Naturstein-Arbeitsplatte nachhaltig?

Lilliwilli

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Guten Abend!
Bei unserer Küchenplanung treibt uns die Frage um, inwiefern Nachhaltigkeit ein Thema beim Küchenkauf ist. Wir hätten gern eine Natursteinplatte und hatten bei Medaküchen sehr schöne Steine aus den Alpen (Strasser) gesehen. Nun war Meda sehr schlecht in der Beratung, u.a. wurden wir immer in Richtung hochpreisiger Steine aus Asien, Afrika etc. gelenkt. Unsere Wünsche wurden als langweilig abgetan. Ähnliche Erfahrungen haben wir jetzt bei verschiedenen Natursteinhändlern gemacht. Wir sollten eher auf die Optik schauen, eine Küche soll ja was hermachen. Lange Transportwege und Arbeitsbedingungen scheinen keine Rolle zu spielen. Hat jemand einen Tipp, wo man europäische Steine ähnlich der Alpenwelt von Strasser im Köln/Bonner Raum sonst bekommen kann?
Herzlichen Dank!
 

MessyKitchn

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Oh das interessiert mich auch. Ich such auch immer noch nach einem Natursteinhändler südlich von Bonn.
 

US68_KFB

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Na wenn Meda nicht passt, bleibt als größerer Küchenhändler noch K+A Bornheim. Inwieweit da europäische Steine eine Rolle spielen bin ich überfragt.

Die üblichen (Pressack) Platten aus Spanien und Italien kriegt man ja überall.
1675791809867.jpg

Noch Verde Olive in grün. Ein bisschen Baltikum, Schweden und Norwegen ist aber auch vorhanden.
 

racer

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Die Hochburg der deutschen Natursteinimporteure liegt entlang der A44.. das wären zum einen die Firma Risse in Anröchte und zum anderen die Firma Rossittis in Holzwickede.. beide haben so enorm große Lager, dass man sich darin verlaufen kann und beide zusammen beliefern gefühlt wohl 90% der deutschen Plattenkonfektionäre. Erstens kann man bei beiden wohl erfahren, wo die Steine herkommen und zweitens werden beide einen Konfektionär in der Nähe von Köln / Bonn benennen können..

einfach mal googlen, dort anrufen, oder hinfahren..

mfg
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Lilliwilli

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Vielen Dank für eure Rückmeldungen! K+A war verwundert über unsere Fragen, angeblich waren wir die ersten, denen die Herkunft aus solchen Gründen wichtig war. Bei einigen Konfektionären waren wir auch schon, sehr transparent, das stimmt, aber leider kaum Auswahl in den von uns bevorzugten Regionen. Werden wir eben weitersuchen oder doch Kunststein nehmen. Viele Grüße!
 

martin

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leider kaum Auswahl in den von uns bevorzugten Regionen
In Europa, insbesondere im Mittelmeerraum wird seit 3000 Jahren Hartgestein abgebaut. Das "dünnt" sich dann halt itgendwann mal aus, bis es alle ist. Hinzu kommt: je kleiner das bevorzugte Gebiet ist, desto geringer ist auch die Varianz.

Ob Kunststein allerdings ökologisch die bessere Lösung ist, wage ich zu bezweifeln.
 

menorca

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Bianco Sardo? Grau-weiß gesprenkelt, küchengeeignet, erschwinglich. Wie der Name sagt aus Sardinien. Ist das nachhaltig genug?
 

mozart

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Die ganzen "Salz und Pfeffer"-Steine werden zur Zeit kaum nachgefragt.
Das ist schade, diese Steine sind technisch oft sehr gut, preiswert, robust mit geringer Wasseraufnahme und durch die feinkörnige Struktur wenig bruchkritisch.
In matter oder geflammt/gebürsteter Oberfläche sind sie auch nicht so sprenkelig.
In großer Fläche kann das richtig gut aussehen.
Ich zeige sie trotzdem kaum noch, die Reaktion ist immer die gleiche: Sieht aus, wie unser Treppenhaus...
 

Lilliwilli

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Strasser gibt es in unserer Region, soweit ich weiß, nur bei Meda. Dort möchte ich aus diversen Gründen nicht kaufen. Uns hatte dort der Mühltalsee-Stein sehr gefallen, weil relativ homogen. Bianco Sardo habe ich als Muster hier, wird mir auf die ganze Fläche gesehen wahrscheinlich zu unruhig. Und ja, Kunststein ist auch sicher nicht so nachhaltig. Aber vielleicht von den Arbeitsbedingungen etwas besser. Ach, ich weiß, ich bin echt schwierig ;-). Freitag habe ich wieder einen Planungstermin. Bis dahin habe ich mich hoffentlich entschieden :-) Viele Grüße!
 

