Job als Quereinsteiger (Küchenfachberater) anfangen?

isabella

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Wenn es teurer wird, kann man auch finanzieren oder eine Teilfinanzierung:rofl:

Das Verkäuferische Talent denke ich habe ich, nur die Küchenplanung muss ich lernen.
Das ist aus meine Kundenperspektive das, was mich am meisten abschrecken würde.

Ich will einen Raum planen, in dem ich mich wohl fühlen, meinen Küchenkram halbwegs ordentlich unterbringen und idealerweise meine Küchenarbeit leicht erledigen kann, womöglich habe ich ein Häuschen gebaut und mich für die kommenden 30 Jahren ordentlich verschuldet und treffe auf einen umgeschulten Autoverkäufer, der mir auch noch eine zu teure Küche samt Kredit aufschwatzen möchte. Ich würde dort sicher nicht kaufen un auch meinem Bekanntenkreis vor dem Laden warnen.

Auch bei Küchen arbeitet man mit Emotionen, wie beim Auto, nur, dass eine Küche als Produkt viel komplexer ist, die Emotionen vielfältiger und die Kundenerwartungen auch vielschichtiger.

Ich würde Dir empfehlen, Deine Denkweise umzustellen, auf das neue Produkt eingehen, die Bedürfnisse der Kundschaft erfragen und gleichzeitig ein paar Zeitschriften, vielleicht AD, abonnieren, ein Buch über Farblehre durchlesen, vielleicht Dich mit Dem Klassiker von Otl Aicher (Die Küche zum Kochen) auseinandersetzten. Dann wärst Du mehr als nur der 1000., der nur Einem irgendetwas aufschwatzen möchte. Und erzähle keinem Kunden, dass Du vorher Autos verkauft hast. Nicht bevor Du sie durch fundierte Beratung von Deinem Können überzeugt hast.

Das ist natürlich nur meine Kundensicht.
 

bibbi

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Mal so aus der Praxis.
Der reine Verkauf und Planungseinsatz macht bei mir vielleicht 15-20 % vom Tag aus.
Der Rest ist Abwicklung/Sachbearbeitung/Bestellung /Organisation und aktuell noch extrem viel Verwaltung des akuten Lieferengpass in allen Bereichen.
Hängt natürlich auch von der Firmengrösse und der internen Organisation ab.
 

Fernblau

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Ich habe @isabella 's Beitrag (der mir aus dem Herz gesprochen hat) eher als ein Plädoyer für die Attitüde verstanden, die sie bei einem KFB gern anträfe. Ich hatte diesen Tread bewusst schon etwas beiseite geschoben, weil ich dem TE aus eigener Überzeugung die Hilfe, die er hier sucht, wohl nicht geben kann.

Der Satz und der Totlach-Smiley zur Finanzierung hatten auch mich noch einmal besonders "amüsiert". Leider kenne auch ich Menschen, die ihre Unterlegenheit in Verkaufspsychologie über einen längeren Zeitraum bitter bezahlen mussten. Wir hatten nicht immer Negativ-Zinsen und Tilgung muss auch heute getragen werden können.

Aber die dahinter vermutete Einstellung bedingt ja durchaus eine effektive Art des Verkaufens - anders ließen sich der Erfolg und die folgerichtige Anhäufung eines gewissen "Hau drauf"-Typus im Vertriebsgeschäft ja auch gar nicht erklären. Die anderen lohnt es mit der Lupe zu suchen und ihnen möglichst auch treu zu bleiben. Denn solider, beständiger Verkauf ist die einzige Chance für diejenigen, die die Manipulations-Klaviatur des "Kundenschröpfens" entweder nicht verstehen können oder (besser) nicht bedienen wollen.

Ich erinnere mich gut an eine Begebenheit vor einigen Jahren in einem Möbelhaus. Wir hatten uns dort für eine ganz ordentliche Summe mit Hilfe einer tollen, hilfreichen und im richtigen Moment angenehm zurückhaltenden Verkäuferin neu eingerichtet, brauchten aber noch Möbel aus einer anderen Abteilung. Keiner der dortigen (habe ich gerade "Geier" gedacht?) Verkäufer war mir auch nur im Geringsten angenehm. Also kurzerhand meine "Frau L." ausrufen lassen, um auch die weiteren Geschäfte mit ihr zu tätigen. Weinend vor Rührung saß sie ein paar Minuten später vor mir und verkaufte mir auch noch die bis dato fehlenden Möbel.

