und nun scheint die Traumverwirklichung so nah.
Ich finde das ist ein schöner Satz. Wenn es dein Traum ist, warum auch immer, mach es.
Die praktischen Argumente sprechen eindeutig für Induktion. Kleine Küche, Kinder, Kosten, Abzug etc.

Aber: es ist dein Traum. Wenn du Induktion nimmst, würdest du dich dein ganzes Leben fragen, wie es gewesen wäre, doch Gas zu haben? Ja? Dann mach es. Millionen Menschen kochen mit Gas. Und wenn du es bereust - so what, dann weißt du es. Aber du hast es gemacht.
Lautet die Antwort nein, dann nimm Induktion und lass den Traum los.

Ich bin auch mit Gas aufgewachsen und dann fast an diesen einfachen Elektroherdplatten verzweifelt. Die waren so lahm, dass mein Essen doppelt so lange gedauert hat. Danach hatte ich ein gutes Elektroceranfeld. Damit bin ich gut klar gekommen. Jetzt koche ich seit 2 Jahren auf Induktion und lasse immer noch Sachen anbrennen, weil ich zu hoch einstelle. :rolleyes: Prinzipiell bin ich aber sehr zufrieden mit Induktion. Es kommt wirklich sehr auf das Zusammenspiel Töpfe Feld an. Omas alte Emailletöpfe gehen übrigens super. Bratpfannen habe ich jetzt eine Marke gefunden, die zu mir passt.

Der Traum meines Mannes für die Küche war eine Wärmeschublade, die unter unseren Bedingungen nicht so einfach unterzubekommen war und über die Kosten vs Nutzen...... nun ja. Verdreckt ist sie auch unterm Herd ständig. Wir nutzen sie 3 Mal im Monat, aber wenn, freuen wir uns wie Bolle. Das Leben ist nicht nur Vernunft.
 

KüchenLiz

Mitglied

Beiträge
160
Ich selbst glaube an die "Zerstörung" der Lebensmittel durch Induktion auch nicht wirklich. Angestoßen zum Nachdenken darüber wurde ich von einer dritten Person, die halt selbst davon überzeugt ist. Daher habe ich ein wenig dazu recherchiert und - zugegeben - kaum wissenschaftliches gefunden.

Es gibt aber eine ganze Menge Leute, die sich offenbar damit beschäftigen und angeblich auch schon nachgewiesen haben, dass die Kristalle in stinknormalem Wasser eine innere Ordnung haben, die durch herkömmliches Erhitzen (Feuer, Ceranfeld, etc.) nur minimal durcheinander gebracht wird, wohingegen bei Erhitzung mittels Induktion am Ende überhaupt nichts mehr von dieser inneren Ordnung vorhanden ist.

Sorry, ich wollte die Diskussion hier mit meinem Einwurf nicht ins Lächerliche ziehen. Aber es würde mich ehrlich interessieren, ob sich hier in Forum schon mal jemand intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat.
 

isabella

Mitglied

Beiträge
19.425
Angeblich - bitte, ich bin kein Verschwörungstheoretiker - zerstört das Magnetfeld der Induktionskochfelder die Lebensmittel. Also es werden die "inneren Strukturen" so durcheinander gebracht, dass die Lebensmittel dadurch für den Menschen rein ernährungstechnisch wertlos sind. Angeblich.
Ich weiß, dass nicht jeder eine wissenschaftliche Ausbildung hat, aber solcher Unsinn sollte man nicht in öffentlichen Plattformen verbreiten. Und es ist Unsinn, bis man eine überzeugende, peer-reviewed Studie in einer seriösen wissenschaftlichen Zeitschrift vorlegt. Auch in einem Forum wie dieser hat man eine Verantwortung darüber, was man verbreitet.
 

KüchenLiz

Mitglied

Beiträge
160
@menorca: verhungern nicht, Energie liefert dieses Essen ja trotzdem, aber gesund ist es angeblich nicht mehr. Also Vitamine werden zerstört, Spurenelemente wirkungslos gemacht, etc.
 

isabella

Mitglied

Beiträge
19.425
Schon die „Wasserkristalle“ bringen mich jetzt zur Weißglut, wie kann man sowas schreiben ohne sich ob der Ignoranz in Grund und Boden schämen? Pisa lässt grüßen, das ist elementares Schulwissen!
 

KüchenLiz

Mitglied

Beiträge
160
@isabella: nicht bös sein, aber deine Zurechtweisung oder Belehrung hier ist meiner Meinung nach fehl am Platz.

Ich habe weder behauptet, dass es definitiv so ist, noch habe ich versucht, irgendjemanden davon zu überzeugen. Im Gegenteil, ich habe meine eigene Skepsis dieser Ansicht gegenüber deutlich zum Ausdruck gebracht.

Ob wissenschaftliche Vorbildung oder nicht, es ist mein gutes Recht (und natürlich auch das von jedem anderen hier), Sichtweisen einzubringen, Denkanstöße zu liefern, etwas zu hinterfragen oder auch einfach nur mein ganz persönliches Empfinden zum Ausdruck zu bringen.

Du maßt dir hier auch an, zu wissen, dass es offenbar keine Wasserkristalle gibt. Hast du Wasser schon mal unter dem Mikroskop eingehend untersucht?
Ich nicht, daher behaupte ich nicht, dass die "Zerstörung" dieser Kristalle stimmt. Ich kann aber auch das Gegenteil nicht behaupten, weil ich es schlichtweg nicht weiß.
 

Fedex

Mitglied

Beiträge
111
Ich habe alles drei hinter mir: Erst klassisch, dann Gas im Studentenwohnheim und jetzt Induktion. Gas ist nett, würde aber nie wieder von Induktion zurückwechseln. Zwei Hauptpunkte: Reinigung und Sicherheit.
 

Fedex

Mitglied

Beiträge
111
Also meine Freundin hat Biotechnologie studiert und in Chemie promoviert. Bevor wir Induktion für unsere alte Wohnung angeschafft haben, hat sie sich informiert (auch wegen Schwangerschaftsbedenken). Und sie konnte überhaupt nicht verstehen, wie Menschen sich so einen Nonsense ausdenken, den in Vorträgen, Büchern etc. an andere verkaufen und die Leute das glauben. Sie war wirklich ungläubig, wie man aus dem Nichts sich angebliche Strukturen ausdenkt, die dann zerstört würden, dazu irgendwelche Begriffe erfindet und dann Alarm schlägt...
Sie ist auch Italienerin. Ich habe ihr dann im Biomarkt dieses Mondwasser gezeigt...
 
Neff Hausgeräte Ballerina Küchen Blum Bewegungstechnologie Weibel - Intelligente Küchenlüftung

Neff Spezial

Blum Zonenplaner

Weibel Abluft-Tuning

Weibel Abluft-Tuning
Oben