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Eggersmann Küche im denkmalgeschützten Altbau mit Gaggenau Geräten und Berbel Skyline Frame

T Aktualisiert 06 Juli 2023
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Kommentare (6)
1-Schokoladenseite
2-Vitrine-geschlossen
3-Abstand_Insel-Hochschränke
3-Blick-von-der-Speisekammer
3-Insel-Kopfseite-Handtuchhalter-a
3-Insel-Kopfseite-Handtuchhalter-b
4-Spüle-caressi-55-schine-a
4-Spülnische-mit-Rückwand
5-Arbeitsplatte-infiniti-brown-b
6-berbel-skyline-frame-hochgefahren
6-berbel-skyline-frame-runtergefahren
8-Nische-Kaffeestation
9-Fugenbild-Hochschrankzeile
10-Blick-beim-Kochen
11-Insel-Kochseitig
13-Blick-vom_Essbereich
7-grundriss
1-Abend-vor-dem-Aufbau

Traumküche gesucht und gefunden

Unser Weg zu Eggersmann (einen Küchenhersteller, den ich vorher nicht kannte, aber definitiv lieben und schätzen gelernt habe) war sehr abenteuerlich und könnte so einige Kapitel in Anspruch nehmen. Ich beschränke mich jedoch in diesem Bericht auf das Wesentliche und schildere die Fakten.

Zuerst möchte ich nach einer fast 3 jährigen Nutzungsdauer und intensiver Verwendung der Küche (Alltagsküche und ab und zu aufwendige Menüs) die spannende Frage beantworten was würde ich beim nächsten Mal wohl anders machen? Eigentlich nichts wirklich. Das klingt zwar irgendwie abgedroschen, aber wir haben wirklich das Maximum aus diesem Raum raus geholt. Das einzige was man machen könnte, wäre die Insel um 10 cm zu verlängern (270 cm statt 260 cm). Und zwar deshalb, damit auf der Kochseite der Kochstellenunterschrank statt 80 cm auf 90 cm verbreitert werden kann, das wäre für die Lagerung der Pfannen hochkant wegen der langen Pfannenstiele besser. Was anderes fällt mir wirklich nicht ein. Uns ist trotz großer Herausforderungen (niedrige Brüstungshöhe, Durchbruch, 2 Türen, kleiner Raum, Höhenunterschied zum Wohnbereich, Schräge in der Speisekammer usw.) fast jeder Wunsch erfüllt worden. Ich musste beim Endergebnis nur drei kleine Kompromisse eingehen (auf den Weinklimaschrank in der Küche verzichten, einen Platz für die Kochbücher finden und mich statt der 70 cm Spüle mit einem 55 cm breiten Spülbecken abfinden).

Zugegeben wäre mir die Küche für meinen ganzen Krempel zu klein geworden, wenn ich die Speisekammer nicht gehabt hätte. Diese trägt wesentlich dazu bei, dass die Küche außerhalb der Betriebszeiten aufgeräumt bzw. clean ist. Ich weiß, die Küche ist kein Museum, sondern ein Arbeitsplatz. Aber Kochen ist für uns keine Arbeit und Essen keine notgedrungene Nahrungsaufnahme, sondern die Küche ist fester Bestandteil des Wohnraumkonzepts und ein Ort an dem wir uns wohl fühlen und uns gern aufhalten. Deshalb habe ich auch frische Blumen, Tapete, Musik, Kunst, ausgewählte Deko und stimmungsvolle Beleuchtung in der Küche. Dank des Forums und einer guten Planung muss ich dabei auf Funktionalität aber nicht verzichten. Was hat sich nun im Alltag besonders bewährt bzw. was mir gut gefällt bzw. was diese Küche planerisch ausmacht? Auf einen Blick:

