Kleinbrand am Bypass
Was es nicht alles gibt und, dass diese Aussage ausgerechnet mit unserem Kochfeld zu tun hat, hätten wir nicht gedacht. Dazu gleich mehr.
Zunächst möchte ich ganz kurz unsere Erfahrungen mit dem
Gaggenau Gaskochfeld
GAGGENAU - CG261210DE - Gaskochfeld schildern. Die Nachfrage geht dafür stark zurück, deshalb bekommt man kaum Erfahrungsberichte darüber, was ich persönlich sehr schwierig finde, weil die Gaskochfelder auch kaum in den Ausstellungen vertreten sind. Ich habe dieses Gaskochfeld quasi blind anhand der Herstellerbeschreibung und der Abbildung geordert. Es ist nicht unser erstes Gaskochfeld, daher haben wir durchaus auch einen Vergleich zu anderen Gaskochfeldern.
Der Gaggenau ist von der Ausführung her sehr wertig, der verwendete Edelstahl ist qualitativ hochwertig und lässt sich sehr gut reinigen. Mir ist der Putzaufwand dennoch zu hoch, weil man die Gusseisernen Gitter jedes Mal reinigen muss und auch das Wischen um die Bedienknöpfe und auch um die Brenner herum aus meiner Sicht schon sehr umständlich ist, weshalb ich persönlich lieber
Induktion bevorzuge. Mein Mann lässt sich von den Umständen jedoch nicht beirren und kocht überwiegend auf Gas. Ich muss zugestehen, dass die Bratergebnisse von Induktion zu Gas unterschiedlich sind. Wir merken es insbesondere bei gebratenen Kartoffeln (sie sind irgendwie knuspriger), obwohl die gleichen Pfannen und die gleichen Kartoffeln verendet werden. Keine Ahnung warum.
Unser Gaskochfeld verfügt über 4 verschiedene Brenner 1 Mehrkreis-Wokbrenner (1550 W – 4000 W), 1 Starkbrenner (500 W - 3000 W), 1 Normalbrenner (290 W – 1750 W), 1 Sparbrenner (330 W – 1000 W). Eines Tages sagte mein Mann zu mir, dass er nur einen und zwar den kleinsten Brenner (Sparbrenner) verwenden würde und diesen auch ausschließlich auf Stufe 1 von 9, weil anderenfalls das Essen verbrennen würde, so stark sei die Leistung. Daraufhin begann ich schon an meiner Planung zu zweifeln und dachte, hätten wir doch nur 1er oder 2er Gaskochfeld genommen, das würde auch ausreichen und man hätte noch mehr Arbeitsfläche. Schließlich muss man immer alle vier Brenner sauber machen, wenn man nur eines in Benutzung hatte. Die
Arbeitsplatte ist aber bereits zugeschnitten, eine Verkleinerung des Kochfeldes daher nicht mehr ohne größeren Kostenaufwand möglich usw.
Nach einer schlaflosen Nacht, griff ich zum Hörer und wollte Gaggenau mitteilen, dass ihr Gaskochfeld zu gut sei und wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir eines mit weniger Brennern genommen. Der Techniker wunderte sich über meine Schilderung, ist mit mir die Montage durchgegangen und die Verwendung der richtigen Düsen, bestätigte daraufhin die korrekte Installation und wunderte sich dennoch, obwohl der Anschluss vorbildlich war. Bis er dann schließlich fragte, ob wir den Kleinbrand am Bypass eingestellt hätten. Das war der Moment wo ich zum ersten Mal sprachlos wurde und nach einer kurzen Bedenkpause frage, wo genau sich der Bypass befinden würde. Er meinte unter den Bedienknöpfen und, dass man dort zwischen Groß- und Kleinbrand (A und B) umstellen könnte. Ich war mir ziemlich sicher, dass der Installateur das Gaskochfeld nicht zerlegt und auch ganz sicher nicht die Bedienknöpfe abmontiert hat. Ich bedankte mich für den Hinweis und hatte erst mal eine Aufgabe.
Nach sorgfältiger Sichtung der Bedienungsanleitung haben wir die relevante Passage (2 Sätze gefunden) und die erforderlichen Einstellungen vorgenommen. Siehe da, die Brenner lassen sich viel besser regulieren und man sieht doch deutliche Flammenunterschiede zwischen den Stufen 1 und 9. Jetzt bin ich wieder happy, stelle meine Wahl nicht mehr in Frage, wobei der „Kleinbrand am Bypass“ ganz sicher zu unseren kleinen Küchenanekdoten aufgenommen wird. Übrigens mussten wir bei früheren Gaskochfeldern solche Einstellungen nicht vornehmen, daher war uns diese Option gänzlich unbekannt. Man lernt nie aus