Gute Leute stark machen anstatt sich über schlechte Leute (und ich bin mir völlig im Klaren darüber, dass gut und schlecht hier meine ganz persönlichen Kategorien sind) zu ärgern - das ist mein kleines Ideal aus Kundensicht.

Und mein KFB von vor fast zwei Jahren? Wir winken uns immer kurz durch die Scheibe zu. Was er sich davon kaufen kann? Eigentlich gar nichts, da ich in den kommenden 25 Jahren keine eigene Küche mehr kaufen möchte (abgesehen von dem angenehmen Moment, die in ihrer Mehrung ja auch einen angenehmen Tag ausmachen können :-) ). Aber von den zwei Folgeaufträgen aus meiner Empfehlung aufgrund meiner durchgehenden Kundenzufriedenheit heraus, konnte er...

(dies sind nur ein paar Gedanken zum Thema aus reiner Kundensicht. Dahinter verbirgt sich keine persönliche Unterstellung, wohl aber etwas Hoffnung ;-))
 

mozart

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Hi,
dieses Forum ist natürlich unendlich wertvoll, es bildet aber die Kundschaft nicht ab. Die ist vielfältiger, in jeder Hinsicht.
Ich würde dir natürlich auch empfehlen, Erfolg im Verkauf auf einer guten Beratung aufzubauen. Das ist auf Dauer die einzige und beste Vorgehensweise. Wenn Du mit dem Kunden an einem Strang ziehst, sein Geld gut investierst, seine Vorgaben und Wünsche gut umsetzt, geschmackvoll planst, wirst Du Erfolg haben.
Aber es gibt eben nicht nur die interessierten Kunden. Es gibt Leute, die in 65 1/2 Minuten eine Küche kaufen. Wenn Du bei dieser Klientel nicht weißt, was DU willst, schreibst Du die 1. nicht auf und verplempert 2. Deine Zeit.
Manche Leute wabern bei fertig ausgearbeiteter, unterschriftsreifer Küche von Termin zu Termin, weil Fertigwerden irgendwie keinen Spaß macht-da mußt Du die Führung übernehmen, sonst wirst du nie fertig.
Es gibt eine ausgesprochene Zockerkundschaft-mit der zockt man, aber man hält die investierte Zeit extrem knapp.
Es gibt Leute, die sich den Kaufpreis nur mit Finanzieren leisten können (und dann vielleicht eigentlich immer noch nicht)-das ist definitiv nicht dein Problem, Küchenkunden sind erwachsen.
Etwas Geschäftssinn ist neben guter Arbeit in der Sache schon notwendig, manchmal auch ein bisschen "Schläue"-so ist das eben.
Langweilig wird es nicht...
 

Sonnenschein1988

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@isabella

Natürlich möchte ich den Kunden nichts aufschwatzen was er nicht braucht. Das mit der Finanzierung war ein Witz, obwohl viele Küchen finanziert werden, was einem nicht peinlich sein muss. Mich kennen sehr viele Kunden im Umkreis als Automobilkaufmann und na klar sage ich, dass ich vorher Autos verkauft habe,ich werde im Küchenbereich vom Chef persönlich im ersten halben Jahr intensiv eingearbeitet und darüber hinaus begleitet so lange wie ich benötige. Kann mit Fragen immer zu ihm kommen.

Ich habe zwei Kunden die neben mir wohnen, die haben bei mir ganz viele Autos geleast. Die haben schon gesagt, den Ihre Küchen sind 18 und 22 Jahre alt, die kommen nach 4 Monaten zu mir, wollen meine ersten Kunden sein und den soll ich nicht erzählen das ich Autos verkauft habe?