  • Klare und moderne Formsprache (vorher mehrere Blöcke, verschiedene Höhen und Tiefen, Standgeräte)
  • Kompakte Küchenform, kurze und freie Wege (vorher alles verwinkelt)
  • Freier Zugang zum Fenster (vorher stand eine mindertiefe Zeile davor)
  • Möbel ca. 250 cm hoch (Raumhöhe 3 m)
  • 81 cm Korpus (alte Küche hatte 72er Korpus und einen hohen Sockel)
  • Eichenfurnier mit sichtbarer durchgehender vertikaler Maserung (vorher Kunststofffurnier)
  • Grifflos (vorher Stangengriffe)
  • Großes Edelstahl Spülbecken 55 x 40 cm ohne Abtropfe (vorher Silgranit mit Abtropfe)
  • Spiegel als Rückwand in der Spülnische (easy zu reinigen)
  • Hochgebauter XXL Geschirrspüler (erhöhten GSP hatte ich auch schon in der alten Küche, aber die Übergröße war für mich neu)
  • 2 Heißgeräte (verschiedene Temperaturen gleichzeitig möglich, vorher nur ein Heißgerät)
  • Festwasseranschluss beim Dampfbackofen
  • Pyrolyse beim Backofen (vorher ohne)
  • French Door KS (vorher SbS)
  • Kopffreie Dunstabzugshaube mit Liftfunktion (vorher eine Kamin-Insel-Haube)
  • Kopffreiheit in der Nische (da keine klassischen Hängeschränke)
  • Große Insel 260 x 110 cm (vorher 160 x 100 cm)
  • Umlaufender eingerückter Sockel für mehr Fußfreiheit (vorher Seitenwangen bis zum Boden)
  • Greifraumprofil oben weil man wunderbar die Krümel abstreifen kann, ohne, dass sie auf irgendwelchen Griffen landen
  • schwebende Optik bei der Insel dank des durchlaufenden oberen Greifraumprofils und nur einer 11 mm starken Granitplatte (Korpen sind für die Unterkonstriktion der AP eingefräst)
  • Naturstein Arbeitsplatte Infinity Brown mit matter Oberfläche (in der alten Küche Granit mit glänzender Oberfläche)
  • Vitrine aus Frontmaterial mit Rauchglas und Beleuchtung am Kopf der Insel
  • Steckdosen in der Insel (in der Seitenwange und in der Front rechts neben dem Kochfeld)
  • Breiter Handtuchhalter an der Seitenwange
  • MUPL 45 cm
  • Schwenklift für Allesschneider (wird mehrfach die Woche benutzt, vorher stand der Allesschneider auf der AP)
  • Auszüge auf der Inselrückseite (in der alten Küche Drehtüren)
  • Breite Auszüge 110 und 120 cm auf der Inselrückseite (diese schätze ich sehr und möchte sie nicht missen)
  • Quooker Technik in der Speisenkammer (Kabel darf nicht länger als 2 Meter sein)
  • Fußbodenheizung mit Regelung in der Speisenkammer (angeschlossen an den normalen Heizkreislauf mit Heizkörpern via RTL Ventil) Der erste Sommer war nicht sonderlich warm, die Heizung orientiert sich am Außenfühler und reguliert sich automatisch, folglich hatte ich auch an kalten Sommertagen lau warme Füße. Das imponiert mir besonders. Weil ich in der alten Küche ohne Fußbodenheizung auch im Sommer ohne Hausschuhe nicht lange auf kaltem Naturstein stehen konnte.
  • Push to Open bei Drehtüren und elektrische Schließung bei den tiefen und überbreiten Oberschränken im Passepartout

Push to Open bei Auszügen hat sich dagegen auf Grund des Schubkraftwechsels nicht bewährt. Davon sind bei uns 2 Auszüge betroffen, im Alltag also zu verkraften.

Arbeitsplatten

Wir haben uns für zwei verschiedene Arbeitsplatten entschieden. Die dunkle Granitplatte auf der Insel ist sehr pflegeleicht. Deutlich pflegeleichter als die helle warmgewalzte Edelstahl Arbeitsplatte in der Nische, man sieht beispielsweise keine Kaffeeflecken, die bei uns täglich beim Eingießen aus dem kleinen italienischen Espressokocher entstehen. Ich muss danach nicht gleich ganz wild den Spüllappen schwingen und kann die Arbeitsplatte bei Gelegenheit später am Tag reinigen. Sie wird 1 x wöchentlich mit einem speziellen Reinigungsmittel des Herstellers gewischt, um die Imprägnierung zu erhalten. Ich kann natürlich die Tatsache bestätigen, dass eine dunkle Arbeitsplatte grundsätzlich Licht schluckt. Davon haben wir jedoch reichlich und auch bei einer Deckenhöhe von 3 m haben wir ein relativ großes Luftvolumen. Mir ging es insbesondere darum, dass die Insel wie aus einem Guss aussieht. Ein Kontrast zwischen dunkler Front und heller Arbeitsplatte würde die gewünschte Optik nicht erreichen. Daher ist die Wahl auf eine dunkle Arbeitsplatte in diesem Raum im vollen Bewusstsein gefallen und ich würde es nicht anders haben wollen.

