Gelöst Bauknecht BAKO GENTLE STEAM gefährlicher Herstellerfehler

kornkola

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Hallo zusammen,

ich habe mich hier im Forum angemeldet damit ich meine Erfahrung bezüglich meines neuen Bauknecht Bako Gentle Steam posten kann. Ich habe den Backofen mit extra Induktionskochfeld gestern vom Mediamarkt geliefert bekommen und direkt eingebaut. Induktionskochfeld funktioniert wie es soll wenn man die normalen Stufen pro Platte verwendet. Also Stufe 1 bis 9. Die Sonderfunktionen sind komplett unbrauchbar. Automatische Funktion "kochen" kocht irgendwie vor sich hin, Funktion "Sieden" kocht genau gleich wie die Funktion "kochen". Also was soll das? Nun ja... das ganze Set hat nur 700€ gekostet, Herd mit Induktionskochfeld. Ich denke man kann keine S-Klasse erwarten wenn man nur Geld für nen Polo ausgibt.

Was aber der Grund ist warum ich mich hier angemeldet habe ist der Backofen. Der ist lebensgefährlich! Der Backofen hat eine Funktion für Dampfgaren. Hierzu wird 250ml Wasser in eine kleine Vertiefung am Boden des Ofens geschüttet und das Dampfprogramm vorgewählt. Habe ich gestern dann gleich getestet und einen einzelnen Putenschenkel gemacht. Ich muss sagen das Ergebnis war super! Außen knusprig und innen sehr weich. Allerdings ist mir gestern schon aufgefallen, dass sehr viel Dampf an der Oberseite des Ofens austritt während des Garens. Es ist so viel Dampf, dass das Display des Backofens innen Wasser gezogen hat. Auch hat der Ofen dann angefangen wie wild die Knöpfe selber zu betätigen. Kurzschlüsse aufgrund der vielen Feuchtigkeit! Und, auch meine darüberliegendes Induktionsfeld hat sich plötzlich an und aus geschaltet weil auch hier der ganze Dampf in die Elektronik geströmt ist. Auch ist mir aufgefallen, dass das Metall am Bedienfeld so heiß geworden ist, dass man es nicht mehr ohne Verbrennungen zu erleiden anfassen konnte. Sehr unschön dachte ich mir, aber ist vielleicht so bei dem günstigen Teil.

Das war gestern.... Heute dann beim Bauknecht Kundendienst angerufen. Es wird in einer Woche ein Techniker kommen. Allerdings Am Dienstag zwischen 7 Uhr und 17 Uhr. Nicht besonders Kundenfreundlich, aber ok. Was mich mega geärgert hat ist, dass die Tante am Telefon mehrfach versucht hatte mir eine Garantie Verlängerung aufzuschwatzen. Ich habe ihr dann irgendwann sehr bestimmt gesagt, dass wenn der scheiss Ofen nicht bald ordentlich zum Laufen kommt ich eh fertig bin mit Bauknecht. Das hat dann geholfen, sie gab Ruhe. Sie hatte mich aber noch darauf hingewiesen, dass Einbaufehler nicht unter die Garantie fallen würden. Ich musste mich wirklich zusammenreißen damit ich nicht langsam ausfallend werde.

Nach dem Telefonat habe ich mich nochmals an den Backofen gemacht. Dichtung schien in Ordnung zu sein. Genau so beschissen wie bei allen anderen Herstellern. Hängt ein bisschen durch und ist nicht sehr wertig gefertigt. Schien aber ok zu sein. Ich habe dann Öl auf die Backofenscheibe von innen gemacht und die Tür geschlossen um zu sehen ob die Dichtung satt aufliegt. Sie lag satt auf. Also wo kommt der ganze Dampf her?

Dann, als ich schon fast aufgeben wollte sind mir die drei Öffnungen zwischen Garraum und Bedienfeld aufgefallen. Reingeleuchtet..... uuuund.... da sitzt ein radiales Kühlgebläse. Dieses soll den Luftstrom antreiben der unter anderem überschüssigen Dampf mitnimmt. Der Luftstrom durchströmt auch die Tür des Ofens und kühlt die Elektronik. Bei meinem Ofen kühlt der Lüfter allerdings gar nichts. Weil, fertigungsbedingt ein oranges Kabel den Lüfter blockiert.

