Granit-Arbeitsplatte - Empfindlichkeit bzgl. Hitze/Wärme/Feuchtigkeit?

Minerva K.

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Hallo liebe Küchenprofis,

ich muss euch als allererstes ein ganz großes Dankeschön aussprechen für alles, was ich als stille Mitleserin hier schon lernen konnte. Wir sind schon seit vielen Monaten damit beschäftigt, eine neue Küche für unser altes Reihenhaus zu planen, und ungefähr genauso lange suche und finde ich die Antworten auf meine Fragen hier. So haben wir jetzt eine fast fertige Planung stehen mit MUPL und hochgebautem GSP, dafür ohne Apothekerschränke, ... das hätte alles ganz anders ausgesehen ohne euch.

Nun hänge ich allerdings fest bei der Frage, was für eine Spüle (mit oder ohne Abtropffläche, Unterbau oder flächenbündig) und was für ein Kochfeld (flächenbündig oder aufliegend, mit oder ohne Rahmen) ich mir aussuchen möchte. Inzwischen ist mir klar geworden, dass ich diese Frage deswegen nicht beantworten kann, weil mir die Belastbarkeit der geplanten Arbeitsplatte - Granit Nero Assoluto 20mm, geflammt/gebürstet - nicht hinreichend klar ist.

Aktuell haben wir eine (alte, scheußliche) Holzarbeitsplatte und eine simple Ikea -Spüle mit Abtropffläche. In dieser Konstellation brauche ich die Abtropffläche für:
- Ablegen des feuchtwarmen Topfdeckels, wenn das Nudelwasser kocht
- Abstellen des leeren warmen Topfes, wenn die Nudeln abgegossen sind
- Abstellen der leeren Pfanne, wenn das angebratene Essen auf die Teller verteilt ist
- Abstellen der Teekanne, wenn der Tee frisch aufgegossen noch ziehen soll.

Was macht ihr in solchen Fällen? Kann man all diese Dinge einfach auf der Granit-Arbeitsfläche abstellen? (Dann bräuchte ich nämlich keine Abtropffläche...) Oder ist das dann auch zu heiß?
Stellt ihr leere Töpfe/Pfannen wieder zurück auf das Induktionsfeld? Ich habe da aktuell immer Bedenken, den Topf auf das gerade benutzte Feld zurückzustellen, weil es mir dort doch zu heiß vorkommt und dann alles einbrennt. Wenn man ihn nun mehr an den Rand stellt, und das Kochfeld flächenbündig eingebaut wäre - beschädigt man damit möglicherweise die Arbeitsplatte am Rand? Oder auch, falls man während des Kochens den vollen, heißen Topf zu sehr zur Seite schiebt? Oder ist das ein Szenario, das einem mit einem 80cm-Kochfeld gar nicht mehr passieren würde? Aktuell habe ich 60 cm, da fehlt mir ständig der Platz.

Ganz grundsätzlich: Natürlich möchte ich gerne, dass die neue Küche supertoll aussieht. Aber primär sind wir ein Haushalt von lauter Schlampern, die gerne das Saubermachen erstmal vergessen oder alles nur so machen, wie es am einfachsten geht. Deswegen geht Funktionalität hier vor Schönheit, die Küche muss mit uns als Nutzern klarkommen, ohne Schaden zu nehmen.

Für ein paar Erfahrungsberichte und Tipps wäre ich sehr dankbar!
 
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All das was du schreibst stelle ich einfach auf den Nero assoluto. Auch Backbleche z.b. da passiert gar nix.
 

Minerva K.

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Danke, das klingt ja schonmal beruhigend :-[ Backbleche ist ein guter Hinweis - ich wusste doch, dass mir ein Standard-Problemfall noch fehlt!
Du hast doch auch das flächenbündige Kochfeld - klappt das auch so problemlos? Oder gibt es da Bedenken wegen der Hitze, wenn ein Topf zu Seite rutscht?
 

Nörgli

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Für all das gibt es auch Untersetzer, die man danach wieder weglegt. ;-) Wobei ich eigentlich sogar bei Ceranfeldern leere Töpfe und Pfannen zurück auf den Herd stelle und halt einen kleinen Schluck kaltes Wasser reinkippe.
 