Die Warmgewalzte Edelstahl Arbeitsplatte ist für die Spül-Nische ideal, weil man keine Kanten hat auf die man aufpassen muss und keine Fugen oder Ritzen, wo sich der Dreck sammeln kann, weil das Spülbecken mit der warm gewalzten AP verschweißt ist. Die gesamte Fläche ist somit wasserfest, robust und braucht keine Abtropfe, aber man muss natürlich auch den erhöhten Pflegeaufwand (im Vergleich zu Granit) und die Beseitigung der Wasserflecken berücksichtigen. Eine große Erleichterung ist dabei aber das Spezial Pflegemittel des Herstellers, welches ich einmal in der Woche zur Vermeidung der Wasserfleckenbildung auftrage. Das Mittel ist ölhaltig und reduziert den Pflegeaufwand spürbar. In der Nische selbst ist eine helle Arbeitsplatte tatsächlich von Vorteil, eine dunkle Arbeitsplatte in der Nische hätte ich nicht gewollt. Im Laufe der Zeit sind jedoch trotz intensiver Reinigung Flecken oder Kratzer entstanden, welche sich auch mit einem Spezial Reinigungsmittel nicht mehr beseitigen lassen. Das ist zum Beispiel auch der Grund, warum ich eine solche Edelstahlarbeitsplatte niemals auf eine Insel legen würde, welche von allen Himmelsrichtungen mit Tages- und/oder Kunstlicht beleuchtet wird und man noch mehr sehen würde als bei mir in der Nische, wo ich nur von einer Seite rein schaue. Die Entscheidung zwei verschiedene Arbeitsplatten zu verwenden, war bei unserer Planung genau das richtige.

 Spüle

Die Edelstahl Spüle ist pflegeintensiv. Wobei ich es nach 2 Jahren etwas einschränken muss. Die Spüle wird bei uns so gut wie nie getrocknet, weil sie ständig im Einsatz ist. Mit der Zeit hat sich eine natürliche Patina gebildet, welche die Spüle irgendwie wiederstandfähiger gegen Fleckenbildung gemacht hat. Jedenfalls bin ich mit dem aktuellen Zustand der Spüle sehr zufrieden. Sie ist größer und komfortabler als meine alte Spüle, aber wenn ein Sieb oder die Blanco Schienen im Spülbecken hängen, wünschte ich mir, ich hätte den Platz für einen 70er Spülbecken gehabt. Dabei geht es mir nicht nur um Reinigung der Backbleche oder großer Tabletts, sondern insbesondere um Guss- oder Wokpfannen mit langen Pfannenstielen, welche ich per Hand abwasche. Das Spülbecken hat 10 Grad Radien und hat dadurch einen gradlinigen und edlen Look. 

Glasflächen

Auch die vielen Glasflächen (Spiegel, Heißgerätefronten, Vitrine, Induktionskochfeld und die Dunstabzugshaube) lassen sich mit einem professionellem Trockentuch sehr einfach, schnell und streifenfrei reinigen. Ich verwende für alle Glas- und Spiegelflächen das Waffeltuch von Jemako. 

Fronten

Die dunkle Front aus Echtholzfurnier erwies sich ebenso als sehr pflegeleicht. Nach zwei Jahren Nutzung musste ich sie noch nicht wirklich reinigen. Ich wische lediglich hin und wieder punktuell über die Push to open Bereiche bei den Drehtüren und befreie regelmäßig das Greifraumprofil vom Staub. Beim Frontensäubern muss man nur schauen, dass man in eine Richtung wischt, sonst bleibt man in der Maserung des Holzes hängen. Daher verwende ich dafür auch ein etwas robustes Tuch, damit keine Fussel an der rauen Oberfläche hängen bleiben. 

MUPL

Meine besondere Begeisterung gilt dem MUPL. Ich hatte vorher eine Espressoausschlagdose auf der Abtropfe, welche gleichzeitig zur Sammlung von Bioabfällen genutzt wurde. Auch die Restmüllentsorgung war mit dem ollen Schwenkeimer eher schlecht als recht. Das Müllthema störte mich in der alten Küche deshalb ganz besonders. Mit meiner MUPL Lösung bin ich flexibel und kann zwischen 2 großen Eimern oder 1 großen und 3 kleinen Eimerchen wählen. Da bei uns nicht so viel Müll anfällt habe ich mich im weiteren Verlauf für die 4 Eimer-Lösung entschieden.

