Preis für Elektrogeräte total überteuert

Keita

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Schon lustig, dass immer wieder suggeriert wird, dass günstige Online-Händler nicht ganz koscher sind und der sog. Fachhandel "bald" nachziehen wird. Schaut Euch doch mal die Top Rankings in den gängigen Suchmaschinen an, dort sind etliche Fachhändler vertreten, die schon seit etlichen Jahren parallel zur vor-Ort-Präsenz auch einen Online-Vertriebskanal betreiben. Der Fachhandel hat schon längst nachgezogen!
 

Wolfgang 01

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Psst....das muß doch nicht an die große Glocke gehangen werden...nicht das noch mehr auf dieses Pferd aufspringen.
 

Cooki

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Keita, wenn wir das aber mal deutschlandweit betrachten, sind es im Verhältnis zum Ganzen aber noch nicht sehr viele, welche im Netz präsent sind.

Spannend wird es, wenn die Großen auch anfangen dort mitzuspielen ....
 

Wolfgang 01

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welcher Große ist denn noch nicht dabei?.... sind wohl eher die kleinen die nicht dabei sind.. und das ist schade. Insbesondere dann, wenn immer gemeckert wird, wie der Online-Handel dem stationären Umsatz wegnimmt und man immer noch denkt es geht so weiter wie bisher.
 

Michael

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Der Fachhandel hat schon längst nachgezogen!

Und blöderweise die Industrie auch, stellt doch mittlerweile selbst Siemens einen integrierten GSA her, der für 250,- verramscht werden kann. Ohne den Onlinehandel hätte es das sicher nicht gegeben. Das sind die Dinger, die unsere Jungs unter dem Arm die Treppe hochtragen und in der anderen Hand die Werkzeugtasche. :cool:

Solange Endkunden Internetpreise mit Fachhandelspreisen vergleichen ist es legitim auf die Unterschiede aufmerksam zu machen.
Was die Cross-Channel-Strategie angeht muss jeder Fachhändler selber wissen was er tut. Ich möchte meinen Kunden jedenfalls nicht erklären müssen, warum der gerade gekaufte Backofen auf meiner eigenen Internetseite 300,- günstiger ist. Das kann ich mit Parfüm oder Wattestäbchen machen, aber nicht mit hochwertigen Einbaugeräten.

Natürlich ist es nicht ausschließlich der Online-Kanal, der den Fachhandel kaputt macht. Das beste Beispiel ist doch die Unterhaltungselektronik. Da bekommst du heute dank Media Markt, Saturn und Konsorten (Aldi :w00t:) nur noch Schrott zu kaufen.
Vor 20 Jahren gab es in meinem Umkreis acht Händler, wo man noch ein Revox Tonbandgerät kaufen konnte - heute gibt es deutschlandweit noch genau vier.

Will da jemand hin? Dann gibt es in 15 Jahren noch 16 Küchenstudios. In jeder Landeshauptstadt eines. Der Rest "verklickt" seinen Ramsch, denn das muss es schon sein, will oder muss man in den Preissuchmaschinen vorne dabei sein.

Ich kaufe auch online - meist aus Zeitmangel und wegen der Ladenöffnungszeiten. Aber wenn ich Zeit habe fahre ich zum Werkzeughändler meines Vertrauens, rieche die Akkus, fasse an und zahle letztlich gerne ein paar Euro mehr um das weiterhin tun zu können.
 

Wolfgang 01

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das Parfüm kostet immer gleich viel...Online - Stationär..egal
Wie viele andere Produkte ebenfalls...
Ach, mal gucken was noch so kommt.
 

Keita

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@Cooki
Es sind doch auch etliche Platzhirsche online unterwegs, teils auch unter anderem Namen.

