Unübliche Zahlungsmodalitäten beim Küchenkauf?

Küchen-Neuling

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Hallo in die Runde,

Wir würden gerne eine kleine Leicht Küche kaufen. Die Küchenplanung war erfolgreich, alle Wünsche konnten umgesetzt werden und die Preisverhandlungen sind auch abgeschlossen. Dann kam am Schluss aber die Überraschung: 50 % Anzahlung (nach unterschriebener Auftragsbestätigung), dann Aufmaß nehmen, dann 40 % bei Bestellung (ich gehe davon aus, dass das nach Auslösung der Bestellung bedeutet) und die restlichen 10 % nach Montage. Früher seien die Zahlungsmodalitäten “kundenfreundlicher“ gewesen, wegen der langen Lieferfristen könne das Küchenstudio jetzt aber nicht mehr so lange in Vorleistung gehen. Man sagte uns, dass das Küchenstudio gegenüber Leicht bei Bestellung den vollen Kaufpreis bezahlen müsste und sie in diesem Fall ja alles vorfinanzieren, was der Kunde nicht bei Bestellung bezahlt.

Die somit insgesamt 90 % bei Bestellung fanden wir happig und wir haben uns deshalb noch mal eine kleine Bedenkzeit eingeräumt. Von einer Bankbürgschaft wurde nichts gesagt. Wir haben jetzt hier schon viel quer gelesen, eine Bürgschaft scheint bei solchen Modalitäten üblich zu sein. Aber was genau sichert diese ab? Ist man dann bei einer Insolvenz eines kleinen Küchenstudio so sicher? Insgesamt würden uns die Meinungen zu dieser Zahlungsvereinbarung interessieren. Wir haben an sich ein gutes Gefühl bei dem Küchenstudio, wollen jetzt aber auch nicht leichtsinnig sein bei solchen Summen.

Über kurzfristige Rückmeldung würden wir uns sehr freuen. Vielen Dank und liebe Grüße
Sarah
 

Fernblau

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Die Bankbürgschaft sichert euch bei Leistungsausfall des (wie auch immer großen ;-)) Küchenstudios ab: Ihr bekommt euer Geld dann (z.B. bei Insolvenz des Studios) von der entsprechenden Bank wieder. Dies ist sozusagen eine Versicherungsleistung dieser Bank, die natürlich Gebühren kostet... deshalb bietet euch das Studio dies auch nicht von sich aus an...

Da mich eine Bankbürgschaft vor Jahren vor dem Leistungsausfall eines Studios bewahrt hat, bin ich gebranntes Kind: 90% ohne etwas in der Hand zu haben... nicht mein Geschäft... :so-what:
 

mozart

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Hi,
gerade kleinere Anbieter leiden unter den derzeitigen, schwierigen Bedingungen. Kaum eine Küche ist bei Erstmontage vollständig, immer mehr bestellte Ware kommt zu spät. Das wirkt sich auf die Liquidität aus und belastet auch insgesamt die Ertragslage.
Insofern kann ich verstehen, daß Studios ihre Zahlungsmodalitäten anpassen.
Was ich nicht verstehe, ist die Kommunikation und das Fehlen von Alternativen.
Ich plane doch nicht, arbeite mit dem Kunden aus, bringe das auch preislich mit ihm zum Abschluß und vergeige dann den Auftrag wegen einer Anzahlungshöhe.
Möglich wäre die genannte Bankbürgschaft (wer auch immer die Gebühren zahlt) oder eine Finanzierung für einige Monate-die kostet ebenfalls fast nichts und sichert sogar beide Seiten ab. Der Kunde beginnt mit den Raten, wenn die Küche steht, der Händler erhält nach Montage zuverlässig sein Geld.
 

Küchen-Neuling

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Vielen Dank schon mal für die beiden Antworten, ich hätte eine kleine Zwischenfrage: wie funktioniert es bei der Finanzierung, wenn dann das Studio insolvent geht bevor die Küche steht? Wir sind doch dann trotzdem an die Finanzierung gebunden und müssen das abbezahlen oder? Das mit der Bankbürgschaft klingt eigentlich nach einer guten Alternative, wenn sich die Kosten im Rahmen halten. Habe das noch nie gemacht. Viele Grüße
 

racer

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wenn es diese Aussage so gibt, wäre das ein trifftiger Grund genau dort nicht zu kaufen...

wenn der Hersteller dem Händler schon nicht vertraut, dann würde ich da garantiert auch dessen Küche nicht kaufen..

mfg
Racer
 

Küchen-Neuling

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Vielen Dank. Das bestätigt leider unsere Skepsis. Die Aussage gab es, wir haben ausdrücklich nachgefragt weil wir das auch nicht glauben konnten. Ich werde nochmal das Gespräch und eine sinnvolle Einigung ohne allzu großes Kostenrisiko (= für beide Seiten faires Risiko) suchen. Wenn die Aussage und die Zahlungsmodalitäten aber so aufrecht gehalten werden müssen wir leider weiterschauen. Schade wäre es, ich hatte mit einem fairen Abschluss gerechnet.

Viele Grüße
 

Fernblau

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Auch wenn das für Dich weitere Aufwendungen bedeutet (und für den Geschäftspartner noch mehr): Am Ende trägst Du durch konsequentes Verhalten auch zur "Geschäftshygiene" bei. Möglicherweise lässt das Studio seine Zahlungbedingungen demnächst etwas früher "aus dem Sack" oder gestaltet sie gleich so, dass die Kundeninteressen wenigstens ansatzweise berücksichtigt sind.
Vorher doch noch eine akzeptable Einigung zu suchen, spricht noch einmal für Dich...:2daumenhoch:
 

Küchen-Neuling

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Hallo zusammen, ich dachte ich gebe noch kurz Rückmeldung: es gab dann noch weitere Hinweise in die Richtung, wie Michael und Racer oben geschrieben haben (= es hat wohl Gründe, warum LEICHT Vorkasse will). Wir haben zum Glück noch ein sympathisches kleines Küchenstudio in der Nähe gefunden mit dem wir uns jetzt schnell einig geworden sind. Sehr nettes Gespräch, kompetenter Eindruck sowie eine offene Kommunikation. Jetzt zahlen wir ein paar hundert Euro mehr, haben aber faire Zahlungskonditionen und insgesamt ein gutes Gefühl.

Viele Grüße
 
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