Grifflos

Dieses Thema sehe ich differenziert. Ich würde Griffe weder pauschal ausschließen noch pauschal empfehlen. Es muss einfach zu der jeweiligen Planung passen und deren Bedürfnisse und Besonderheiten berücksichtigen. In dieser Planung wollten wir ausdrücklich keine Griffe. Zum einen hatte ich in der alten Küche Stangengriffe an denen ich häufig hängen geblieben bin und deren Reinigung bei der schieren Anzahl doch etwas aufwändiger war. Zum anderen hätten Griffe meiner Meinung nach nicht zum Gesamtbild gepasst. Wir haben uns für eine dominante Front mit einer ausdruckstarken Maserung und eine charakterstarke Arbeitsplatte entschieden. Die übrigen Komponenten sollten eher dezent gehalten werden. Natürlich hätte man ggf. schwarze Griffe oder dezente aufgesetzte Griffleisten wählen können, aber bei 34 Stück an der Zahl und vor allen Dingen in Kombination mit der Vitrine kamen sie für uns aus optischen Gründen einfach nicht in Frage. Insbesondere die schwebende Optik bei der Insel wäre mit den Griffen nicht möglich gewesen. Außerdem sieht man den Staub, Brotkrümel, Haare usw. auf den aufgesetzten schwarzen Griffleisten sofort. Das Greifraumprofil ist hinter der Front und daher fällt der Staub nicht ins Auge. Den Stauraumverlust nehme ich für diese Bequemlichkeit gern in Kauf. Dafür werde ich täglich belohnt, indem ich meine Hand in das oberste Greifraumprofil legen und damit die Krümel von der Arbeitsblatte in die Hand wischen kann ohne, dass irgendwas davon auf Griffen bzw. aufgesetzten Griffleisten landet. Das obere Greifraumprofil hat somit optische, funktionale und praktische Vorteile, wohlwissend, dass der Stauraumverlust an dieser Stelle 6,4 cm beträgt.

Dunstabzug

Bei der Skyline Frame haben wir uns für die Version mit den seitlichen Regalen entschieden. Der Hintergrund dafür war, dass wir in der alten Küche auf der Dunstabzugshaube zahlreiche Gewürzmühlen und Gewürze abgestellt haben. In der neuen Küche besteht dieser Bedarf nicht mehr, weil die Gewürzmühlen und Gewürze anderweitig und viel besser verortet sind. Somit sind die Regale jetzt eigentlich ungenutzt. Durch die Liftfunktion kann man dort auch nicht alles abstellen, die Gegenstände müssen schon eine gewisse Standhaftigkeit mit sich bringen. Also lange schmale Gewürzmühlen sind dafür ungeeignet. Außerdem fahren wir die Haube häufiger etwas höher, damit mein Mann Kopffreiheit hat, in diesem Falle würde ich sowieso nicht mehr gescheit an die Regale kommen. Bis jetzt hatte ich noch keine zündende Idee wie ich die Seitenregale sinnvoll dekodiere. Aber ohne die Regale wäre uns die Haube zu mickrig bzw. nackig. Daher ist es schon ok so. Die regelmäßige Reinigung der Fettwanne erfolgt schnell und unkompliziert. Für die gründliche Reinigung dagegen (1 x im Jahr) brauche ich schon viel Zeit. Die Haube schwingt ganz stark, man muss mit der freien Hand immer gegen halten und man arbeitet doch die ganze Zeit über Kopf bzw. auf einer Leiter. Ich verteile die gründliche Reinigung daher auf 2 Tage. An einem Tag mache ich alle Innenflächen aus Edelstahl und die Einsatzkomponenten. Am darauf folgenden Tag alle Glasflächen und den schwarzen Metall-Rahmen. Problematisch ist bei unserer Deckenhöhe (3m) ist die Glasplatte (Montageplatte) an der Decke. Man glaubt es nicht, aber sie verschmutz tatsächlich relativ schnell. Die Verschmutzung sieht wie Fettspritzer aus, obwohl es in dieser Höhe physikalisch eigentlich keine sein können. Es muss also von der Luft kommen, die nach der Filterung wieder in den Raum abgegeben wird, insbesondere dann, wenn wir die Haube höher fahren und sie dadurch während des Betriebs deutlich näher an der Decke und damit an der Glashalterung ist, als sonst. Ich würde mich auch erneut für diese Haube entscheiden, man muss einfach nur um den erhöhten Reinigungsaufwand wissen, wenn man sich für solch ein Objekt entscheidet. Was die Funktionalität angeht, bin ich mit der Fettbeseitigung sehr zufrieden, die Gerüche werden jedoch kaum neutralisiert. In diesem Punkt hat die Umluft deutliche Nachteile im Vergleich zur Abluft, welche wir in der alten Küche hatten. Das Highlight ist sicher das Beleuchtungskonzept der Haube, welches individuell von kalt bis warm stufenlos eingestellt werden kann. Ich mag warme Töne wie Sonnenuntergang, diese Einstellung passt am besten zu unserem Raum.

