wie wird eine Küche bezahlt

[Lupin]

Danke für die Rückmeldung. Wir werden Dienstag einen Gegenvorschlag machen. Bei über 13.000 € ist uns Vorkasse zu heiß.
Wir würden aber tatsächlich die Küche gern in diesem Studio kaufen. Was wäre eurer Meinung denn ein angemessener Gegenvorschlag, bei dem die Sicherheit da wäre und beide zufrieden sind. Bzw. wie ist bei euch das üblich?

Ich würde jetzt folgende Vorschläge machen.

20 % Anzahlung
weitere 70 % 10 Tage vor Montage, beides aber nur mit Bankbürgschaft. (abzüglich Geschirrspüler falls noch nicht lieferbar)
10 % bei Abnahme

oder

20 % Anzahlung
70 % bei Lieferung ( nach Aufbau? oder wie kontrollier ich, dass alles da ist?, auch hier abzüglich Geschirrspüler falls nicht da.)
10% bei Abnahme

Viele Grüße

 

[racer]

Dem Händler wird es darum gehen, dass er direkt nach Warenauslieferung diese auch bezahlt bekommt, ganz einfach. Er möchte nicht, dass Du nach der Montage irgendwo einen Kratzer findest und dann erst einmal gar nichts zahlst, weil er den Gerätenherstellern das auch kaum verkaufen könnte, warum die ihr Geld nicht bekommen sollen, nur weil an den Möbeln irgendwo ein Kratzer "diskutiert" wird.

10 Tage vorher hat er wahrscheinlich dahin geschrieben, weil er dann morgens vor der Abfahrt auf sein Konto schauen kann. Sollte das Geld da sein, fährt er los, wenn nicht, wird er wohl auch nicht losfahren.

Ein wenig Vertrauen solltest Du in den Händler ja schon haben, schließlich hast Du den Vertrag ja dort unterschrieben. Du kannst ihn ja mal fragen, ob die Monteure anliefern. Häufig kommt es auch vor, dass die Anlieferung separat erfolgt. Wenn dem so sein sollte, kannst Du nach der Anlieferung überweisen (so etwas geht heute taggleich!) und danach fangen die Monteure an zu montieren. Sollten die Monteure anliefern, stellt sich die Frage, ob die Inkassoberechtigt wären, du also bei denen per Karte bezahlen könntest ? Du siehst die Ware ja dann vor Dir stehen und kannst ruhigen Gewissens bezahlen.

Sollte das alles nicht möglich sein, mache es ganz einfach, vereinbare eine Lastschriftvereinbarung mit dem Händler ! Erlaube dem Händler die Summe von X Euro 5 bis 0 Tage vor Lieferung von Deinem Konto abzubuchen. Sollte der Händler dann am Tag X nicht mit der Ware bei Dir vor der Tür stehen, hast Du die Möglichkeit, bei Deiner Bank der Lastschrift zu wiedersprechen. Ganz einfach.

Das Miele Geschirrspüler Problem haben derzeit gefühlt 90% aller Händler, also bitte ruhig Blut, das Gerät kommt bestimmt irgendwann.

Auch wegen der Vollständigkeit der Ware noch eine Bemerkung. Du hast einen Kaufvertrag, da sollte drinstehen, was du zu bekommen hast. Du musst nun nicht jeden Karton prüfen oder wiegen, oder dergleichen. Sollte was fehlen, muss der Händler es nachliefern. Sollte er das nicht tun, wird es eh sehr komisch für ihn, aber auch hier gilt, das Vertrauen in den Händler sollte schon da sein.

mfg

Racer

 

[Lupin]

Nun ja, unterschrieben haben wir noch nichts.

Wenn wir ihn richtig verstanden haben, wird erst bei Montage geliefert. Die 10 Tage haben nichts mit der Lieferung an uns zu tun. Also 90 % bezahlt, aber noch keine Ware. Die Ware wird zum Küchenstudio geliefert und nach Aussage des Verkäufers ca. eine Woche später dann bei uns aufgebaut.

