Probleme mit Laserkanten?

maykaefer

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Hallo Ihr Lieben,
ich bin bald am Durchdrehen, weil ich nicht weiß welche Front (und demzufolge auch Hersteller) ich nehmen soll...

Ich hatte mich eigentlich auf eine matte Front in sandgrau (Schüller ) eingeschossen. Im Küchenstudio habe ich mir heute die PORTO mit Laserkante angesehen, war aber überrascht, dass die gar nicht so schön abgerundet ist, sondern eher etwas kantig, so wie angefast (heißt das so?). Die Oberfläche ist jedoch toll anzufassen - einfach samtig weich.... Soweit , so gut!

Alternativ war ich in einem Küchenstudio, die u.a. Häcker anbieten. Bei Häcker fand ich aber keinen passenden Farbton.
Dort wurde mir eigentlich von Laserkanten abgeraten, da man noch keine ausreichende Erfahrungen mit diesen Kanten hätte ... und Häcker (wenn ichs richtig verstanden habe) würde zum Jahresende so eine Front mit Laserkante aus dem Programm nehmen, weil es die ersten Probleme gegeben hätte?? Da hätte ich wirklich nochmal nachfragen sollen...

Mir wurde dort in "meinem Farbton" eine matte Lackfront von Beckermann empfohlen. Beckermann hatte ich bis jetzt überhaupt nicht auf dem Schirm. Farbton (sandbeige) ist sehr schön und natürlich klasse Kanten. Wenn der Preis akzeptabel wäre, sollte ich dann Beckermann nehmen?

Was soll ich nur tun? Da wird doch der Affe in der Pfanne verrückt.
Habt Ihr Profis schon mal was von Laserkanten - Problemen gehört?
 

Keita

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Ich würde mal unterstellen, dass die Marge und/oder seine Provision für eine lackierte Beckermann höher ist als für eine Kunststoff-Häcker ;-)

Natürlich gibt es auch mal Probleme mit Laserkanten, das ist aber ein handwerkliches und kein techn(olog)isches Problem und betrifft in der Form alle geklebten Kanten: wenn bei sehr dünnen Oberflächenschichten (bspw. bei preiswertem Dekorspan) die Kante soweit ab- bzw. rund gefräst wird, dass zwischwn Kante und Plattenoberfläche quasi nichts mehr an Material übrig bleibt, kann Feuchtigkeit eindringen, was früher oder später zu Quellschäden führt.
Ist hingegen der Kantenfräser korrekt auf die Kantenstärke eingestellt, passiert nüschts - eine "gelaserte" Kante klebt i.d.R. fester auf dem Material als die Fasern im Material untereinander.

Übrigens gibt es Laserkanten schon eine kleine Ewigkeit.
 

maykaefer

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Also spricht nichts gegen die PORTO von Schüller ? Kann ich die dann beruhigt nehmen?

Ich muss aber dem KFB zugutehalten, dass wir rein nach dem Farbton geschaut haben und da war die Beckermann halt am passendsten.

(Die Beckermann Lack- Front wird sich preislich ja sicher deutlich abheben)
 

Keita

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Ich finde es spricht generell nichts gegen eine Schichtstoff -Front mit Dickkante, egal ob Schüller , Häcker oder auch vom Schreiner. Welcher Firma man den Vorzug gibt, ist dann eher eine Frage des Geschmacks (Optik, Haptik) oder der (Beschlags)technik.
 

menorca

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Trotzdem: lasst euch die Beckermannküche doch auch rechnen. Schaden kann es nichts.
 

maykaefer

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@Keita
Jetzt werd ich wirklich bald gaga...

Die PORTO oder auch NOVA von Schüller ist KEINE Schichtstofffront, sondern eine Melaminharzbeschichtung auf Spanplatte. Schüller hat nur die Pienza oder Monza als Schichtstofffront- und keine in meiner gewünschten Farbe

Soll ich die PORTO nehmen oder nicht? Da ist keine Dickkante, sondern gelasert.

Keita siehe hier, wie super du das in einem vorausgegangenen Thread erklärt hast!

Deine Worte:
Melaminharz ist kein Schichtstoff , sondern - wie der Name schon sagt - ein Harz, der sowohl bei Schichtstoffen als auch bei Dekorspanplatten zum Einsatz kommt.