Heißgeräte

Wir haben uns für eine Turmlösung in Kombination mit einem Kompaktdampfbackofen mit Festwasseranschluss und einem Backofen mit Pyrolyse entschieden. Aus meiner Sicht ist es die ideale Kombination. Ein Dampfbackofen ohne einen festen Wasseranschluss wäre für mich persönlich nicht in Frage gekommen, weil ich zu faul wäre den Container ständig zu befüllen und zu entleeren. Ferner verfügt unser Dampfbackofen über eine automatische Dampfreduzierung vor dem Garende und eine automatische Trocknung des Garraumes nach dem Garende. Mit einem zusätzlichen Spezial Reinigungsprogramm bei dem sich der Dampfbackofen in eine Spülmaschine verwandelt, ist das Maximum an Komfort aus meiner Sicht erreicht. Das Spezialreinigungsprogramm wird, ähnlich wie Pyrolyse beim Backofen, nur wenige Male im Jahr bei starker Verschmutzung durchgeführt. Da wir den Dampfbackofen überwiegend für das Regenerieren (Erwärmen von Speisen ohne Geschmacksverlust) und Dämpfen verwenden, ist die Verschmutzung sehr gering. Das Reinigungsprogramm wird bei uns daher nur 1 x jährlich durchgeführt.

Der Backofen mit einem emaillierten Garraum liefert beste Bratergebnisse ab. Im Vergleich zum Dampfbackofen bietet der Backofen andere Gararten und Temperaturen an, welche dem Dampfbackofen fehlen und ich im Alltag ganz klar vermissen würde. Beispielsweise die Ober- und Unterhitze oder Temperaturen von rund 300 Grad, welche man sehr gut zum Pizzabacken verwenden kann. Und wenn der Käse in alle Himmelsrichtungen spritzt, werden die angebrannten Essensrückstände durch die Pyrolyse zu Staub verwandelt. Bei meinem vorherigen Miele Backofen war das Reinigen sehr aufwändig, zeitintensiv und lästig sowie durch die eingesetzten Reinigungsmittel auch nicht besonders umweltschonend. Daher schätze ich die Pyrolyse sehr. Der keramische Flächengrill beim Dampfbackofen kann die Ober- und Unterhitze eines Backofens nicht gänzlich ersetzten. Weiterer Unterschied besteht darin, dass der Dampfbackofen einen Edelstahlgarraum hat, während der Backofen emailliert ist. Emaille strahlt die Hitze anders ab als Edelstahl, daher merke ich in Kombination mit den gewählten Gararten deutliche Unterschiede beim Bratergebnis zwischen den beiden Heißgeräten. Als Fazit bleibt zu sagen, dass sie sich optimal ergänzen und uns als Hobbyköche im Alltag die größtmögliche Flexibilität bieten. Der Backofen wird bei uns gelegentlich auch als Tellerwärmer benutzt. Ein Tellerwärmer als separates Gerät kam für uns nie in Frage und wird auch nicht vermisst. Zum einen sind niedrige Wärmeschubladen für unsere Zwecke ungeeignet, weil 6-8 Teller für die Hauptspeise deutlich höher sind als 15 cm. Und eine hohe Wärmeschublade würde zu wenig genutzt werden, um den wertvollen und knappen Platz zu belegen. Nach unserer Küchenplanung habe ich große Wärmeschubladen in den Inseln gesehen und war schon sehr begeistert. Wenn ich Platz gehabt hätte, dann hätte ich mir so was gegönnt, aber man nutzt es viel zu selten, dass ich dafür in der Insel einen Auszug hätte erübrigen können.