@Michael
Naja, Revox haben sich ja selbst aus dem Orbit katapultiert und sind damit in bester Gesellschaft mit anderen High-Endern, die in den letzten 20 Jahren mehr oder weniger auf der Strecke geblieben sind. Dass es durchaus anders geht, zeigen ja andere Hersteller. ;-)

Davon mal abgesehen, ist's ja eine Frage des Anspruchs, den der Kunde an seinen Händler stellt bzw. dem der Vertriebskanal gerecht werden kann/will:
Ist ein rund-um-Sorglos-Paket samt Holz und Aufbau/Installation gefragt, dürfte wohl für die meisten der (Küchen)Fachhandel vor. Ort die Anlaufstelle Nr. 1 bleiben. Wer nur weiße Ware braucht und Beratungsbedarf hat, wird den lokalen Elektro(fach)handel aufsuchen. Und wer genau weiß, was er will und den Mehrwert des lokalen Händlers nicht benötigt, schaut sich online um.

A propos Werkzeuge - Festool ist ja ein Beispiel dafür, dass es egal ist, ob man online oder vor Ort kauft - die Preise differieren allenfalls marginal. Und der lokale Werkzeughandel dankt einen Einkauf immer mit Preisnachlässen in Form von kostenlosen Dreingaben etc. - zumindest kenn ich das von all den Händlern, bei denen ich in den letzten 25 Jahren Festo(ol) gekauft hab. Und auch Möbelhersteller wie hülsta fahren mit einer Festpreispolitik nicht verkehrt oder schlecht, wie der Erfolg der now!-Kollektionen zeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Michael

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So soll es ja auch sein, Keita.
Leider schaut sich Kunde der Kategorie 1 immer mehr da um, wo sich Kunde der Kategorie 3 wiederfinden sollte: Im Netz. Und zwar wegen des Preises. Damit fallen immer mehr auf die Nase wie der Rollator-Fahrer mit dem Porsche.
Das passt eben nicht.

Jasmin hat nach den erfolgten Erklärungen einsichtig abgewinkt. Thema durch. Anfangs war sie aber der Meinung die Montage eines Einbaukühlschrankes beschränke sich auf das Stöpseln des Steckers.

Im Netz kann man tausende von Euros sparen. Im Gegenzug ist es aber auch möglich richtig Kohle zu versenken und wer sich nicht auskennt, trotzdem aber die lukrative Möglichkeit in Betracht zieht, zockt ganz einfach.

Bei Parfüm ist das alles Lachs. Dann rieche ich mal einige Zeit nicht so wie ich es eigentlich wollte, aber immerhin stinke ich nicht. ;-)
 

Keita

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Dem Kunden wird ja unentwegt vermittelt, dass es zum einen immer billiger geht (jeder Marketingmensch, der seinem Kunden eine Kampagne oder gar einen Claim mit "billig" andreht, gehört geschlagen…), und man zum anderen alles selber machen kann (Yippiejaja yippie yippie yeah…). Kein Wunder, dass man irgendwann daran glaubt ;D
 

Ursina

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Neben dem Preis ist ein weiterer Grund, warum sich Kunden im Netz tummeln, die Warenverfügbarkeit.

Ich weiß nicht, wie oft ich schon durch mehrere Städte und Läden getingelt bin und letztendlich das gewünschte Produkt nirgends bekommen habe. Und das nicht, weil es etwas sehr Exotisches war oder weil es sowas gar nicht gibt. Der Grund war, dass es im Laden vor Ort nicht zum Produktsortiment gehört. Da ist dann leider nichts mit Ware anschauen, in die Hand nehmen, etc..

Manchmal bietet der Händler an die Ware zu bestellen, aber nur, wenn ich die Ware dann auch 100 %ige kaufe. Ich verstehe durchaus, dass er nichts zur Ansicht bestellen möchte, was nachher ungekauft bei ihm rumliegt. Aber wo liegt dann mein Vorteil zur Bestellung im Netz? Hinzukommt, dass ich wohlmöglich 20-40 km zu dem Händler hin und wieder zurück fahren muss, um die Ware abzuholen.

Bei den meisten Dingen, die ich in den Läden vor Ort nicht bekommen habe, bin ich im Netz sofort fündig geworden und das oft sogar noch bei mehreren Anbietern und mit Produktauswahlmöglichkeiten.

