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Das meine ich auch so und versuche das Thema hier mal strukturiert zu beschreiben. Diejenigen, die eine Spüle in einem 60er US mit einer Drehtür planen, werden das Problem gar nicht kennen. Dabei hat der Spülenunterschrank viele Verwendungsmöglichkeiten. Die häufigste wird in der breiten Fläche (nicht im Forum) jedoch die Unterbringung von Müllsystemen sein. Was aber, wenn man durch die Forumszugehörigkeit den MUPL ins Auge gefasst hat? Schließlich ist es die bessere Option, weil man sich dann nicht blockiert, wenn man vor der Spüle steht und zum Beispiel Essenreste in den Mülleimer abstreifen möchte. Dann fällt die Möglichkeit den Müll im Spülenunterschrank zu verorten weg. Wenn man das Küchenstudio dann mit seiner vollen Kreativität und anderen Optionen konfrontiert, sind viele KFBs, den Schilderungen einiger User nach, völlig schockiert.
Angenommen man hat den Wiederstand des KFB überwunden und ihn von der Müllunterbringung in einem MUPL bestenfalls überzeugt, geht es ins Eingemachte.
Die erste Entscheidung ist Drehtür oder Auszüge. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Auszüge sich inzwischen größtenteils durchgesetzt haben, schließlich sind auch die Müllsysteme auf die Auszüge ausgerichtet. Dennoch sieht man hier immer noch einen recht hohen Anteil von Planungen mit Drehtüren beim Spülenunterschrank. Auf Drehtüren möchte ich jedoch hier nicht eingehen, da es für mich aus heutiger Sicht keine Option mehr ist. Es sei denn man hat einen Quooker (oder ein ähnliches System) und keinen anderen Raum für die Unterbringung der Technik, dann bietet sich der 60er Spülenunterschrank dafür grundsätzlich an. Ich würde jedoch auch in diesem Fall prüfen, ob die Technik, nicht anderweitig an einer weniger frequentierten Stelle (beispielsweise Inselrückseite, oder separater schmaler US) verortet werden kann. Der Spülenunterschrank ist für mich auf Grund seiner zentalen Position und der Nähe zum Geschirrspüler und dem MUPL ein sehr wertvoller Platz, welchen ich nicht für Sachen, die ich nur 1-mal im Quartal benötige, verschwenden möchte.
Soweit so gut, die erste Entscheidung ist auf Auszüge gefallen. Hierbei gibt es zwei verschiedene Planungsvarianten mit einer Außen- oder einer Innenblende. Ich würde die innenliegende Blende bevorzugen, insbesondere bei grifflosen Küchen und einem Greifraumprofil . In diesem Fall, kann der Auszug direkt von oben bedient werden. Mit einer Außenblende erfolgt die Bedienung aus zweiter Reihe. Je nach Gestaltung, kann es ziemlich unbequem werden, wenn der Auszug beispielsweise über das untere Greifraumprofil bedient werden müsste. Bei Bedarf (oft wegen des Fugenbilds) kann man die Front auch verstiften. Wenn es jedoch auch ohne geht, würde ich das letztere bevorzugen. Mir ist auch eine Variante begegnet, wo die Außenblende als Klappe ausgeführt war. Hierfür konnte ich mich irgendwie überhaupt nicht begeistern, weil ich darin wenig Mehrwert sehe.
Jetzt geht es um den Ausschnitt des Auszugs. Wenn die Spüle mittig platziert wird, handelt es sich um eine Standardausführung und man hat die wenigsten Probleme. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch bei Standard Lösungen der Ausschnitt zum Beispiel bei breiten US einfach überdimensioniert ist. Auf diesem Bild sieht man es ganz deutlich, der Ausschnitt gleicht der Größe des Spülbeckens.
Wenn man also einen flexiblen Hersteller oder Küchenstudio mit einem Schreiner oder gar einen Schreiner hat, würde ich empfehlen, nach der Wasserinstallation den tatsächlichen Platzbedarf zu vermessen und den Auszug individuell auszuführen. Man gewinnt dadurch jede Menge Platz. Und wen man sowas im Gesamtprojekt verhandelt, würden dafür ggf. auch keine Extrakosten anfallen. Hier ein Beispiel für unsere Individuallösung bei linksbündigem Einbau des Spülbeckens in einem 80er US.
