Vorgehen beim Kauf von Küchenstudio

wienerin

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Liebes Forum,

ich habe die letzten Wochen schon fleißig gelesen, bin aber etwas erschlagen, daher mache ich ein Thema auf.
Mein Mann und ich haben eine Wohnung gekauft, für die wir auch eine Küche brauchen. Wunsch ist eine Küchenzeile + Kochinsel, Induktion mit integriertem Muldenlüfter . Haube über dem Kochfeld kommt aus optischen Gründen nicht in Frage.
Wir waren bei drei Studios für einen Erst-Termin. Bei einem hatten wir Montag den Erst-Termin, heute dann einen zweiten. Dabei wurde uns schon eine komplette Planung präsentiert (eine Next125-Küche) mit der Frage, ob wir die Küche heute gleich bestellen können. An sich hat uns die Planung sehr gut gefallen, preislich hat es uns auch nicht geschreckt. Aber: das sofortige Bestellen-Wollen hat uns überrumpelt. Und Geräte wurden uns nur AEG angeboten, aus einem AEG-Prospekt mit Sonderaktionspreisen ab Januar. Geräte getestet haben wir bisher nicht, weiß z.B. jetzt gar nicht, wie das Induktionsfeld funktioniert. In den anderen Studios wurde uns im ersten Gespräch eher ein Gerätemix vorgeschlagen.
Daher haben sich für das weitere Vorgehen ein paar Fragen/Unsicherheiten ergeben:

1) Können wir einfach "fordern", dass uns die Küche auch mit einem Gerätemix noch mal kalkuliert wird? Wir sind bei den Geräten etwas überfordert. Der Backofen war zum Beispiel das ganz günstige Modell, bei dem der Listenpreis im Prospekt aber schon eher hoch angesetzt war. Die Spülmaschine dafür eines der sehr teuer gelisteten Modelle (genaue Modelle weiß ich nicht, da wir keine Unterlagen bekommen haben, sondern uns die Geräte nur im Prospekt gezeigt wurden).
2) Wir würden gern die Planungen der anderen beiden Studios abwarten (einmal Schüller -Küche und einmal EWE), ist es legitim, das dem Küchenstudio so zu sagen? Hatten ihm gesagt, dass wir uns nach den Feiertagen melden. Die anderen Planungen abwarten zum Einen, weil es eine große Investition ist, zum Anderen, weil zumindest die EWE-Küche von der Ausrichtung im Raum auch ganz anders wäre. Bei der Schüller-Küche wird mit Blockverrechnung gearbeitet, da interessiert uns natürlich auch, was dabei rauskommt.
3) Wir sind bewusst nicht zu einem Möbelhaus, weil wir im Küchenstudio von einem fairen (im Sinn von transparenten ohne Fantasierabatte) Preis ausgehen. Und einige Sonderwünsche, wie eine Keramikarbeitsplatte, sind natürlich etwas teurer, aber das zahlen wir auch gerne. Dennoch sind wir unsicher, inwieweit man bei einem kleinen Küchenstudio Verhandlungsspielraum hat. Kann man generell verhandeln versuchen? Oder wäre es besser zu versuchen z.B. bessere Geräte ohne Mehrpreis zu bekommen?

Entschuldigt bitte den vielleicht etwas wirren Text. Wir wissen gerade einfach nicht, wie das beste Vorgehen ist. Bei nur AEG-Geräten habe ich etwas Bauchschmerzen, weil ja doch jeder Hersteller wahrscheinlich in bestimmten Bereichen besser/schlechter ist. Und das Gefühl überrumpelt zu werden bei so teuren Entscheidungen war natürlich auch nicht das beste.