Kühlschrank

Mit der neuen Küche haben wir vom SbS auf den French Door umgestellt. Grundsätzlich ist French Door im direkten Vergleich komfortabler, weil man einen großzügigen Innenraum und breite Schubladen hat. Aber genau diese Schubladen sind im Alltag lästig, weil man für alles was man aus den Schubladen benötigt stets beide Türen öffnen muss. Es ist also jedes Mal ein Griff mehr als beim SbS, dennoch sind die großen Schubladen sehr komfortable. Geteilte Schubladen, welche das Vorgängermodell von unserem Kühlschrank hatte, hätte ich nicht gewollt. Denn genau die Breite der Schubladen ist reizvoll, damit man ein großes Bund Stangensellerie, Porree und ähnliche Stangengemüse lagern kann. Das Gefrierfach ist durch den integrierten Eiswürfelbereiter nicht üppig. Man muss sich schon sehr gut organisieren, um den verfügbaren Platz bestmöglich zu nutzen. Ich habe dafür eine eigene Stauraumplanung gemacht und Gefrierdosen angeschafft, welche mir eine flexible Nutzung ermöglichen und dennoch keine unnötig freien Lufträume zulassen. Wir erzeugen viele Lebensmittel selbst und machen sie durchs Einfrieren für den Winter haltbar, daher wäre ein größeres Gefrierfach für uns sinnvoller gewesen. Ich glaube, wenn ich die Kühlgeräte noch mal neu anschaffen müsste und mehr Platz in der Küche hätte, würde ich einen 76 cm breiten Kühlschrank wählen. Dieser vereint in meinen Augen die Großzügigkeit eines French Doors ohne dessen Nachteile, weil er nur 1 Tür hat. Mit einem zusätzlichen separaten Gefrierschrank wäre das für unsere Bedürfnisse wahrscheinlich die ideale Lösung gewesen.

Stauraum 

Für den Stauraum habe ich ein eigenes Album angelegt, welches für Mitglieder einsehbar ist. Auf ein Paar Details möchte ich besonders hinweisen. Zum einen bin ich mit der Platzierung der Kochtöpfe im HS oberhalb der Heißgeräte sehr glücklich. In der vorherigen Küche waren sie im Auszug und blockierten den wertvollen Platz, weil man manche Töpfe, insbesondere große Suppentöpfe, sehr selten benötigt, sie jedoch den meisten Platz im Auszug beansprucht haben. Wenn genügend Auszüge vorhanden sind, mag dieser Aspekt nicht so wichtig sein, aber bei knapper Anzahl an Auszügen muss man auch ungewohnte Lösungen in Betracht ziehen. An dieser Stelle vielen Dank an Kerstin für den Tipp.

Auch die Verortung von Gläsern und Tassen in Innenschubladen im HS direkt über der Spülmaschine finde ich besonders praktisch, früher waren die Gläser und Tassen, wie vielerorts auch, im Hängeschrank untergebracht.

Im Album sieht man auch wie ich den tiefen Oberschrank vom Passepartout bestück habe. Die Sachen kann ich trotz einer Höhe von über 2 Metern mit einem Griff raus ziehen und benötige dafür keine Treppe. Die Schließung wird elektrisch unterstütz. Die Technik nimmt etwas Platz ein, was man bei der Bestückung berücksichtigen muss.

Wichtig war mir auch das Fach über dem Kühlschrank mit eigener Front auszustatten. Viele verlängern die Front vom Kühlschrank, um vermeintlich ein stimmiges Fugenbild zu erhalten, schauen aber jedes Mal auf Krimskrams, wenn die Kühlschranktür aufgeht. Das Fach über dem Kühlschrank wird nicht elektrisch geschlossen. Folglich habe ich dort volumenöse Gegenstände deponiert, die wirklich sehr selten zum Einsatz kommen.

Meine HS sind 65 cm tief. Diese zusätzlichen 5 cm waren teilweise doch ganz entscheidend, weil beim Vorrat und bei den Gläsern doch noch eine Reihe mehr gepasst hat.

Wichtig ist mir noch zu erwähnen, dass die Rückseite der Insel aus meiner Sicht 50 cm in der Tiefe nicht unterschreiten sollte, wenn man an dieser Stelle Auszüge haben möchte. Die Technik nimmt Platz ein, sodass die Auszüge in der Tiefe verkürzt sind. Mein feinmaschiges Sieb mit Griff passte beispielweise nicht rein, da musste ich mir ein anderes Sieb mit einem kürzeren Griff beschaffen. Sonst bieten die Auszüge an dieser Stelle deutlich mehr Komfort als meine vorherigen Drehtüren. 

