AW: Wasserdampf und Küchenfronten
Das ist jetzt vielleicht ein etwas anderes Thema, aber nachdem es hier angesprochen wurde und letztendlich doch fürs eigentlichen Thema wichtig ist:
Spülmaschen:
Generell muss man im Vorfeld einfach mal erwähnen:
Es ist nicht alles Gold was glänzt!
Und nicht jede technische Weiterentwicklung ist auch eine Verbesserung.
Man muss sich mal vor Augen halten: Mit den paar Litern Wasser und dem bisschen Strom was eine Spülmaschine heute verbraucht, bekomm ich von Hand weder die Geschirrmenge gespült noch das dazu dann wirklich nötige Wasser im Wasserkocher oder auf dem Herd aufgeheizt.
Und solange es politisch unterstützt und vom Kunden gefordert wird, wird die Entwicklung von sehr vielen Dingen in erster Linie nach der Energie-Einsparung und erst in zweiter Linie nach der Benutzerfreundlichkeit gehen.
Das Problem der Gerätehersteller ist einmal die Energie-Einsparung und deren Folgeprobleme. Daraus resultieren längere Laufzeiten und die Notwendigkeit, neue Lösungen für neue Probleme zu erfinden:
Das Ausblasen der feucht-warmen Luft die manche Hersteller hatten ist in meinen Augen die bisher beste Lösung im Sinne der Benutzerfreundlichkeit gewesen.
Im Zuge der Weiterentwicklung wurde danach zb. von Miele bei den Top-Geräten die Luft intern zur Abkühlung durch einen Wärmetauscher geschickt. Dadurch wurde die Freisetzung von Dampf vermieden und es waren lufttechnisch getrennte Kreisläufe (Innenluft und Kühlluft)
Durch zwanghafte Energie-Einsparung sind diese "aktiven" Trocknungssysteme inzwischen Tabu, da sie ja Strom verbrauchen und die Maschine damit nicht mehr konkurrenzfähig wäre gegenüber anderen Modellen/Herstellern.
Nun ist aber der Spülraum ein geschlossener Raum in dem eine Menge heißer Luft und Wasserdampf ist. Irgendwo muss dieser Dampf kondensieren. Und das Problem ist eben, dass er NICHT auf dem Spülgut kondensieren darf.
Eines der Lösungskonzepte ist, dass der Trocknungsprozess hauptsächlich auf die
Eigenwärme des Spülguts aufbaut. Probleme hier sind zb. Kunststoffgeschirr, das schlechter Wärme speichert als Porzellan und Metall und die Tendenz der Benutzer um weiter Energie zu sparen die häufigere Verwendung von Programmen mit niederen Temperaturen....
Bei Trocknung durch Eigenwärme ist es fürs Trockenergebnis besser, wenn relativ schnell nach dem Spülen ein großer Teil der feuchten Luft entfernt wird, indem man selber oder (bei den Top-Geräten von Miele) automatisch die Klappe öffnet.
Bleibt die Spülmaschine hier zu lange geschlossen, dann kondensiert irgendwann die Restfeuchte wieder auf dem Spülgut.
Ein anderer Weg ist das von der
BSH -Gruppe bei den Top-Geräten verwendete
Zeolith -Trocknen. Hier wird bei geschlossener Klappe die Luftfeuchte durch das Zeolith entzogen. Zur Energiebilanz Abbau und Aufbereitung oder Herstellung des Zeolith habe ich keine Angaben. Wenn dies der Weg für die Zukunft ist, dann hat die BSH hier für die Laufzeit der Patente eine Goldgrube und wird diese Technik wahrscheinlich auch nur in den Top-Geräten anbieten.
Wobei jetzt eine Kaufentscheidung nur nach diesem Gesichtspunkt in meinen Augen ebenfalls falsch und unvorteilhaft sein kann. Das kommt eben immer auf die Situation des Benutzers drauf an.
Zum einen kann und will nicht jeder ein sehr teures Top-Gerät kaufen. Zum anderen gibt es eben ausser technischen Kennzahlen noch andere Faktoren, die mitentscheidend sind, ob ich mit etwas wirklich zufrieden und glücklich bin.
Zum ersten mal die Optik: Sieht etwas gut und "wertig" aus oder sieht es "billig" oder unzuverlässig aus. Dann die Bedienbarkeit. Was für den einen sehr gut ist, damit kommt jemand anderes vielleicht überhaupt nicht zurecht. Und leider (oder zum Glück) gibt es eben nicht das Produkt, den Hersteller, der 100% alles Super hat. Jeder hat dann wieder irgendwo anders entscheidend wichtige Vorteile.
Zb. in meinen Augen die wirklich beste benutzerfreundliche Erfindung ist von Miele das Salzgefäss in der Tür. Damit entfällt das umständliche Salz-Nachfüllen im Geräteboden. Und andere Hersteller haben wieder andere, besondere Vorteile.
Generell ist das Spülergebnis die Summe von 4 Faktoren:
-Zeit
-Temperatur (Energie)
-Wasermenge (Energie)
-Chemie
Wird ein Faktor davon verringert, muss sich zwangsläufig etwas anderes erhöhen.
Dies ist in der Regel der Faktor Zeit. Wer das nicht will und schneller Spülen will, drückt auf den Knopf, verkürzt die Zeit und erhöht damit Wasser und Temperatur.