LG
 

kuechentante

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Das war ja nun Eure erste Anlaufstelle .
Bei der nächsten seid ihr dann schon etwas abgeklärter .
Das erste Studio hat es immer am schwersten ,
Die meiste „Vorarbeit „
Für den unbedarften Kunden , der mit jeder Planung und vor allem auch fachlicher Beratung , aufgeklärter und somit auch
(selbst-) sicherer wird .
Geschäfte macht man auf Augenhöhe und dazu gehört auch , das man fordern kann und gleichzeitig gibt.
Soll heißen , ihr dürft ... nein ihr müsst sogar , ganz klar kommunizieren , was Euch dort nicht gefallen hat oder ihr nicht möchtet, wo ihr Bauchschmerzen bekommt.
Der Planer hat sich für Euch Zeit genommen und bereits sein Gehirnschmalz investiert .. und das Ziel ist der Abschluss mit einem guten Gefühl... für beide Seiten ,
Dem Planer nutzt es gar nix , nur die nur
„ Rundablage“ zu planen.
Ganz klar kommunizieren, das ihr noch andere Angebote einholt , ....das weis der Planer sowieso ,
also offen kommunizieren und nicht rumdrucksen .
Das zeigt Offenheit .
Und wenn euch das da auch von der Chemie her gepasst hat, dann solltet ihr dem ersten auf jeden Fall nochmal Gelegenheit zum Nachbessern geben ,
Das ist fair , dann wird er euch auch entgegenkommen und euch belohnen .
Ich weis wovon ich rede .
Rumdruckserei nutzt keiner Seite ,und ist kein guter Beginn für eine offene und faire Zusammenarbeit ,
 

wienerin

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Vielen Dank kuechentante! Das beruhigt mich auf jeden Fall :-) Dann telefonieren wir nach den Feiertagen mit ihm und bitten um Anpassungen der Geräte
 

Peter Unlustig

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Hört euch einfach alle drei Küchenstudios an, schaut durch die Austellungen, holt euch Ideen und Eindrücke - aber unterschreibt nichts nur weil es angeblich irgendeinen Super-Duper-Chef-hat-Geburtstagsrabatt gibt.
Ein seriöses Angebot ist auch länger gültig.
Und natürlich könnt ihr auch verlangen das euch die Angebote mit verschienden Optiinen durchgerechnet werden.
Am besten eröffnet ihr hier ein Planungthema, dann bekommt ihr unabhängige Meinungen, was optimiert werden kann.
Was die Geräte anbelangt: anschauen, anpassen und ausprobieren!!!! Es gibt soviele Bedienungen, Funktionen, Preisklassen, technische Details.....
Wenn möglich auch die Ausstelllungen der Hersteller selber anschauen oder vielleicht gibt es ja auch irgendwann wieder Kochvorführungen.
 

HerrG.

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Vielleicht hilft es Euch ja, wenn ich kurz von meinen Erfahrungen berichte. Sehr hilfreich hat sich das Buch zum Küchenkauf erwiesen :cool: (ich weiß jetzt nicht, ob ich das hier erwähnen darf-die meisten werden es sicherlich kennen).

Wir haben uns nach den üblichen Rundgängen durch Möbelhäuser recht schnell auf eine Küchenmarke konzentriert. Anschließend suchten wir uns Küchenstudios heraus, die die Marke im Programm hatten. Unsere erste Station war ein Küchenstudio , in dem wir uns von Anfang am besten aufgehoben gefühlt hatten. Diese erstellten auch den ersten Entwurf. Da wir alle Elektrogeräte selbst beschafften und dies auch so kommuniziert hatten, war aus unserer Sicht die größtmögliche Transparenz hergestellt. Wir sind von vornherein sehr offen und ehrlich in die Planung/Verhandlung gegangen. Ein Budget nannten wir am Anfang nicht, auch die Küchengeräte sollten eingebaut werden.

Anschließend hatten wir uns 4 Angebote für die wirklich identische Küche erstellen lassen. Was einem da "aufgetischt" wurde, war schon atemberaubend. Wie gesagt, es handelte sich um exakt die identische Küche mit Küchenmöbeln, Arbeitsplatte aus Neolith sowie der Maßgabe, die extern beschafften Elektrogeräte einzubauen. Zwei Küchenstudios (u.a. das Erste) hatten annähernd den gleichen Preis; die anderen beiden waren über 10.000 € teurer! Wie gesagt-es war die identische Küche!