Aber ich respektiere deine Meinung und würde dich an meinem Chef weiter geben, nicht jeder Kunde passt zu jedem Kundenberater. Ich bin aber eins, was viele nicht sind authentisch. Ich bin nicht wie jeder und dafür bin ich bekannt und lieben mich meine Mitmenschen.

Trotzdem vielen Dank für deine Einschätzung.
 

Sonnenschein1988

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@mozart

natürlich ist eine gute Beratung wichtig. Darauf achtet schon mein Chef. Ich werde erst auf die Kunden los gelassen, sorry, mir wird erst die Kundenberatung überlassen wenn ich bereit bin. Mein Chef kennt mich hat selbst bei mir Autos gekauft, er freut sich so, das er mich für sich gewinnen konnte.

Ich musste selbst schon mal eine Küche Teilfinanzieren weil ich Krankengeld bekommen habe und das bei der Küchenplanung noch keiner wusste. Und dafür schäme ich mich nicht und ich werde meine Kunden und habe meine Kunden auch noch nie das Gefühl gegeben, dass die sich schämen müssen eine Küche oder sonstiges zu finanzieren.

Da ist es wichtig den Kunden auch in Sachen Finanzierungsmöglichkeiten optimal zu beraten.

Es gibt doch so viele Kundenarten und das bekommt man doch im Gespräch und der Bedarfsermittlung raus und ich berate jeden Kunden ob ein Arzt der eine Küche von 30.000 Euro und mehr bar bezahlen kann oder z.B eine Reinigungsfachkraft die 8.000 Euro Küche finanzieren muss.

Für mich sind alle Kunden gleich, ob die im Anzug kommen oder in Jogginghosen aus dem Garten.
 

Sonnenschein1988

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@Fernblau

ich finde es schön das dich mein totlach Smiley dich amüsiert hat. Ich nehme das Leben halt nicht zu ernst. Nehme aber natürlich den Job ernst und die Kundenberatung. Ich Stelle mich auf jeden Kunden individuell ein. Nur verbiege ich mich nicht mit 34 Jahren, ich entwickel mich nur weiter.

Mir als Kunde ist zum Beispiel eine ehrliche, faire und authentische Beratung wichtig und das ist meinem Chef auch wichtig. Und das habe ich immer so getan und hatte so immer Erfolg.

@isabella

Am Ende benötigen die Kunde eine Küche, die auf deren Bedürfnisse passt, ich möchte den Kunden die Küche planen und verkaufen, damit der Kunde glücklich ist, der Chef glücklich ist und ich glücklich bin, weil ich dadurch Essen für meine Kinder auf n Tisch habe und das Unternehmen weiter in diesen schwierigen Zeiten bestehen kann und ich mein Arbeitsplatz behalten kann.

Ja am Ende des Tages ist es leider so nüchtern, wovon der Kunde natürlich nichts bemerkt, weil ich jeden meiner Kunden behandle wie einen König.
 

kuechentante

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Nö... für eine Finazierung muss und darf man sich nicht schämen.
Heute spart man ab , statt an.

Denn wenn man die Preissteigerungen berücksichtigt, dann muss man wohl mehr Geld
zur Seite legen um sich das später leisten zu wollen, als wenn man zu (noch )günstigen Finanzierungs-Konditionen heute schon kauft.... Bonität vorausgesetzt .. versteht sich.
Und die Preise steigen und steigen.

Ich kenne Leute, die könnten bar bezahlen .. und finanzieren dennoch ...knallharte kaufmännische Entscheidung.
 

kuechentante

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Ich hatte einen Spruch auf einer Nischenrückwand auf einer Schaufensterküche stehen.
"Was Du heute kaufst .. kann nicht mehr teuerer werden !"
Lange Zeit galt das ja ... den habe ich schnellstens abgewischt und gegen einen neuen ausgetauscht.:w00t:
:girlsigh:
"Das Essen steht im Kochbuch .. Schatz!":girldance:
 

isabella

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Sei doch nicht gleich beleidigt, ich finde Dein Enthusiasmus gut. Du musst auch nicht antworten - lies die Kommentare und versuch daraus was für Dich mitzunehmen.

