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Küchenkauf und Küchenplanung im Internet?

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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Internationalen Funkausstellung in Berlin  mitteilt, nutzt gut die Hälfte (53%) der 51 Millionen privaten Internetnutzer des 1. Quartals 2007 das World Wide Web als Medium für den Einkauf.
Darunter Bücher, Magazine, Zeitungen, Sportartikel, Möbel, Spielzeug, Reisen, Urlaubsunterkünfte, Bahn- oder Flugtickets, Computer-Software, Computer- und Videospiele, Filme und Musik.
Nun ist der Kauf von individuell geplanten Einbauküchen über das Internet zwar noch nicht statistisch erfasst, aber die wie Pilze aus dem Boden wachsenden Küchenverkaufs-Plattformen im Netz legen zumindest die Vermutung nahe, dass hier ein Markt vermutet wird.

Die Versprechungen jedenfalls klingen vollmundig und verlockend:

  • Qualifizierte Fachberatung
  • Jahrelange Erfahrung
  • Tausende von zufriedene Internetkunden
  • Montage und Service europaweit

 

Wenigstens diesbezüglich unterscheiden sich diese Versprechen nicht von denen der klassischen Werbebotschaften, wie sie uns in Hochglanzprospekten jede Woche von neuem präsentiert werden. Die rechtlichen Fragen beim Internetkauf sind über das Fernabsatzgesetz halbwegs befriedigend geklärt, und dass die Küchenplanung im WWW durchaus möglich ist und dabei auch akzeptabele Ergebnisse liefern kann, beweist das rege Treiben im Planungsboard des Küchen-Forum täglich neu.


Parallelen lassen sich auch in der Art der Angebotserstellung und der Herausgabe der Planungsunterlagen wiederfinden. Gesamtpreise ohne Einzelpreisaufstellung sind normal und die detailierten grafischen Ausarbeitungen gibt es in der Regel erst nach Vertragsabschluss. Wenn der interessierte und kaufwillige Kunde seine Küche nicht noch selbst am Online-Planer erstellen müsste, könnte man meinen sich in der guten alten Welt der Küchenabteilungen zu befinden.

Ob in der realen Welt oder dem irrealen Netz, die Generierung von Umsatz lässt sowohl Hersteller und Verbände, als auch den Handel an einem Strang ziehen.
Die bewusste Verschleierung der eigentlichen Möbelhersteller wird wie gewohnt durch das Prädikat "Hausmarke" weiter betrieben.
"Vergleichbarkeit ist out", lautet die interne Devise und je unaufgeklärter ein Kunde zum Kauf schreitet, desto leichter hat es der Verkäufer in diesem schwierigen Spiel.
Daraus ergibt sich die Fragestellung, ob es überhaupt noch einen Unterschied macht, im Internet oder beim Möbelriesen zu kaufen?
Wahrscheinlich, vom Aufmass abgesehen, nicht.

Natürlich bleibt der persönliche Kontakt mit dem Händler/Verkäufer bei dieser Art des Handels auf der Strecke. Aber wird darauf noch Wert gelegt?
Wenn man der Statistik traut, legen rund die Hälfte der privaten Internetnutzer keinen Wert darauf,  und ob das beim Küchenkauf anders ist, scheint zumindest fraglich.
Auch in Anbetracht der Tatsache, dass verschiedene Verkaufsformen wie z.B. Messeverkauf, Verkauf nach Meterpreis oder nicht zuletzt die Massenabfertigung bei den Möbelgiganten einen persönlichen Bezug zum Händler sowieso vermissen lassen, erscheint der Kauf von Einbauküchen über Internetplattformen als eine durchaus legitime Möglichkeit.

Einerseits scheint das Ende der Kaufkultur nach "Tante Emma" eingeläutet, andererseits könnte es auch der Beginn einer neuen Kaufkultur sein, auf die der Küchenfachhandel, wenn er denn existent bleiben möchte, Reaktion zeigen muss.

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Kategorie
Küchenkauf

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Weitere Informationen wären interessant
Meine Erfahrung ist, dass ein küchenfachberater kaum informiert. Im online Handel gibt es zT sehr gute telefonische Beratung. Interessant wäre ein Ranking oder Erfahrungen.meone Erfahrung ist bei einem händler von Schüller und Nolte, dass hier zumindest nicht die Hersteller verschleiert werden,  so wie es die möbelhäuser tuen.
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