 

[racer]

Nun ja, unterschrieben haben wir noch nichts.

Wenn wir ihn richtig verstanden haben, wird erst bei Montage geliefert.

das sagt ja nicht aus, ob es ein Dienstleister ist, oder die Monteure selber, die die Ware bringen..

Wir haben einen Kaufvertrag vorliegen mit folgenden Konditionen:

weitere 70 % ca. 10 Tage vor der Montage

Die 10 Tage haben nichts mit der Lieferung an uns zu tun

finde den Fehler, montieren die, ohne, dass das vorher geliefert wurde ?


nochmals, ein gewisses Grundvertrauen solltest Du in den Händler schon haben, sonst kauf da gar nicht erst. Eine alternative Zahlungsweise mit deutlich minimierten Risiko habe ich Dir aufgezeichnet. Darüber hinaus, wenn der Händler eine GmbH betreibt, so muss er seine Jahresabschlüße online veröffentlichen. Man kann sich somit im Bundesanzeiger ansehen und schauen, ob der Händler solvent ist, oder so hoch verschuldet, dass die Insolvenz in den nächsten 10 Tagen bevor steht.. sollte er vollhaftender Kaufmann sein, so haftet er mit allem was er hat. Also wenn das Haus in dem er wohnt ihm gehört, oder das Auto, welches er fährt, dann sollte das Risiko einer spontanen Insolvenz doch recht gering ausfallen.

Gruß

Racer

 

[Michael]

ein gewisses Grundvertrauen solltest Du in den Händler schon haben

Wie sieht es denn umgekehrt aus?

Der Händler verlangt Vertrauen und seine Zahlungsmodalitäten tragen aber eher nicht dazu bei - ganz im Gegenteil.

Vertrauen ist keine Einbahnstraße und die letzte veröffentlichte Bilanz des Händlers dürfte wohl um die 18 Monate alt sein oder älter - da kann eine Menge passieren.

Zahlung bei Lieferung ist ja ok, dann hat man wenigstens alles in der Wohnung und es kann niemand mehr wegnehmen.

 

[Lupin]

Also um einen Vorschuss von 12.000 € zu leisten fehlt mir dann tatsächlich das Vertrauen. Sollte es keine andere Möglichkeit der Zahlung geben, würden wir uns woanders umsehen, obwohl wir die geplante Küche sehr mögen.

Hier in der Straße war komplett Erstbezug. Beim Osterspaziergang haben wir unsere Nachbarn getroffen und mal gefragt, wie es bei der Konkurrenz lief. Fazit: Keine Anzahlung und Bezahlung erst mit der Abnahme. Geht also auch anders.

 

[racer]

nochmals, ein gewisses Grundvertrauen solltest Du in den Händler schon haben

Der Satz steht doch eigentlich für sich.. Michael, unabhängig davon, wie der Händler sich verhält, oder ? Wenn man keinen Vertrauen in jemanden hat, dann sollte man tunlichst keine Geschäfte mit ihm machen, dass sollte so als Aussage doch erst einmal unstrittig sein.

Wenn das Vertrauen in den Händler dennoch da ist und die Küchenplanung wirklich so einmalig gut ist, dann sollte man mit dem Händler drüber reden. Es könnte am Ende aber auch sein, dass der Händler vielleicht einfach nur der Günstigste ist (ich habe jetzt mal bewusst nicht "billigste" geschrieben) und über der Zahlungsmethoden einfach nur das Restrisiko aus dem eh nicht besonders gut kalkuierten Geschäft nehmen wollte. Das wissen wir ja alle nicht, da wir die Details nicht kennen.

Ich habe die risikolose alternative Zahlungsmethode nun mehrfach erwähnt, die heißt schlicht und ergreifend "Lastschriftverfahren" und kann bis 14 Tage nach Abbuchung durch den Kunden rückgängig gemacht werden..