Ist mir letztes Wochenende wieder passiert. Ich wollte einen Stoff mit Weihnachtsmotiven. Ich also die Läden in meiner Nähe angefahren und nichts bekommen. Der nächste Stoffladen, von denen es leider immer weniger gibt, wäre über 20 km entfernt gewesen. Da wäge ich schon ab, ob ich für 1/2 m Stoff Sprit verfahre, Zeit investierte (und keine Garantie habe, dass ich im Laden das finde, was ich haben möchte) oder lieber etwas Porto zahle und online bestelle.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich nicht auch aus preislichen Gründen Online kaufe, aber verdammt oft kaufe ich dort, weil ich im stationären Handel nicht fündig geworden bin oder nicht gewillt bin Zeit und Sprit zu investieren, um etliche Läde anzufahren mit der großen Wahrscheinlichkeit, dass ich letztendlich doch Online kaufen muss.

@Keita Was spricht gegen selber machen?
 

tantchen

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Unterschreibe mal bei Ursina. Wenn ich weiß, welche Jeansmarke mir passt, warum dann stundenlang läden abklappern, die doch eh nix Passendes haben - statt einfach mal schnell im Netz suchen.
Und ich arbeite auch zu den Zeiten, wo die meisten "kleinen" Läden geöffnet haben. Selbst wenn ich wollte: ich nehm mir doch net extra Gleitzeit, um in einen Laden zu gehen, wenn ich das ganz bequem auch mal im Kaffeepäuschen oder abends zuhause bestellen kann..

Was ich dagegen gut fände: so Festpreise wie bei Miele , Velux, Büchern etc... Da isses einfach wurscht, wo man kauft und man hat gar nicht erst das ungute Gefühl, einfach mal viel zu viel zu bezahlen und könnte mit Recherche im Inet vll. 'nen 100er sparen.

Andererseits: womöglich würde ich mir dieses oder jenes gar nicht erst kaufen, wenn es einfach zu teuer wäre (Miele z.B.). Dann nutzt man eben die Uralt-Mikro oder Waschmaschine weiter, bevor man sich ein billiges NoName Gerät ins Haus holt. Davon hat dann gar keiner Was. Weder Hersteller, noch irgendein Händler - noch netmal der verhinderte Kunde.
Inet ermöglicht einen gewissen "Küchengeräteluxus" eben auch für weniger Geld. Find ich schon gut. :-) Meine Bosch -Geräte hätte ich im Küchenstudio sicher nicht so gekauft.
 

menorca

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Selber kann man sich auch die Haare schneiden. Wird dann bei den meisten nicht ganz so wie beim Friseur ;-). Wobei Haare nachwachsen, ein vermurkst aufgebautes Möbel wächst nicht mehr heil zusammen.
Und bei Gerätemontage, womöglich noch Elektrogepfusche dazu, kanns auch gefährlich werden.

Wenn man wie Keita genügend Wissen und Erfahrung angesammelt hat, ist Selbermachen eine gute, vielleicht sogar bessere Möglichkeit. Es darf sich nur nicht jeder Laie einbilden, dass man die Fähigkeiten für Berufe, die eine mehrjährige Ausbildung erfordern, einfach so aus dem Ärmel schütteln kann.

@Ursina: früher hast du eben nur die Auswahl an Kühlschränken oder Geschirrspülern kaufen können, die dir dein örtlicher Händler angeboten hat. Dass es eventuell auch noch andere Möglichkeiten gegeben hätte, wusstest du gar nicht. Aber durch die Informationsmöglichkeiten im Internet können eben auch Wünsche geweckt werden, die der örtliche Handel nicht immer erfüllen kann.
Früher hättest du eben doch den Weihnachtsstoff im nächsten Laden gekauft, oder in dem 20km entfernten Laden, nach dem Motto den oder keinen.

Das ist ja einerseits das Gute und andererseits das manchmal Vertrackte am Informationsmedium Internet.

@Jasmin183, deine schnelle Einsicht in die Problematik finde ich :2daumenhoch:.
 

