Ich bin auch ein kleiner Fan von
Ikea geworden und das durch die Küche meiner Mutter. Die hat Korpusse noch von vor der Faktum-Zeit. Also irgendwas um 25 Jahre aufwärts. Nun waren da einige Schäden dran und Plastikschubladen, die auf Plastik schleifen, empfand ich auch nicht gerade als "Auszug". Eher "Schleifzug"
Jedenfalls haben wir gesehen, das Faktum eingestellt wird und im Zuge dessen noch ein Nachkauf-Service angeboten wurde. Wir haben einzelne Teile gekauft um sie zu testen und tatsächlich passte alles. Ich habe dann die gesamten Auszüge und Fronten umgerüstet. Die Griffe hat sie sich dann aus dem aktuellen Sortiment ausgesucht, weil sie die schöner fand:
Für die Bohrungen habe ich mir dann noch eine ordentliche Bohrlehre von Hettich gegönnt und dann ging das eigentlich auch alles recht easy. Zwei Teile musste ich neu kaufen, weil ich falsch gebohrt habe und 2 Auszüge musste ich neu bestellen, weil sie durch die Spedition zerbrochen wurden.
Was mich besonders positiv überrascht hat war die Flexibilität der Bauteile (alles in jeder Variante vorgebohrt) und eben die lange Nachkaufmöglichkeit. Jedenfalls haben wir bei
Nolte nach ungefähr 4 Jahren nachbestellt und konnten die Korpusse nur noch in anderen Farben haben. Nach 7 Jahren war gar alles umgestellt und nichts mehr lieferbar. Im neuen Haus wollte ich dann hingehen und aus einem flacheren Backofenhochschrank und einem hohen
Hochschrank einen hohen Backofenhochschrank machen. So einfach wie ich mir das gedacht habe wird das aber nicht. Das eine Brett im Vorratsschrank ist 1-2cm versetzt (warum auch immer) und mehrfach gestiftet/verleimt. Also überhaupt nicht flexibel.
Aber auch die Qualität von Ikea fand ich gut. Die Scharniere und Auszüge waren gut einzustellen und die Türen sind ja super leicht ein- und wieder ausbauen. Ich habe selbst Hülsta-Möbel und ich kann da Null Unterschied erkennen.
Auch so ein Punkt, der mich aktuell neugierig macht sind die Ikea
Arbeitsplatten . Wenn man kein Granit/Massivholz haben will und trotzdem ein eingelassenes Becken haben möchte, dann heißt es ja bei Pressspan in der Regel "ist so eine Sache". Bei Ikea kann man sich quasi von der Stange Becken einarbeiten lassen. Die schneiden wohl zuerst das Becken aus und "furnieren" danach mit Überstand. Dann wird das Becken wasserdicht mit der Deckschicht verklebt, d.h. so kann gar kein Wasser an den Pressspan, selbst wenn die Verklebung nicht 100%-tig dicht wäre. Und das sogar bei Arbeitsplatten von bis zu 124cm Tiefe. Also Inseln bauen ist auch kein Problem. Das finde ich schon erstaunlich, besonders weil man im Netz nichts vergleichbares von anderen Anbietern findet.
Ich weiß nicht ob ich nun selbst eine Ikea Küche kaufen werde, da ich mir noch keine geplant habe (vielleicht gibt es ja doch noch andere Hürden), aber zum aktuellen Zeitpunkt bin ich überhaupt nicht abgeneigt. Und für den Preisunterschied, kann auch einer was falsch bohren und kaputt brechen bis er es ordentlich drauf hat. Das wichtigste ist denke ich gutes Werkzeug wie z.B. guter Akkuschrauber, gute lange Bits, eine extra lange Wasserwaage zur Ausrichtung mehrerer Korpusse, Bohrlehre usw. Das ist schon die halbe Miete. Der Rest ist dann eben Geduld und Spaß an der Sache.