dieses Thema diskutieren wir seit Forumseröffnung immer und immer wieder.. solange ein Küchenangebot nicht nur die Lieferung / Abholung von Schränken und anderen Teilen beinhaltet (wie z.B. bei einem Auto) sondern auch so Faktoren wie deren Montage vor Ort und dem Anschluss der Geräte an die bauseitig vorhandenen Anschlüsse, wird ein Küchenangebot immer eine Mischkalkulation sein.
Darüber hinaus sagen die Listenpreise der Hersteller doch am Ende nichts darüber aus, was man spart, wenn man das eine odere andere Teil weglässt. Zum einen liegt das an der besagten
Blockverrechnung der eher billigen Hersteller und zum zweiten kann es aber auch schlichtweg daran liegen, dass der Händler eben nicht linear nach der Preisliste der einzelnen Hersteller kalkuliert, sondern sich mittels dieser Preislisten seinen Einkauf berechnet und dann den für ihn nötigen Aufschlag ansetzt bzw. seine Fixkosten aufschlägt um auf seinen Verkaufspreis zu kommen. Das was sich daraus als Differenz ergibt, kann er aber nicht linear auf alle Teile umverteilen, da gewisse Kosten in seiner Rechnung ja fix sind.
Der Aufwand für die Anlieferung z.B. bleibt, in etwa gleich groß, egal ob er 10 Schränke mit Schubkästen ausliefert, oder 10 Schränke mit Türen. Auch die Montageposition ändert sich in diesem Beispiel nicht extrem. (Dennoch kann es natürlich sein, dass sich hier gemäß der Preisliste des Herstellers 50% Preisdifferenz ergeben würden). Bis hin zur Entsorgung der Verpackung bleiben diese Positionen ziemlich gleich. Heißt, prozentual muss der die 10 Schränke mit Türen teurer verkaufen als die 10 Schränke mit Auszügen, um das mal ganz platt zu sagen (ich weiß, dass das eine Milchmädchenrechnung ist, aber verfeinert gibt es den Grund dafür wieder, warum man halt nicht einfach nach Liste Einzelpreise auswerfen kann.
Zumal, wenn der Hersteller seine Liste ebenfalls komplett linear kalkuliert, also auf jedes Teil den gleichen Aufschlag nimmt, dann entstehen manchmal einfach sehr absurde Listenpreise, die kein Händler argumentieren kann, bzw. auch kein Endkunde versteht. Dennoch kann der Hersteller am Ende ja nicht für 1000 Typen individuelle Preise kalkulieren oder individuelle Konditionen mit dem Händler vereinbaren. Die Preisliste der Hersteller soll auch gar nicht dazu dienen, dass der Endkunde sich daran orientiert, sie soll einzig und allein dazu dienen eine vertragliche Grundlage zwischen dem Hersteller und dem Händler zu schaffen, damit der Händler in der Lage ist, ohne jedes Teil beim Hersteller nachfragen zu müssen, autark kalkulieren zu können.
Als Argument wird nun wieder kommen, dass es ja nur um die Orientierung geht, und der Händler könnte ja einfach die Listenpreise der Hersteller auswerfen und dann seinen Hauspreis drunter schreiben. Das hinkt aber schon, wenn man sich die Listenpreise mancher Gerätehersteller zu deren Marktpreisen ansieht. Wenn der GS dann mit 2000,00 € im Angebot steht, die Küche am Ende 25% Rabatt als Hauspreis bekommt, der Geschirrspüler aber für 700,00 € im Netz gekauft werden kann.
Ich möchte den Endkunden sehen, der das noch versteht ? Vorallendingen möchte ich den Endkunden sehen, der Verständnis dafür hat, dass, wenn er den GS selber besorgt, das Angebot sich aber nicht um 1500,00 € reduziert, sondern wohlmöglich nur um die Hälfte davon, weil die Fixkosten der Küche ja mehr oder minder gleich bleiben, zumal der Endkunde am Ende den GS bestimmt nicht selber montieren will ?!
Damit der Text nicht noch länger wird, mache ich hier nun eine Pause, auch wenn ich noch etliche Argumente hätte, warum Einzelpreise keine Aussagekraft haben, wenn man eine Küche immer als Ganzes betrachten muss..
mfg
Racer