Korpusstärke 16 oder 19 mm

Gatto1

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Mozart :2daumenhoch:

Im Prinzip wäre es schon sinnvoller, wenn man die verwendeten Platten etwas genauer untersuchen würde, denn tatsächlich sagt die schiere Stärke des Materials schlicht garnichts über deren Qualität aus.
z.B. eine 19mm Ein- oder Dreischichtplatte braucht ab 60cm Breite eine Verstärkung in Form einer zusätzlichen Auflage oder eingefrästem Metallsteg (von 16mm will ich da mal ganz schweigen)
- eine 18mm 5-Schichtplatte bringt bis 100cm dieselbe Steife aus dem Material heraus. Erst ab100cm Spannweite braucht man dort eine zusätzliche Verstärkung.
Dasselbe gilt übrigens hinsichtlich jeder Verwindungssteiffigkeit bei Küchenmöbeln (siehe Hochschränke unter Last oder mit starken Temperaturschwankungen)

Eine V100 Platte ist einer V20 Platte im Kücheneinsatz allemal um Längen überlegen - zumindest wenn man etwas länger was von seinen Möbeln haben möchte.
 

Snow

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@Gatto1:
da verwirrst du mich etwas, ich glaube nicht, das der Unterschied von V20 und V100 Platten in der Stabilität liegt.
Hat die Bezeichnung nicht mit der Luftfeuchtigkeit zu tun. Beim Blättern in meinen Unterlagen heißt dies:

V100 Platten sind auch bei hoher Luftfeuchtigkeit beständig und begrenzt Wetterbeständig

V20 Platten sind nur in Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit geeignet und nicht Wetterbeständig

oder irre ich???
 

Gatto1

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Hallo snow,

richtig. V20 bzw. V100 sagt nur was über die Wasserbeständigkeit aus.
Aber bei einer Spanplatte, die in der Küche verbaut wird, ist eine hohe Wasserbeständigkeit (die Bezeichnung ist dann sogar "wasserabweisend") schon relevant - zumindest wenn man länger als 10 Jahre denkt. Ich habe zumindest nach 15Jahren V100 noch nicht einen Spülen- oder Dunsthaubenschrank wegen "angegriffener" Platte tauschen müssen - das gilt übrigens auch für die Arbeitsplatten .
 

Snow

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...verstehe ich das richtig,
Spanplatten werden Mehrschichtig hergestellt (3-5 schichtig) je größer also die Späne in der/den Mittelschicht/ten sind, um so stabiler sind diese.

Die Bezeichnung V bezieht sich also auf die Verleimung,
V20 mit Harnstoffharzen
V100 mit Phenol bzw. Resorcinharzen, die wiederum mit Fungiziden ausgestattet sind.
 

elektriker

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Hi Mozart,
das Ganze etwas zu überspannen habe ich mir auch überlegt, habe es dann aber doch gelassen da ich etwas angst hatte, die Belastung wäre dann zu punktuell.

Gruß elektriker
 

Snow

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@elektriker: ????????????

Net bös sein, ich glaub du bleibst besser bei deinem Beruf (sofern Name mit Tätigkeit übereinstimmt):rolleyes:;-)
 

Magnolia

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Wegen den Hängeschränken habe ich da noch eine Frage, da ich 2 x 100 cm Hängeschränke eingeplant habe. Ich denke, ich muß auch noch auf die Aufhängungen achten. Habt Ihr noch Tipps?
Liebe Grüße Magnolia
 

martin

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Die Beschläge zur Oberschrankaufhängung sind bei allen Herstellern ausreichend dimensioniert. Probleme können eigentlich nur die Wände machen, wenn dort Dübel nicht genug Halt bekommen. Das ist in den allermeisten Fällen aber ein lösbares Problem (manchmal auch mit erheblichem Kostenaufwand).
 

Gatto1

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...verstehe ich das richtig,
Spanplatten werden Mehrschichtig hergestellt (3-5 schichtig) je größer also die Späne in der/den Mittelschicht/ten sind, um so stabiler sind diese.

Die Bezeichnung V bezieht sich also auf die Verleimung,
V20 mit Harnstoffharzen
V100 mit Phenol bzw. Resorcinharzen, die wiederum mit Fungiziden ausgestattet sind.

Hallo Snow,

nicht ganz.
Die Stabilität bringen eigentlich die hochfest verpressten feinen Aussenstrukturen. Die Mittelschicht ist dabei eigentlich nur Füller oder "Volumenschaffer". Je dicker die grobe Schicht im Verhältnis zur Gesamtplatte, umso weicher und instabiler ist die Platte insgesamt.
Je dicker die feinen Aussenschichten, umso härter und stabiler die Platte.
Fazit: eine 3-Schicht-Platte in 16mm Stärke ist allemal stabiler und langlebiger als eine einschichtige 19mm Platte.

