Mineralische Verbundstoffe
Mineralische Verbundstoffe sind Werkstoffe die aus einer Mischung aus Acrylharz oder Polyester und mineralischen Stoffen wie Aluminiumhydroxid oder Granit bestehen. Sie können je nach Stärke mit oder ohne Trägermaterialien eingesetzt werden.
Polyester-Verbundwerkstoff
Der Werkstoff besteht aus einem mineralisch hochgefüllten thermoplastischen Polyester (PBT) und ist homogen durchgefärbt. Die Oberfläche ist von glatter, porenfreier Struktur und einfach zu reinigen. Die Gebrauchseigenschaften des Werkstoffs können den zu erwartenden Belastungen im Küchenbereich standhalten, wobei bezüglich der Oberflächenhärte und der Temperaturbeständigkeit gegenüber Acrylharz gebundenen Verbundwerkstoffen leichte Abstriche zu berücksichtigen sind.
Der Werkstoff ist im Sinne des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes für den Gebrauch in der Küche zugelassen.
Acryl-Verbundwerkstoffe
Einsatzgebiet: Überwiegend als Spülen und Arbeitsplatten Rohstoff. Sie bestehen zu ca. 2/3 aus reinem Quarz (Cristobalit) oder Granit und zu ca. 1/3 aus einem Acrylharz. Sie sind homogen durchgefärbte und porenfreie Werkstoffe. Die Oberflächen sind glatt, fugenlos und leicht zu reinigen.
Sie sind kratzfest, schlag und stoßfest, hitzebeständig, resistent gegen alle haushalsüblichen Säuren und Laugen. Die Werkstoffe sind im Sinne des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes für den Gebrauch in der Küche zugelassen.
Corian®
Corian® ist ein verschleißfester, synthetischer und homogener Werkstoff. Er besitzt eine glatte, praktisch porenfreie Oberfläche und wird als Arbeitsplatte und Spülenmaterial eingesetzt.
Corian® ist ein Verbundwerkstoff der zu 1/3 aus transparenten Acrylharz und zu 2/3 aus dem natürlichem Mineral ATH (Aluminiumhydroxid) und Pigmenten besteht.
Der Rohstoff wird mit einem seit langem bekannten Verfahren gewonnen. Dabei werden Energie und Wasser verbraucht, und es fallen Zwischenprodukte an. Bei der Fabrikation, insbesondere von Methyl-Methacrylsäureester (MMA) entstehen als Nebenprodukte Säuren und flüchtige organische Verbindungen. Bei der Gewinnung werden sämtliche gesetzlichen Vorschriften erfüllt, um eine möglichst umweltgerechte und sichere Herstellung zu gewährleisten. Beispielsweise werden die anfallenden Säureprodukte aufbereitet und als Schwefelsäure wiederverwendet.
Die mineralische Komponente ist Aluminiumhydroxid, das aus Bauxit gewonnen wird. Die verwendeten Farbpigmente besitzen Lebensmittelqualität.
Die Herstellung untergliedert man in drei Stufen:
- Abbau und Gewinnung des Minerals und der Pigmente
- Herstellung von Acrylharz
- Herstellung von Corian® durch Verbinden von Harz, Mineral und Pigmenten.
Das Verbinden von Acrylharz mit den Mineralien ist, umwelttechnisch gesehen, ein sauberes Verfahren. Das Lösungsmittel Methylenchlorid ist weitestgehend aus dem Herstellungsprozess verbannt und wird nur noch in wenigen Werken zum Reinigen von Ausrüstungen eingesetzt.
Corian® kann ähnlich wie Holzwerkstoffe bearbeitet werden. Es lässt sich gut sägen, schleifen, kleben und polieren. Bei der Verarbeitung kann Staub anfallen. Die beim Aufbringen auf Trägerplatten verwendeten Spezialkleber geben flüchtige organische Verbindungen, wie MMA-Dämpfe (Methyl-Methacrylsäureester), ab. Zum Reinigen von Klebeflächen wird denaturierter Alkohol verwendet.
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Benutzer-Kommentare
Härte, Kratzfestigkeit, UV- und Thermostabilität. Resistenz gegen haushaltsübliche (und weniger übliche) Chemikalien ...
Veilleicht könnte hier ein sachkundiger Mensch ein wenig nachbessern?