AW: Seit Wochen ohne Küche wegen Fehlplanung...Schadensersatz oder Schmerzensgeld?
Wir hatten schon vor etwas längerer Zeit einen Vertag für eine "Meterküche" unterschrieben...Es folge ein erster Besuch in der Ausstellung.
Eine ehrgeizige junge und zweifelsfrei sympathische Verkäuferin nahm sich der Sache an.
Sie zeigte den Eheleuten, die gern eine zeitlose Küche erwerben wollten, einige Küchenfronten des
damals ausgewähleten Herstellers und schnell fiel die Wahl auf eine Küche mit Rahmenfronten im
Landhausstil.
Die Lifttüren mit Glaseinsätzen und eine strukturierte dunkle
Arbeitsplatte hatten es der Hausherrin angetan.
Außerdem wünschte sie sich Sockelauszüge um im fortgeschrittenen Alter möglichst viel in greifbarer Nähe zu haben. Jünger werden wir schließlich alle nicht!
Nur bei der Farbe konnte man sich zunächst nicht einigen, weswegen die beiden mit zwei Mustertüren zur Beratung nach Hause fuhren.
Nach Festlegung der Farbe erschienen sie wieder im Küchenhaus, fest entschlossen heute die Bestellung aufzugeben.
Und dann kam die erste Überraschung:
Upps...stellte die kompetente Beraterin fest...Oh! Das ist ja gar keine Küche von Wellmann.
Das ist ja eine Küche von
Häcker !
Ganz nach dem Motto, Fehler kann jeder machen, ließen sich die Beiden den Mehrpreis ausrechnen und entschieden sich, die etwas teurere Küche zu nehmen.
Auf Nachfrage erklärte die nette Küchenberaterin, dass diese Firma selbstverständlich auch die selben Schranktypen wie der erste anbiete – sogar noch mehr da dieser Hersteller schließlich hochwertiger sei als der andere.
Damit war die Sache zunächst einmal entschieden und man freute sich auf die neue Küche.
Dachten die Eheleute wenigstens.
Einige Tage später sollte die Bestellung festgemacht werden.
Da eröffnete die offensichtlich selber total überraschte Verkäuferin dem Ehepaar, dass der jetzt ausgewählte Herstellerer doch gar keine Sockelauszüge anbiete und daran änderte auch die telefonische Nachfrage bei ihm nichts. Erneute machte sich große Enttäuschung breit.
(Die Hausherrin hatte sich extra per mail zu diesem Thema rückversichert!)
Blieb ihnen also nur übrig, die Küche erste Küche zu nehmen.
Das hätte man auch schon vor 4 Wochen haben können.
Die Hausfrau bedauerte, dass sie nun die dunkle Arbeitsplatte und die schönen Griffe nicht bekommen könnte, worauf die Verkäuferin mit einem gönnerhaften: „ Kein Problem, die tausche ich Ihnen aus und die Griffe nehme ich auf meine Kappe“ erwiderte.
Na, das ist doch mal Kompromissbereitschaft.
Trotzdem wollten die mittlerweile genervten Eheleute ein paar Tage und schlaflose Nächte darüber nachdenken, ob die Sockelauszüge nun wirklich so wichtig sind.
Ein Besuch in einem kleinen Küchenfachgeschäft um die Ecke lieferte die Entscheidung.
Ja, es müssen Sockelschubladen sein und nein nie wieder kaufen wir im größten Möbelhaus Hannovers. Auch wenn dessen Chef sagt: „Größe und Preis ist nicht alles – wir setzen auf regionale Identität und die Qualität eines Fachbetriebs.“
Eine email an die Küchenverkäuferin mit der Bitte, die Bestellung für die Küchenmöbel vorzubereiten und dabei zu bedenken, dass in den Geräteschrank 2 Geräte zu je 45 cm Höhe eingebaut werden, ging dem nächsten Termin voran.
Die Endplanung und Kostenaufstellung kam dann auch kurz vor der Abfahrt zum Küchenausstatter.
Natürlich mit erheblichem Mehrpreis für die Arbeitsplatte und die Griffe von der anderen Firma
Ob der Zusicherung der Küchenplanerin hielten die Eheleute das nur für ein „Programmfehler“ weil ja so vieles in der Planung aufgeführt war, was da nicht hingehörte und die nette Dame jedesmal auf Nachfrage erwiderte: „Ich kann das im Programm nicht ändern“
Falsch gedacht: diesmal gehörte das doch da hin!
Einen so satten Mehrpreis konnten die Eheleute aber so gar nicht hinnehmen
( dieser grenzte an den Preis einer Granitarbeitsplatte ) und wollten doch lieber aus den, im
Meterpreis enthaltenen Arbeitsplatten eine aussuchen.
Die Küchenplanerin schlug einige Dekore anhand ihres Musterfächers vor...unter anderem eins von
Alno . Das wäre kein Problem, schließlich gehörte Wellmann zu Alno.
Und ausgerechnet dieses Dekor gefiel der Hausfrau am besten.