Beleuchtung

Bei der Beleuchtung im Raum haben wir alles richtig gemacht. Das Arbeitslicht der Dunstabzugshaube ist sehr hell, angenehm und breit gestreut, die ganze Insel ist gut ausgeleuchtet. In der Spülnische habe ich im Board auf der ganzen Länge eingelassene Lichtleiste. Diese ist von der im Passepartout eingelassenen LED Leiste getrennt, weil hier unterschiedliche Helligkeiten eingestellt sind. Außerdem wird das Licht im Passepartout per Bewegungsmelder geschaltet. Das ist praktisch, wenn man abends nur mal ein Glas Wasser aus dem Quooker holen möchte, geht das Licht allein an und dann auch wieder aus. Darüber hinaus haben wir 2 Wandleuchten und 2 Deckenspots von Occhio. 

Schokoladenseite

Ich möchte noch ein Wort zu meiner „Schokoladenseite“ verlieren. Wie viele hier im Forum wollte ich anfangs aus tiefster Überzeugung  meine Schokoladenseite mit einer Hochschrankwand und einem integrierten Durchgang in die Speisekammer sowie einer Insel davor mit dem Blick zu den Gästen sehen. Ich bin sehr froh darüber, dass ich von dieser Idee abgekommen bin, auch wenn es ein schwieriger und langer Prozess war. Es ist viel wohnlicher auf eine schön gestaltete Wand zu schauen, seitlich zum Esstisch zu stehen und damit einen direkten Zugang in die Küche zu haben ohne eine Insel erst umrunden zu müssen. Es gibt sicherlich Räume wo eine Hochschrankwand auch als Schokoladenseite sehr gut funktioniert. Aber in so einem kleinen Raum wie meiner wäre es definit eine Fehlentscheidung gewesen und daher bin ich sehr froh darüber, dass ich mich noch um entschieden habe. 

Fehlendes Kochbücherregal

Was ich auch bei der Planung nicht bedacht habe, war einen festen Platz für die zahlreichen Kochbücher und Rezepte vorzusehen. Auch im Nachgang konnte ich dafür keinen komfortablen Stellplatz in der Küche erübrigen. In den übertiefen Hochschränken ist es nicht praktikabel und in den Auszügen zu unübersichtlich. Da ich in der Küche ohnehin keine Sitzplätze habe, setze ich mich zum Blättern entweder ins Wohnzimmer oder an den Esstisch und deshalb sind die Kochbücher  jetzt im Wohnzimmer in einer Schublade. Ein paar ausgewählte Exemplare haben dagegen einen Ehrenplatz in der Vitrine bekommen. Ein Kompromiss mit dem ich gut leben kann. 

Fehlender Weinklimaschrank

Für den lang ersehnten Weinklimaschrank hat der Platz in der Küche nicht mehr gereicht. Dafür haben wir eine individuelle Lösung im Essbereich gefunden. Im Nachgang finde ich ihn dort auch deutlich besser positioniert, weil man den Wein bzw. Schaumwein doch mehr im Essbereich braucht als in der Küche selbst. Wir haben die Klimaschränke als Sideboard geplant damit es wie ein Möbelstück und nicht wie ein Kühlschrank aussieht. Und obwohl wir uns für den Markführer und damit für qualitativ hochwertige Geräte entschieden haben, hört man diese im Betrieb trotz ihrer sagenhaft niedrigen Betriebslautstärke von nur 37 dB. Ich glaube, es liegt daran, dass sie nicht eingebaut sind, sondern quasi frei stehen. Wenn also in der Küche massig Platz vorhanden ist, würde ich einen eingebauten Weinklimaschrank nach wie vor favorisieren. Bei uns ist es grundsätzlich sehr ruhig, weil wir keine Kinder haben, daher ist man Geräuschen gegenüber grundsätzlich relativ sensibel. In einem lebhaften Haushalt würde man die Klimaschränke wahrscheinlich gar nicht bemerken, zumal der Reifeschrank äußerst selten nachkühlt. Der Servierschrank springt wegen seiner deutlich niedrigeren Temperatur etwas häufiger an. 

