Hallo Forum,
vielen Dank für die spannende Diskussion. Auch, wenn der entscheidende Hinweis, was in dem Fall eines extrem schieflaufenden Kücheneinbaus zu tun ist erst von dem Anwalt gekommen ist, mit dem wir derzeit in Kontakt sind.
Doch der Reihe nach:
Hummel ist in erster Linie ein Massenproduzent von Küchen für größere Wohnungsbau- und Renovierungsprojekte. Die dabei entstehenden Küchen ist eher qualitativ im mittleren Segment anzusiedeln.
Regional begrenzt bietet Hummel auch individuell geplante Küchen an und betreibt dafür zwei Küchenstudios - eins in Hamburg und eins in Norderstedt. Auch hier sind die Küchen keineswegs im Hochpreissegment - eher gehobene Mittelklasse (vielleicht auf der Ebene Next125, etwas unter Team7) und es kommt natürlich etwas darauf an, welche Küche man sich zusammenstellt.
Anbei eine Liste der Punkte, die alle schief gegangen sind:
- Hummel hat ohne unser Wissen den Monteur ausgetauscht. Der, der das Aufmaß erstellt hat wurde plötzlich abgezogen und ein Monteur beauftragt, der allerdings keine Erfahrung mit grifflosen Küchen hatte. Wir haben uns sofort beschwert und erreicht, dass zumindest teilweise ein zweiter Monteur hinzugezogen wurde. Es wäre schlichtweg unmöglich gewesen alleine die Küche aufzubauen. Dies passierte im Laufe der Arbeiten immer wieder, dass nur ein Monteur geschickt wurde obwohl zwei notwendig gewesen wären.
- Bei der Lieferung wurden Teile einer anderen Küche bei uns ausgeladen.
- Bei der Begutachtung der gelieferten Teile stellte sich folgendes raus:
-- Der Kühlschrank wurde vergessen zu bestellen
-- Die Fronten, die eine Holzoptik haben sollten waren falsch und außerdem mit Produktionsfehlern
-- Der Griff für den
Oberschrank fehlte
-- Die Teile für ein Regal fehlten
-- Die Blende zum Abschluss der Kochinsel war falsch zugeschnitten
-- Die Belüftung des Kühlschranks war falsch geplant und daher fehlten sämtliche Teile (doppelter Boden, Gitter)
-- Ein Ausziehboden war falsch geplant und falsch zugeschnitten
-- Es fehlten diverse Blenden
-- Der Unterbau unter der falsch zugeschnittenen Blende zum Abschluss der Kochinsel war mit den falschen Umleimern versehen (weiß statt schwarz)
-- Für die Tür des Oberschrankes waren die falschen Scharniere geliefert
-- von den Fronten, die nicht in Holz ausgeführt wurden, sind diverse mit Macken und Produktionsfehlern.
Bei der Lieferung der
Arbeitsplatte (Keramik, die nachgeliefert werden muss, was uns allerdings bekannt war), stellte sich heraus, dass diese falsch ausgemessen wurde. Grund dafür war die fehlenden Blende bei der Kochinsel. Dadurch ist die Blende in Bezug auf die Arbeitsplatte nun schief.
Das Spülbecken ist so eingebaut, dass die Halterungen aus der Schrankwand reißen
Der Siphon, der verbaut wurde, war erkennbar defekt und führte dazu, dass wir bei der ersten Benutzung des Spülbeckens den gesamten
Unterschrank unter Wasser hatten.
Sukzessive über den Zeitraum von 6 Wochen wurden die Teile nachgeliefert und eingebaut. Dabei mussten wir immer wieder von unserer Seite Kontakt mit Hummel suchen. Ein proaktives Management der Situation hat es nicht gegeben, noch war jemand von Hummel selbst vor Ort. Teilweise wurden Termine ohne uns darüber zu informieren verlegt oder der Monteur stand vor der Tür, die Ware war aber nicht geliefert worden. Die fehlerhaften Fronten wurden uns für Januar zugesagt - wann und welches Jahr
?? Mal wieder keine Information. Ebenso warten wir noch auf einen Termin, den Unterbau unter der Spüle zu erneuern wo die Schrauben aus der Schrankwand reißen.
Ich denke spätestens jetzt erkennt jeder, dass dies keine "Montags-küche" war, die als unglücklicher Einzelfall zu verbuchen gewesen wäre. Hier funktionieren bei Hummel grundlegende Prozesse in der Planung, Fertigung und Logistik nicht. Von einem Qualitätsmanagement, dem vielleicht aufgefallen wäre, dass Teile oder gar der Kühlschrank fehlt, ganz zu schweigen.
Ich überlasse es jedem selbst das Abenteuer zu unternehmen, eine Hummel Küche zu kaufen. Man braucht halt stahlharte Nerven, viel Geduld und irgendwann dann einen guten Anwalt.