Nicht zu fassen, oder? Wenn jemand seinen Ofen kennt wird er merken, dass das Gebläse nicht läuft weil sich sein Ofen anders anhört. Aber wenn man ein Neugerät hat und es nicht kennt fällt das eben nicht auf.

Und, was ich so gefährlich an der Sache finde ist, dass es auch Menschen gibt, die nicht sehr sensibel sind und so ein Gerät trotzdem über Monate betreiben werden. Die stört es auch nicht, dass die Arbeitsplatte aufquillt wegen dem Wasserdampf. Sie betreiben es bis es entweder ganz kaputt ist oder das Haus abgebrannt ist. Gut, vielleicht bekommt die Person auch nur nen Stromschlag durch das ganze Wasser in der Elektronik und fällt nur tot um - wäre dann weniger spektakulär als so ein richtig schöner Vollbrand im Wohngebiet.

Was mich wirklich ärgert ist, dass es keine Überwachung für den Lüfter gibt. Es ist sehr sehr einfach die Drehzahl des Lüfters zu erfassen und auszuwerten. Das wäre absolut notwendig da der Lüfter in diesem Fall als sicherheitsrelevantes Bauteil einzustufen ist.

Es kann bei der Produktion ein Fehler passieren, habe ich bedingt Verständnis dafür. Aber solche Fehler nicht zu detektieren, da fehlt mir das Verständnis komplett! So wie ich das sehe dürfte dieses Gerät nicht dem Produktsicherheitsgesetz entsprechen und es dürfte auch keine CE Konformität erfüllt sein!

Ich werde die Geschichte an Bauknecht Deutschland weitergeben in der Hoffnung, dass die nachbessern.

Ich könnte das kleine Kabel natürlich selbst entfernen. Werde aber auf den netten Kollegen vom Kundendienst warten. Dann bleibt mir nur noch die Frage ob ich den Kumpel den Fehler suchen lasse oder ob ich ihm sage was ich weiß. Das muss ich mir noch überlegen.

Bilder hab ich angefügt, ich hoffe das klappt. Wie gesagt bin ich neu hier.

Genaue Typbezeichnung des Ofens:

BAUKNECHT
759991554990
BAR2S K8 V2 IN
Einbau-Backofen mit Dampffunktionen (71 l)


1.jpg


2.jpg


3.jpg


Beste Grüße aus Aalen

Alex
 
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kornkola

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Update, Servicefutzi war da!

Da ein anderer Kunde ausgefallen ist, kam der Techniker bereits heute zur Reparatur. Nicht übel! War zwar Glück dabei aber es war nun einen Tag nach Meldung der Störung direkt der Techniker da.

Ich bin ja kein Unmensch und habe ihm gesagt, dass das Problem meiner Meinung nach an dem Kabel liegt was den Kühllüfter blockiert. Dass dadurch der überschüssige Dampf nicht mitgenommen wird, durch den Luftstrom, und auch deshalb das Bedienfeld so heiß wird, dass man es nicht mehr anfassen kann. Er war anderer Meinung! Er sagte, dass das Kühlgebläse überhaupt nichts mit meinem Problem zu tun haben kann.

Egal, ich bin cool geblieben und hab ihm geholfen den Ofen auszubauen. Er meckerte dann über die sehr langen Schrauben die ich für die Montage des Herds verwendet hatte. Das sei nicht im Sinne des Erfinders. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich so lange Schrauben benötigte weil das Holz in das die Schrauben sollen total ausgenudelt ist, weil die Küche alt ist und an genau den gleichen Löchern schon mehrere Herde befestigt waren. Hat er dennoch nicht verstanden. Aber ehrlich, was gehen den meine Schrauben an, die in mein Holz greifen. Das hat mit dem Ofen absolut nichts zu tun.

Ofen ausgebaut, ne Hand voll Kreuzschlitzschrauben ausgedreht, oberen Deckel des Ofen abgenommen. Kabel welches den Lüfter blockiert mit zwei Kabelbindern sauber befestigt. Anschließend wieder alles zusammen gebaut, Ofen wieder zurück an seinen vorgesehenen Platz geschoben und Testlauf gemacht. Und siehe da..... der Lüfter läuft. Er saugt Luft hinter dem Ofen an, leitet sie zwischen Garraum und Bedienfeld durch und bläst sie über der Sichtscheibe nach vorne aus. Der Lüfter hat auch ordentlich Durchsatz, man merkt deutlich wie einem die Luft entgegen kommt wenn man vor dem Ofen steht. Ein Teil der Luft geht geht durch die Ofentür. Somit bleibt auch das äußere Glas viel kühler. Wie vermutet, wird nun auch austretender Dampf mitgenommen und steigt nicht mehr in die Elektronik und in das Display. Bedienfeld bleibt ebenfalls sehr kühl, auch bei 250°C im Garraum. Auch das darüberliegende Induktionsfeld bekommt nun nicht mehr die heiße Luft ab.

