Reduzierung der MwSt. ab 01.07.2020

[Nordmann]

@Michael Das hat auch niemand hier bestritten. Es geht um bereits unterschriebene Kaufverträge, die erst nach dem 1.7. erfüllt werden, bei dem der Händler seinen (Netto-) Preis also schon festgelegt hat.

Interessanter finde ich, dass ich von der EK Rechnung im Juni 19% anmelden kann und von der Rechnung im Juli an den Kunden 16% abführen muss, oder?

Ja, natürlich. Aber es bleibt doch ein Nullsummenspiel für dich.

 

[Michael]

Für mich sicher nicht, da ich Küchenmontagen ausschliesslich netto mit den Händlern abrechne.

Bestreiten tun wir sowieso nix. Wir diskutieren.

Die beiden Fakten, die sich beissen sind die, dass die USt. eine Verbrauchersteuer ist und eine Absenkung auch dem Verbraucher zugute kommen sollte, andererseits aber mit dem Endkunden keine Nettopreisverträge gemacht werden sondern Bruttopreise incl. Steuer.

Und da sollte rein juristisch die Sachlage klar sein. Vertrag ist Vertrag.

 

[racer]

Michael,

das ist aber am Ende vollkommen gleich, denn jeder, der in der Kette dazwischen sitzt, rechnet immer netto.. zudem irgendeiner sitzt ja auch am Anfang und generiert die Steuer sozusagen.

Wenn wir mal 100 Euro zugrunde legen kaufe ich in der EU netto für 100,00 € ein und verkaufe für 119 €. Die 19 Euro gehen an das FA. Abziehen kann ich davon nichts, da ich netto bezahle. Danach wird nur noch der "Mehrwert" versteuert. Der Händler bekommt die 19,00 € vom Finanzamt wieder und versteuert dann aber, sagen wir mal 150,00 € netto und führt somit nach dem 01.07. 24,00 € an das FA ab (16%) , wo er früher 28,50 € überwiesen hätte.. für den Endkunden wird es somit also 4,50 € billiger. Das FA bekommt sein Geld und allen, die dazwischen sitzen kann es egal sein, der vorletzte in der Reihe partizipiert nur davon, wenn er das Ding dennoch für 178,50 € verkauft und sich die 4,50 € selbst einsteckt, ansonsten bleibt es immer neutral.

und so, wie du das gerade sagst: "Vertrag ist Vertrag" sehe ich das auch ein ganzes Stück weit. Alles andere könnte einer Vertragsänderung gleichkommen und die ist aus vielerlei anderen Gründen, bis hin zum wohlmöglichen Rücktrittsrecht durchaus kritisch zu sehen.

mfg

Racer

 

[Michael]

Ich sehe als größeres Problem, dass der Verbraucher tatsächlich nur wenig davon hat. Es ist ja quasi eine Subvention. Immer wenn estwas subventioniert wird steigen die Produktpreise. Das regelt der Markt und die gewünschte Steuerung oder Besserstellung bestimmter Gruppen funktioniert dann nicht mehr.

Beispiele:
Niedrige Zinsen = Höhere Immobilienpreise
EEG Zulage steigt = Photovoltaik wird teurer
Die Abwrackprämie hat seinerzeit auch für teurere Autos gesorgt.

Dies ist die vereinfachte Sicht eines Küchenmonteurs. Ihr dürft das gerne zerlegen und sezieren.

 

[Snow]

Da bin ich voll deiner Meinung. Kürzlich vom befreundeten Immobilienmakler der gut und gerne schon 40 Jahre im Geschäft ist genau die gleiche Aussage. Er meinte sogar, dass einige Junge Menschen das sogar irgendwann zahlungsunfähig machen könnte.

 

[Wolfgang 01]

Ich auch.
Die "Verteilung" der 3% ist wohl das kleinste Problem welches wir zur Zeit haben....
Man sollte zusammenstehen.
Es soll mit der Ersparnis angekurbelt werden... und die Ersparnis sollte dahin fließen, wofür es gedacht ist. Zum Endverbraucher.

 

[kuechentante]

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[Fernblau]

Hier nochmal ein Beispiel aus der Praxis, da unsere Vertragsverhandlung gerade in den Zeitraum Ende06/Anfang07 gefallen ist:

Mit uns (Endkunden) wird immer Brutto verhandelt, das ist klar. Alle Beteiligten der Endverhandlung kannten das Thema MwSt, dennoch haben wir es in den Preisgesprächen nur kurz und als einen Punkt von mehreren erwähnt. Ich war fein damit, dass die 3% am Ende vielleicht das Zünglein an der Waage waren, welches meinen Küchenbauer etwas eher zum Einlenken gebracht hat als es sonst der Fall gewesen wäre. Mir genügt hier echt mein "Bauchgefühl". Ich glaube, einen ganz ordentlichen Preis für unsere Küche zu haben und denke aber auch, dass der Küchenmann ebenfalls sein Geschäft gemacht hat. Und wenn die MwSt.-Geschichte hierfür vielleicht den Ausschlag dafür gegeben hat, dann war das für uns beide wohl mehr als okay.

3% sind 3%. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür kann ich jetzt keine preisgleiche Umplanung von Nobilia zu Leicht erwarten. Aber immerhin etwas "Schmierstoff" für den finalen Vertragsabschluss...

 

[onedance]

3% sind 3%. Nicht mehr und nicht weniger.

Dann doch eher weniger! 3% sind es am Ende nicht.

 

[racer]

das ist jetzt aber ganz große Philosophie.. doch die Differenz zwischen 19 und 16 sind 3. Und da wir hier von Prozenten als das reden um was es geht ist die Differenz 3 %. Fernblau hat nicht gesagt, dass es 3% vom Preis sind, die sind es in der Tat nicht..

Fernblau berechnete lediglich die Differenz zwischen 19 und 16 und das sind 3.. es hätten auch Pferde, Äpfel oder sonst etwas sein können, es sind aber nun einmal Prozent.. ergo hat er Recht..

mfg

Racer

 

[Boschibär]

Wenn wir hier schon bei Begrifflichkeiten sind, dann sind das 3 Prozentpunkte und nicht drei Prozent

 

[Michael]

Da ich selbst Klugscheißer bin hole ich mir jetzt Popcorn und rauche eine virtuelle Zigarette....

 

[Wolfgang 01]

Bis das zu Ende diskutiert ist, ist die Steuer bestimmt wieder auf 19% oder noch höher....