Es geht aber auch noch komplizierter. Bei vielen Planungen (unsere eingeschlossen) war es nicht zielführend die Spüle in einen 60er US zu quetschen, weil ich Abstand zur Wand gebraucht habe. Diese Herausforderung besteht nicht nur bei kleinen Spülnischen (wie unserer 160 cm mit 2 x 80er US), sondern auch bei Spülinseln oder Flugzeugträgern. In allen diesen Beispielen möchte man Abstand entweder zum Rand der Insel (als Abstellfläche, Arbeitsfläche oder einfach Spritzschutz) oder eben zur Seitenwange aus den gleichen Gründen haben. Hier sind 20 bis 30 cm grundsätzlich ausreichend. Mehr ist natürlich besser, aber nicht jeder hat den Platz einen weiteren US als „Abstandhalter“ dafür vorzusehen. Die Lösung ist also, sofern man schmale US mit 20 oder 30 cm Breite vermeiden möchte, ein breiter Spülenunterschrank. Mit breit meine ich ab 80 cm. Um den gewünschten Abstand zu gewährleisten ist es auch oft erforderlich die Spüle nicht mittig, sondern rechts- oder linksbündig zu platzieren. Diese Herausforderungen überfordern offensichtlich viele Küchenstudios, weil viele Hersteller dafür einfach keine Standard Lösungen anbieten. Eine asymetrische Verortung der Spüle schafft jedoch eine größere zusammenhängende Fläche auf der Seite, wo kein Spülbecken ist. Und man hat theoretisch an dieser Stelle auch eine andere Höhe im Unterschrank , die man nutzen könnte. Dies wird jedoch in der Regel durch eine Traverse bzw. Innenblende auf der ganzen Breite verhindert.
Daher mein Tipp hier, spricht das Thema beim KFB an. Ggf. kann man die Traverse weg lassen oder diese ggf. kürzen oder vielleicht hat das Küchenstudio eine ganz andere (bessere) Idee. Die Firma Warendorf hat zum Beispiel eine schmale durchgängige Edelstahltraverse und die innenliegende Blende nur im Bereich der Spüle , finde ich auch sehr schick.
Die Gestaltung des ersten Auszugs ist somit die schwierigste Aufgabe. Der untere Auszug ist dann ein ganz normaler Auszug, welcher bei mir ein Tellerdepot ist. Ich finde es sehr praktisch die Teller von der Spülmaschine direkt ins Depot zu befördern, ohne dass ich mich dabei bewegen muss. Daher würde ich grundsätzlich empfehlen dort Sachen aufzubewahren, welche beim Ausräumen der Spülmaschine dort abgelegt werden können. Es können auch Schüsseln, Töpfe oder ähnliches sein.
Ich habe sicher was vergessen. Aber vielleicht können andere User und Profis diese Gedanken vervollständigen und ihre Lösungen in diesem Strang präsentieren.
Angenommen man hat den Wiederstand des KFB überwunden und ihn von der Müllunterbringung in einem MUPL bestenfalls überzeugt, geht es ins Eingemachte.
Die erste Entscheidung ist Drehtür oder Auszüge. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Auszüge sich inzwischen größtenteils durchgesetzt haben, schließlich sind auch die Müllsysteme auf die Auszüge ausgerichtet. Dennoch sieht man hier immer noch einen recht hohen Anteil von Planungen mit Drehtüren beim Spülenunterschrank. Auf Drehtüren möchte ich jedoch hier nicht eingehen, da es für mich aus heutiger Sicht keine Option mehr ist. Es sei denn man hat einen Quooker (oder ein ähnliches System) und keinen anderen Raum für die Unterbringung der Technik, dann bietet sich der 60er Spülenunterschrank dafür grundsätzlich an. Ich würde jedoch auch in diesem Fall prüfen, ob die Technik, nicht anderweitig an einer weniger frequentierten Stelle (beispielsweise Inselrückseite, oder separater schmaler US) verortet werden kann. Der Spülenunterschrank ist für mich auf Grund seiner zentalen Position und der Nähe zum Geschirrspüler und dem MUPL ein sehr wertvoller Platz, welchen ich nicht für Sachen, die ich nur 1-mal im Quartal benötige, verschwenden möchte.
