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In den Möbelbuden der Nation hat sich ein neuer Trend ausgeweitet. Pfiffig, weil es für den Kunden schwer nachvollziehbar ist, und doppelt pfiffig,
weil es zusätzliche Kohle in die Kassen schaufelt:
Kitchen Pimping
Entgegen dem Mittelklasse-Mainstream-Verkauf der letzten Jahrzehnte sind schlaue Kaufleute auf den Trichter gekommen, einfach unterste Qualitätsklasse
als gehobene Marken an den Kunden zu bringen. Die Verschleierung des Küchenherstellers durch beworbene Handelsmarken vereinfachen das ungemein. Aus Brigitte Küchen
werden Sternküchen, aus Impuls Küchen werden Fakta Küchen oder aus Wellmann wird Culineo oder Atrium .
Sei es drum: Das ist ein alter Hut und die wenigsten Küchenkäufer wollen wirklich wissen was sie da eigentlich gekauft haben. Vergleichen kann man sowieso kaum und für eine 4000,- bis 6000,- Euro teure Küche macht das auch wenig Sinn.
Aber wie sieht es denn mit 20.000,- aus?
Die Gerätepreise sind wesentlich transparenter und hier setzt der Hebel an.
Der Kunde hat oft keine Preisvorstellung die Möbel betreffend, dafür kauft er zu selten eine Küche. Aber eines weiß er in den meisten Fällen: 50% Geräte und 50% Möbel. Das ist eine Faustformel die man sich gut merken kann. Wenn der hochwertige Geräte- und Zubehöranteil sich am Ende auf 10.000,- summiert ist die logische Konsequenz, dass er für 10.000,- Möbel gekauft hat. Beim Kitchen Pimping hat er sich hier um sichere 50% auf den Möbelanteil verrechnet und der Möbler hat 5K mehr im Sack.
Wer mit offenen Augen durch die Küchenfachabteilungen schleicht wird diesen Trend auch dort erkennen. Es gibt riesige Naturstein Pick-Out-Stations und jeder Fachhändler würde vor Neid erblassen wenn er so etwas für seine Kunden zur Verfügung stellen könnte. Verkauft wird dort allerdings wenig bis nichts. Gefühlt wird jede 150. Küche mit Naturstein ausgestattet. Aber der Sinn ist auch ein Anderer: Hochwertigkeit präsentieren um dann Low Budget zu bestellen.
Markenküchen werden ausgestellt, bei expliziten Wünschen sehr hoch gerechnet und nur kurze Zeit später eine preislich attraktive Alternative auf "gleichem Qualitätsniveau" präsentiert.
Kochevents mit prominenten Showköchen werden werbewirksam veranstaltet und Chefkoch selbst schwärmt hinterher im Interview von der hohen Qualität der Möbel und Geräte - kann er auch, wenn er in einer Siematic oder Bulthaup Küche kocht.
Bisher konnte man wenigstens bei solch üppigen Budget noch relativ sicher sein auch etwas angemessenes für sein Geld zu bekommen. Bei den Flächengiganten sieht das wohl zukünftig anders aus. Wie es bei den ganz Großen aussieht kann man auch hier nachlesen:
Kampf der Möbelriesen - "Das größte Vergnügen haben die Verbraucher" - Wirtschaft - Süddeutsche.de
Hat schon was von Kindergarten, wobei die Millionen dort sinnvoller angelegt wären.
Der Umsatz stagniert, die Verkaufsflächen steigen weiter und irgendjemand muss das alles bezahlen. Wenn die eigenen Mitarbeiter bereits ausgelutscht sind bleibt immer noch der Kunde.
Im Bestseller der Küchenbranche, "Clever Küchen Kaufen", wird beschrieben wie man mit der richtigen Strategie angeblich tausende von Euro beim Küchenkauf sparen kann. Jetzt hab ich den Spieß einfach mal umgedreht und beschrieben, wie man locker tausende von Euro mehr ausgeben kann.