★ Küchenhersteller

Küchendetails

Stilrichtung
Modell
Vancouver 5153
Datum der Fertigstellung
Dezember 2020

Gerätedetails

Backofen / Einbauherd
Gaggenau Serie 400 BS475102
Geschirrspüler
Gaggenau Serie200 DF271160
Kühlschrank
Gaggenau Serie 400 RY492304
Gefrierschrank
siehe Kühlgerät
Dunstabzugshaube
Berbel Skyline Frame
Mikrowelle
-
Dampfgarer
Gaggenau Serie 400 BS475102

Küchen-Raumdetails

Küchenraum-Art
Koch-/Essraum
Reine Küchengröße
10,1 bis 13 m²
Gesamtraumgröße
mehr als 45m²
Raumform
L-Form
Küchenform
1-Zeiler mit Insel

Benutzer-Kommentare

6 Kommentare
Herzlichen Dank!
Hallo Traumküchegesucht, vielen Lieben dank für deinen tollen und ausführlichen Bericht hier, deinen Planungschat habe ich noch vor mir, bin aber schon sehr gespannt. Ihr habt euch wirklich eine sehr schicke Küche und dazu noch funktionale ausgesucht - ein Beispiel das beides zusammen geht. Ich hoffe, ich kann auch irgendwann sagen, dass ich meine Traumküche gefunden habe, den Hersteller Eggersmann habe ich mir gleich mal gespeichert.
Antwort des Verfassers 09 November 2023

Dankeschön :-)

S
DAS nenne ich mal einen echten Traum!
Unglaublich schön. Was für eine Traumküche! Genial, der Spiegel hinter der Spüle. Damit holt ihr die Aussicht ins Grüne rein, obwohl man mit dem Rücken dazu steht. Gerne würde ich dazu auch den Rest des Hauses sehen, es ist alles so harmonisch und toll ausgewählt. Kompliment!
M
Herzlichen Dank für den "Herstellervergleich" dann schaue ich mich gerne auch einmal nach einem Händler für Eggersmann um. Ich kannte diesen Hersteller zuvor nicht ... während Bulthaup oder Siematic ja bekannt sind. Siematic hatte mich allerdings bei meinen letzten Küchenkäufen in den Jahren 2018 und 2020 nicht überzeugt, von daher freue ich mich über eine weitere Möglichkeit neben Bulthaup. Einen schönen Sonntag und beste Grüße!
A
Toller Bericht mit schönen Fotos
Darf ich fragen, wie eine Küche dieses Herstellers sich preislich zu Bulthaup positioniert? Und warum die Wahl letztlich auf diesen Hersteller gefallen ist? LG Astrid
Antwort des Verfassers 08 Juli 2023

Hallo Astrid,
Eggersmann, Bulthaup, Warendorf und Siematic sehe ich in derselben Preiskategorie. Die Details machen es nachher aus. Bei uns war die Vitrine gesetzt. Siematic hat sehr schöne Vitrinen. Allerdings ist es dort ein Zukaufartikel und ist nicht in der Größe veränderbar (Stand 2020). Die Standardgröße hat uns nicht gepasst, daher war die Planung bei Siematic an dieser Stelle beendet. Bulthaup hatte auch Schwierigkeiten mit der Vitrine und das Küchenstudio war einfach nicht so kreativ wie wir es uns gewünscht hätten. Bei Eggersmann war alles möglich und auch in sehr edel bis ins kleinste Detail inklusive einer Vitrine nach Maß. Die Wahl des Küchenherstellers hängt daher auch ganz stark von der individuellen Planung und den eignen Ansprüchen ab. Auf Eggersmann kamen wir jedoch ursprünglich nicht wegen der Vitrine, sondern wegen Fronten. In der Orientierungsphase haben wir uns eine Steinfront gewünscht. Natursteinfronten werden nur von sehr wenigen Herstellern angeboten und Eggersmann ist eben einer davon.

A
Der seitliche Anblick ;)
Sehr ausführlicher Bericht .. finde ich mal wieder richtig gut.

Und ich bin echt begeistert über den "seitlichen" Anblick aus dem Essbereich. Das ist der Anblick, mit dem du an Anfang gehadert hast. Es ist so schön, dass die alte Tür noch so zur Geltung kommt und die Küche selber sieht einfach klar strukturiert aus.

Es ist auch gut, dass nichts mehr planoben rechts neben dem Fenster steht.

Ich wünsche euch weiterhin so schöne Kocherlebnisse, wie du sie ja in deinem Thread schon geschildert hast.
LG
Kerstin
Antwort des Verfassers 08 Juli 2023

Liebe Kerstin,
du hast den „seitlichen“ Anblick quasi durchgeboxt, vielen Dank dafür!

K
Danke
Für den ausführlichen Bericht. :-)
Antwort des Verfassers 07 Juli 2023

Hab ich gern gemacht :-)

M