Ursina

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@menorca Einerseits gebe ich dir Recht, aber anderseits sehe ich das so, dass ich früher vor Ort mehr Auswahl hatte. Heute sind die Läden in den Städten ein Einheitsbrei hinsichtlich der Geschäfte. Kennst du eine Innenstadt kennst du alle.

Teilweise ist es sogar so, dass wenn du ein Geschäft kennst, dass du auch die Produktpalette aller anderen Läden (selbst wenn sie einen anderen Namen tragen) kennst. Da sind höchst mal die Eigenmarken unterschiedlich, ansonsten siehst du überall die gleichen Möbel, Anziehsachen, E-Geräte, Handtücher, Bettwäsche,...etc., obwohl es auf dem Markt noch andere Anbieter gibt bz. andere Modelle des jeweiligen Gegenstands.

Außerdem werden es immer weniger unterschiedliche Geschäfte und vorallem weniger Fachgeschäfte oder Läden jenseits der Ladenketten.

Die vorhandenen Läden verkleinern ständig ihre Produktpalette. Ich kann mich gut daran erinnern, dass z.B. früher viele Kaufhäuser in meiner Umgebung eine gut sortierte Handarbeitsabteilung mit Stoffen etc. hatten. Dann wurden die Abteilungen geschlossen oder minimiert, jetzt werden die so nach und nach wieder aufgerüstet.

Oder ein anderes Beispiel: Als ich so Anfang 20 Jahr bin ich total gerne in die Düsseldorfer Altstadt gefahren, um durch die verschiedenen, kleinen Schmuckläden, die es nur da gab, zu stöbern und meistens auch etwas an modernem, bezahlbarem, Silberschmuck zu kaufen. Geh heute mal da einkaufen. Da findest du von den Läden keinen Einzigen mehr sondern nur noch Ladenketten oder Ramschläden.

Ja, das Warenangebot ist durch das WWW insgesamt größer geworden, was aber vielfach auch nur für den Onlinehandel gilt.

Dass das Warenangebot auch schon früher größer war als im Laden, war auch schon damals so und man wusste das auch. Auch vor dem Internet Infoquellen und zwar Kataloge, in dem die Sachen, die nicht vorrätig waren, zumindest ersichtlich waren.


Zum Thema selber machen:
Wenn man etwas gar nicht kann und besonders wenn es durchs Nichtkönnen gefährlich wird, soll man die Finger davon lassen. Ansonsten soll doch jeder, der handwerklich was kann und sich was zutraut, das selber machen, was er will.

Wir machen auch viel selber und ich muss sagen, dass das, was Fachleute machen, nicht immer unbedingt besser sein muss. Vielleicht braucht der Laie länger oder muss andere Arbeitswege einschlagen, aber wenn das Endergebnis doch passt?

Manchmal ist es auch so, dass sich der Laie mehr Mühe als ein Fachmann gibt, der nur den Xten Kunden abfertigt und nicht im Gegensatz zum Kunden etwas für sich selbst macht.

Ich habe schon öfter da gestanden und gedacht "Das hat ein Fachmann gemacht? Das hätten mein Freund oder ich besser (schöner, etc. ....) hinbekommen."

Und manchmal reicht auch die einfachere, nicht optimale Lösung. Wir haben z.B. für den Waschkeller Schränke selber gebaut, die ich lackiert habe. Ganz eindeutig, hätte jemand die Schränke mit einer Spritzpistole in einer Lackierkammer lackiert, wäre das Lackbild besser gewesen. Aber mir reicht das Lackierergebnis. Ich musste den Schrank nicht für mehrere 100 € lackieren lassen und erfreue mich auch so an dem Endergebnis.
 

Bodybiene

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Kleines Kaff in Ostwestfalen
Geh heute mal da einkaufen. Da findest du von den Läden keinen Einzigen mehr sondern nur noch Ladenketten oder Ramschläden.