Ja, damit könne sie sich als Alternative zu der von ihr so geliebten Platte von Häcker anfreunden.
Nein konnte sie nicht!
Kaum hatten sich die Eheleute mit der Beraterin an deren Schreibtisch gesetzt, fiel dieser auf.
„Oh, dass habe ich ja gar nicht gewusst, dieses Dekor ist ja gar nicht im Lieferumfang der Meterküche!“
So langsam kochte die Ehefrau hoch.
Der Ehemann rollte mit den Augen.
Und dann standen da schon die nächsten Kunden und verlangten nach Beratung.
Ein weiterer Gang durch die Ausstellung. Mittlerweile hatte die stark gehbehinderte und von unerträglichen Schmerzen geplagte Frau F. nur noch einen Wunsch: endlich fertig werden!
Und das am Besten bevor ihr Ehemann ausrasten würde.
Sie nickte die nächstbeste Arbeitsplatte ab.
Und dann fiel dem Herrn des Hauses auf, dass bei der Planung nicht, wie extra drauf hingewiesen, zwei Nischen a 45 cm Höhe geplant waren.
Wegen der zu der erwartenden weiter fortschreitenden Gehbehinderung der Frau plante man die Gerätehöhe so ein, dass eine Bedienung im Sitzen möglich sein würde.
Der Freiraum über den beiden Geräten sollte für Backbleche usw. nutzbar sein.
Dafür wurde eine einzelne Blende bestellt, die der handwerklich begabte Herr F. so anbringen wollte, dass sie sich mit Magnetschnäppern oder ähnlichem abnehmen lässt.
Und dann war da noch der kleine Schrank neben der Tür, der mit seinen spärlichen 30 cm nun wirklich keine 2 Türen haben musste.
Man plante also eine Tür mit einem Griff.
Ach ja Griffe.
Deren Anzahl wurde auch immer wieder neu errechnet.
Zu dem Zeitpunkt wusste das Ehepaar noch nicht, dass zu guter Letzt noch welche storniert werden mussten – nämlich die der beleuchteten Glasschränke.
Während Häcker diese nämlich nur grifflos anbietet, würde Wellmann Griffe an den Holzrahmenfronten benötigen.
Kurz vor Ladenschluss wurde alles anhand der Skizzen durchgesprochen und der Kaufvertrag unterzeichnet.
Irgendwie war den Eheleuten so manches nicht klar.
Zeichnungen bzw. die Abbildungen auf dem Computer und dem Besprochenen passten nicht zusamnmen.
Aber auch hier wieder bei Nachfragen: „Ich kann das im Programm nicht ändern“.
2 Tage später dann ein Anruf der Verkäuferin:
„ Ich habe ein Problem! Bei den 3 Glashängeschränken gibt es nur ganze grifflose Glasfronten.
Komischerweise bietet Wellmann keine Holzrahmen mehr “
Betretenes Schweigen der Hausherrin.
So langsam zweifelt sie an der Fachkompetenz ihrer Beraterin und hätte platzen können.
Das die Zweifel berechtigt waren zeigt sich 6 Wochen später!
Von 4 Hochschränken wurden 2 nicht wie besprochen geliefert.
Der schmale Schrank hat tatsächlich wie besprochen nur einen Griff...an der oberen von 2 Türen.
Die untere Tür hat weder Bohrungen noch einen Griff und läßt sich nicht öffnen.
Die Blende ist am Geräteschrank fest angebracht und die Halterungen müßten herausgebrochen werden.
Uns außerdem hat das Fach, was für Bleche genutzt werden sollte weder einen Boden, noch eine Rückwand.
Vielleicht hätte man die freundliche Beraterin, darauf hinweisen müssen, das Fächer üblicherweise
einen nach vorne zu öffnenden abgeschlossenen Raum bilden müssen um nutzbar zu sein?
Jetzt hat die Hausherrin eine neue Küche von der 2 Schränke falsch sind, sie die Arbeitsplatte nicht leiden mag und einen tollen Spülenschrank, in den keine Abläufe passen.
Freude fühlt sich anders an!
Zu fachgerechter Beratung hätte vielleicht auch ein Hinweis gehört, dass der Spülenablauf hier nicht nach den üblichen Standards montiert werden kann und im Schrank in einer bestimmten Höhe ein breites Brett montiert ist, welches möglicherweise die Steckdose für den Geschirrspüler verdecken könnte.
Und bei all dem ist die Küchenberaterin so gar nicht mehr nett.
Kein Worte des Bedauerns ...nein sie ist einfach nicht mehr zu sprechen!
Morgen kommt deswegen der Kundendienst die genervten Küchenbesitzer besuchen.
Der Besuch des Kundendienstberaters liegt nun schon wieder Wochen zurück und es hat sich einiges getan.
Nur leider nicht so viel Positives:
In erster Linie ist Zeit vergangen und Familie F. hat seit mehr als 9 Wochen ihren Lebensmittelpunkt im Keller mit neuerschwachem 2-Plattenkocher, Kühlschrank, einer lebensmüden Mikrowelle und einem provisorischem Geschirrspüler.