Trotzdem viel Spaß beim Küchenkauf.
weil es zusätzliche Kohle in die Kassen schaufelt:
Kitchen Pimping
Entgegen dem Mittelklasse-Mainstream-Verkauf der letzten Jahrzehnte sind schlaue Kaufleute auf den Trichter gekommen, einfach unterste Qualitätsklasse
als gehobene Marken an den Kunden zu bringen. Die Verschleierung des Küchenherstellers durch beworbene Handelsmarken vereinfachen das ungemein. Aus Brigitte Küchen
werden Sternküchen, aus Impuls Küchen werden Fakta Küchen oder aus Wellmann wird Culineo oder Atrium .
Sei es drum: Das ist ein alter Hut und die wenigsten Küchenkäufer wollen wirklich wissen was sie da eigentlich gekauft haben. Vergleichen kann man sowieso kaum und für eine 4000,- bis 6000,- Euro teure Küche macht das auch wenig Sinn.
Aber wie sieht es denn mit 20.000,- aus?
Die Gerätepreise sind wesentlich transparenter und hier setzt der Hebel an.
Der Kunde hat oft keine Preisvorstellung die Möbel betreffend, dafür kauft er zu selten eine Küche. Aber eines weiß er in den meisten Fällen: 50% Geräte und 50% Möbel. Das ist eine Faustformel die man sich gut merken kann. Wenn der hochwertige Geräte- und Zubehöranteil sich am Ende auf 10.000,- summiert ist die logische Konsequenz, dass er für 10.000,- Möbel gekauft hat. Beim Kitchen Pimping hat er sich hier um sichere 50% auf den Möbelanteil verrechnet und der Möbler hat 5K mehr im Sack.
Wer mit offenen Augen durch die Küchenfachabteilungen schleicht wird diesen Trend auch dort erkennen. Es gibt riesige Naturstein Pick-Out-Stations und jeder Fachhändler würde vor Neid erblassen wenn er so etwas für seine Kunden zur Verfügung stellen könnte. Verkauft wird dort allerdings wenig bis nichts. Gefühlt wird jede 150. Küche mit Naturstein ausgestattet. Aber der Sinn ist auch ein Anderer: Hochwertigkeit präsentieren um dann Low Budget zu bestellen.
Markenküchen werden ausgestellt, bei expliziten Wünschen sehr hoch gerechnet und nur kurze Zeit später eine preislich attraktive Alternative auf "gleichem Qualitätsniveau" präsentiert.
Kochevents mit prominenten Showköchen werden werbewirksam veranstaltet und Chefkoch selbst schwärmt hinterher im Interview von der hohen Qualität der Möbel und Geräte - kann er auch, wenn er in einer Siematic oder Bulthaup Küche kocht.
Bisher konnte man wenigstens bei solch üppigen Budget noch relativ sicher sein auch etwas angemessenes für sein Geld zu bekommen. Bei den Flächengiganten sieht das wohl zukünftig anders aus. Wie es bei den ganz Großen aussieht kann man auch hier nachlesen:
Kampf der Möbelriesen - "Das größte Vergnügen haben die Verbraucher" - Wirtschaft - Süddeutsche.de
Hat schon was von Kindergarten, wobei die Millionen dort sinnvoller angelegt wären.
Der Umsatz stagniert, die Verkaufsflächen steigen weiter und irgendjemand muss das alles bezahlen. Wenn die eigenen Mitarbeiter bereits ausgelutscht sind bleibt immer noch der Kunde.
Im Bestseller der Küchenbranche, "Clever Küchen Kaufen", wird beschrieben wie man mit der richtigen Strategie angeblich tausende von Euro beim Küchenkauf sparen kann. Jetzt hab ich den Spieß einfach mal umgedreht und beschrieben, wie man locker tausende von Euro mehr ausgeben kann.
Trotzdem viel Spaß beim Küchenkauf.