Energetisch einfach nur dämlich ist natürlich die Konstruktion der Tür. Es gibt eine Scheibe die auf der Dichtung zum Garraum aufliegt, einen Luftspalt von ca. 5cm und dann die äußere Scheibe. Der Luftspalt wird mit kühler Luft durchströmt und somit bleibt die Glasscheibe, die man berühren kann, recht kühl. Aber hätten die Kollegen von Bauknecht das Glas nach innen doppelt ausgeführt dann würde man sehr viel Energie sparen. Es wird bei der hier vorliegenden Konstruktion enorm viel warme Luft nach vorne weggeblasen. Diese ganze Energie muss dann natürlich elektrisch nachgeschoben werden. Dumm!

Wer sich einen neuen Ofen anschaffen will sollte also genau schauen wie die Tür konstruiert ist. nur zwei Glasscheiben die mittig mit Luft durchströmt werden kann ich absolut nicht empfehlen. Völlig unnötiger Energieverbrauch! Selbst bei meinem 15 Jahre alten billigen Gorenje Ofen war das besser gemacht.

Ach ja, zum Schluss noch eine Kleinigkeit die der Service Kollege geraten hat. Er meinte, dass es beim Verwenden der Dampffunktion gut wäre wenn man nicht so viel Wasser auf einmal in den Ofen gibt und besser immer wieder mal nachschüttet während des Garvorgangs. Ich habe ihm nichts entgegnet, weil es mir zu blöd war mit jemand ohne jegliches technisches Verständnis weiter über technische Dinge zu reden. Allerdings ist es so, dass in der Bedienungsanleitung des Ofens die Dampffunktion wie folgt beschrieben ist.

Wenn die Dampffunktion verwendet wird, in den kalten Ofen Wasser einzuschütten. Der Ofen soll nicht vorgewärmt werden. Die Speisen sollen in den kalten Ofen gegeben werden ohne irgendwelches Vorheizen. Und während des Garens soll niemals die Tür geöffnet werden und es soll auf gar keinen Fall Wasser nachgeschüttet werden.

Ach ja, der Kollege meine außerdem noch, dass ich kein Speiseöl hätte verwenden dürfen als ich geprüft habe ob die Dichtung sauber aufliegt. Das könnte zu brennen anfangen und Öl hat im Ofen nichts verloren. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich das Öl im kalten Zustand aufgetragen hatte und es danach abgewischt habe. Außerdem habe ich ihn gefragt was denn mit dem Öl, bzw. Fett ist was im ganzen Ofen herumgespritzt wird wenn ich einen Hänchen Schenkel grille. Da ist danach im gesamten Ofen Fett, incl. an dem Heizelement an der Decke des Ofens welches sogar glüht. Er war der Meinung, dass bei so einem Grillen kein Fett austritt.

Ich glaube der Kumpel hat nicht nur ein begrenztes Verständnis für Technik, auch Kochen und Backen scheinen nicht zu seinen Stärken gehören. Vielleicht ist er aus diesem Grund auch Servicetechniker für Haushaltsgeräte geworden und nicht Raketenwissenschaftler. Man weiß es nicht....

Die letzten Sätze sollen nicht abwertend für handwerklich arbeitende Menschen gemeint sein! Ich kenne sehr viele super Handwerker die auch echt was im Kopf haben. Ich selbst habe im ersten Bildungsweg auch eine Lehre zum Kfz-Elektriker gemacht und danach erst nach einigen Jahren darauf noch ein paar Bildungsstufen draufgelegt. Über die Ausbildung bin ich bis heute sehr froh! Ich glaube in der Ausbildung habe ich mehr gelernt als in den ganzen Jahren Schule die ich danach noch dran gehängt habe.