Und ich habe nichts von Scham geschrieben sondern eher, dass man auch bei allem Gewinnmaximierungsgedanken die junge Familie, die 10 k zur Verfügung hat, nicht unbedingt zur Berbel Skyline verführen soll.

Ich weiß übrigens, dass ich eine ganz ganz schlechte Verkäuferin wäre, und als Kundin bin ich auch nicht besser.
 

kuechentante

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@isabella
wollte Dich auch nicht verschrecken. Sie hat nur Ihre Kundensicht dargelegt.
Ich verstehe da auch Ihre denkweise, da es genug Leute gibt, die sich selber überschätzen und dadurch wird auch viel Mist geplant und verkauft.
Der Kunde wertschätzt das, wenn man offen mit eigenen Unzulänglichkeiten umgeht .. und eben sich dann entprechend schlaumacht oder dann auch an "alte Hasen" abgeben kann, wenn man merkt, daß man dem (noch) nicht gewachsen ist.


Ich finde das toll, wie Du Dich schon im Vorfeld begeistert.
Ich bin auch davon überzeugt , daß Du mal ein ganz toller KFB wirst.
Solche Leute wie Du sind Goldstaub derzeit.

Gute kaufmännische Vorbildung (auch was Finanzierungen betrifft)
keine Preisangst
soziale Kompetenz
gute Umgangsformen
gutes Netzwerk
jung und bissig

... ach mir fällt bestimmt noch mehr ein

Herzlich willkommen hier.
Du beginnst ja schon zu lernen und merkst ja wie rege der Austausch hier sein kann.
KÜFO kann süchtig machen .. ich hänge hier seit 2009 fest und habe in der Zeit einen Quantensprung gemacht, was Küchenplanungen betrifft.

Das Schöne ist .. geht nicht gibts nicht.
Oftmals frage ich schon vorher meine Kollegen hier , wie geht was ..
Zum Leidwesen meines GÖGa, der das montieren muss .

Der sagt mir aus Bequemlichkeit gerne mal "Geht nicht !"
Nun bekommt es Quasi die Anleitung gleich mitgeliefert... und es gibt keine Ausreden mehr.

Und vor allem plane ich wirklich nur noch das was geht und lasse die Finger von Dingen, wo ich hier lesen muss, was bei anderen schiefläuft.
Auch Hersteller sagen gerne mal "Das hatten wir ja noch nie!"
Und dann lese ich hier was anderes.
 

US68_KFB

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obwohl viele Küchen finanziert werden, was einem nicht peinlich sein muss.

Ich kann das so nicht bestätigen. Beim meinem ersten Arbeitsgeber lag der Auftragswert im Durchschnitt bei 8k EUR und etwa 25% der Küchen wurden finanziert.

Dann zog ich um, neuer Arbeitgeber. Zwar weniger Küchen jetzt pro Jahr, aber Durchschnitt etwa 15.000 EUR. Finanzierung bei den letzten 150 Küchen = 0.

Hängt wahrscheinlich viel von der Region ab.
 

mozart

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Ist bei mir ähnlich, der Anteil von FiNas liegt vielleicht bei 5-10%.
Interessant dabei-es sind die günstigsten und die teuersten, die finanziert werden.
Leute, die über 60t€ ausgeben, sind es eher gewohnt, mit Geld kreativ umzugehen.
 

Michael

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Küche und Bad sind Teil der Immobilie und somit bestimmt öfter finanziert als wir alle glauben.
 

Sonnenschein1988

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Hallo an alle,

Ich bin jetzt seit 2 Monaten voller Eifer dabei, verstehe mich super mit Chef und Kollegin. Habe die ersten Schulungen hinter mir und auch schon 3 Küchen verkauft. Die ersten 4 Wochen waren anstrengend. Aber ich liebe die Arbeit. Es macht mir riesen großen Spaß, die Küchen zu planen. Ich freue mich schon darauf wenn die erste Küche beim Kunden steht und ich die Bild sehe.
 

menorca

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Vielen Dank für die Rückmeldung!

Das ist toll, dass es wohl die richtige Entscheidung für dich war.
Viel Spaß und Erfolg weiterhin!
 
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