Küchen für die Mittelklasse (Grundsatz- & Detailfragen)

paysdoufs

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Hallo Küchenforum!

Wir bauen ein Niedrigenergieholzhaus (in Frankreich) und brauche dafür natürlich auch eine Küche. Eigentlich wollte ich dafür nicht zu IKEA sondern hatte gehofft dass ich mir als angehöriger der (eigentlich schon gehobenen) Mittelklasse vielleicht auch einmal im Leben "etwas besseres" leisten könnte...

Das Problem bei einer Küchenplanung im Rahmen eines Hausbaus ist nämlich leider dass bereits bevor man zur Küchenplanung kommt das Budget von vielen Seiten strapaziert wird (Bäder, Fliesen, Heizung/Solar, Fenster, etc.) und der Betrag der für die Küche zur Verfügung steht nun mal einfach am Ende ein Fixbetrag ist. Offensichtlich ist es heute allerdings nur schwer möglich für 10-12 Tausend EUR (>> 20 Tausend DM) eine ansprechende Küche zu planen und installieren zu lassen.

Damit klar wird worüber ich rede vielleicht mal ganz kurz die Beschreibung was wir eigentlich für eine Küche wollen: 2-zeilige Arbeitsküche mit einer ca. 4m-Zeile entlang der Aussenwand mit Fensterband (Kühlschrank, Spüle, SpüMa, Herd) und einer 3m-Zeile entlang der Innenwand mit Verglasung zum Wohnzimmer (Ofen/Mikrowelle und freie APL); an die Stirnseiten des Raumes kommt nichts da es dort entweder auf die Terrasse oder in die Speisekammer geht; Fronten Schichtstoff & APL Laminat; an E-Geräten fehlen noch: Kühlschrank (ca. 140cm, ohne Gefrierfach) , Kochfeld (gerne Induktion ) + DAH, und SpüMa.

Alles in allem also nichts kompliziertes oder exklusives. Deshalb eben auch meine sehr genaue Preisvorstellung: 7500 EUR für die Möbel, 2000 EUR für die E-Geräte und 1000 bis max. 2500 EUR für den Rest (Installation, Zubehör, etc.). Eine Küche für eine Mittelklassefamilie eben ;D. Fakt ist aber leider dass ich nicht das Gefühl habe jenseits von IKEA fündig werden zu können...

(NB: Wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe versuche ich die ersten Zeichnungen ins Board zu stellen...)

Aktuell bin ich soweit dass ich nach erstem Sondieren (inklusive Begegnungen mit Hausmessen und Meterpreisen) zwei konkrete Angebote vorliege habe, welche beide nicht in mein Budget passen. Eines ist von einem lokalen Küchenhersteller in Südbaden welcher tatsächlich seine Küchen selber herstellt (und damit auf jedweden Wunsch des Kunden eingehen kann), das andere von einem Cuisines Schmidt (Franchise) hier vor Ort (Schmidt ist tatsächlich der unbestrittene Platzhirsch in Frankreich für Qualitätsküchen). Was mich jetzt bei dem Versuch Wünsche, Budget und bisherige Angebote in Einklang zu bringen am meisten umtreibt will ich mal versuchen in 3 Fragen zu fassen:

1) Selbst wenn ich ein paar Preistreiber (siehen unten) herausnehme und noch verhandle, wird die Küche beim dt. Hersteller mit Sicherheit 25% über derjenigen von Schmidt liegen. Meint Ihr dass ist es wert? Vorteil wäre wie gesagt dass ein Hersteller mit eigener Fertigung problemlos zwei Unterschränke mit 110 cm anbieten kann wo Schmidt versuchen müsste mich auf 80+80+60 cm einzustimmen (fiktives Beispiel)

2) Einer der grossen Preistreiber ist die Spüle. Ursprünglich wollten wir eine Aufsatzspüle (Doppelbecken, Keramik), haben so etwas bisher aber nur bei Villeroy & Boch für >>1000 EUR entdecken können (oder bei Ikea für 200 EUR ;D). Welche budgetmässige sinnvollen Alternativen bestehen denn wenn es bei Aufsatzspüle und Doppelbecken bleiben soll aber V&B und Keramik keine "must haves" mehr sind?

