Kennt ihr schon Familonet?

Michael

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Seit langer Zeit endlich mal eine App mit dem Prädikat "wertvoll" - finde ich zumindest.

Familonet ist eine App, die im Prinzip Kinder und Jugendliche mit dem Mobiltelefon orten kann. Im Gegensatz zu anderen bisher bekannten Ortungssystemen findet aber in Absprache mit den Kids keine ständige Verfolgung statt, was ja die Privatsphäre extrem einschränken würde, sondern die Ortung beschränkt sich auf fixe Punkte, die sich unbegrenzt bestimmen lassen.

Ich habe es jetzt mit meinen Blondinen (11 und 13) seit zwei Wochen im Einsatz. Ihnen ist es egal und für mich ist es eine wahnsinnige Beruhigung.
Bisher haben wir die Orte Schule, Zu Hause und die Adressen einiger Freunde eingegeben.

Ich bekomme jetzt z.B. eine Nachricht wenn jemand die Schule betritt oder verlässt und zu Hause ankommt. Bei 30 Minuten Schulweg mit dem Bus weiß man jetzt wenigstens ziemlich genau wann man anfangen sollte sich sorgen zu machen.

Auf Anfrage kann man sich auch von den Kids den aktuellen Standort senden lassen. Das müssen sie aber bestätigen. Zudem gibt es eine Notruftaste, die bei Betätigung einen höllischen Alarm auf meinem Telefon auslöst und zugleich den Standort sendet.

Ich finds klasse. :smoke:

Familonet - Die Familien-App
 

menorca

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Hab zwar keine Kinder im überwachungsnötigen Alter mehr, aber welche Voraussetzungen müssen die Handys denn haben? Dauernd aktiver Internetzugang?
 

Michael

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Für die Notruffunktion auf jeden Fall. Die kann nur in dem Fall von überall mit Ortung ausgeführt werden.
Ansonsten reicht WLAN an den gespeicherten Orten. Schule und zu Hause z.B.
 

martin

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Sorry, aber ich finde solche Überwachungssysteme so überflüssig wie einen Kropf.
 

Michael

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Ja ich weiß,

wir hatten das früher auch alles nicht, haben Sand gegessen und sind trotzdem groß geworden. Die Zeiten sind aber vorbei. Heute müssen Zehnjährige mit dem Bus zur Schule und auf den Straßen lungern Gestalten rum, du glaubst es nicht.
Vieleicht war das früher auch so, aber mangels RTL wußten wir nix davon. :cool:

Außerdem ist es eben kein Überwachungssystem und die NSA würde sich über diese Bezeichnung kullern vor Lachen.

Hier geht es ausschließlich um die Info: Angekommen oder nicht.
 

menorca

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Und, Martin, es ist einfach tatsächlich so, dass man um Mädchen mehr Angst hat als um Jungs. Da kannst du halt nicht mitreden :girlblum:.
 

Michael

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Bei dem Jungen hatte ich immer mehr Angst wenn er wieder mit seinem Roller unterwegs war. Da hätte die App auch nichts genützt.
 

tantchen

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Ich glaub, das hätt meine Mutter heute auch gern für mich.
Finde, wenn die Kinder nichts dagegen haben, ist es völlig in Ordnung.
 

martin

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Mag sein, dass ich da mangels des passenden Nachwuchses nicht mitreden kann. Aber ich kann lesen und daraus erwächst mir die Erkenntnis, dass die angezeigte(!) Zahl der Straftaten gegen Kinder und Jugendliche seit Gründung der Bundesrepublik im Westen kontinuierlich zurück geht. Für Ostdeutschland gibt es den gleichen Trend, allerdings natürlich nur über einen kürzeren Zeitraum zuverlässig erfasst. Gleichzeitig ist die Hemmschwelle zur Anzeige solcher Straftaten heute deutlich niedriger als in früheren Jahrzehnten.

Ich frage mich halt immer mehr, wie aus den dauerbehüteten Kindern je risikobewusste, aber nicht ängstliche Menschen werden sollen.
 

Michael

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Es kommt natürlich auch auf die Kinder an. Wenn ich Rabauken habe, die nicht hören wollen, machen was sie wollen, Schule schwänzen und was weiß ich nicht noch alles, dann ist der Griff zu der App ohne Einverständnis genau das, als was es Martin bezeichnet hat: Ein Überwachungssystem.

Die beiden kommen im Winter an zwei Tagen die Woche im Dunkeln nach Hause. Zum Bus, 7Km fahren und dann vom Bus nach Hause. Morgends sind das so viele Kinder, dass es fast egal ist. Eine Horde fasst keiner an. Aber spät nachmittags sind es nicht mehr allzu viele und oft ist eine allein unterwegs. Das stresst mich schon und ich bin immer froh wenn ich die Nachricht bekomme, dass alle zu Hause sind.