Wenn es am Ort weitere Händler gibt und die am Ende ein gleichwertiges Angebot zu besseren Zahlungsbedingungen bieten, dann steht es dem TE natürlich frei, sich anders zu entscheiden, ich glaube nicht, irgendwann etwas anderes gesagt zu haben..

Manchmal haben Händler auch einfach zu viele schlechte Erfahrungen gemacht und daher Ihre Zahlungsmodalitäten angepasst, bzw. der Küchenauftrag spielt monetär auf einem Niveau, dass bei Nichtzahlung des Endkunden hiergleich die unmittelbare Insolvenz droht, also so ab 200TSD aufwärts z.B... auch das wissen wir ja nicht.. daher ist es durchaus ratsam, hier nicht Partei zu ergreifen und über die miesen Zahlungsbedingungen zu schimpfen, zumal im Gegensatz zum TE der Händler auch nicht hier ist und seine Argumente vortragen kann..

nochmals und um es auf den Punkt zu bringen:

hast Du kein Vertrauen, dann kauf dort nicht ! So einfach so gut. Hast Du dennoch Vertrauen in den Händler, dann sprich mit ihm, er wird Dir seine Argumente nennen, bzw. Du kannst mit ihm über Alternativen reden..

mfg

Racer

 

[Michael]

risikolose alternative Zahlungsmethode

Wenn man die Lastschrift zurückholen kann (Es sind 8 Wochen) ist sie für den Händler keine sichere Zahlungsmethode und er wird sich nicht darauf einlassen.

 

[martin]

Eine Lastschrift ohne nachvollziehbare Begründung platzen zu lassen, ist schwerer Betrug und kann mit "gesiebter Luft" bestraft werden.

 

[Michael]

Um eine Lastschrift zurückzugeben ist keine Begründung erforderlich.

 

[martin]

Wenn die Kontobelastung allerdings rechtmäßig ist, wirst Du schon eine Begründung haben müssen, weil sonst der Straftatbestand des Betruges erfüllt ist.

 

[Michael]

Konto nicht gedeckt.

Wo ist der Unterschied ob ich ein Lastschriftmandat erteile und kein Geld auf dem Konto habe oder ich kaufe auf Rechnung und bezahle die Rechnung nicht?

Betrug ist es erst wenn Vorsatz unterstellt werden kann. Da bist du etwas schnell mit.

Außerdem geht es darum nicht. Mir geht es um ein gewisses Maß an Vertrauen, dass aber nicht einseitig sein darf. Dem Kunden Misstrauen vorzuwerfen aber im Gegenzug 90% Anzahlung ohne Gegenleistung zu verlangen passt halt nicht zusammen.

 

[racer]

Eine Lastschrift läßt sich ohne weiteres zurück holen, das ist kein Problem und es gibt keine rechtlichen Konsequenzen seitens des Gesetzgebers . Es kommt dann nur zu zwei Sachen:

Erstens der Händler hat ja geliefert, somit hätte der Endkunde mit der Rückholung den Vertrag gebrochen und somit wäre zumindest eine Anzeige vom Händler fällig.. ich denke, dass der Endkunde auf den dann kommenden Streß keine große Lust haben wird.

oder der Kunde zieht die Summe zurecht wieder ein, dann bekommt der Händler jedoch ein wenig Streß mit seiner Bank, da die ihm den Freibrief, dass sie in seinem Namen Geld einziehen dürfen, sicherlich widerrufen werden. Das macht sich auch bei der Punktevergabe für ein Kreditranking nicht besonders doll. Der Händler wird sich das also sehr gut überlegen, die Ware auch fristgerecht zu liefern wenn er das einzieht.

Für beide Seiten wird es dadurch etwas verbindlicher, weil die Konsequenzen aus der Nichteinhaltung auf beiden Seiten etwas wachsen.

Jetzt aber zum dritten oder vierten mal, ohne Vertrauen .. aber das sagte ich ja bereits..

mfg

Racer

 

[gpapo8b]

Ein bisschen Vertrauen beim Küchenkauf ist schon wichtig. Unser Projekt war >40k€.
30% bei Auftrag
65% vor Aufbau
5% bei Abnahme
Hat alles prima funktioniert. Alle sind happy. Gern wieder.