US68_KFB

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Kunststein ist hauptsächlich Quarzsand, Farbstoffe und Bindemittel (Acryl). Das ganze wird dann mit viel Energie zusammengebacken. Wo das alles herkommt weißt du dann auch nicht, der Rest ist irgendwie aus "Erdöl". Vorteil: sehr gleichmäßig und nahezu gleichbleibende Qualität. Nachteile: nicht so hitzefest wie Stein und unter Umständen ,je nach Farbe und Sonne, auch nicht UV-fest.
 

racer

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Nachteile: nicht so hitzefest wie Stein

Das darf man natürlich ruhigen Gewissens bezweifeln. Bei Quarz-Komposite wie Silestone ist die Temperatur wenigstens bekannt, wenn es zur Verfärbung kommt.. 250 Grad..

beim Naturstein kann das schlicht weg kein Mensch sagen, wenn er die Rohplatte nicht vorher geröngt hat.. normalerweise wird beim Naturstein eine Temperaturnbeständigkeit um 200 Grad genannt..

mfg
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aus ökologischen Gründen macht es aber definitv keinen Sinn über eine Quarz-Kompositeplatte nachzudenken. . der mir örtlich am nächsten bekannte Hersteller dürfte in Italien sitzen.. ansonsten könnte ich Spanien (Cosentino) USA, oder Israel anbieten..

mfg
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mozart

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Ich finde, das wichtigste Kriterium für Nachhaltigkeit ist die Nutzungsdauer.
Eine gut und u.U. zeitlos geplante Küche aus hochwertigen Komponenten kann locker 25 Jahre halten.
Arbeitsplatten aus Stein quellen nicht, Fronten in Lack kann man nachlackieren.
Geräte sind austauschbar. Eine defekte Schublade ist dank Internet heute auch kein Beschaffungsproblem mehr, selbst wenn der Küchenhersteller längst vom Markt ist.
Bei Stein sind dann aber 30mm Bianco Sardo auch haltbarer, als irgend ein halb küchentauglicher Modestein in 20mm.
Quarz ist in 12mm schick und günstig, in 20mm auch stabil.
 

martin

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Bei Naturstein sind die Arbeitsbedingungen in den entlegeneren Abbaugebieten den südeuropäischen sehr ähnlich. Erst bei der Be- und Verarbeitung gibt es erschreckende Unterschiede zwischen Westeuropa und außereuropäischen Ländern. Ich habe immer darauf geachtet, dass die Ware aus Betrieben kam, die ganze Blöcke importierten.
 

racer

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am Ende sehe ich das genauso wie mozart.. die Dauer der Haltbarkeit der Platte bestimmt den ökologischen Punkt...

mfg
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US68_KFB

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beim Naturstein kann das schlicht weg kein Mensch sagen, wenn er die Rohplatte nicht vorher geröngt hat.. normalerweise wird beim Naturstein eine Temperaturnbeständigkeit um 200 Grad genannt.

andere wiederum bauen Backöfen mit Holzkohlefeuerung aus Naturstein. Speckstein, Basalt usw. halten auch über 1000 Grad aus. Man weiß es halt nicht.
 

racer

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ich habe 20 mm Natursteinplatten schon bei 70 Grad aktiver Hitze reißen sehen..

jetzt ist eine konstante aktive Hitze sicherlich am Ende noch was anderes als wenn man einen heißen Topf mit 250 Grad auf eine kalte Fläche stellt und die Wärme sich schnell im Plattenmaterial verteilt.

Wir hatten aber bei Strickmann früher immer wieder das Problem, dass Natursteinplatten gerissen sind, oder ausblühten, obwohl der Kunde schwor, dass der Gegenstand gar nicht so heiß gewesen sein soll.. man kann es schlichtweg nicht sagen..

daher bleibt die Regel: "Grundsätzlich ist bei allen Materialien immer ein Untersetzer zu empfehlen"

Die Diskussion um die Hitzebeständigkeit ist daher müßig. Man kann bei Keramik und Edelstahl davon ausgehen, dass diese Materialien mehr Hitze aushalten, aber auch bei den Platten würde ich nie von einer absoluten Hitzebeständigkeit reden..

mfg
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