Schichtstoffe (High Pressure Laminate/HPL bzw. Continuous Pressure Laminate/CPL) bestehen, wie der Name schon sagt, aus mehreren Schichten, die unter hohem Druck zu einem hochfesten Verbund gepresst werden:
(von unten nach oben)
  1. Gegenzug, verhindert den Verzug des Schichtstoffs, der bei einem asymmetrischen Aufbau auftreten würde.
  2. Kernschicht: als Basis dienen mehrere Lagen mit Phenolharz getränkte Trägerpapiere. Das ist der braune bzw. schwarze Kern, der bei durchgefärbten Schichtstoffen in der Oberflächenfarbe zu haben ist.
  3. Dekorschicht: das Dekor der Schichtstoffe besteht aus bedrucktem oder gefärbtem Papier und ist mit Melaminharz getränkt. Da das Dekor von Schichtstoffen durch diese Schicht bestimmt wird, sind Schichtstoffe mit eigenem Motiv auch bei kleinen Losgrößen kein Problem, Firmen wie BauschDekor bieten dafür Online-Lösungen an. Bei besonders hellen Motiven kann unter die Dekorschicht eine Sperrschicht eingelegt werden, damit die Kernschicht nicht durchscheint
  4. Schutzschicht: um die Dekorschicht vor mechanischen und chemischen Einflüssen zu schützen, wird als oberste Schicht das sog. Overlay gelegt, ein mit Melaminharz getränktes, transparentes Papier.
Schichtstoffe ab einer Stärke von 2 mm werden als "Kompaktplatte" bezeichnet, der Aufbau kann auch symmetrisch sein, d.h. das Dekor ist beidseitig. Kompaktplatten kommen u.a. als Fassaden- und Wandverkleidungen, seit einiger Zeit auch als Arbeitsplatten zum Einsatz.

Es gibt auch Schichtstoffe mit Oberflächen aus Metall (Aluminium, Edelstahl, Kupfer etc.), Echtholz, Leder usw., wenn Drucke nicht die gewünschte Authentizität erreichen und/oder die Haptik eine große Rolle spielt.


Dekorspanplatten (offiziell "kunststoffbeschichtete dekorative Flachpressplatte" bzw. KF) fehlt die Kernschicht, statt dessen werden Dekor und Overlay direkt auf das Trägermaterial gepresst, daher auch die Bezeichnung "direktbeschichtete Spanplatte". Anstelle eines Gegenzugs wird KF beidseitig mit dem Dekor versehen.


Schichtstoffe sind durch die elastische Kernschicht relativ unempfindlich gegen Stoßbelastungen gegen die Ebene, wohingegen Dekorspanplatten sich plastisch verformen können - Overlay und Dekor bieten kaum Widerstand und können brechen.
 

Keita

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Da siehste mal, ich bin schon völlig gaga… sorry, hab die Fronten durcheinander gebracht :-[
Ich nehme aber nichts zurück und behaupte auch nicht das Gegenteil, für Schichtstoff -Fronten gilt das o.g..

Porto von Schüller wäre für mich erste Wahl, weil ich die Oberfläche haptisch toll finde -ich stehe auf matt und glatt :kiss: Daher sage ich: kaufen, wenn's gefällt.

"Dickkante" oder auch "Sicherheitskante" ist nur ein Sammelbegriff für Kanten aus elastischen Kunststoffen (üblicherweise ABS oder PP, 0,5 bis 2 mm stark) und als Abgrenzung zu Dünnkanten (Melaminkante, 0,4 mm dünn). Um die Verwirrung komplett zu machen, können die Kanten konvetionell, mit PU-Leim oder als "Laserkante" angebracht werden…
 

maykaefer

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Jetzt bin ich aber erleichtert...

Mir kommt aber trotzdem die Idee vielleicht mal ein Angebot für eine Schichtstoffküche beim Schreiner einzuholen. Da hätte ich bestimmt eine große Farbauswahl...mal sehen.
Viieeelen Dank und jetzt "Gute Nacht".
 

TobiasM.

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Ich hab seit ein paar Wochen eine Häcker Laserkante und bin mit der Verarbeitung an sich sehr zufrieden. Nur gab es bei einer Frontgröße ein Produktionsproblem und die grünbeschriftete Schutzfolie auf den Kanten lässt sich nicht entfernen... Scheint irgendwie mit verschmolzen zu sein. Aber das wird ausgetauscht.
 
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