@Ursina Dann frag dich doch mal warum es die kleinen Läden nicht mehr gibt. Wir hatten hier einen tollen kleinen Schreibwarenladen, den die Eigentümer aus Altersgründen abgegeben haben. Der hatte alles, von Schleifenbänder über Bastelmaterial ect. Die Leute haben von morgens halb 6 bis Abends halb 7 selber im Laden gestanden.
Die neue Besitzerin wollte aber nicht mehr so früh aufstehen und hat erst um 9 Uhr geöffnet. Die Leute haben dann morgens ihre Zeitung und Zigaretten woanders gekauft. Die Mütter konnten auf dem Weg zur Schule nicht mal schnell noch ne Tube Deckweiß oder Tintenpatronen kaufen. Die Bastelsachen gab es auch kaum noch weil die Besitzerin die Preise nicht so halten konnte.
Warum? Sie mußte die Pacht für den Laden zahlen, hatte Kosten für 2 Aushilfen da sie selber nicht so viel im Laden stehen wollte und weil viele Kunden woanders kauften mußte sie bei anderen Sachen die Preise erhöhen um das alles finanzieren zu können.
Jetzt ist der Laden dicht.

Warum in Kaufhäusern Handarbeitsartikel eingestellt wurden? Weil bis vor ein paar Jahren kaum noch einer gehandarbeitet hat. Die Leute haben Kleidung billig bei Kik, Takko, H&M und C&A gekauft. Warum sollen die Stoffe und der gleichen auf Lager legen wenn es keiner kauft? Alles totes Material.

Ich arbeite in einem sehr kleinen Elektroladen. Ich habe viele Leute erlebt die sich bei uns stundenlang beraten lassen, im Netz dann günstig kaufen, aber wenn es um Reparaturen nach der Garantiezeit geht wieder bei uns aufschlagen.
Ich sehe zu nach möglichkeit den Fachhändler vor Ort zu unterstützen, komme aber aufgrund meiner Größe auch nicht um das Onlineshopping herum weil das umändern von gekaufter Kleidung auch nicht grad billig ist.

LG
Sabine
 

kuechentante

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Das Internet ist nicht aufzuhalten.
Als Händler bist Du da jeden Tag neu gefordert.
Wir haben heute den 1. Kochkurs -in unserer neuen Ausstellung .
Thema : Sous vide -Garen
Ganz entspannt mit netten Leuten, die auch gern was dafür zahlen.
Damit verdienen wir natürlich nicht unsere Brötchen.
Aber wir haben Spaß daran, und hoffen das kommt dann auch so rüber.

......... Und das gibt es NICHT im Internet.
 

Ursina

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Ich denke, man kann das Sterben von kleinen Läden nicht nur darauf reduzieren, dass es die Möglichkeit des Onlinekaufes gibt.

Es fängt damit an, dass kleine Läden oftmals in Familienhand waren und die Familie (Eltern, Kinder, Oma und wer weiß noch) zusammen den Laden betrieben haben. Da wurde dann geschaut, wie man von den Einnahmen leben konnte und musste sich keine Gedanken über Lohnkosten für Angestellte, die auch in schlechten Monaten das gleiche Gehalt wie in guten bekamen. Heute hast du diese engen familiären Banden nicht mehr.

Da spielt auch rein, dass Geschäftsketten wie Media Markt und Co. beim Wareneinkauf andere Preise aushandeln können als ein Laden der nur kleine Mengen ordert.

Die Geschäftsketten sind heute deutlich größer als noch vor 10-20 Jahren, können also so mehr diktieren als in der Vergangenheit. Der heutige Markt ist "bereinigt", was die Anzahl der Konzerne angeht. Früher gab es zwar auch Große, aber anzahlsmäßig mehr Konzerne, die eigenenständig waren und die sich den Markt teilen mussten. Heute sind etliche ganz vom Markt verschwunden und die anderen wurden aufgekauft und zusammengefasst.

Hinzu kommt das Angebot der Discounter und Läden wie Tchibo, die Dinge des täglichen Lebens wie Kleidung, Werkzeug, Dekoartikel, Bastelmaterial, etc. zu Niedrigpreisen anbieten.