In der Praxis werden allerdings meines Wissens in der hiesigen Küchenindustrie überwiegend Dreischicht-Platten verarbeitet.


V20/V100
Drücken wir es einfacher aus.
V20 Platten sind gegenüber Wasser hochempfindlich und nur für Trockenbereiche geeignet. Wie V20 auf Wasser reagiert kann man in den vielen Threads über aufgequollene Arbeitsplatten und Schränke im Bereich der Dunsthaube/Spülenschränke nachlesen.
V100 Platten halten da ein vielfaches mehr aus.
Fungizid enthalten V100 Platten übrigens nicht, denn die sind für den Innenraum und dürfen daher soetwas nicht enthalten. V100-G Platten hingegen enthalten Fungizid, sind allerdings auch nur ausserhalb von Wohnräumen zugelassen.

Darüber hinaus gibt es jetzt auch die LEB Spanplatten V100. Diese Spanplatten sind nicht nur wasserabweisend, sondern enthalten lediglich ein fünftel der für Wohnräume erlaubten Formaldehydmenge.
 

Snow

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Vielen Dank, Gatto1:top:
 

ulla

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Jetzt erklärt sich für mich, warum meine Poggenpohl "nur" 16 mm starke Böden und Wände hat :top:

Danke, Gatto!
 

Michael

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Naja Ulla,

jetzt könnte man natürlich behaupten, die Dreischichtspanplatte von Poggenpohl ist immer noch schlechter als die 19mm starke anderer Hersteller.

In Kühlschrankumbauten werden von manchen Herstellern doppelte Böden gefertigt. Das wären dann 32mm. :w00t:
Und somit besser als 19mm...
 

ulla

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Hi Michael, ich sehe, das ist eine Wissenschaft für sich. ;-)

Das nächste Mal kommst Du in meine Küche und machst einen extremen Praxis-Test :cool: und in 20 Jahren treffen wir uns und dann sehen wir, was aus den Spanplatten all der Forumsküchen geworden ist :dance:
 

Michael

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Ich denke, daß es eben keine Wissenschaft ist. Zumindest keine, die Relevanz für den Kunden hat.
Deutsche Hersteller verwenden durchweg Gütespanplatten, die im 3-Schichtverfahren hergestellt werden.
Wer hier nach Nuancen im Stabilitätsvergleich sucht, der kann nur scheitern.

Und selbst eine IKEA Küche hält bei vernünftiger Montage eine Granitplatte für 20 Jahre aus.
 

Magnolia

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Hallo, und da wäre sie schon! meine nächste Frage:
@ Michael: Wie schaffen es manche Hersteller wie z.Bsp. Rational in ein 143er Highboard einen 140er Kühlschrank einzubauen? Dieser Umbau muss ja besonders stabil sein.
Wie kann ich generell überprüfen, wie gut verdichtet eine Spanplatte ist.
Ich weiß, gut verdichtet bekommt dann mehr auf die Waage, ist ja aber in der
Praxis nicht anwendbar. Einen Tip?
 

KerstinB

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Magnolia -->
Ich denke, daß es eben keine Wissenschaft ist. Zumindest keine, die Relevanz für den Kunden hat.
Deutsche Hersteller verwenden durchweg Gütespanplatten, die im 3-Schichtverfahren hergestellt werden.
Wer hier nach Nuancen im Stabilitätsvergleich sucht, der kann nur scheitern.

Und selbst eine IKEA Küche hält bei vernünftiger Montage eine Granitplatte für 20 Jahre aus.
 

Michael

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Das kann man ganz einfach realisieren indem man den oberen Konstruktionsboden weglässt und den gesamten Umbau nach dem Ausrichten ordentlich mit dem Mauerwerk verdübelt. Da müssen sich die Hersteller, Händler und Kunden auf die Monteure verlassen.

Wer dann schreit, die Stabilität würde flöten gehen darf nicht verschweigen, daß es Hersteller gibt die Ihre Highboards grundsätzlich so ausliefern.

Mit der Korpusstärke hat das bis auf den unteren Konstruktionsboden wenig zu tun.
 

ulla

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Hallo, ich hatte versprochen, beim Bulthaup -Händler nachzufragen. Die Wände und Böden sind bei B1 und auch bei der B3 teilweise nur 16 mm stark. Worauf ich einen Fachvortrag erhielt, den ich leider nicht ganz wiedergeben kann. Was ich allerdings verstanden habe:

Es ist nicht alleine relevant, welche Stärke der Korpus hat, sondern auch wie Wände und Böden innen aufgebaut sind.

Darüber hinaus zählt auch, wie der Schrank sonst aufgebaut ist... wenn also der Boden nur 16 mm hat, kann es durchaus sein, dass eine andere Wand als Verstärker zusätzlich eingebaut ist.

Also, alles sehr komplex und aus meiner Sicht gibt es keine eindeutige Antwort. Zumindest nicht bei Bulthaup.
 
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