Letztendlich hatten wir viele Stunden mit der Küchenplanung verbracht. Wir hatten uns für das erste Küchenstudio entschieden. Hier hatte alles gepasst und wir fühlen uns nach wie vor gut aufgehoben.

Dennoch mein Fazit: es gibt keinen intransparenteren Markt als den Küchenmöbelmarkt. Wenn man sich aber damit beschäftigt, gut vorbereitet und auch offen & ehrlich in die Planung geht, ist es die ganze Mühe auch wert.
 

mozart

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Worin die Intransparenz nun gelegen hat, bleibt nach deinem post unklar.
Unterschiedliche Preise (in Zeiten enormer Auftragseingänge, überlasteter Monteure, schwer vorhersehbarer Entwicklung des Marktes) sind ja erklärlich.
Aufträge ohne Geräteanteil werden auch sehr unterschiedlich gehandhabt. Der eine Händler sieht einen solchen Auftrag, wie jeden anderen auch, der andere will ihn nur mit einer Deckung, die dem tatsächlichen Aufwand entspricht.
Transparenz entsteht ja nicht dadurch, daß alle Händler gleiche Preise aufrufen.
 

HerrG.

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Ich finde es schon sehr intransparent, wenn ich nur einen Endpreis bekomme und nicht, wie er sich zusammensetzt. Zu den Elektrogeräten, diese hatte ich bewusst heraus genommen, um preislich mehr Vergleichbarkeit zu bekommen. Und ja, es hatte auch etwas damit zu tun, welche Elektromarke man wählt. Danach richtete sich auch der aufgerufene Küchenpreis.
 

kingofbigos

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Geht wieder die Kritik am Küchenmarkt los?

Ich glaube mit dem Schlagwort "Intransparenz" meinen die meisten, dass die Preisfindung und Kalkulation zu schnell geht, so dass am Ende eine Summe dasteht und der Kunde nicht nachvollziehen kann, was für Korpus, Beschläge, Technik, Zubehör und Montage mit oder ohne Anschlüsse berechnet wird.

Der Vergleich mit dem Autokauf: Eine Küche ist in etwa wie eine Karosserie von Mercedes, deren Länge und Höhe man bestimmen kann, mit einem Motor wahlweise von BMW, Peugeot, Dacia oder Ferrari, die Reifen kommen von Michelin, Conti oder Billigmarke, wahlweise mit oder ohne Felgen. Manche Leute besorgen sich das Lenkrad selbst.

Der eine Kunde ist froh, dass er ohne weiteres einen Preis dafür bekommt, der andere will eben "Transparenz" also je nach Neigung alle Details wissen. Mich hat mal ein Kunde nach dem Nickelanteil seines Wunschgriffes gefragt, naja ich hab halt im Werk nachgefragt, die wussten das auch nicht, letztendlich lautete die Antwort, dass wir das nicht sagen können, aber dass gewährleistet ist, dass die tägliche Nutzung der Griffe nicht gesundheitsschädlich ist und alle gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden.

Grüße

Rüdiger
 

HerrG.

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Das sollte keine Kritik am Küchenmarkt sein, sondern lediglich eine Feststellung aus Sicht eines Kunden. Und für mich ist beim Vergleich von 4 identischen Küchen eine Preisspanne von 15.000 bis 28.000 Euro mehr als intransparent.

Nochmal zur Erklärung bezüglich der Elektrogeräte: diese hatte ich bei der Küchenplanung bewusst außen vor gelassen, damit ich größtmögliche Preistransparenz bei den Küchenmöbeln habe!