Väter von Mädchen sind halt Weicheier. :trost:
 

Michael

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Martin,

was nützen denn die positivsten Statistiken wenn es meine Mädchen betrifft? ;-)
 

martin

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Es dient also hauptsächlich Deiner Beruhigung. Dabei nimmst Du billigend in Kauf, Deine Kinder an eine Dauerüberwachung zu gewöhnen? Reicht es nicht, wenn wir von diversen Institutionen dauerüberwacht werden? Muss das auch privat sein?

Meine Meinung: Nein!
 

tantchen

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Och... In Zeiten wo sowieso jeder sein Mittagessen bei FB postet, ist sogar Überwachung schon fast ok. ;-) Das digitale Zeitalter eben. Kommt ja auch immer auf die Beweggründe an. Ich glaub, mich würde es viel mehr nerven, wenn Eltern dauernd hinterhertelefonieren. So eine "leise" Ortung vergisst man ja schnell mal und dann isses auch nicht wirklich lästig.
Finde, solange Eltern mit drin hängen, wenn der Jugendliche Mist baut, haben sie auch ein Recht darauf, wenigstens zu wissen, wo sich das Kind grade aufhält oder so ähnlich.

Finde ich übrigens auch eine Option für Paare, wenn z.B. einer mit dem Auto weit weg muss und sich der Andere immer Sorgen macht. Ortung einschalten, sehen Auto bewegt sich und/oder Person ist nicht in einem Krankenhaus... Also alles ok und keine nervigen Anfragen nötig...
 

martin

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:rolleyes::rolleyes::rolleyes::( Ich finde es einfach nur krank, jeden und alles überwachen zu wollen. Orwell 1980 war ja richtig naiv dagegen. Merkt Ihr gar nicht, wo das in letzter Konsequenz hinführt oder wollt Ihr es nicht merken.
 

menorca

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Helikopterpapa ist Michael sicher nicht, da gibt es schon noch gaaaaanz andere Dimensionen des Überwachens und Behütens.
Wenn ich (heute noch!) per SMS oder Telefon bei meiner Mama melde, dass ich nach einer längeren Autofahrt gut angekommen bin, ist sie auch wieder beruhigt.
 

martin

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Aber das machst Du nach der Fahrt, nicht während der Tour. Gegen das Melden vom erreichten Ort ist ja auch nichts einzuwenden. Das ist ja nicht zwangsweise. Eine passive Überwachung hingegen beraubt Dich der Fähigkeit, selbst zu entscheiden, ob Du hier und jetzt kontrolliert werden willst oder nicht. Im gewerblichen Bereich sind solche Überwachungen nur in den seltensten Fällen überhaupt rechtskonform.
 

Michael

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Martin,

du regst dich da über etwas auf, das du nicht richtig verstanden hast. Sonst würdest du Familonet (Das hat schon einen Grund warum es so heißt) nicht mit Dauerüberwachung und Orwell (Das Buch hieß übrigens 1984) in Verbindung bringen. Da gibt es schon den ein oder anderen kleinen Unterschied. ;-)

Zudem kann ich versichern, auch wenn es nicht explizit beschrieben wurde: Es tut nicht weh. :cool:
 

martin

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Ob es weh getan hat, können Dir Deine Blondinen in etlichen Jahren sagen.

Ich habe sehr wohl verstanden und beende deshalb für mich diese Diskussion.
 

Michael

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Das halte ich für gar nicht so verkehrt. Ich dagegen muss jetzt erst einmal reflektieren ob ich wirklich in die Ecke gehöre, in die du mich hier stellst.

Selbstkritisch bin ich ja... :cool:
 

Magnolia

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Nach Nachfragen: Meine Tochter (15) würde nicht das ok für die App geben, obwohl sie durch die App ja selbst bestimmen kann, wo/wann sie "Feedback" geben möchte.

Was ich aber klasse finde und Töchterlein hierzu ihr Ok geben würde,
ist dieser Alarm-Knopf.:dance:Das müssen wir uns aber erstmal durchlesen, wie das dann funktioniert.

In Zeiten von K.O.-Tropfen und Co. ist die Welt der Eltern irgendwie nicht einfacher geworden. :rolleyes: Und Teenager und Jugendliche sind doch oftmals naiv. Naiv im Sinne von arglos (nicht von dumm) und gutgläubig auf Grund fehlender (Negativ)-Erfahrung, dass nicht alle Menschen gut sind.
Übrigens: Alle Negativ-Erfahrung müssen nicht unbedingt selbst von den Kindern durchgemachen werden, falls hier der Einwand kommen sollte, Negativ-Erfahrungen seien wichtig ;D.
 
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