Fernblau

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Stichwort Schlampern: Bei Gabbro oder Granit musst Du Dich wenigstens noch ein bisschen kümmern und in von Zeit zu Zeit (nach-)imprägnieren. Bei Keramiken (incl. Dekton ) kannst Du Dir selbst das noch sparen, da sie praktisch keine Kavitäten haben. Und: Ich stelle wirklich alles -auch den heißen Bräter- auf die Dektonplatte.
 
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@Nörgli, ja, aufs Kochfeld stelle ich auch einfach die Pfanne zurück. Grade Induktion ist ja sofort um so viel kälter. Da ist der Pfannenboden das heißeste. Da würde ich mir gar keine Gedanken machen.

Fernblau, der Nero Assoluto ist echt ein total dankbarer unempfindlicher Stein. Ich wollte ja unbedingt die schwarze Arbeitspplatte und eigentlich auch die Optik des Natursteins. Da wäre mir persönlich einfach der Aufpreis bei Keramik zu viel gewesen.
 

Fernblau

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Fernblau, der Nero Assoluto ist echt ein total dankbarer unempfindlicher Stein. Ich wollte ja unbedingt die schwarze Arbeitspplatte und eigentlich auch die Optik des Natursteins. Da wäre mir persönlich einfach der Aufpreis bei Keramik zu viel gewesen.
Verstehe ich total: Bei "Natur" wäre der auch unser Favorit gewesen... :2daumenhoch:
 

Minerva K.

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Ja, ich hatte zunächst auch etwas Bedenken, ob wir mit Naturstein können. Aber unser Küchenschreiner sah das genauso wie Julia und meinte, wir müssten uns bei dem Nero Assoluto keine Sorgen machen (und selbst die Imprägnierung sei nicht so dringend). Und optisch gefällt er uns auch sehr :-)

Das heißt aber insgesamt: Wir dürfen sowohl das Unterbau-Spülbecken als auch das flächenbündige Kochfeld planen, ohne Angst zu haben, dass wir das ganz schnell kaputtmachen? Oder habe ich jetzt noch etwas Wesentliches übersehen?
 

racer

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Nero Assoluto... welche Oberfläche wird es denn ?

2cm ist bei Naturstein relativ sportlich. Der Assoluto macht viel mit, aber halt auch nicht alles, kann man mal einen Grundriss sehen, von der neuen Küche.. ?


mfg

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Wir haben 3cm.

Die Oberfläche sollte bei der beitragseröffnerin gebürstet sein meine ich.
 

racer

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desto dünner, desto größer die Bruchgefahr beim Vertragen, bzw. sollten zu große Flächen am Ende hohl liegen, ist die Bruchgefahr auch bei der bereits liegenden Platte durchaus gegeben, falls der Druck zu groß wird.. (der Klassiker ist das Draufsetzen). Da die meisten Küchenhersteller oben mit offenen Korpussen arbeiten, ist die Gefahr bei einem 120 cm breiten Schrank schon mal deutlich größer als bei zwei 60 cm breiten Schränken.

Nun sind der Assoluto und der Galaxy natürlich nicht ganz so empfindlich, dennoch sollte man immer berücksichtigen, dass Steine in keinster Form Schläge oder Druck "abfedern" können. Sie sind absolut star und brechen dann sofort.

Man kann aber generell sagen, desto dunkler ein Stein, desto mehr hält er aus. beim Assoluto und beim Galaxy geht daher auch einiges in 2 cm Stärke, aber nicht alles, daher habe ich nach dem Grundriss gefragt. Zuviele Ausschnitte kurz hintereinander, zu schmale Stege oder zu wenig Auflagefläche lassen auch den dichtesten Stein deutlich schneller brechen..