Wie dem auch sei... beide Geräte funktionieren nun wie vorgesehen. Ich werde euch irgendwann noch eine weitere Rückmeldung geben wie ich mit den Geräten zufrieden war. Eventuell erst in einigen Jahren wenn die Sachen ausgetauscht werden.

Übrigens habe ich an Bauknecht Deutschland noch einen Brief geschrieben mit der Beschreibung des gesamten Vorgangs. Falls ich eine Antwort bekomme werde ich euch diese natürlich nicht vorenthalten.

Fazit und Empfehlung bisher: Auf keinen Fall empfehlenswert da es sehr gefährlich werden kann wenn das Kühlgebläse ausfällt! Die Steuerung erkennt den Ausfall nicht und sowohl Hitze als auch Dampf gelangen in die Elektronik und in umliegende Geräte wie dem Kochfeld. Es kann auch dazu kommen, dass die Arbeitsplatte , bzw. die Möbel um den Ofen aufquellen.

Beste Grüße aus Aalen

Alex
 
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kornkola

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Noch ein Tipp bezüglich Dampffunktion des Bauknecht BAR2S K8 V2 IN

Nachdem der Backofen nun erst ca. einen Liter Wasser verdampft hat sieht die im Boden eingepresste Wasserschale wie folgt aus.

20211202_150227.jpg


Sehr unschön, dafür, dass der Ofen insgesamt nur einmal ein Stück Fleisch gemacht hat und zwei Testläufe zur Fehlersuche hinter sich hat!

Ich werde mir daher eine flache Schale aus Edelstahl bestellen die ich dann auf den Boden stelle. So eine Schale ist dann einfach zu reinigen oder man tauscht sie nach einiger Zeit einfach aus. Tipp an die Bauknecht Leute, falls sie das hier lesen. Gebt euren Kunden zu den Dampfherden so eine Schale mit zum Gerät dazu! Kostet nur ein paar Cent und eure Kunden werden es euch danken.

Beste Grüße aus Aalen

Alex
 

moebelprofis

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.... ja, führt aber dazu, dass das Gerät nicht mehr wie gewünscht funktioniert ;-)

Und das, was man hier sieht ist Dreck. Der hat mit der Dampferzeugung nicht viel zu tun.
 

kornkola

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.... ja, führt aber dazu, dass das Gerät nicht mehr wie gewünscht funktioniert ;-)

Und das, was man hier sieht ist Dreck. Der hat mit der Dampferzeugung nicht viel zu tun.

Mir geht es um die Kalkflecken am Rand, das braune Zeugs ist natürlich verschmutzt. Und die Funktion ist mit einer Schale ebenfalls gegeben. Ich denke sogar, dass die Funktion besser ist weil das Wasser langsamer verdampft. Leider ist es nämlich so, dass der Ofen die angegebenen 250ml schon nach ca. 15 Minuten verdampft hat. Das Verdampfen ist im Prinzip ja keine besonders ausgefallene Sonderfunktion. Es wird zum Programm was man gewählt hat einfach die Bodenheizung dazu eingeschaltet.

Funktioniert übrigens top, ich habe es eben bereits mit einem kleinen Topf getestet. Der Topf ist aber zu hoch für den Dauerbetrieb. Daher nun eine 20cm Edelstahlschale mit 5cm Höhe bestellt.

Beste Grüße aus Aalen

Alex
 

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Also zumindest bei den mir bekannten Backöfen steht immer in der Bedienungsanleitung, das nichts direkt auf dem Boden stehen soll. Leider kenne ich den Grund dafür nicht.

Ich vermute, dass die Emaile auf Dauer schaden nehmen könnte oder die Wärmeverteilung der Unterhitze nicht mehr funktioniert. Es könnte zu heiß werden und dadurch der Backofenboden schaden nehmen.
 

Cora

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Hallo Alex,
ich hatte das gleiche Problem mit meinem Bauknecht -Backofen. Die Kalkränder haben mich total gestört. Lösung: In eine Tasse 1 Esslöffel Entkalker für Kaffeemaschinen (Zitronensäure) verdünnen mit warmen Wasser. Dann das Ganze in die Vertiefung im Backofen schütten. 3-4 Min. warten, dann mit Wasser mehrmals auswaschen. Der hässliche Rand ist weg, ohne die Beschichtung anzugreifen.
Probier's aus!
Gutes Gelingen und herzliche Grüße
Cora
 
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