Soweit so gut, die erste Entscheidung ist auf Auszüge gefallen. Hierbei gibt es zwei verschiedene Planungsvarianten mit einer Außen- oder einer Innenblende. Ich würde die innenliegende Blende bevorzugen, insbesondere bei grifflosen Küchen und einem Greifraumprofil . In diesem Fall, kann der Auszug direkt von oben bedient werden. Mit einer Außenblende erfolgt die Bedienung aus zweiter Reihe. Je nach Gestaltung, kann es ziemlich unbequem werden, wenn der Auszug beispielsweise über das untere Greifraumprofil bedient werden müsste. Bei Bedarf (oft wegen des Fugenbilds) kann man die Front auch verstiften. Wenn es jedoch auch ohne geht, würde ich das letztere bevorzugen. Mir ist auch eine Variante begegnet, wo die Außenblende als Klappe ausgeführt war. Hierfür konnte ich mich irgendwie überhaupt nicht begeistern, weil ich darin wenig Mehrwert sehe.
Jetzt geht es um den Ausschnitt des Auszugs. Wenn die Spüle mittig platziert wird, handelt es sich um eine Standardausführung und man hat die wenigsten Probleme. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch bei Standard Lösungen der Ausschnitt zum Beispiel bei breiten US einfach überdimensioniert ist. Auf diesem Bild sieht man es ganz deutlich, der Ausschnitt gleicht der Größe des Spülbeckens.
Wenn man also einen flexiblen Hersteller oder Küchenstudio mit einem Schreiner oder gar einen Schreiner hat, würde ich empfehlen, nach der Wasserinstallation den tatsächlichen Platzbedarf zu vermessen und den Auszug individuell auszuführen. Man gewinnt dadurch jede Menge Platz. Und wen man sowas im Gesamtprojekt verhandelt, würden dafür ggf. auch keine Extrakosten anfallen. Hier ein Beispiel für unsere Individuallösung bei linksbündigem Einbau des Spülbeckens in einem 80er US.
Es geht aber auch noch komplizierter. Bei vielen Planungen (unsere eingeschlossen) war es nicht zielführend die Spüle in einen 60er US zu quetschen, weil ich Abstand zur Wand gebraucht habe. Diese Herausforderung besteht nicht nur bei kleinen Spülnischen (wie unserer 160 cm mit 2 x 80er US), sondern auch bei Spülinseln oder Flugzeugträgern. In allen diesen Beispielen möchte man Abstand entweder zum Rand der Insel (als Abstellfläche, Arbeitsfläche oder einfach Spritzschutz) oder eben zur Seitenwange aus den gleichen Gründen haben. Hier sind 20 bis 30 cm grundsätzlich ausreichend. Mehr ist natürlich besser, aber nicht jeder hat den Platz einen weiteren US als „Abstandhalter“ dafür vorzusehen. Die Lösung ist also, sofern man schmale US mit 20 oder 30 cm Breite vermeiden möchte, ein breiter Spülenunterschrank. Mit breit meine ich ab 80 cm. Um den gewünschten Abstand zu gewährleisten ist es auch oft erforderlich die Spüle nicht mittig, sondern rechts- oder linksbündig zu platzieren. Diese Herausforderungen überfordern offensichtlich viele Küchenstudios, weil viele Hersteller dafür einfach keine Standard Lösungen anbieten. Eine asymetrische Verortung der Spüle schafft jedoch eine größere zusammenhängende Fläche auf der Seite, wo kein Spülbecken ist. Und man hat theoretisch an dieser Stelle auch eine andere Höhe im Unterschrank , die man nutzen könnte. Dies wird jedoch in der Regel durch eine Traverse bzw. Innenblende auf der ganzen Breite verhindert.
Daher mein Tipp hier, spricht das Thema beim KFB an. Ggf. kann man die Traverse weg lassen oder diese ggf. kürzen oder vielleicht hat das Küchenstudio eine ganz andere (bessere) Idee. Die Firma Warendorf hat zum Beispiel eine schmale durchgängige Edelstahltraverse und die innenliegende Blende nur im Bereich der Spüle , finde ich auch sehr schick.
Die Gestaltung des ersten Auszugs ist somit die schwierigste Aufgabe. Der untere Auszug ist dann ein ganz normaler Auszug, welcher bei mir ein Tellerdepot ist. Ich finde es sehr praktisch die Teller von der Spülmaschine direkt ins Depot zu befördern, ohne dass ich mich dabei bewegen muss. Daher würde ich grundsätzlich empfehlen dort Sachen aufzubewahren, welche beim Ausräumen der Spülmaschine dort abgelegt werden können. Es können auch Schüsseln, Töpfe oder ähnliches sein.
Ich habe sicher was vergessen. Aber vielleicht können andere User und Profis diese Gedanken vervollständigen und ihre Lösungen in diesem Strang präsentieren.
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