Wenn der Stein dicker ist, kann man davon ausgehen, dass die Platte mehr mitmacht. Da es sich aber um ein Naturmaterial handelt und keiner in den Stein reinschauen kann, bleibt das am Ende immer alles Hoffnung und Vermutung. Keiner kann am Ende sagen, wieviel Hitze ein Stein genau aushält. Die eine Platte schafft locker 300 Grad und die nächste Platte blüht schon bei 180 Grad aus, bzw. reißt.. da steckt keiner drin. Generell sollte man mit Hitze immer vorsichtig sein, vorallendingen, wenn der Temperaturunterschied zwischen Platte und heißem Gegenstand extrem ist und die Hitze punktuell wirkt (heißer Topf oder heiße Pfanne auf ganz kalter Platte)

marmorierte Steine reißen natürlich noch schneller, wie die feinen Marmorierungen immer mit feinen Haarrissen einhergehen und diese Marmorierungen immer durch die komplette Materialdicke gehen. Das ist beim Assoluto und beim Galaxy nicht so. Diese Steine haben keine Marmorierungen.

Eine rauhe Oberfläche ist z.. auch immer eine guter Hitzeschutz, da die Hitze durch das teilweise entstehende Luftpolster sehr gut abgeleitet werden kann. Daher auch die Frage nach der Oberfläche ? glatt und poliert ist sicherlich empfindlicher als geflammt und gebürstet, oder wassergestrahlt..


mfg

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Minerva K.

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Als Oberfläche haben wir geflammt gebürstet vorgesehen. Also glatt, aber mit kleinen Hubbeln :-)

Einen Grundriss lasse ich natürlich auch gerne sehen - jetzt offenbart sich aber dann doch meine Angst, weshalb ich es bisher nicht zu einem eigenen Planungsthread geschafft habe... Mit dem Alnoplaner hatte ich es mal versucht, bin aber zunächst gescheitert. Und die Pläne, die ich habe, sind auch nicht so genau, wie ihr es immer gerne möchtet :-(
Also hier erstmal zwei Bilder, das erste der Grundriss der aktuellen Küchenplanung (eine Änderung ist aber noch nicht drin: Die Spüle soll auf den linken Schrank vor dem Fenster, nicht auf den rechten), das zweite meine Handskizze des Stockwerks zum besseren Verständnis. Planunten grenzt an die Küche das offene Wohn/Esszimmer an, da gibt es keine Wand, Tür oder dergleichen. Planoben ist das Fenster (Norden). Arbeitsplatte ist vorgesehen von planlinks (728mm) über Eck, am Fenster entlang bis planrechts fast ganz unten. Das letzte Element rechts unten wird etwas höher und erhält eine Holz-Oberfläche.

Macht das ganze hier Sinn, oder soll ich doch mal versuchen, mit all unseren Ideen ins Planungsboard zu gehen?
 

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stepfel

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Danke für die Erklärung. Wir haben wahrscheinlich (Planung nicht beendet) teilweise 1m Schrankbreite mit der Herdaussparung drin.
Mit wieviel Mehrpreis (in %) muss ich denn für 3cm statt 2cm rechnen?
 

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wie stark bleiben denn die Stege hinter und vor dem Kochfeld und bei der Spüle ? Die Kochfelder sind die letzen Jahre von ihrer Bauart immer tiefer geworden (also nicht Höhe, sondern räumliche Länge.. sozusagen) da kann das bei einer 60 cm tiefen Platte schon mal eng werden mit der Stegbreite, die mindestens 40 bis 50 mm betragen sollte !

mfg

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Minerva K.

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Puh, über die Stegbreiten hab ich bisher nicht nachgedacht. Jedenfalls sollte die Küche eine "ganz normale" Tiefe bekommen, kein Übermaß. Das sind dann wohl 600mm, oder?

Ich habe als Spüle im Moment eine Blanco Etagon im Kopf, die hat wohl, wenn ich die Bemaßung richtig lese, eine Tiefe von 400mm. Blieben also 200mm zu verteilen, das müsste doch gehen.

Beim Kochfeld bin ich mit meiner Planung aktuell bei AEG , weil mir da die Plattenaufteilung gefällt. Genaues Modell weiß ich noch nicht, vermutlich dieses hier:
IKE84445IB | Induktionskochfeld autark 80 cm | AEG
Da wäre die Tiefe 510mm. Zu viel für die 600mm Arbeitsplatte ??
 

Nice-nofret

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wenn etwas übertiefe machbar ist, dann ist das nur von Vorteil. Und ja die Stegbreiten sind natürlich wichtig für die Stabilität - ansonsten muss entsprechen viel Armiert werden, was auch kostet.
 
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