 

[Lupin]

65% vor Aufbau

Standen da die Einzelteile und Geräte schon bei euch, also bereits geliefert, oder noch beim Händler?

 

[gpapo8b]

Standen da die Einzelteile und Geräte schon bei euch, also bereits geliefert, oder noch beim Händler?

Die waren beim Händler (ein Traditionshaus mit über 70 Jahren Historie).

 

[Lupin]

Okay, vielen Dank erst einmal an alle für die Antworten.

Habe jetzt folgendes Angebot des Küchenstudios bekommen:
20 % sofort
60 % bei Lieferung der Küche
20 % bei Abnahme durch den Monteur
Kosten für Bankbürgschaft müßte von uns übernommen werden. Wir dürfen auch einen nicht definierten Betrag zurückbehalten, falls uns bei der Abnahme ein Mangel auffällt.

Wie klingt das jetzt für Euch?

 

[menorca]

Klingt gut, finde ich.

 

[mfastnetzer]

Hab ich. Mir ging es eher darum, dass selbst die Händler selbst unisono Ihre Planungsleistung nicht als Kostenfaktor gesehen haben. Wie soll das dann der Kunde?

Aber mal im Ernst. Wenn der Händler 3-4 h im Schnitt mit Angebot, Beratung beschäftigt ist, dann wären das bei 50 Euro / h ca 200 Euro. Bei einer 10000 Euro wären 30% Anzahlung mal schlappe 3000,- Euro. Das Argument zieht so auch nicht. Im Grunde läuft das bei anderen Firmen unter "Werbungskosten" . Arbeite im IT/Werbebereich da wird das vielleicht eingerechnet , hat aber mit der Anzahlung oder ähnliches wenig zu tun. Man sollte viel lieb er das Risiko sehen, dass er trägt. Das sind meiner Meinung in erster Linie individuell bestellte Möbelteile. Beim Großhändler kann er notfalls Geräte wie Kühlschrank und Co retounieren. In wie weit er beim Küchenmöbelbauer in Vorleistung gehen muss, da kenne ich mich nicht so aus. Darüber hinaus besteht ja im Fall der Fälle die Möbel anderweitig deutlich günstiger zu verkaufen. Das wäre dann das Risiko + Planungskosten, was angemessen wäre.

Also Möbelpreis EK abzüglich Prozentsatz für die er die Möbel im Notfall sicher los wird , vielleicht 30-50% des VK. Dazu der Grundaufwand für Planung

Bei einer 10000 Euro Küche mit 4000,- Möbelanteil fände ich in dem Rahmen dann ca 1500-2000 im Rahmen noch ok. Alles andere wie Montagekosten, Elektrogeräte ist ja beim Kauf noch offen und müssten dann Anteilig bei Lieferung fällig werden. Den Rest dann nach AFertigstellung und Abnahme und ich würde möglichst nichts bar geben. Am besten alles per Überweisung.

Überweisung ist für den Händler übrigens sicherer als Lastschrifteinzug. Überweisung ist sicher, wenn es auf dem Konto ist. Ein Lastschrifteinzug kann der Kunde bis zu 3 Monate ohne Begründung zurück ziehen. Rechtlich vielleicht nicht ok aber das muss man dann trotzdem wohl notfalls einklagen.

 

[mfastnetzer]

Okay, vielen Dank erst einmal an alle für die Antworten.

Habe jetzt folgendes Angebot des Küchenstudios bekommen:
20 % sofort
60 % bei Lieferung der Küche
20 % bei Abnahme durch den Monteur
Kosten für Bankbürgschaft müßte von uns übernommen werden. Wir dürfen auch einen nicht definierten Betrag zurückbehalten, falls uns bei der Abnahme ein Mangel auffällt.

Wie klingt das jetzt für Euch?

Die Abnahme machst du, nicht der Monteur Er zeigt Dir alles und du guckst dann ob alles auf den ersten Blick ok ist