Auch wenn das sicherlich nicht gerne gehört wird, aber schlussendlich handelt es sich bei den reinen Küchenmöbeln um Pressspan. Und somit kann man nur mit dem Kopf schütteln, wenn dann umgerechnet ca. 3.000 Euro po laufenden Meter aufgerufen werden.
 

mozart

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Damit hast Du allerdings nur größtmögliche Transparenz für genau diesen Fall.
Wenn ich einem Kunden eine Küche mit Geräten und alternativ ohne Geräte anbiete, ist der reine Möbelpreis der beiden Varianten nicht identisch. Bis jetzt haben das alle (ernsthaft interessierten) Kunden auch verstanden.
Nachteil deiner Vorgehensweise ist, daß weitestgehend unbeteiligte Anbieter an deiner Küche mitverdienen, bei denen die Geräte mitunter nur noch durch die Bücher gehen. Das mindert die Verdienstmöglichkeit des eigentlichen Küchenlieferanten und senkt tendenziell die Qualität der Ausführung. Das muß nicht so sein, ist aber wahrscheinlich, immerhin werden die meisten Monteure auf Umsatz-Basis bezahlt.
Der Preisdruck bei den Geräten hat die Spanne bei den Möbeln erhöht-notwendigerweise.
Der Markt ist aber viel zu eng, als daß sich stark überhöhte Preise in Teilbereichen halten könnten.
 

Michael

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Dennoch muss man HerrG im Bezug auf die Preisspanne Recht geben. Da geht es ja nicht mehr darum ob mit oder ohne Geräte, um Montagekosten oder sonst etwas. Da wird ein Kunde offenbar veralbert und hat es gemerkt.
Wenn das 28K Angebot das erste wäre und der Kunde gleich zuschlägt kann man das mit den nicht durchsetzbaren überhöhten Preisen auch nicht mehr halten.
 

steglitz1977

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Alles ok, empfinde es genauso
Hier im Forum wird halt versucht etwas Framing zu betreiben.
Wir haben dieses Jahr unsere dritte EBK in in 14 Jahren gekauft und es macht irgendwie keinen Spaß aufgrund der Intransparenz (betrifft auch die kleinen Studios)...
Die Preissoftware ist nach meinem Eindruck so konzipiert, dass die Einzelteile immer mit dem Preis dargestellt werden, damit der vorher definierte Endpreis rauskommt. Wir hatten einige Änderungen die etwas günstiger waren und schwupps waren andere Teile auf einmal teuer...
Ich bin wirklich der Überzeugung, dass sich die Branche damit keinen Gefallen tut.
 

isabella

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Sehr hilfreich hat sich das Buch zum Küchenkauf erwiesen :cool: (ich weiß jetzt nicht, ob ich das hier erwähnen darf-die meisten werden es sicherlich kennen).
Mir hatte „das Buch“ seinerzeit nur Angst gemacht und die Vorfreude komplett genommen. Ich weiß nicht, wie ich das Thema Küchenkauf gelöst hätte, wenn ich den Forum nicht gefunden hätte.
 

isabella

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Hehe, ich habe auch so angefangen, damals... „Küchenmöbel sind nur Kästen, kann nicht so schwierig sein...“ :foehn:
 

steglitz1977

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Innerhalb des Pressspans befindet sich auch noch etwas anderes. Was das kostet kann man z.B. hier sehen:

Ballerina Innenauszug - Legrabox pure (blum) mit 1,2 cm starker Seitenzarge! - Ballerina Zubehör - Küchen Geisler

Ähnlich oberflächlich wäre es wenn ich ein Auto auf gewalzten Stahl reduziere.
Na das sind Ersatzteilpreise, wenn ich die bei einem PKW anlege, kostet der auch doppelt so viel wie der Listenpreis...
Man darf es mit der Deutungshoheit auch nicht übertreiben, viele Menschen können mitdenken und haben eventuell sogar ein gewisses (betriebs-)wirtschaftliches Verständnis...
 

racer

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vielleicht sollten wir die Schränke einfach nach Gewicht berechnen ? :cool:

mfg

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