Nicht zu vergessen sind die 1 € Läden, die zusätzlich Kunden abfangen.

Was auch nicht zu vergessen ist, dass es uns in Deutschland zwar insgesamt gut geht, aber die Einkommensschere immer mehr auseinander geht. Es gibt immer mehr Menschen, die den Euro zwei Mal umdrehen müssen und dann das Schulheft lieber im Kik als für 50 Cent mehr im kleinen Schreibwaren kaufen.


Ich persönlich finde es auch nicht gut sich im Laden beraten zu lassen und dann Online zu kaufen. Wenn ich Online kaufe, dann informiere ich mich selber über Quellen im Internet.

Anders herum muss ich feststellen, dass es immer weniger gute Beratungen gibt, was wiederum dazu führt, dass ich mich lieber selber informiere und dann auch nicht unbedingt gewillt bin für ein Produkt im stationären Handel mehr zu zahlen als im Internet. Kostet beides in etwa gleich entscheide ich immer fallabhängig, wo ich kaufe. Gerade größere E-Geräte kaufe ich lieber in einem "richtigen" Laden, so dass ich im Garantiefall einen Ansprechparnter von Angesicht zu Angesicht habe.

In Bezug auf Handarbeiten denke ich, dass Handarbeiten über alle Schichten hinaus lange Zeit einfach out war.

Ich glaube nicht, dass Leute, die bei KIK und Co. kaufen unbedingt die sind, die heute einen wiedergefundenen Wunsch nach Nähen, Stricken etc. haben. Klar wird es auch Leute geben, die durch Selbermachen versuchen zu preiswerter Kleidung zu kommen, aber ich glaube eher, dass die Hauptgruppe der Kunden Leute sind, die nicht sparen müssen. Hier wird etwas selber gemacht, als Zeitvertreib oder um etwas Individuelles herzustellen. Wer nur nach dem Preis geht, dürfte in den Billigklamotten-Läden i.R. preiswerter wegkommen als wenn er etwas selber anfertigt. Selbst wenn man nicht das teuerste Material kauft (ein Metern Stoff kann auch schon mal 30 oder mehr € kosten), ist der Materialwert schnell höher als würde ich z.B. ein Massenwarenkleid kaufen.
 

Angelika95

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bei HH
Stimmt Ursina, da stimme ich dir in allen Punkten zu.

Ich bin schon immer ein *Katalog*-Kind gewesen (als es noch kein Internet gab), bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, wo 2x am Tag der Bus fuhr, morgens raus und abends rein ;-), meine Mutter hatte keinen Führerschein und mein Vater nur wenig Zeit und Lust, mit seinen *Weibern* einkaufen zu gehen, also wurde bestellt, ich kenn´s gar nicht anders.
Und ich mag auch nur ungern Klamotten im Laden kaufen, ich wurde schon mit Größe 42 mit den Worten begrüßt :"Die großen Größen hängen hinten!" :-\ Dann darf man nur 3 Teile mit in die Kabine nehmen und ist sich laufend am an und aus ziehen *ätz*.

Was ich auch nicht mache, ist mich im Laden beraten lassen und dann im I-net kaufen, da gehe ich höchstens mal gucken und anfassen ;-)
Was den stationären Elektrohandel betrifft, auch da sind wir schon wenig kundenfreundlich bedient worden, es ging nur darum, uns das teuerste Gerät der Auswahl zu verkaufen, die hätte 500,-€ für nen KVA verdienen können, wollte aber den für 1300,- verkaufen... bekommen hat sie nichts und wir auch keinen KVA (geht auch ohne;-)).
Und der Möbel+ und Küchenladen vor Ort hat steif und fest behauptet, eine XL-GSP bekommt man nicht für unter 1000,- €, auch nicht online und im Januar erhöhen ALLE die Preise um 10%:cool:, wer so dreist besch... will, hat Pech gehabt, da kaufe ich nicht mal mehr Dekoartikel.
 
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