Welcher Bodenbelag auf Altbauboden?

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Im Zuge unserer Küchenrenovierung bietet es sich an, den Boden zu erneuern.

Die Wohnung ist in einem Altbau von 1880. Unter dem aktuellen Boden befinden sich Spanplatten auf dem ursprünglichen Dielenboden. Der von der Vermieterin geschickte Raumausstatter vermutet deshalb aufgrund von Erfahrungen in anderen Wohnungen des Hauses, dass die Dielen nicht als Bodenbelag brauchbar sind.

Fließen hätten viele Vorteile. Jedoch wäre eine Präparierung des Bodens teuer, aufwendig und würde dick auftragen (durch die Spanplatten gibt es bereits einen Absatz vom Flur zur Küche).

Da der Raum nur knapp zwei Meter breit ist, würde sich Bahnenware sehr anbieten (die oft auf 2-Meter-Rollen aufgerollt ist). Der Raumausstatter hat "Vinyl" empfohlen. Er sagte zwar, Vinyl hätte nichts mit PVC zu tun, aber das ließ sich nach kurzer Recherche widerlegen. Jetzt kann man lange diskutieren, welche Gefahren von PVC auf Mensch und Umwelt ausgehen, aber wenn es eine gute Alternative gibt, würden wir es lieber vermeiden. Linoleum ist vom Umwelt- und Gesundheitsaspekt her eine tolle Sache. Hat schon jemand Erfahrungen damit in der Küche gemacht?

Gibt es noch andere Beläge, die sich anbieten?
 
Spanplatten raus, den originalen Dielenboden einer kritischen Prüfung unterziehen und von fachkundigen Menschen aufarbeiten lassen. Schraublöcher der Spanplatten verdübeln und sich über die altersgemäße Patina und den einen oder anderen historischen Schaden freuen.

Sollten die Dielen wirklich gar nicht mehr zu retten sein (historische Küchenböden sind tatsächlich häufig extrem ramponiert): Raus damit und einen neuen Dielenboden rein. Historische Dielen verwenden, wenn man sie bekommen und sich leisten kann.

Ist natürlich alles aufwändiger und teurer, als irgendwas Klickbares auf die Spanplatten zu legen – insofern sehr vom Wohlwollen des Vermieters und Verhandlungsgeschick des Mieters abhängig.

Fliesen auf einer schwingenden Holzdecke führen gern zu bröckelnden Fugen und sogar Rissen in den Fliesen. Kann man trotzdem machen, wenn man das in Kauf nimmt.

Friedenauer
 
Ich finde Venyl von der Haptik her, wenn man Barfuß läuft, scheußlich. Wenn ihr immer Schuhe anhabt, dann spielt es natürlich keine Rolle. Sollte das Fußgefühl dennoch wichtig sein, dann würde ich das bei der Materialauswahl berücksichtigen.
Einen soliden und fachgerechten Aufbau kann man machen. Wir hatten auch 4 cm Unterschied im Durchbruch welcher bereits vorhanden war, hatten uns noch dazu entschieden Fußbodenheizung und erforderliche Leitungen für die Insel zu legen und das ganze zu fliesen. Der Anschluss zum alten Boden im Essbereich (bei uns 100 Jahre alte Weichholz Dielen) ist immer schwierig, aber hier unsere Lösung. Wir haben die Fliesen zum Steinmetz gebracht, diese wurden auf Gehrung geschnitten und umgeklappt. Jetzt sieht es aus als eine massive Steinplatte, der Höhenunterschied beträgt ca. 9 cm und ist im Alltag unproblematisch, die warmen Füße ein Wohltat. Sonst haben wir nur schwere Gussheizkörper, Küche ist jetzt die einzige Stelle mit diesem Aufbau. Ich würde mir auch erst den alten Boden anschauen. Von hören sagen kann man keine Diagnose machen. Wenn der alte Boden zum Vorschein kommt, dann könnt ihr alle Optionen bewerten.
Auch Fliesen auf Holzboden geht. Man kann die Fliesen schwimmend verlegen bzw. vom Holzboden entkoppeln, aber dafür muss der Untergrund richtig untersucht werden. Es gibt dafür auch spezielle Materialien und auch noch andere Methoden. Dabei muss es nicht unbedingt zu einer Kostenexplosion kommen. Ich würde einen Fachmann konsultieren.
 

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Laut Raumausstatter gibt es schon Erfahrungen in eurem Haus. Rumfragen bei den Mietern, das wären Infos aus erster Hand. Davon kann man nur profitieren, sich Anregungen holen und eigene Fehler vermeiden. Je nach Hausgemeinschaft kommt einem das ev. komisch vor. Die Infos wären mir den Versuch wert.
 
Klingt so wie in der Whg in dem Altbau-MFH, in dem wir früher wohnten.
Solche Böden schüsseln sehr gerne, bei uns waren es bis zu 4cm Höhenunterschied zwischen Rand und Mitte eines ca 3,5m quadratischen Raumes.
Die alten Dielen waren simple Kiefer mit teils breiten Fugen, das wird auch mit Aufarbeiten nicht schön.

Fliesen bekommen Risse, ja. Dünne Bahnenware braucht einen perfekt glatten Boden drunter, ist mit Ausgleichsestrich auch ein Gewichtsproblem, also auch schwierig.

In verschiedenen Räumen wurde teils eine leichte Schüttung eingebracht, OSB-Platten drüber, und dann kannst drauflegen, was du magst.

In der Küche haben wir ohne großartigen Höhenausgleich Linoleum-beschichtete Dielen mit Klickverbindung gelegt. Hat sich bewährt. Nur muss man wissen, dass Linoleum nicht super unempfindlich ist was Kratzer betrifft. Mal eben einen schweren Geschirrspüler oder Kühlschrank quer durch den Raum schieben geht nicht ohne bleibende Narben.
 
Wir haben uns letzten Endes doch für Vinyl entschieden Der alte Fussboden (Fliesen) blieb drin. Unebenheiten wurden ausgeglichen, Folie drüber und Klickvinyl mit Trittschalldämmung oben drauf. Wir finden es bislang prima (ca. 1,5 Jahre) auch ohne Schuhe.

Parkett oder Dielen wollten wir im Küchenbereich einfach nicht haben. Ums Geld ging es dabei nicht, wir haben wohl zu viele Horrorgeschichten gehört.
 
Die alten Dielen waren simple Kiefer mit teils breiten Fugen, das wird auch mit Aufarbeiten nicht schön.
Das liegt ganz im Auge der Betrachtenden. Ich ziehe einen aufgearbeiteten Dielenboden fast jeder anderen Option vor, auch mit breiten Fugen, ausgebesserten Ofenecken, Brandflecken und anderen typischen Zeichen eines langen Lebens. Wenn das Holz allerdings verfault ist oder an allzu vielen Stellen großflächig aufsplittert, lohnt es sich dann doch, über einen Austausch nachzudenken. Kann man, wie gesagt, mit historischen Dielen machen, die allerdings (zumindest in Berlin) mehr als das Doppelte von neuen kosten, wenn man sie denn überhaupt bekommt.
 
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