Der Kundendienstberater hat sie mehrmals besucht: einmal um die Reklamationen zu notieren.
Dann hat er umgebaute und fehlende Teile wie zum Beispiel die Griffe gebracht – allerdings mit unpassenden Schrauben.
Als er dann die richtigen brachte, konnte man ihm doch nahebringen, dass hier einiges im Argen ist:
Die Arbeitsplatten konnten unmöglich passen und man wagte zu bezweifeln, dass die insgesamt
2 Meter breiten Hängeschränke auf 199,5 cm unterzubringen sind.
Es wurden einige Höflichkeiten ausgetauscht, wie etwa: Da haben sie sich wohl etwas zu viel vorgenommen...naja...das bedarf schon etwas Sachverstand...usw.
Und irgendwann mußte er dann doch zugeben, das hier weniger „Sachverstand“ nötig gewesen wäre, wenn derselbe bei der Küchenberaterin gewesen wäre.
Schließlich kann man nicht davon ausgehen, dass in einem Altbau alle Wände schnurgrade verlaufen und auch Winkel nicht immer 90 Grad haben.
Aber dazu später.
Man forderte den Herrn auf, doch bitte seine Fachleute her zu schicken und eine Anleitung in Sachen Küchenaufbau zu geben.
Natürlich konnte man dem Wunsch nicht gleich nachkommen.
Familie F. blieb also weiter im Keller
So verging der Geburtstag der Hausherrin und Ostern auch.
Die ortsansässige Gastronomie will schließlich auch leben, also ging man essen.
Und dann endlich kam der ....2014
An jenem Tage wollten die Herren Küchenaufbauer mal zeigen, wie gut sie sind.
Der Hausherr ist extra vormittags zu Hause geblieben um sich seine Lektion abzuholen.
Gegen neun Uhr morgens erschienen 3 Handwerker mit Werkzeug und einer Menge Elan.
Zunächst wurde etwa eine Stunde gemessen, gerätselt und überlegt.
Die Hängeschränke an ihrem vorgesehenen Platz unterzubringen sei ja nun wirklich gar kein Problem und das mit der Arbeitsplatte macht ein erfahrener Küchenaufbauer fast im Vorbeigehen.
Dass die Eckblende nicht passte fiel ihnen erst gar nicht auf.
Tatsächlich gelang es ihnen die 3 Schränke mittels Abfeilen und Quetschen an die Wand zu bringen.
Schade nur, das dabei bei einem der Schränke die Rückwand einen Riss davongetragen hat – das gibt wohl einen weiteren Besuch vom Handwerker und eine neue Rückwand auf Kosten des Hauses....
Irgendwie steht diese Küche unter so gar keinem guten Stern.
Vielleicht wäre das
Küchenstudio doch gut beraten gewesen, auf den Verkauf dieser Küche zu verzichten...
Aber erst mal sah es noch ganz gut aus.
Bis man feststellen musste, das der letzte Schrank 2,5 cm von der Wand absteht - zumindest, wenn man eine u-förmige Küche mit rechten Winkeln bauen wollte:
Im Klartext : neue, übertiefe Arbeitsplatte und eine Abschlusswange auf Kosten des Hauses.
Und bis diese maßangefertigten Teile in vorraussichtlich 6-8 Wochen eintrudeln werden, muss das Kochfeld provisorisch eingebaut werden.
Und dann kommen sie wieder, die geliebten Küchenaufbauer und bauen das Kochfeld aus und in die neue Arbeitsplatte wieder ein.
Selbstverständlich auf Kosten des Hauses.
Und dann passierte das mit der teueren Keramikspüle!
Kaputt ist sie nun.
Das bedeutet wieder Warten:
Auf eine neue und die Herren, die die neue ausbauen, die neue einbauen usw.
In der Zwischenzeit lebt man mit einer silikonverkleisterten Spüle und der großen Hoffnung, dass bald Ersatz kommt.
Freude sieht anders aus, aber das wissen wir ja schon.
Ach ja und solange die übertiefe Arbeitsplatte nicht geliefert ist, wird zum Schutz vor Feuchtigkeit ein breites Klebeband den Übergang der beiden Arbeitsplattenteile vor Feuchtigkeit schützen.
Und was, wenn nicht?
Wenn doch Wasser in die unversiegelte Eckverbindung eindringt und ausgerechnet den Teil aufquellen lässt, der eigentlich bleiben soll?
Hm...
Dann kommen sie wieder – und bringen was Neues.
Zwischenzeitlich hat man noch entdeckt, das der Schrank von der Kühlgefrierkombination durch das hineinzwängen der eigentlich zu breiten Schränke deformiert ist und das Spaltmaß oben und unten unterschiedlich ist und an einem weitern Schrank Beschädigungen ( Abplatzer ) entstanden sind.
Die Nischenplatten passen jetzt natürlich nicht mehr, weil die ja im Lot sind.
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sorry...kriege das mit den Bildern irgendwie nicht hin...