3) Ich lese hier immer wieder dass Forumisten zwar die Küche komplett planen lassen aber nur dass Holz kaufen und sich die E-Geräte selbständig übers Internet besorgen. Ist das wirklich eine Vorgehenweise mit der sich substantielle Einsparungen realisieren lassen? (Habe meine Zweifel da ja ein Küchenhändler über ganz andere Einkaufskonditionen als ein Endkunde verfügt...)

PS: Habe gerade gelesen dass die Unterseite einer Span-APL über der SpüMa mit einer speziellen Schutzfolie vor eventuellen warmen Dämpfen aus der SpüMa zu schützen sei. Ist das wirklich unabdingbar?

Vielen Dank für Eure Meinungen & Anrgeungen zu meiner Problematik und liebe Grüsse,

PaysdOufs
 
AW: Küchen für die Mittelklasse (Grundsatz- & Detailfragen)

Hallo PaysdOufs,

bei richtiger Interpretation des Geschriebenen würden Schmidt-Küchen ins Budget passen?
Laut unserem Ranking befindet sich der Hersteller im gehobenen Mittelfeld und sollte durchaus dem angesprochenen Niveau entsprechen.
Platzhirsch hin oder her ist es dennoch eine gute Küche.

Das Wrasenschutzblech unter der APL ist zwingend erforderlich. Warmer Dampf und Spanplatten vertragen sich auf Dauer nicht.

Beim Gerätekauf übers Internet gibt es neben dem evtl. Preisvorteil eine erhebliche Latte von Nachteilen, die hier im Forum ausreichend dokumentiert sind (Suchfunktion).
Im schlimmsten Fall ist es der Anzahlungsverlust und im Besten nur der, dass der Küchenhändler die Geräte nicht einbaut.

Wir warten mal auf die Planungsskizze.

LG
 
AW: Küchen für die Mittelklasse (Grundsatz- & Detailfragen)

Bienvenu ici et bonjour - in mein neues Stück Heimat ;-)!

Zum Thema Küchen in Frankreich - von den deutschen Herstellern ist Poggenpohl ist dort auch vertreten (verrückt: wir hatten eine Poggenpohl in unserer Pariser Mietwohnung und das war eine 08/15-Wohnung, nix Besonderes...!). Ist aber leider kein Mittelklasse-Hersteller...

Zum Thema Geräte sage ich immer:

Entweder man besorgt sich alles "aus einer Hand" beim Küchenfachhandel, dann erhält man dort auch im Preis inklusive:

- Beratung hinsichtlich Gerätetypen und -eignung
- Planung (welches Gerät passt für welche Schrankgröße)
- Terminkoordination
- Lieferung
- Montage/Einbau der Geräte
- Entsorgung des Verpackungsmaterilas
- Geräte-Einweisung
- Reklamationsbearbeitung (falls Gerät nicht funktioniert)...

Dieser Service kostet verständlicherweise etwas mehr als wenn Du Dir alles im Internet besorgst und Dich um alles selbst kümmerst.

Oder Du machst alles selber und verhandelst mit dem Küchenhaus einen Preis für den Einbau der Geräte (Größenordnung ca. 50 Euro pro Gerät - umsonst bekommst Du das nirgendwo.)

Wir haben uns für die erste Variante entschieden, weil wir bereits einen Trockner über das Internet gekauft hatten und bei diesem Internetkauf von nur einem Gerät soviele Probleme hatten, daß wir uns dieses Mal um nichts kümmern und um nichts sorgen wollten. Außerdem konnten wir nichts zwischenlagern und wollten ggf. unterschiedliche oder verspätete Lieferzeiten bei Geräten nicht riskieren... oder das Risiko bei Internethändlern, die B-Ware verkaufen und diese nicht deklarieren oder die gerade insolvent gehen, eingehen.

Mein Mann meinte, er hat keinen Kopf für all diese Themen.

Manchmal ist es auch kein allzu hoher Mehrpreis, den man beim Kauf der Geräte im Küchenfachhandel zahlt, denn oft hat ein Küchenhaus als Großabnehmer auch gute Rahmenverträge mit Miele , Siemens und Co.

Beste Grüße, Ulla
 
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